Hydrostößel klappern nach Start, nach Gas geben, ruhig?

[Echo]

Moin bin neu hier und kein ausgewiesener jag spezie aber seit 20 Jahren i d Motoren Entwicklung
Hydrostößel klappern in der Regel wenn sie alt oder viel benutzt wurden. Es ist wie bei den alten Herren. Nach erklecklich Laufzeit können sie den Druck nicht mehr halten. In der Regel ist es Verschleiß, es kommt aber auch vor das die Hydro internen Rückschlagventile durch Federbruch oder Dreck nicht mehr dichten und das zu ölverlust im Hydro führt. solange der Motor respektive die Ölpumpe fördert sind die Hydros unter Druck und damit das system sicher, keine hohen Kräfte. Gilt auch für jede Art Kettenspanner. Verliert der Spanner bei Stillstand des Motor, respektive Ölpumpe, wie oben beschrieben den Öldruck weil das RSV defekt ist muss sich bei wiederstart, der Hydro oder Kettenspanner erst wieder mit Öl befüllen und Druck aufbauen. Der Moment ist kurz aber grundsätzlich nicht unkritisch da das System nicht sicher ist, Höhe Kräfte und Momente. Bei Hydrostösseln ist es eher unkritisch, bei Kettenspanner kann ein schlechter Spanner in Verbindung mit einer gelängten verschlissen Kette zu massiven Schäden führen. Kennt ihr alle. Grundsätzlich sind alle hydraulischen Spanner gleich aufgebaut und bestehen aus folgenden Bauteilen:
Kolben, zur Kraftübertragung
Feder, zur Spannung des Kolbens, Federraten werden im Rahmen der Entwicklung des Motors dezidiert abgestimmt
Rückschlagventil, damit die ölsäule unterhalb des Kolbens auch nach Motor Aus bis zum Neustart gehalten wird und es nicht klappert
Der Zylinder oder das Spanner Gehäuse, das den Kolben führt
Generell ist das ölvolumen das Dämpfungsglied i d Regelkreis und reduziert somit den Kolben Weg und gewissermaßen die zappeligkeit der Kette. Die ständig gespannt \nicht gespannte Phasen zwischen den Zündungen der einzelnen Zylinder zu ertragen hat

Ich hoffe ich hab nicht zuviel kluggeschissen und bitte auftretende Schreibfehler zu entschuldigen
Grüße Echo

[Vespasian]

Servus Echo,
interessanter Beitrag, gelungener Einstieg. Willkommen hier!
Gruß Alex

[Peter Pleyer]

Ich hoffe ich hab nicht zuviel kluggeschissen....

Moin!
Äh...nein, hast du nicht. :-)
Allerdings.......stimmt das für die Kettenspanner so nicht, denn:
Mach' einmal den Umkehrschluß: Warum ist der Kettenspanner da verbaut? Warum macht man nicht genau definierte Achsabstände und verzichtet ganz auf dieses Element oder macht einen festen Kettenspanner?
Weil....die Schwingungsanregung aus der Kurbelwelle sowie den Nockenwellen nur einen sehr geringen Einfluß hat.
Der Hauptgrund für einen dämpfenden, hydraulischen Spanner ist der Polygoneffekt der Kette. Deswegen braucht man den. Hätte der Entwickler hier auf eine Zahnkette zurückgegriffen wäre er ohne dieses Gedöns ausgekommen.
Eine reine Kostenfrage also.
Gruß
Peter

[Echo]

Hallo Peter, noch eine kurze Anmerkung zu deiner Antwort.
Fest definierte und eng tollerierte Achsabstände sind aus Fertigungssicht zu teuer und können keinen Verschleiß ausgleichen. Obwohl die Ketten nach der Fertigung noch gereckt werden um Einlaufefekte zu minimieren setzen sie sich während des Einlaufs. Bis zur Verschleißgrenze dürfen Ketten eine Längung von bis zu 3% erfahren, Abhängig vom Anwendungsfall, Zähnezahlen, Kettengeschwindigkeiten etc.
Mit dem Polygoneffekt hast du natürlich recht, der ist aber in der Regel bei Steuertrieben für Verbrennungsmotoren nur dann wirklich relevant  wenn die Zähnezahlen der treibenden Räder (Kurbelwelle) unter 21 Zähne fallen. Die Nockenwelle hats da besser die Kettenräder haben ja i.d. Regel die doppelte Zähnezahl, es sei denn es gibt unterwegs noch eine Untersetzung auf einen Zwischentrieb.
Feste Kettenspanner wurden früher überwiegend verbaut, Alfa z.B. bis in die 80iger Jahre an allen 4 Zylinder Reihenmotoren. Spanner mit Spannritzel an die Kette Schraube anziehen fertig.
Die Hydraulischen wurden u.a. als Kompfortmassnahme (Akustik) und zur Reduzierung der Lagerkräfte durch die permanent hohe Kettenspannung eingesetzt.

Grüße
Echo