Hallo Freunde,
weiter ging es mit dem Einbau der Nockenwellenräder.
Die Räder werden so eingesetzt und verdreht, dass die Zugseite der Steuerkette gestrafft ist.
Bei den einteiligen Kettenrädern wird diese Position kraftschlüssig durch Anziehen der Schrauben fixiert.
Ich musste deshalb nach jedem Anziehen der jeweils vier Schrauben kontrollieren, ob die Steuerzeiten
wirklich noch stimmen. Das hat natürlich etwas gedauert, aber ohne eine sorgfältige Einstellung
braucht man gar nicht erst weiter zu machen.
Danach wird der Kettenspanner eingesetzt. Dieser muss dazu vorher in eine verriegelte Einbaustellung gebracht werden.
Zur Erläuterung habe ich dazu etwas vorbereitet:
Nach dem Ausbau kann der Spannkolben au dem Gehäuse gezogen werden:
https://up.picr.de/34923432nl.jpg
Jetzt ist der Spannkolben bis zur maximalen Auslenkung ausgefahren. Wenn man den Kettenspanner einfach so einbaut,
wird die Steuerkette zu stark gespannt!
https://up.picr.de/34923433xd.jpg
Deshalb wird die Spannvorrichtung des Kolbens mit einem Innensechskantschlüssel im Uhrzeigersinn gedreht...
https://up.picr.de/34923434ip.jpg
... bis sie in eine "Parkposition" hörbar einrastet:
https://up.picr.de/34923435xb.jpg
Durch einen leichten Druck auf das Ende der Spannvorrichtung (welches im eingebauten Zustand gegen die Spannschiene drückt)
wird diese "Parkposition" wieder entriegelt und die Spannvorrichtung fährt wieder aus.
Nach dem Jaguar Technical Bulletin 03.1-09 soll dieses Auslösen durch ein paar Umdrehungen des Motors mit dem Anlasser
erfolgen.
Ich habe einfach mit einem Hammerstiel Druck von der Innenseite der Steuerkette her auf die Spannschiene ausgeübt.
Es lässt sich gut kontrollieren, ob der Spanner ausgelöst wurde, indem man prüft, ob die Kettenglieder dort noch locker
herumhängen oder tatsächlich gespannt sind.
Danach habe ich die Steuerzeiten nochmals kontrolliert, erwartungsgemäß ist alles in bester Ordnung.
Da für die Verschraubung der Nockenwellenräder keine Blechsicherung vorgesehen ist, mussten die Schrauben
noch mit Loctide gesichert werden. dazu habe ich immer nur eine Schraube zur Zeit gelöst, mit Loctide mittelfest wieder
eingesetzt und mit 25 Nm angezogen.
Der Kettenkasten wurde mit sauberen Lappen abgedichtet, damit nicht noch eine dort hereinfallende Schraube
für Verdruss sorgt...
Die Restarbeiten waren dann noch (frei nach Haynes: refitting is the reverse of removal...):
- Einbau und Einstellen des Positionsgebers
- Anbau der Einlass- und Auslasskrümmer
- Nockenwellendeckel mit neuen Dichtungen aufsetzen
- Ansaugkanal mit Luftmassenmesser montieren
- alle gelösten, elektrischen Steckverbinder anschließen
- Zündkerzen und Zündspulen einsetzen
- Ölwechsel durchführen
- frische Kühlflüssigkeit auffüllen
- Motorhaube anbauen und ausrichten
- Batterie anschließen
Nachdem auch das Hitzeschutzblech und die Abdeckungen von Kraftstoffrohr und Zündspulen angebaut waren,
sah das ganze schon einmal schön aus:
https://up.picr.de/34899312nl.jpg
Der Motor wurde dann zunächst mit noch abgezogenem Kraftstoffpumpenrelais gedreht, um Öldruck aufzubauen.
Dabei habe ich mit gespitzten Ohren auf verdächtige Geräusche geachtet, aber es hörte sich unverdächtig an.
Also Kraftstoffpumpenrelais rein und starten!
Der Motor sprang an und fiel gleich in einen ruhigen Leerlauf. Der Wagen wurde in Ruhe warmgefahren, die Heizung entlüftet
und danach habe ich alles auf etwaige Undichtigkeiten geprüft.
https://up.picr.de/34899310tz.jpg
Alles ist in bester Ordnung, die Katze schnurrt wieder und räume zufrieden mein Werkzeug ein...
Somit endet hier mein Bericht.
Sollte jemand von euch noch weitere Hinweise oder Erläuterungen benötigen,
so zögert nicht mich zu fragen.
Beste Grüße
Sven