Bremsen XJR-S 1992 vorne

[JuergenFriedrich]

Liebe Leidensgenossen,
ich fürchte, meine Katze hat ein massives Problem: beim Bremsen passierte es letzt immer mal wieder, dass der Wagen nach rechts zieht, besonders dann, wenn man mal richtig auf die Bremse muss. Lies sich aber nicht wirklich reproduzieren. Scheiben, Beläge und Bremsflüssigkeit sind fast neu.

Letzten Sonntag musste ich einen Berg runter und hatte echt Angst, zumal der Wagen vorne richtig ins "schütteln" kam. Musste zweimal anhalten, danach war alles scheinbar gut. Ich hatte dabei nicht den Eindruck, dass der Bremsweg länger wird.
 
Im Forum hier habe ich den Beitrag von carlv12 aus 2007 ("Bremsversagen", eine teils emotionale Diskussion) gefunden, der mich stark an das erinnert hat. Jetzt tippt mein Schrauber nach Kontrolle der Bremsen auch auf JLM1475 aka Teves Mk2.

Habe mal nach Betrieben gesucht, die so etwas überholen können, bin aber noch nicht so recht fündig geworden. Daher die Frage an die Profis hier nach einem Tipp.

Ein Händler in Oberursel hat das JLM1475, angesichts des sicher berechtigten Preises versteht Ihr bestimmt, warum ich mich hilfesuchend melde.

Danke für jeden Hinweis,
Jürgen

Zudem haben wir bei der Aktion festgestellt, dass der rechte Reifen innen komplett runter ist, also die Spur auch nicht mehr stimmt. Zwei neue Reifen und Spur einstellen wäre ja ein kleines Übel.


 

[rhptbl]

Der Reifen deutet erher darauf hin, dass mit deinem Fahrwerk vorne was im Argen ist und nicht mit der Bremse. Beim Bremsen macht sich der Mangel im Fahrwerk dann bemerkbar, da evtl. vorhandenes Spiel die Sache dann ja plötzlich nach vorne schiebt. Ich würde sorgfältig alle Buchsen, Kugelköpfe und das Radlager checken. Ggf. einmal die Feder ausbauen und alles im unbelasteten Zustand kontrollieren.

gebremsten Gruß
Rüdiger

[AndreasSch]

Hallo

Ich denke auch das das Fahrwerk nach neuen Buchsen schreit

Gruß Andreas

[JuergenFriedrich]

Hallo Andreas, hallo Rüdiger,
dann war es doch gut, dass ich die Sache mit den Reifen und Spur erwähnt habe. Denn ich konnte mir nicht vorstellen, wo ich mir im bei den wenigen Kilometern "Schönwetterbetrieb" auf glatten Strassen letztes Jahr die Spur so zerdengelt haben soll (habe insgesamt knapp 110tkm auf der Uhr).
Ich habe jetzt mal alle alten Rechnungen (habe alles aufbewahrt) wegen der Teilenummern durchforstet und nichts gefunden, d.h. hier wurde noch nichts gemacht, nur 2018 die Radlager vorne.
Hättet Ihr eine Teilenummer für mich? Dann kann ich mir das alles auf bei jaguarclassicparts einmal ansehen und mich etwas schlauer machen.
Nochmals danke, jürgen

[rhptbl]

Am Besten schaust du dir mal das Auto an wenn es auf der Bühne steht. Die Vorderachsaufhängung ist komplex. Vorne ist ein Fahrschemel verbaut an dem die ganze Aufhängungskonstruktion der Achse montiert ist. Diese Konstruktion umfasst mehrere Baugruppen. Es gibt mindestens 7 Lagerpunkte pro Seite wo etwas defekt sein kann:
- Lager des Fahrschemels
- oberer Dreieckslenker
- oberer Kugelkopf
- unterer Dreieckslenker
- unterer Kugelkopf
- Radlager
- Lager des Stabilisators
Die Dementage ist nur möglich, wenn man über einen Federspanner (hab ich nicht) verfügt mit dem die Feder entspannt werden kann. 

wünsche freudiges schrauben
Rüdiger

[rhptbl]

Zufallsfund:

https://www.ford-forum.de/threads/mein-jaguar-xj-s-v12.129239/page-16

Hier ist die Konstruktion der Vorderachse sehr gut sichtbar.

[cartier60]

Hallo Jürgen, hatte genau das gleiche Problem wie Du und Carlos, mit dem ich auch damals darüber gesprochen habe. Es ist immer das selbe. Die Ventile im ABS-Block sind hin und arbeiten nur sporadisch. Lebensgefährlich! Mein Jaguar (mit erst ca. 30.000 Km Laufleistung) stellte sich teilweise in den rechten Winkel zur Fahrtrichtung bei Bremsungen, bei denen das ABS-System einsetzt. Ich habe schon von ’zig Fällen dieser Art gehört. Alle anderen Diagnosen, wie Fahwerk, Bremszangen, u.s.w. erklären das Problem nicht. Ich habe die ganze Einheit ausbauen und nach England zur Reparatur mit NEUTEILEN schicken lassen - mit nachhaltigem Erfolg, übrigens. Ein neues komplettes Ersatzteil war damals (vor zwei Jahren) definitiv nicht zu bekommen. Da würde ich auch niemals ein gebrauchtes einbauen lassen. Viel zu gefährlich, zumal man von diesen Symptomen öfter hört. Der Rat des Engländers: Mindestens alle zwei Jahre konsequenter Bremsflüssigkeitswechsel. Ansonsten kommen die Probleme wieder.
Die anderen geschilderten Auffälligkeiten wie abgefahrene Reifen, verstellte Spur, Vorderachse, u.s.w. haben nichts mit dem absolut gefährlichen Verhalten des Autos bei starken Bremsungen zu tun. Ich habe mich lange und intensiv mit genau dieser Sache beschäftigt.
Falls ein Kontakt zu der Werkstatt meines Vertrauens, die sehr gute Verbindungen nach England hat und in Mülheim/Ruhr beheimatet ist, gewünscht wird, bitte melden. Ich denke, dass es einen Spezialisten mit den entsprechenden Neuteilen in Deutschland nicht gibt.
Das ganze wird sehr teuer, aber alles andere wird nichts nützen.
Lieber Gruß
Harald

[JuergenFriedrich]

Lieber Harald, lieber Rüdiger,
danke für Euren Hinweise, dann habe ich offenbar gleich zwei Baustellen, es wäre auch zu schön gewesen. Ich werde als erstes mal den "Schrauber meines Vertrauens" davon überzeugen, dass wir uns um die Vorderachse kümmern.
Parallel dazu suche ich einen Betrieb, der das Teves MkII überholen kann.
Ich könnt grad .........
jürgen

[JuergenFriedrich]

Harald, Du meinst bestimmt Herrn Donicar.
Richtig?
jürgen

[cartier60]

Genau Jürgen. Wünsche Dir viel Glück und berichte später mal, was aus der Bremsgeschichte geworden ist.
Gruß