Autor Thema: XJS Convertible Kauf  (Gelesen 7359 mal)

Offline Peter-XJS

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #40 am: Fr.30.Apr 2021/ 16:29:00 »
Hier ist ein sehr "preisgünstiges" Auto.

https://www.hemmings.com/classifieds/dealer/jaguar/xjs/2484783.html?refer=alert&utm_source=alert&utm_medium=email&utm_campaign=2021-04-30

Macht jedenfalls auf den Bildern einen recht guten und gepflegten Eindruck. Da sollte man vielleicht zuschlagen.

Der Vorteil bei Autos aus Amerika ist, dass sie nie auf Highways gequält wurden, bei 75 mph Höchgeschwindigkeit ist Schluss. Ganz anders auf deutschen Autobahnen, bei europäischer/deutscher Zulassung weiss man nie, welcher Möchtegerngross die Leasingrate knapp aufbringen konnte und auf den deutschen Autobahnen den wilden Max gespielt hat.

Gruss

Peter

Offline Marcel

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #41 am: So.02.Mai 2021/ 01:18:52 »
Hallo Peter,

der Vorteil europäischer Modelle ist, daß sie bestimmungsgemäß von Jaguar mit Frostschutz im Kühlsystem betrieben werden. Und ja, sie können in Deutschland mit mehr als 65 mph auf der Autobahn betrieben werden. Aber dafür sind die Fahrzeuge auch ausgelegt worden, glaube mir, ich habe meinen V12 auch schon rennen lassen.
Spannend finde ich nur, daß solche Möchtegerngroß ihre billig geschossenen USA-Fahrzeuge zum gleichen Preis verkaufen wollen, wie Europa-Varianten gehandelt werden. Sie haben billig Ihr Fahrzeug aus den USA importiert, und versuchen nun, Gewinn zu machen. Nicht verwerflich, primär finde ich. Jeder kann sein Eigentum zu dem Preis anbieten, wie er mag. Es gibt gute Gründe dafür, daß USA Modelle billiger auf dem Markt sind. Und das auch nur aus marktwirtschaftlichen Prinzipien. Der billige Preis zum Einkauf in den USA spielt da sicher eine Rolle. Jeder Interessent kann sich auf US-Autobörsen umsehen und selbst einen Reimport anstreben.
 
Aber Besitzern europäischer Fahrzeuge pauschal zu unterstellen, sie hätten Ihre Fahrzeuge unsachgemäß betrieben, halte ich für schäbig. Wer sich bis 1996 in Deutschland solch einen Wagen kaufen oder leasen konnte, hatte erheblich Kapital auf der hohen Kante. Einen billigen USA XJS 2021 auf Pump nach Deuschland zu importieren, sorry, dazu braucht es heute nicht viel.
Schon mal drüber nachgedacht?
Ein Glück sind USA Fahrzeuge an der 6-ten Stelle der Fahrgestellnummer unwiederbringlich eindeutig zu identifizieren, selbst wenn man Meilentacho, dritte Bremsleuchte und auch Leaper statt Blinker im Kotflügel entfernt hat. SAJJNX statt SAJJNA beginnt die Fahrgestellnummer, die kann jeder beim Blick hinter die Windschutzscheibe ablesen.

VG Marcel.
XJ 5.3 Coupé (1975) und XJS V12 Convertible (1994)
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Offline Peter-XJS

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #42 am: So.02.Mai 2021/ 11:23:07 »
Moin Marcel,

du hast mich offenbar komplett falsch verstanden, ob bewusst oder nicht…..egal.

Ich hatte lediglich hervorgehoben, dass es von Vorteil ist, wenn Autos nicht geqäult, sondern schonend behandelt werden.

Dass es reichlich „Möchtegerngrosse“ gibt, ist wohl kein Geheimnis.

Ich habe inzwischen 4 XJS aus Amerika geholt und war mit allen sehr zufrieden. Echte Schnäppchen habe ich allerdings nie gemacht. Ich habe eine eigene Werkstatt, dort werden die Autos überholt und instandgesetzt. Die Arbeiten kann ich begleiten und genau bestimmen, was alles erneuert und überholt wird. Das ist ein entscheidender Vorteil, gegen über Autos die hier bei einem Autohändler verkauft werden.

Übrigens, ich habe nie versucht, diese Autos zu entamerikanisieren, warum auch, das 3. Bremslicht finde ich okay und die Leaper an den vorderen Kotflügeln gefallen mir besser als  ein Blinker.

Ich wollte gern ein 94er Coupé in oyster und ein frühes 94er Cabrio in oyster. Beides habe ich nach längerer Suche in Amerika gefunden, in Europa geschweige denn in Deutschland hätte ich da eher kein Glück, da stimmst du mir doch zu, oder?

Das Angebot an Jaguar XJS in Amerika ist/war grösser, das hat natürlich auch damit zu tun, das diese Autos damals in Europa/Deutschland überhaupt nicht gefragt waren.

Noch ein weiterer und entscheidender Vorteil amerikanischer XJS: Die Autos haben keine Leuchtweitenregulierung, hier kann nichts kaputt gehen, was bei Jaguar inzwischen nicht mehr lieferbar ist, und man kann Doppelscheinwerfer auch beim Facelift fahren.

Alles Gute…..
« Letzte Änderung: So.02.Mai 2021/ 11:38:34 von Peter-XJS »

Offline Marcel

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #43 am: Di.04.Mai 2021/ 00:02:05 »
Hallo Peter,

sorry, dann habe ich Dich eventuell mißverstanden. Aber vielleicht auch nicht. Jeder kann kaufen und betreiben, was er mag. Und die Lackierung oyster war tatsächlich in Europa wenig gefragt. Auch wenn sie die Kataloge von Jaguar zierte, wie auch british racing green, haben sich wenig Erstbesitzer für die Lackierung entschieden. Ich besitze einen davon. Oyster wolle ich sicher nicht.

Finde ich interessant, daß USA Importe bei der Typisierung und Zulassung in Deutschland nun wohl keine Leuchtweitenregulierung mehr benötigen. Das war in den vergangenen 15 Jahren durchaus ein Thema beim Import. Manch einer hat auf Doppelscheinwerfer umgerüstet, wie ich sie beim Kauf schon hatte. In der Tat ist es so, daß selbst bei meinem W124 TÜV Prüfer darauf achten, obwohl der Wagen eine Niveuregulierung hat. Genau das Feature, mit dem der XJ40 ab 1990 in Deutschland die Scheinwerferhöhenverstellung nicht mehr haben mußte. Bei meinem Benz ist sie eingebaut, und bei der Hauptuntersuchung wird sie geprüft, obwohl sie die Niveauregulierung sie überflüssig macht.
Verstehe halt nicht, warum USA-Fahrzeuge davon befreit sind, aber muß es ja nicht.

Ob ein Motor gequält wird kannst Du nicht an Autobahngeschwindigkeiten festmachen. Wer stundenlang im Stadtverkehr von LA bei Außentemperaturen über 30 °C seinen Motor im Stop and Go betrieben hat, quälte ihn mehr. Denn auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten ist die Luftanströmung auf den Kühler deutlich besser, als durch den elektrisch geschaltenen Zusatzlüfter. Mal abgesehen von Brennräumen, deren Luftdurchsatz von Drosselklappen geregelt wird. Möchtest Du selbst lieber mal frei durchatmen, oder immer nur den Minimalluftstrom durch eine Maske einatmen? Im Leerlauf verkoken Dir viel schneller die Kolbenringe als bei höheren Drehzahlen. Wobei der 6-Liter V12 gerade mal 4000 U/min bei 200 km/h dreht, der Sechszylinder-Motor ist da auf höherem Niveau. Seine mittlere Kolbengeschwindigkeit ist da aber deutlich höher. Schaue Dir einfach mal den Kolbenhub an, der ist fast 40% höher.

Aber am Ende, nichts für Ungut. Besitzer europäischer Modelle als Gernegroß zu bezeichnen fand ich einfach daneben. Die passte einfach besser auf Importeure von USA Fahrzeugen, die die Verkäufer ihrer Europa-Konkurrenten in ein schlechtes Licht rücken. Ich selbst hatte 2006 meinen Erstkontakt mit einem USA-Reimport, der gerade mal 44000 mls hatte. Ich hatte die Probefahrt verweigert, obwohl ich 500 km Anreise hatte. Der Innenraum des Wagens war einfach fertig, das gab mir einen Hinweis darauf, wie denn der Gesamtzustand ist. Wer seinen Innenraum verwahrlosen lässt, der kümmert sich sonst auch um nichts. Das dritte Fahrzeug wurde dann mein XJS. Und eines kann ich Dir sagen, auch wenn ich nur 50000 km in 15 Jahren damit gefahren bin, es ist das billigste Fahrzeug, das ich betreibe, also Euro/km. Da kann mein Benz nicht mithalten, aber der hat auch Winterbetrieb.

Viele Grüße

Marcel.


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Offline DocBottster

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #44 am: Di.04.Mai 2021/ 11:03:01 »
Ich hatte bzw. habe europäische sowie amerikanische XJS und habe mir im Rahmen der jeweiligen Ankäufe auch einiges angeschaut.

Bei den Amis (jedenfalls diejenigen aus Californien/Texas/Nevada/etc.) bekommt man meist eine unschlagbar rostfreie Substanz und kaum "ausgelutschte" Motoren/Getriebe. Allerdings haben die Wagen häufig einen ordentlichen Wartungsstau sowie ziemlich viele kleinere/mittelgroße technische und optische Mängel. Günstig gehandelte Amis sind nicht wegen ihrer Herkunft günstig, sondern weil man ihnen ansieht und bei einem check schnell merkt, dass da noch einiges reinfließen muss. Bis man einen Ami technisch und optisch richtig in Schuss gebracht hat, hat man i.d.R. genausoviel ausgegeben wie für ein durchschnittliches europäisches Auto (außer man kann alles selbst erledigen); den durchreparierten/durchgewarteten Ami hat man dann aber aufgrund der guten Substanz quasi in einem Jahrewagenzustand.

Im Übrigen ziehen die Preise für XJS in den USA seit ca. 2 Jahren brutal an, so dass die Zeiten für günstige Importe ohnehin durch sind.

Die obigen Ausführungen beziehen sich natürlich nur auf meine Erfahrungen und zudem bestätigen Ausnahmen bekanntlich auch die Regel.

Gruß

Offline Peter-XJS

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #45 am: Di.04.Mai 2021/ 14:15:31 »
Hallo Peter,

sorry, dann habe ich Dich eventuell mißverstanden. Aber vielleicht auch nicht. Jeder kann kaufen und betreiben, was er mag. Und die Lackierung oyster war tatsächlich in Europa wenig gefragt. Auch wenn sie die Kataloge von Jaguar zierte, wie auch british racing green, haben sich wenig Erstbesitzer für die Lackierung entschieden. Ich besitze einen davon. Oyster wolle ich sicher nicht.

Finde ich interessant, daß USA Importe bei der Typisierung und Zulassung in Deutschland nun wohl keine Leuchtweitenregulierung mehr benötigen. Das war in den vergangenen 15 Jahren durchaus ein Thema beim Import. Manch einer hat auf Doppelscheinwerfer umgerüstet, wie ich sie beim Kauf schon hatte. In der Tat ist es so, daß selbst bei meinem W124 TÜV Prüfer darauf achten, obwohl der Wagen eine Niveuregulierung hat. Genau das Feature, mit dem der XJ40 ab 1990 in Deutschland die Scheinwerferhöhenverstellung nicht mehr haben mußte. Bei meinem Benz ist sie eingebaut, und bei der Hauptuntersuchung wird sie geprüft, obwohl sie die Niveauregulierung sie überflüssig macht.
Verstehe halt nicht, warum USA-Fahrzeuge davon befreit sind, aber muß es ja nicht.

Ob ein Motor gequält wird kannst Du nicht an Autobahngeschwindigkeiten festmachen. Wer stundenlang im Stadtverkehr von LA bei Außentemperaturen über 30 °C seinen Motor im Stop and Go betrieben hat, quälte ihn mehr. Denn auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten ist die Luftanströmung auf den Kühler deutlich besser, als durch den elektrisch geschaltenen Zusatzlüfter. Mal abgesehen von Brennräumen, deren Luftdurchsatz von Drosselklappen geregelt wird. Möchtest Du selbst lieber mal frei durchatmen, oder immer nur den Minimalluftstrom durch eine Maske einatmen? Im Leerlauf verkoken Dir viel schneller die Kolbenringe als bei höheren Drehzahlen. Wobei der 6-Liter V12 gerade mal 4000 U/min bei 200 km/h dreht, der Sechszylinder-Motor ist da auf höherem Niveau. Seine mittlere Kolbengeschwindigkeit ist da aber deutlich höher. Schaue Dir einfach mal den Kolbenhub an, der ist fast 40% höher.

Aber am Ende, nichts für Ungut. Besitzer europäischer Modelle als Gernegroß zu bezeichnen fand ich einfach daneben. Die passte einfach besser auf Importeure von USA Fahrzeugen, die die Verkäufer ihrer Europa-Konkurrenten in ein schlechtes Licht rücken. Ich selbst hatte 2006 meinen Erstkontakt mit einem USA-Reimport, der gerade mal 44000 mls hatte. Ich hatte die Probefahrt verweigert, obwohl ich 500 km Anreise hatte. Der Innenraum des Wagens war einfach fertig, das gab mir einen Hinweis darauf, wie denn der Gesamtzustand ist. Wer seinen Innenraum verwahrlosen lässt, der kümmert sich sonst auch um nichts. Das dritte Fahrzeug wurde dann mein XJS. Und eines kann ich Dir sagen, auch wenn ich nur 50000 km in 15 Jahren damit gefahren bin, es ist das billigste Fahrzeug, das ich betreibe, also Euro/km. Da kann mein Benz nicht mithalten, aber der hat auch Winterbetrieb.

Viele Grüße

Marcel.







Hallo Marcel,

ich denke wir liegen gar nicht so weit auseinander mit unseren jeweiliegn Ansichten.

Du hast natürlich völlig recht, wenn ein Auto nur im Grossraum  Los Angeles unterwegs war und meistens im Stau oder stop and go war, tat das dem Motor usw. natürlich nicht gut.

Dass man aber  genau ein solches Auto erwischt, wenn man einen Ami-XJS wählt, ist eher unwahrscheinlich bzw. genauso selten, wie das gequälte Auto eines „Möchtegerngross“ in Europa.

Thema Leuchtweitenregulierung: Autos ab 1990 mussten in der EU m.W. eine Leuchtweitenregulierung haben. Führt man nun ein Auto mit Baujahren nach 1990 hier ein und das Auto hat diese LWR nicht, kann man eine Ausnahmegenehmigung beantragen und eintragen lassen.
Eine Ausnahmegenehmigung ist aber "eigentlich" nur für amerikanische Autos vorgesehen. Ein englisches Auto ist aber kein amerikanisches Auto.
Das hat man mir vor etlichen Jahren hier in Münster bereits seeeehr ausführlich erklärt und sich zunächst geweigert, mein aus den USA importiertes XJS-Coupé, trotz errungener Ausnahmegenehmigung, zuzulassen bzw. eine Zulassungsbescheinigung Teil II auszustellen. Letztlich hat es zwar dann doch noch geklappt, auch mit der gewünschten Eintragung/Ausnahmegenehmigung, aber nur mit viel Wohlwollen des damaligen Behördenmitarbeiters.
Glück gehabt, einen Rechtsanspruch gibt es nämlich nicht.

Es gibt etliche XJS Facelift die in EU/D zwar zugelassen sind, die eine solche Ausnahmegenehmigung aber nicht (eingetragen) haben. Das habe ich bei Händlern schon öfter gesehen. Diese Autos sind tickende Zeitbomben. Kommt nämlich irgendwann mal ein Tüv-Prüfer, der einem nicht wohlgesonnen ist, auf dieses Thema, gibt’s womöglich keine weitere Abnahme mehr. Vielleicht kann man das nachrüsten, aber das ist schwierig bis fast unmöglich, da die Teile nicht lieferbar sind.

Wie du richtig schreibst ist das Thema LWR nicht zu unterschätzen, denn auch bei meinem W124 (E280T, 95) und dem Wagen meiner Frau, W129, 96, wird bei jeder Tüv-Vorführung darauf geschaut, ob die LWR okay ist.

Hat man einen europäischen XJS mit LWR muss diese natürlich funktionieren. Ist sie defekt, gibt es wie gesagt Probleme mit dem Tüv und auch mit der Ersatzteile-Versorgung. Ausserdem kann man Fl.-XJS nur mit entsprechenden Doppelscheinwerfern fahren, die sich verstellen lassen. Die gabs wohl mal bei Arden, bei SNG, Limora usw. gibt es die nicht (mehr). Ovale SW (LHD) gibt es ebenfalls kaum noch und wenn werden sie in Gold aufgewoogen.

Die Autos aus Amerika sind eigentlich technisch alle vernachlässigt, Ölwechsel machen die Amis oft und gern, das wars aber auch schon. Alle Gummies, Stoßdämpfer usw. müssen idR. erneuert werden.
Und du hast Recht, es gibt sehr viele runtergerittene und verwohnte/vergammelte Autos in Amerika, aber sowas muss man ja nicht kaufen.

Mein Oyster-Coupé war aber solch ein gammeliges Auto, ich wollte es aber unbedingt in dieser Farbe haben, (ausserdem kam es aus Miami-Beach, was mir sehr gefiel) also habe ich es trotzdem gekauft und hier komplett restaurieren lassen. Innen (Sitze usw. aus GB), aussen, alles neu…..und nein, das rechnet sich nicht, es ist wirtschaftlicher Unsinn. Das war mir aber vorher klar.

Jetzt habe ich jedenfalls ein Auto so wie ich es haben wollte und es steht top da. Es hat mich insgesamt erheblich mehr gekostet als es jetzt wert ist. Es macht mir aber viel Spass und nur darum gehts.

Und weil das Coupé jetzt so schön ist, hat es zur Belohnung auch noch die 20 Spokes vom 6.0 V12 bekommen. ;-))…..das Cabrio allerdings auch.
Coupés gefallen mir optisch ohnehin viel besser als Cabrios, aber es schadet ja nicht, wenn man das gleiche Auto noch mal als Cabrio in der Garage hat.

Aber am Ende, nichts für ungut. Alle Besitzer europäischer Modelle als Gernegross zu bezeichen, ist natürlich genauso falsch, wie zu behaupten, alle Ami-XJS sind versiffte runtergerittene Karren, die nur von hiesigen Billigheimern bevorzugt werden.


Grüsse aus Münster….weder Coupé- noch Cabrio-Wetter heute ....

Peter


Anhängend noch Bilder von meinem 1. Coupé in BRG, mit seltenem Schiebe- Hebedach und recht gepflegt. Gehört seit Jahren einem Freund in der Nähe.


Offline Peter-XJS

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #46 am: Di.04.Mai 2021/ 14:18:52 »
Ich hatte bzw. habe europäische sowie amerikanische XJS und habe mir im Rahmen der jeweiligen Ankäufe auch einiges angeschaut.

Bei den Amis (jedenfalls diejenigen aus Californien/Texas/Nevada/etc.) bekommt man meist eine unschlagbar rostfreie Substanz und kaum "ausgelutschte" Motoren/Getriebe. Allerdings haben die Wagen häufig einen ordentlichen Wartungsstau sowie ziemlich viele kleinere/mittelgroße technische und optische Mängel. Günstig gehandelte Amis sind nicht wegen ihrer Herkunft günstig, sondern weil man ihnen ansieht und bei einem check schnell merkt, dass da noch einiges reinfließen muss. Bis man einen Ami technisch und optisch richtig in Schuss gebracht hat, hat man i.d.R. genausoviel ausgegeben wie für ein durchschnittliches europäisches Auto (außer man kann alles selbst erledigen); den durchreparierten/durchgewarteten Ami hat man dann aber aufgrund der guten Substanz quasi in einem Jahrewagenzustand.

Im Übrigen ziehen die Preise für XJS in den USA seit ca. 2 Jahren brutal an, so dass die Zeiten für günstige Importe ohnehin durch sind.

Die obigen Ausführungen beziehen sich natürlich nur auf meine Erfahrungen und zudem bestätigen Ausnahmen bekanntlich auch die Regel.

Gruß


Moin Hendrik,

so sehe ich es auch.

Viele Grüsse

Peter

Offline Peter-XJS

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #47 am: So.06.Jun 2021/ 13:00:34 »
Hallo,

das V12 Coupé aus Berlin ist wieder im Angebot: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/jaguar-xjs-v12-automatik/1771842301-216-24192

Will der Käufer es vielleicht schon wieder loswerden, oder war es nie wirklich vekauft?

Gruss

Peter


Die Felgen des 6.0 L finde ich wirklich klasse  ;)


Offline Marcel

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #48 am: Di.08.Jun 2021/ 00:08:32 »
Hallo Peter,

die 20-Spoke Wheels werden bei mir auch beim nächsten Reifenwechsel montiert. Habe ich mir 2019 in England gesichert... incl. Reserveradfelge.
Die originalen 5-Spokes werden natürlich dann eingelagert - incl. des Reserverads, das nie montiert war und dessen Reifen über 27 Jahre alt ist.
Bewundere Dich übrigens dafür, daß Du einen vernachlässigten XJS hergerichtet hast aus den USA. Darauf hatte ich vor 15 Jahren keine Lust, hätte ich heute auch nicht. Das einzige Modell aus den USA, das ich interessant finde, ist das XJR-s Convertible. Das gab es nicht auf dem europäischen Markt. Alle anderen gibt es auch in Europa.

Wahrscheinlich liegen wir gar nicht so weit auseinander was Fahrzeuge angeht. Habe ja auch neben einem W124 (dessen Einspritzpumpe mir heute nach über 400000 km gerade Streß bereitet hat) noch ein XJ 5.3 C im Fuhrpark. Eines kann ich Dir versichern, ich habe mehr Geld mittlerweile in den W124 investiert als in beide Jaguare.
 
Was ich persönlich richtig genial fände wäre ein XJS als 4-Türer - mit den flying butresses und einer richtig nutzbaren Rückbank (nicht nur für Kinder oder für Sitzzwerge, die kurze Beine haben). Wäre dann etwa 5 m lang. Wäre doch viel schöner als ein CLS, 6er Grand Coupé oder Aston Martin Rapide (den ich viel schöner finde als einen Porsche Panamera) und wie sie alle heißen.
Also nix für ungut.

Pax?

Viele Grüße

Marcel.

PS: Vermute mal, wir sind in der gleichen facebook Gruppe auch aktiv - Jaguar XJC Daimler Coupe.



Hallo Marcel,

ich denke wir liegen gar nicht so weit auseinander mit unseren jeweiliegn Ansichten.

Du hast natürlich völlig recht, wenn ein Auto nur im Grossraum  Los Angeles unterwegs war und meistens im Stau oder stop and go war, tat das dem Motor usw. natürlich nicht gut.

Dass man aber  genau ein solches Auto erwischt, wenn man einen Ami-XJS wählt, ist eher unwahrscheinlich bzw. genauso selten, wie das gequälte Auto eines „Möchtegerngross“ in Europa.

Thema Leuchtweitenregulierung: Autos ab 1990 mussten in der EU m.W. eine Leuchtweitenregulierung haben. Führt man nun ein Auto mit Baujahren nach 1990 hier ein und das Auto hat diese LWR nicht, kann man eine Ausnahmegenehmigung beantragen und eintragen lassen.
Eine Ausnahmegenehmigung ist aber "eigentlich" nur für amerikanische Autos vorgesehen. Ein englisches Auto ist aber kein amerikanisches Auto.
Das hat man mir vor etlichen Jahren hier in Münster bereits seeeehr ausführlich erklärt und sich zunächst geweigert, mein aus den USA importiertes XJS-Coupé, trotz errungener Ausnahmegenehmigung, zuzulassen bzw. eine Zulassungsbescheinigung Teil II auszustellen. Letztlich hat es zwar dann doch noch geklappt, auch mit der gewünschten Eintragung/Ausnahmegenehmigung, aber nur mit viel Wohlwollen des damaligen Behördenmitarbeiters.
Glück gehabt, einen Rechtsanspruch gibt es nämlich nicht.

Es gibt etliche XJS Facelift die in EU/D zwar zugelassen sind, die eine solche Ausnahmegenehmigung aber nicht (eingetragen) haben. Das habe ich bei Händlern schon öfter gesehen. Diese Autos sind tickende Zeitbomben. Kommt nämlich irgendwann mal ein Tüv-Prüfer, der einem nicht wohlgesonnen ist, auf dieses Thema, gibt’s womöglich keine weitere Abnahme mehr. Vielleicht kann man das nachrüsten, aber das ist schwierig bis fast unmöglich, da die Teile nicht lieferbar sind.

Wie du richtig schreibst ist das Thema LWR nicht zu unterschätzen, denn auch bei meinem W124 (E280T, 95) und dem Wagen meiner Frau, W129, 96, wird bei jeder Tüv-Vorführung darauf geschaut, ob die LWR okay ist.

Hat man einen europäischen XJS mit LWR muss diese natürlich funktionieren. Ist sie defekt, gibt es wie gesagt Probleme mit dem Tüv und auch mit der Ersatzteile-Versorgung. Ausserdem kann man Fl.-XJS nur mit entsprechenden Doppelscheinwerfern fahren, die sich verstellen lassen. Die gabs wohl mal bei Arden, bei SNG, Limora usw. gibt es die nicht (mehr). Ovale SW (LHD) gibt es ebenfalls kaum noch und wenn werden sie in Gold aufgewoogen.

Die Autos aus Amerika sind eigentlich technisch alle vernachlässigt, Ölwechsel machen die Amis oft und gern, das wars aber auch schon. Alle Gummies, Stoßdämpfer usw. müssen idR. erneuert werden.
Und du hast Recht, es gibt sehr viele runtergerittene und verwohnte/vergammelte Autos in Amerika, aber sowas muss man ja nicht kaufen.

Mein Oyster-Coupé war aber solch ein gammeliges Auto, ich wollte es aber unbedingt in dieser Farbe haben, (ausserdem kam es aus Miami-Beach, was mir sehr gefiel) also habe ich es trotzdem gekauft und hier komplett restaurieren lassen. Innen (Sitze usw. aus GB), aussen, alles neu…..und nein, das rechnet sich nicht, es ist wirtschaftlicher Unsinn. Das war mir aber vorher klar.

Jetzt habe ich jedenfalls ein Auto so wie ich es haben wollte und es steht top da. Es hat mich insgesamt erheblich mehr gekostet als es jetzt wert ist. Es macht mir aber viel Spass und nur darum gehts.

Und weil das Coupé jetzt so schön ist, hat es zur Belohnung auch noch die 20 Spokes vom 6.0 V12 bekommen. ;-))…..das Cabrio allerdings auch.
Coupés gefallen mir optisch ohnehin viel besser als Cabrios, aber es schadet ja nicht, wenn man das gleiche Auto noch mal als Cabrio in der Garage hat.

Aber am Ende, nichts für ungut. Alle Besitzer europäischer Modelle als Gernegross zu bezeichen, ist natürlich genauso falsch, wie zu behaupten, alle Ami-XJS sind versiffte runtergerittene Karren, die nur von hiesigen Billigheimern bevorzugt werden.


Grüsse aus Münster….weder Coupé- noch Cabrio-Wetter heute ....

Peter


Anhängend noch Bilder von meinem 1. Coupé in BRG, mit seltenem Schiebe- Hebedach und recht gepflegt. Gehört seit Jahren einem Freund in der Nähe.
XJ 5.3 Coupé (1975) und XJS V12 Convertible (1994)
bildschöner 5.3 Liter und sagenhafter Sexlidder

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Re: XJS Convertible Kauf
« Antwort #49 am: Di.08.Jun 2021/ 12:21:20 »
Guten Morgen Marcel,

die 20 Spokes stehen einem XJS ganz besonders gut wie ich finde. Auch in meinen Spielzeugen wurde das Ersatzrad jeweils damit ausgestattet. Schliesslich soll es doch auch "unterm Röckchen" nett und gepflegt ausschauen.. ;D

Geschmacklich sind wir offenbar tatsächlich recht nah beieinander, du wohnst vermutlich eher ländlich, hast XJS und XJC und zudem noch in der selben Farbe wie mein Coupé, Regency Red.....all das kann kein Zufall sein. :D

Und, stimmt, bei fb bin ich ebenfalls in der XJC-Gruppe.

Vielleicht lernen wir uns ja mal persönlich kennen.....ich würde mich freuen.

Viele Grüsse

Peter