Garantieverlaengerung XF geplant ? Praxiserfahrungen ?

[Karl_Catbox]

Habe mir gerade die Vertragsbedingungen einer Garantieverlaengerung zu
meinem XF zuschicken lassen (wegen des Ablaufes der Garantie, jetzt nach
3 Jahren).

Mir kommt darin manches dubios vor, siehe Dateianhang. Hat jemand eigene, praktische
Erfahrungen mit sowas in einem Schadensfall ?

Gruesse
der Karl

[Kai Hoffmann]

Hallo Karl,

ich kenne das soweit in Bezug auf die Schalter, welche häufig und u.U. auch mit brachialer Gewalt betätigt werden. Die Kabelbäume finde ich nicht ok. ud bei der Motorgeschichte ist das von Vertrag zu Vertrag unterschiedlich gewesen, was genau ausgeschlossen wurde. Generell waren es aber in jedem Fall Kolben, Laufbüchsen und Kurbelwelle, denn die altern je nach Fahrstyle und Verhalten in der Warmlaufphase. Die jahresseitige Eingrenzung scheint sinnvoll (wenn auch scheinbar etwas zu derb in den Abschlägen), wird auch im Garantiefall generell so gehandhabt. Ich hatte selbst bei Fremdverschulden eines Unfalls Abschläge auf alle Teile, die der Alterung und KM-Abnutzung unterworfen waren. Mein Widerspruch führte nur zu etwas kulanterer Berechnung.

Alle Einschätzungen sind subjektiv und weisen keine Erfahrungswerte innerhalb der Jaguar-Regelungen auf 

Viele Grüße
Kai

[Karl_Catbox]

Hallo Kai,

Danke fuer Deine Informationen dazu, das ist wenigstens ein Ruecklauf
aus dem Realitaetsszenario. Da ich gerade eine langwierigere Geschichte an
meinem XF im Zusammenhang mit einem Kabelbaum hatte (minimal zu kurze
Strippe, die dann immer wieder an einer Steckverbindung zog), betreffend
Aussentemperaturablesung, was sich dann in der Fehl-Steuerung der Klima-
anlage und falschem Aussentemperatur-Anteil der Motorsteuerung niederschlug,
bin ich da recht hellhoerig geworden.

Kolben, Laufbuchsen und Kurbeltrieb sind die wohl betroffendsten Bauteile, wenn
es auf Kolbenschaeden und damit zusammenhaengenden Kolateralschaeden zugeht.

Alterung und Abnutzung spielen tatsaechlich bei allen Versicherungsangelegenheiten
eine Rolle, ausserdem hlift die Hinzuschaltung eines Rechtsanwaltes immer dazu,
dass man automatisch aus der EDV-unterstuetzten Regel-Fallbeurteilung als Fahr-
zeughalter positiv hinausfliegt, d.h. ein Versicherungsmitarbeiter = Mensch muss dann
versuchen die Wogen zu glaetten.

Vielen Dank !

Gruss Karl

[Karl_Catbox]

Zwischenzeitlich erhielt ich einen Rueckruf meines JAGUAR Kfz-Meisters, der
mir die mir bisher entgangenen Stellen des Vertragstextes noch mal vor Augen
fuehrte.
Alle vom Motoroel umspuelten bewegten Teile, also Kolben, Laufbuchsen und Kurbel-
trieb sind beinhaltet. (s. Dateianhang)
Den Turbolader findet man dann doch noch unter der Kategorie Kraftstoffversorgung.
(s. Dateianhang).

Letztes Jahr hat es anscheinend bei der Schwabengarage an einem XF einen Turbolader-
schaden gegeben, der zum kompletten Motor-Exit gefuehrt hatte. Der Schaden wurde
von dieser Versicherung komplett fuer den Kfz-Halter positiv geregelt, natuerlich, wie
mit Versicherungen ueblich, nur mit etwas Nachdruck.

Meine Frage:
"Wuerden Sie es tun, Herr Lautenbach ?"
Antwort:
"Immer, denn ein kapitaler (geschilderter) Motorschaden laege an einem 6-Zylinder-Diesel-XF
so ungefaehr bei 15 000.- bis 16 000.- EUR Reparaturkosten, eine Kraftuebertragungsreparatur
(Kardanwelle, Differential u.ae.) bei 3 000.- bis 4 000.- EUR beginnend."

Dankeschoen, ich werde wohl geich den 2-Jahres-Vertrag anpeilen,
wer weis, ob der Versicherung nach einem Jahr nicht ein anderer Kopf waechst.

Dazu auch heute eingegangene email von der JAGUAR-Vertretung:

"Sehr geehrter Herr "Karl ;-)",

anbei erhalten Sie die Preise für die Anschlußgarantie Jaguar XF 3.0 Diesel S :

Ein Jahr 798,-- Euro,

Zwei Jahre Euro 1.422,--

Ebenso beigefügt habe ich auch die Garantiebestimmungen.

Liebe Grüße
XXXXXXXXXXXX"

[JAG_XF_LIQUID]

Hallo Volkart bzw. "Karl?!",

danke für die nützlichen Infos bzgl. Garantieverlängerung,
bin momentan ebenfalls in gleicher Sache am Überlegen.

Wobei wenn Hr. Lautenbach dies ausdrücklich empfiehlt,
kannst Du ja gar nicht falsch liegen,
auch schon mal mit Hrn. Wasner darüber gesprochen?

Auch Liebe Grüße.

[JagDriver]

Hallo Karl,

aus Interesse habe ich mal Deine Unterlagen mit Garantieverlängerungen für meine (Fremd)Fahrzeuge überflogen.

Mercedes
Das Mercedes-Benz Garantie-Pakte wird abgewickelt über die CG- Car-Garantie Versicherungs AG. Die Selbstbehalte:
bis 100.000 km    - 100%
bis 120.000 km    - 80%
bis 140.000 km    - 60%
über 140.000 km - 40%
Ansonsten sind dann ziemlich detailliert die Punkte aufgelistet, die nicht mit der Garantieverlängerung abgedeckt sind. Im Wesentlichen Verschleißteile. Fahrwerksstoßdämpfer sind vom Geltungsumfang klar ausgeschlossen (bei Luftfederung wird’s dann teuer -> selbst erlebt).
Eine Garantieverlängerung über eine Laufleistung von 200.000 km oder ein Fahrzeugalter von >10 Jahren hinaus ist nicht möglich.

BMW
Nennt sich EUROPLUS Versicherung und wird über die Real Garant Versicherung AG abgewickelt.
Ein sehr detaillierter Ausschluss von nicht versicherten Baugruppen. Die Selbstbehalte:
bis 100.000 km    - 100%
bis 120.000 km    - 90%
bis 140.000 km    - 80%
bis 160.000 km    - 70%
bis 180.000 km    - 60%
über 180.000 km - 50%
Stoßdämpfer nicht mitversichert. Selbstbehalt bei einer 24 monatigen Laufzeitverlängerung 250,- Euro je Schadensfall. Bis zu welcher Kilometerbegrenzung bzw. bis zu welchem Alter das möglich wäre geht aus den Versicherungsunterlagen nicht hervor.

Porsche
Die Anschlussgarantie heisst „Porsche Approved Gebrauchtwagengarantie“. Da ich die Unterlagen im Auto habe, kann ich über die Versicherungsgesellschaft und die Selbstbehalte (noch) nix sagen. Reiche ich aber bei Gelegenheit nach. Stoßdämpfer sind ebefalls von der Garantieverlängerung ausgeschlossen.
Die Versicherung gilt ebenfalls nur bis zu 200.000 km und Fahrzeuge in einem Alter bis zu max. 10 Jahren. Unter Umständen gibt es auch einen ‚Quereinstieg’ für bis zu 8 Jahre alte Wagen, die bisher noch nicht versichert waren. Sehr sinnvoll für Wagen, die vom KWS-Syndrom betroffen sind. Grundsätzlich müssen alle Wagen vor Garantieverlängerung ins PZ zum Check.

Fazit:
Im Grunde sind die Versicherungen ähnlich wie die von Jaguar. Bei BMW wird deutlich, dass die Garantie minimal vielfahrerfreundlicher ausgelegt ist. Zur Vergleichbarkeit der Preise kann man im Grunde kaum was sagen, da sich die Fahrzeugwerte erheblich unterscheiden. So um die 800 Euro/Jahr sind sie aber bei BMW/MB auch. Porsche liegt bei deutlich über 1.100 Euro/Jahr. Im Grunde ist es bemerkenswert, dass man unter Hinzugabe diverser Talerchen seinen Wagen teilweise bis zu 10 Jahre lang gegen die größten Risiken versichern kann. Der Quereinstieg bei Porsche ist für diejenigen interessant, die sich einen schönen, schon etwas älteren Wagen z.B. von privat holen und diesen dann u.U. weiter versichern können. Gleichfalls interessant finde ich die mögliche Laufleistung vom 200.000 km.

Außer beim BMW, welcher nur eine moderate Laufleistung hat (15.000 km/Jahr) habe ich bisher die Garantieverlängerungen immer in Anspruch nehmen müssen. Insbesondere beim 911 (997) war das mit dreifachen Motorentausch (Laufleistung 55.000 km) und diversen anderen Komponenten ganz sicher die richtige wirtschaftliche Entscheidung.

Vielleicht gibt es ja noch Fahrer anderer Marken die Garantieverlängerungen abgeschlossen haben. Wäre für mich mal interessant zu erfahren welche Konditionen dort angesagt sind.

Gruß
Detlef

[dontpanic]

Außer beim BMW, welcher nur eine moderate Laufleistung hat (15.000 km/Jahr) habe ich bisher die Garantieverlängerungen immer in Anspruch nehmen müssen. Insbesondere beim 911 (997) war das mit dreifachen Motorentausch (Laufleistung 55.000 km) und diversen anderen Komponenten ganz sicher die richtige wirtschaftliche Entscheidung.

Hallo Detlef,

das finde ich erstaunlich. Wie waren denn die Erklärungen dazu?

Gruss, Joachim

[JagDriver]

...das finde ich erstaunlich.

Hallo Joachim,

was jetzt genau?

-die Laufleistung des BMW?
-die Inanspruchnahme eine Garantieverlängerung?
-den Motorwechsel beim 911?

Zu Letzterem einfach nach KWS-Syndrom googlen. Aber das müsstest Du ja eh wissen, da Deine porschefahrenden Kollegen das doch wohl nicht vor Dir verheimlicht haben, oder? Der Rekord im Bekanntenkreis liegt bei 4 fachem Motorenwechsel bis 50.000 km ( 2x davon wegen Laufflächenablösung im Zylinder).

Gruss
Detlef

[dontpanic]

Hallo Detlef,

zum einen die Inanspruchnahme von Garantieverlängerungen. Hätte ich nicht gedacht, dass das so häufig vorkommt. Habe aber beim LR und beim XKR das 4. und 5. Jahr gleich mitgekauft. Eignet sich gut als Verhandlungsmasse beim Neukauf.

Und dann die Motorschäden beim 911er. KWS-Syndrom hab ich zwar schon von gehört, aber in meinem Bekanntenkreis hatte wohl noch keiner so was. Und da sind etliche 993, 996, 997, GT3 dabei gewesen. Oder die Jungs haben das tatsächlich verheimlicht. 

Gruss, Joachim

[JagDriver]

Hallo Joachim,

die Abwicklung eines Gewährleistungsschadens geht ganz problemlos, da hatte ich noch nie Probleme. Wie bei Dir war das Vorhandensein einer Anschlußgarantie beim Neuerwerb stets ein schlagkräftiges Argument.

KWS-Syndrom betrifft nur 996 und 997 bis zum FL, dann wurde auf Direkteinspritzer gewechselt. GT3 und Ableger sind nicht betroffen.

Das Thema wird gerne von allen Seiten totgeschwiegen. Vor allem vom Hersteller, der sich meist äußerst kulant in diesen Fällen verhält. Oft ist es sogar so, dass der Kunde garnicht mitbekommt, dass sein Motor gewechselt oder ein neuer KWS eingebaut wurde. Einziger Hinweis von der Werkstatt: Der Wagen wird erst morgen fertig...

Gruß
Detlef