Dies sind die Antworten zu einer kleinen Anfrage einiger Abgeordneter im Deutschen Bundestag vom Dezember 2006.
1.) 1.316.686 Fahrzeuge sind mit einer Erstzulassung vor dem 1.1.1976 zugelassen.
2.) 152.817 Fahrzeuge sind mit einem H-Kennzeichen zugelassen
3.) Die Altersstruktur der mit einem H-Kennzeichen zugelassenen Fahrzeuge unterscheidet sich wie folgt:
bis 30 Jahre 688 Kfz
über 30 bis 35 Jahre 48.473 Kfz
über 35 bis 40 Jahre 44.130 Kfz
über 40 bis 45 Jahre 26.113 Kfz
über 45 bis 50 Jahre 16.963 Kfz
über 50 Jahre 15.799 Kfz
ohne Datumsangabe 651 Kfz
Angaben über die Altersstruktur der mit einem roten 07-Kennzeichen betriebenen Fahrzeuge liegen nicht vor.
4.) Derzeit sind in Deutschland 1.657.991 Fahrzeuge zugelassen, deren Erstzulassung vor 20 bis 30 Jahren erfolgte. Dabei handelt es sich um die potenziellen Oldtimer-Fahrzeuge der kommenden 10 Jahre. Heute sind ca. 11,6% der vor dem 1.1.1976 erstmals zugelassenen Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen zugelassen. Geht man davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt, werden in den kommenden 10 Jahren etwa 200.00 mit H-Kennzeichen zugelassene Fahrzeuge hinzu kommen.
5.) Die durchschnittliche jährliche Fahrleistung aller Pkw und Kombi im Jahr 2005 beträgt 12.700 Km. für Oldtimer betrug die Jahresfahrleistung im Jahr 2002, 6.600 Km (Quelle: Fahrleistungserhebung 2002 im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen).
6.) Oldtimer stellen in traditionellen Handwerksberufen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar, weil es sich um einen wachsenden Markt mit weiter steigenden Zulassungszahlen handelt.
7.) Nach Auskunft des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes gibt es in Deutschland ca. 1.500 Fach-Werkstätten für Oldtimer.
8.) Obwohl die Oldtimer am gesamten Pkw-Bestand nur einen Anteil von ca. 0,44% haben, betragen ihre Anteile nach Berechnung des Umweltbundesamtes an den gesamten Otto-Pkw-Schadstoffemissionen in Deutschland - trotz der geringen Fahrleistung - ca. 6% bei den Kohlenmonoxidemissionen (CO), ca. 5% bei den Kohlenwasserstoffen (VOC) und ca. 3% bei den Stickoxidemissionen (NOx). Dies liegt an an den hohen spezifischen Emissionen der alten Fahrzeuge. Im Vergleich zu einem modernen Euro-4-Otto-Pkw, emittieren Oldtimer 35x höhere C=-, 60x höhere VOC- und 45x höhere NOx-Emissionen. der Anteil an den Feinstaubemissionen kann nicht quantifiziert werden.
9.) Die Bundesregierung hält zum jetzigen Zeitpunkt eine bundesweite Ausnahmeregelung von der Kennzeichenverordnung für Oldtimer für nicht erforderlich.
Den für die Erteilung von Ausnahmen zuständigen Länderbehörden stehen nach derzeitiger Rechtslage genügend eigene Entscheidungsspielräume offen, um dem Anliegen der Oldtimer gerecht zu werden. Über mögliche Ausnahmeregelungen sollte vor Ort unter Berücksichtigung der vorhandenen Immissionsbelastung entschieden werden, zumal die Belastungssituation nicht bundeseinheitlich ist.
10.) Aufgrund der noch zu sammelnden Erfahrungen in der praktischen Anwendung der Kennzeichnungsverordnung wird die Bundesregierung die Erforderlichkeit einer abstrakt-generellen Ausnahmeregelung nochmal, auch unter den Aspekten der Förderung des Brauchtums und des Kulturgutes, prüfen.
