Das ist natürlich immer schwer zu vergleichen, wenn die Autos aus ganz unterschiedlichen "Epochen" stammen.
Ich habe mehr Erfahrung mit älteren Mercedes und BMW, und merke da auch den extremen Unterschied. Beim W123 kämpft man vor allem gegen Rost, Rost und Rost und Alterung von Gummiteilen und bisschen mechanischen Verschleiss, aber klar, meiner ist auch 34 Jahre alt und hat 412.000 km auf dem Buckel.
Beim W140 war das schon ne andere Nummer. Dort kann der Fehlerteufel schon heftig zuschlagen, wenn bei der Can-Bus-vernetzten Elektronik irgendwas nicht stimmt. Meiner hatte damit zum Glück kein Problem, dafür mit dem typischen zerbröselten Motorkabelbaum, feucht werdenden Verteilern, dadurch zerstörten Kats, kaputter ZV-Pumpe, hängender Heizungsregulierung, undichter Klimaautomatik usw...wo mehr dran ist, geht mehr kaputt....jetzt verkaufe ich ihn durchrepariert zu Gunsten eines X308 und werde ihn trotzdem ab und zu vermissen:-)
Genau dazwischen ist unser E32 730i mit 406.000 km im Alltagsbetrieb. Der ist mechanisch enorm robust, elektronisch noch (relativ!) einfach, am Unterboden ordentlich konserviert, hat aber so viele rostende Bauteile, dass es jetzt nur noch um 1-2 Tüv-Perioden gehen wird.
Ein X308 ist ein interessanter Zwitter, weil er optisch zum Bauzeitende für die Zeit noch extrem klassisch daherkommt, trotzdem aber alles Wichtige an Technikspielerei hat, die der Oberklassekäufer damals eben meinte zu brauchen. Dadurch hat man natürlich auch eine Menge Fehlerquellen, was bei einem vergleichbaren Mercedes W220 oder BMW E38 auch nicht anders ist. Letztere lassen sich halt oft leichter in den Griff bekommen, weil 10 Mal so viel Autos auch bedeutet, dass es 10 Mal so viel Erfahrung mit den spezifischen Macken gibt....man findet einfach leichter einen (bezahlbaren) Experten dafür. UNzuverlässig finden das dann Leute, die einen älteren Jaguar mit ihrem neueren Skoda Fabia oder ihrem alten 200D vergleichen :-)
Gruß dieselflo