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Autor Thema: Armaturenbrett entlacken...  (Gelesen 12412 mal)

Offline JagTime

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Armaturenbrett entlacken...
« am: So.05.Jun 2005/ 15:30:25 »
Veehrte Wissende...

Ich stehe vor der Aufgabe, ein (Ersatz-) Armaturenbrett sauber
zu entlacken - der ca. 1 mm dicke Lack hat üble Risse und ist
teilweise schon abgeplatzt...

Hat jemand eine Idee, wie ich den ollen Lack ´runterbekomme,
ohne das Wurzelholzfurnier anzugreifen?! Dies ist ja nur ca. 1
mm "dick" und könnte mit jedwedem Schleifen verletzt werden...

Ich bin um jeden Tip verlegen und verbleibe

mfg - Walter - B.

Offline Jürgen E. Schillings

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Re:Armaturenbrett entlacken...
« Antwort #1 am: So.05.Jun 2005/ 16:51:17 »
Hallo Walter.

Bin kein Lackprofi, deshalb kann ich Dir dazu nicht´s erzählen....

....aber soviel schon: alle Holzleisten lassen sich demontieren, sodaß

kein Schaden enstehen kann. :o

Gruß Jürgen

Offline JagTime

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Re:Armaturenbrett entlacken...
« Antwort #2 am: So.05.Jun 2005/ 17:39:26 »
??! Das Armaturenbrett ist KOMPLETT aus Holz... Also
an EINEM Stück! Da ist leider nichts mehr zu entfernen...

Der LACK muss runter. Aber WIE & mit WAS?!

Offline JagDriver

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Re:Armaturenbrett entlacken...
« Antwort #3 am: So.05.Jun 2005/ 19:33:48 »
Hallo Walter,

das gleiche Thema habe ich im letzten Jahr gehabt:

vorher:
http://www.jaguar-online-club.de/board/attachments/Holz_4.jpg
während:
http://www.jaguar-online-club.de/board/attachments/Holz_1.jpg
http://www.jaguar-online-club.de/board/attachments/Holz_2.jpg
hinterher:
http://www.jaguar-online-club.de/board/attachments/Holz_3.jpg
Ich habe die Sache bei einem Profi machen lassen, da ich auf Originalität viel Wert gelegt habe. Das hat mich zwar die letzten Nerven gekostet, aber das Ergebnis ist wirklich prima.

Der alte Lack wurde übrigens chemisch abgelöst.

Es gab dazu mal einen sehr informativen Bericht in der "Klassik". Wenn cih den noch finde schicke ich ihn Dir gerne zu.

Gruß
Detlef ;)
« Letzte Änderung: So.05.Jun 2005/ 19:35:43 von JagDriver »
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Offline Rüdiger

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Re:Armaturenbrett entlacken...
« Antwort #4 am: So.05.Jun 2005/ 21:44:08 »
Hallo,
da hilft wohl ein pastenartiger Abbeizer, der aufgetragen den Lack löst. Nimm auf jeden Fall einen, der trocken, also ohne Wasser abgewischt wird. Alle Metallteile sollten vorher entfernt sein, da es sonst Verfärbungen geben könnte.
Auf keinen Fall eine Lauge, die mit Wasser angesetzt wird und dann aufgepinselt wird. Das Wasser könnte das Furnier abheben und alles ist hin.
Es sollte mich wundern, wenn das Furnier tatsächlich 1 mm dick ist, im Möbelbau hatte man um 1900 schon wesentlich dünere Furniere im Gebrauch.
Gruß Rüdiger

Offline Peter

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Re:Armaturenbrett entlacken...
« Antwort #5 am: So.05.Jun 2005/ 21:58:14 »
Hallo,

Entlacken nur chemisch - also mit Abbeizer. Schleifen bringt nix und das Risiko, das Furnier (das weniger als 1 mm stark ist!!) zu beschädigen, ist zu gross.

Im ersten Zug nur 10 Minuten einwirken lassen und schaun, wieviel schon runterging. Nach dem Abwischen des Abbeizers (geht am besten mit einem kurzgeschnittenen Flachpinsel) gut wässern (neutralieisert chemisch) aber sofort gut trocknen. Das dann halt so oft, bis alles unten ist. Nie zu lange einwirken lassen, sonst brennt das Furnier weg.

Dann erst schleifen, zunächst mit 400er max..

Dann lackieren mit DD-Lack. Etwa 10-15 Schichten :-) ... reine Geduldssache. Die erste Schicht verdünnt, alle anderen pur und dazwischen nass schleifen mit immer feinerem Papier bis hoch zum 1000er oder sogar mehr. Mindestens 24 Stunden Trocknungszeit zwischen den Schichten, wenns gut warm im Raum ist - sonst eher 48h.

Ein wirklich hervorragender Lack ist z.B. Höveling. Immer den passenden Verdünner mitkaufen, normaler Verdünner gibt Bläschen.

Vorm Lackieren natuerlich schadhafte Stellen ausbessern (mit einer Mischung aus schleifstaub und Sekundenkleber) und evtl. beizen oder das Muster farblich mit Beize ausbessern.

Ganz am Schluss mit Acryl-Politur polieren bis es perfekt ist.

Also - alles ganz einfach, aber ne Schw...arbeit und dauert halt

Gruss

Peter
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Offline Kai Hoffmann

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Re:Armaturenbrett entlacken...
« Antwort #6 am: So.05.Jun 2005/ 22:54:10 »
Hallo,

ich habe dafür einfach Azeton verwendet. Ging hervorragend und hat das Furnier auch nicht weiter angegriffen. Die nachträgliche Lackierung ist das eigentlich schwierige. Jaguar hat hierfür Lacke verwendet, die eine Färbung hatten. Diieser Lack kostet eine Kleinigkeit und ist auch nur in größeren Gebinden erhältlich. Zudem steht eine 5-7 fache Lackierung und Schleifere an. Meine 4 Schichten reichen noch lange nicht :(
Die Beratung in der Oldtimermarkt (Classic??) war in der Tat recht gut. Irgendwo muß ich den Bericht auch noch haben...

Viele Grüße
Kai

Offline Peter

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Re:Armaturenbrett entlacken...
« Antwort #7 am: So.05.Jun 2005/ 23:26:09 »
Hi,

Aceton löst natürlich den Lack ... aber das ist nicht ungefährlich. Es löst nämlich auch Holzleim. Wenns also zu tief eindringt, dann kommt das Furnier hoch. Das würd ich lieber nicht riskieren. Nach dem Abbeizen kann man vielleicht wenige verbliebene Farbreste mit einem Acton-getränkten Lappen wegbekommen.

Die gewünschte Farbe sollte man durchs Beizen nach dem Entlacken schon mal Herstellen und dann lieber ungefärbten Klarlack nehmen. Auch wenns die Tommies anders gemacht haben. Dem Lack Farbe zuzusetzen und damit zur geünschten Farbe zu kommen, ist nicht einfach ... und bei Beize erreicht man das Gewünschte eher einfacher und auch gleichmässiger
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Offline Kai Hoffmann

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Re:Armaturenbrett entlacken...
« Antwort #8 am: So.05.Jun 2005/ 23:40:03 »
... und bei Beize erreicht man das Gewünschte eher einfacher und auch gleichmässiger

Hallo Peter,

sicherlich fehlte bei meinem Post der Hinweis auf die Gefahren des Umganges  :+++

Bei der Beize gibt es für und Wieder. Der gefärbte Lack gibt ein tieferes Farbbild. Ich rede hier wirklich von dem Profilack, das Fabrikat müßte ich bei meinem Freund erfragen ;) Die Beize ist mit Sicherheit einfacher zu bekommen, allerdings ist die Farbtiefe nicht so gut abzuschätzen.

Viele Grüße
Kai

Offline JagTime

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Re:Armaturenbrett entlacken...
« Antwort #9 am: Mo.06.Jun 2005/ 09:57:06 »
 :o

DAS hört sich nach ARBEIT an...


DANKE für die vielen & hilfreichen Antworten!  :+++

Ich glaube, mich gerade dazu entschlossen zu haben, einem
Fachmann diese Arbeit zu überlassen... Nicht etwa ob meiner
Faulheit, sondern... die Katze soll nahezu PERFEKT werden!

Puhh... gut, dass ich ein "Ersatz"-Brett habe! Sonst wäre das
Kätzchen wieder ein paar Tage außer Betrieb! Ich bekomme es
übrigens in dieser Woche wieder (nach 7,5 Wochen...)!

Also - noch einmal DANKE und... man "sieht" sich?!

Walter - B.