Jaguar: WerkstattCD, Partskataloge, Zubehoer
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Autor Thema: Jaguar - quo vadis?  (Gelesen 17012 mal)

Offline ThomasCrown

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Re: Jaguar - quo vadis?
« Antwort #20 am: Mo.22.Aug 2016/ 11:13:25 »
@Peter
Ein Freund war Anfang des Jahrtausends mehrere Jahre bei Volvo. Ford hat Volvo schon als CashCow gesehen.
Was der immer erzählte, was sie wieder einsparen mussten, um abzuführen...

@cumberland
Danke für Deine Artikel. Das mit den BMW-Managern wusste ich nicht.
Damit erklärt sich vieles. Auch C-P. Forster als ehemaliger BMW-Manager war der Grundstein bei Opel für deren bessere Zeiten. Denn dieselben Zulieferere lieferten damals zu Opel und BMW zu denselben Preisen -
wobei die schlechtere Qualität an Opel ging :gr_bad*

Wirklich interessant, diese Artikel zu lesen. Erklärt dann auch, warum man nach unten die Palette erweitert hat.
Wenn wir ehrlich sind, sind auch die Gesetze ein Grund, wenn nicht sogar DER Grund für die Gleichmacherei in Bezug auf die Einhaltung von Crash-Vorgaben, Sicherheit und Abgaswerten.
Hinzu kommt die Wissenschaft, die bei der Aerodynamik und damit bei den Verbräuchen wichtig ist.
Physik ändert sich eben nicht von Marke zu Marke. :D

Der F-Type ist allerdings wirklich eines der emotionalsten Autos - gerade auch im Design - der letzten Jahre, die neu herausgekommen sind.
Schade allerdings, dass er nicht wie der E-Type ein 2+2-Sitzer geworden ist.
Mir persönlich fehlt im Programm von Jaguar ein viersitziges Cabrio.

Mein Traum wäre ja, auf Basis des X250 ein schönes Cabrio aufzubauen - als GT mit noch ordentlich Kofferraum
Da dann den neuen R6 und ich wäre zufrieden...

Der F-Pace hat das Alleinstellungsmerkmal, um Kunden von X3 bis X5 und Konkurrenten abzugreifen.
Motorisierung und Preisgestaltung sprechen Bände. Es gibt kein Auto, was zwischen beiden Klassen angesiedelt ist.


@all
Klasse Diskussion. So macht es Spaß. :super

Sunny greets
Björn

Offline Peter Pleyer

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Re: Jaguar - quo vadis?
« Antwort #21 am: Mo.22.Aug 2016/ 14:48:56 »

Tata wollte LandRover und musste Jaguar dazu nehmen ... so meine Information  ;)


Stimmt Florian, er hatte bei Ford sich die Bücher geben lassen um mal zu sehen....Ford wollte ja Anfangs nur Jaguar aus der PAG entfernen. Da wie gesagt allerdings in Detroit nur die Buchhaltung der GANZEN PAG stand, hat man die ihm wohl so überreicht.
Als er dann wiederkam....wollte er klarerweise erstmal nur LandRover haben und die Jungs bei Ford waren ganz verduzt weil eigentlich nur Jaguar verkauft werden sollte. Als er dann aber penetrierte und wohl gemeint hat er würde Jaguar halt dann einfach mitkaufen und CASH (!!) bezahlen....hat man dem nachgegeben.
Wohl gemerkt, OHNE auch nur ansatzweise zu überprüfen wieso der Gute auf den Trichter kam!
Ford war bis dato der Meinung das der Verlust den die PAG regelmäßig einfuhr wohl ganz Jaguar und Aston zuzuschreiben war und nur Volvo den Laden über Wasser hielt. LandRover agierte in den Büchern da still vor sich hin, der Defender als Umsatzträger war durch die begrenzte Stückzahl nicht auffällig und die Verkaufszahlen der anderen Modelle rangierten da ja weltweit wie üblich im unteren Mittelfeld. Also war Jaguar schuld.
Tata hat sich ganz fix ausgerechnet das Aston zwar nix verdient aber auch nix kostet und ein guter Magnet für die Saudis ist,
Jaguar mit den damals ich meine 40Millionen Jahresverlust zwar krank war, aber für die PAG nicht tödlich....Landrover allerdings über 500Millionen stabiles Plus jedes Jahr machte und somit der Löwenanteil des Verlustgeschäftes den Schweden ins Kontobuch zu schreiben ist. Das er da Jaguar logischerweise mitgekauft hat is ja wohl klar.....und er hat es fix gemacht. Er konnte sich ausrechnen das irgendwann einer die Zahlen genauer überprüft. Er soll ja die 1,2 Milliarden Dollar innerhalb 14Tagen anstandslos überwiesen haben wie kolportiert wurde. Alle Achtung!
Somit hat ER jetzt die "Cash-Cow" LandRover und die damals schwächelnde Jaguar-Marke die er mit dem Gewinn den er einstreicht locker aus dem Dreck ziehen kann......und Ford ist auf seinem Problem recht beispielhaft sitzen geblieben......was das Ende der PAG bedeutete. Na, ehrlich gesagt...ich hab's den Herren in Detroit gegönnt! :-)
Das ich nur noch indische Autos fahre....da habe ich mich schnell dran gewöhnt, is ja hipp heutzutage wo überall aus den Wohnzimmern dieses Bollywood-Gedudel zu hören ist. :-)

Wollen Lose kaufen?
Peter
 
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Offline cumberland

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Re: Jaguar - quo vadis?
« Antwort #22 am: Mo.22.Aug 2016/ 20:21:09 »
@ThomasCrown
Zitat
Danke für Deine Artikel. Das mit den BMW-Managern wusste ich nicht.
Damit erklärt sich vieles.

Gern geschehen.

Mit der oben genannten Buchempfehlung kann man auch zum (nach meiner Erinnerung) gleichzeitig gestarteten Verkaufsprozess der Marken Jaguar, Land-Rover, Aston Martin und Volvo einiges Ersthandwissen erlangen, denn dem Autor hat niemand geringeres als der Ford-Retter Alan Mulally persönlich in die Feder diktiert. (Leider nur in englischer Sprache erhältlich bzw. auch schon vergriffen und nur gebraucht oder als E-Book zu bekommen.) Aufgrund der dramatischen finanziellen Situation bei Ford ging es zum einen natürlich um schnelle Verkaufserlöse, aber man wollte die Marken in "gute Hände" geben. Es ging aber auch darum, die Management-Kapazität wieder auf das Kerngeschäft von Ford zu konzentrieren.

Literatur gibt es auch zur damaligen Übernahme durch Ford, die sicherlich nicht "feindlich" war, aber doch zumindest für Sir John Egan, der Jaguar in die Unabhängigkeit von British Leyland geführt hatte, äußerst unerfreulich, wie man in seinem Buch "Saving Jaguar" nachlesen kann. Überraschend für mich war dabei, dass Jaguar und Ford Europa kurz zuvor noch Kooperationsverhandlungen betrieben haben. Ford Europa wollte Jaguar-Fahrzeuge unter der Marke "Lanchester" über das europäische Ford-Vertriebsnetz verkaufen, schreibt Sir John. Lanchester gehört auch zu Jaguar (und nun zu Tata):
https://de.wikipedia.org/wiki/Lanchester_Motor_Company

Man lernt immer dazu.

Offline Peter Pleyer

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Re: Jaguar - quo vadis?
« Antwort #23 am: Di.23.Aug 2016/ 08:21:44 »
Jaja, Gent's....:-)
...so wird es immer sein, jeder kämpft ums Überleben!
Also mir ist es ziemlich Banane wem genau die Firmen gehören, Hauptsache die Haptik ist british. Und naja, mit ein wenig Abstrichen gilt das für Jaguar nach wie vor obwohl man sich verständlicherweise ein wenig mehr am mainstream orientieren muß.
Für die Produkte gilt ja sowieso das was immer galt bei den Engländern: Erst hagelt es Kritik...dann werden die Modelle doch verkauft....und am Schluß werden es immer wieder Klassiker oder zumindest gesuchte Raritäten....man denke nur an den XK oder den LandRover Evoque an den sich schon alle gewöhnt haben. Und die meiste Kritik bei Kleinigkeiten ist ja ziemlich gesteuert wie mir scheint....was haben die Fachjournalisten immer wieder gek***t über die Schalter aus dem Ford-Regal, die Klimaregelung aus dem BMW.....etc. ,lächerlich!
Das ein Lambo inzwischen das gesamte Interieur inklusive Schalter aus Ingolstadt bezieht oder der 911 über Türgriffe vom Käfer verfügte....das hat komischerweise keinen gestört!
Also nippe ich genüßlich an meinem Tee und gönne mir ein Gurkensandwich....:-), nix geht über ein gutgemeintes britishes Fahrzeug wie ich finde. Probleme hin, Probleme her.....wer sich um sein Zeug kümmert bei dem funktionierts auch! Bei mir wars jedenfalls immer so, kein Jag hat mich je auf den Pannenstreifen verbannt. Nur einmal in 15Jahren hat der ADAC mein Auto nach Hause geschippert....aber nur weil ich keine Zeit hatte. Und außerdem.....ist die Getriebesteuerung von ZF...:-). (War allerdings nur der P-Sensor verschoben und lies sich nicht mehr starten, aber find das mal wenn du's eilig hast!...:-))...)
Gruß
Peter
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Offline O-Men

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Re: Jaguar - quo vadis?
« Antwort #24 am: Do.25.Aug 2016/ 22:18:53 »
 ;) Jetzt mische ich mich mal ganz provokativ in diese Diskussion ein,
Ihr könnt mich ja schmähen, aber habt ihr mal über einen Elektro-Jaguar nachgedacht ? Klar, das dann aus H ein E wird. Ich habe es bei meinem 12er XJ SIII '81 mal gerechnet. Guter Zustand des XJ vorausgesetzt kommt man mit 30-40 Riesen durchaus an den Tesla S ran. Klar kann man bei denen nicht an die Dose, aber Geschwindigkeit (etwas geringer) Reichweite (höher ?) Preis (geringer), Design (schöner) wären schon schlagkräftige Argumente.

Gruß
Michael  :angelnot!
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Offline cumberland

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Re: Jaguar - quo vadis?
« Antwort #25 am: Fr.26.Aug 2016/ 08:48:54 »
...dafür kein V12-Klangbild und aus dem Klassiker für alle Zeiten wird eine Bastelbude.  :-\

Es gibt in Deutschland auch eine Firma, die solche Umbauten macht, z.B. mit alten Porsche.
Allerdings zu weitaus höheren Kursen, allein das Akkusystem mit einer tauglichen Reichweite liegt schon bei rund 30 TEUR, wenn ich mich richtig erinnere.

Wenn ich so ein E-Auto fahren wollte, dann würde ich mir eines kaufen, aber keinen Umbau.
Es wird Zeit, dass mal ein schönes Auto (auch innen schönes!) auf den Markt kommt.
Vielleicht sogar von Jaguar, dann werden die Autos wenigstens wieder leise (ja, DAS wäre Jaguar-like).

Aston-Martin hat bei seinem neusten V12-Modell übrigens einen "Silent-Mode". Wer den Knopf drückt, startet den Motor besonders leise, damit man seinen Nachbarn nicht auf den Wecker geht...

Offline Doppel Sechs

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Re: Jaguar - quo vadis?
« Antwort #26 am: Di.30.Aug 2016/ 17:12:03 »

Trotzdem ist es ein Trauerspiel, ich hätte mir gewünscht, daß sich das Jaguar-Design in eine Richtung entwickelt hätte, wie es vor 15 Jahren durch das wunderschöne R-Concept-Coupé angedeutet wurde, schlank, elegant, zurückhaltend und doch typisch britisch.
Und solch ein Auto dann mit einem Antrieb, wie es Tesla vormacht, lautlos, emmissionsfrei, nur das Schmatzen der Reifen und das Rauschen der Aircondition dürfte zu hören sein, so hätte Jaguar eine Zukunft und hätte die Idee des flüsternden XJ 12 in die Zukunft übertragen, ein Auto, was ich mir mit Begeisterung neben den DD6 in die Garage gestellt hätte.


Ein Elektro-Jaguar wäre für mich eine wirklich zukunftsweisende Option - und dann mit einem Design, was einem Jaguar angemessen ist, nicht einem Lexus, Mazda et al.

Moderne, zeitgenössische Jaguare lassen mich jedenfalls völlig kalt, nur noch der große, aufgeklebte Jaguar hinten auf der Heckklappe schallt leise herüber, aus einer fernen Zeit, ähnlich wie der Dreizack auf dem Heizöl-Chryslerati namens Ghibli.

Grüße aus einer anderen Zeit, G.