Autor Thema: Philosophische Frage oder doch mehr???  (Gelesen 22737 mal)

Offline TB!

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #10 am: Fr.18.Dez 2015/ 00:27:49 »
übermotorisierte italienische Sportwagen habe ich dabei nicht gejagt, das war ja fruchtlos.....tut sich vor denen vorne eine größere Lücke auf....waren die schlicht WEG!

EINSPRUCH !!    Es gibt keine übermotorisierten italienischen Sportwagen .. !!     : nein

Wenn ich mal so recht darüber nachdenke, fällt mir ohnehin kein einziges übermotorisiertes Auto ein ... ? Vielleicht eine G-Klasse mit über 500 PS? Aber der Normalfall bei Autos ist eine mal mehr mal weniger ausgeprägte Untermotorisierung ...  :)


Es gibt einfach kein feineres, eleganteres und doch so gut im Alltag nutzbareres Auto als den X300/308

Ähem. Ich greife nur ein Detail heraus: Ein Auto mit Plastik-Armaturenbrett als in den Kategorien "fein" oder "elegant" als nicht mehr überbietbar zu bezeichnen, käme mir nicht in den Sinn. Die Liste ließe sich fortsetzen. Ich mag den X300/308 auch, aber wir sollten realistisch bleiben ...     ;-)





« Letzte Änderung: Fr.18.Dez 2015/ 00:45:06 von TB! »
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Offline ChrisvZ

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #11 am: Fr.18.Dez 2015/ 08:45:01 »

Hallo Thorsten,

Wenn ich mal so recht darüber nachdenke, fällt mir ohnehin kein einziges übermotorisiertes Auto ein ... ?

ich kann mich noch gut an den Fiat Panda mit der "großen" 45-PS Maschine eines Schulfreundes erinnern. Der war definitiv übermotorisiert! Sobald wir damals auf die Autobahn fuhren, stand uns der Angstschweiß auf der Stirn. Für das Fahrwerk, die Bremsen und die nicht vorhandene passive Sicherheit war das Auto einfach zu schnell.

Viele Grüße
Christian
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Offline Graunase

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #12 am: Fr.18.Dez 2015/ 09:03:29 »
Ich verstehe fein und elegant mehr in Bezug auf das Wesen des Wagens, seine Form, seinen "Auftritt". Darin ist der X308 tatsächlich der letzte unübertroffene.
Was allerdings wirklich nicht über einiges hinweg täuschen sollte. Das Armaturenbrett aus Kunststoff fühlt sich zwar immerhin wertig an, ist aber schon etwas lausig eingepasst. Die Sonnenblenden, die mit drei Schrauben festgespaxt sind, die "gerade" konstruierte Kunststoffblende um die Schaltkulisse, die einfach auf das geschwungene Holz darunter gesetzt wurde (immerhin sehr praktisch um Parkkarten festzuheften!), die furchtbar billigen Luftauslässe in dem unglaublich schönen Holz, die wackeligen Außenspiegel....etc. etc. Auch dürften die Sitze in dieser Klasse ruhig etwas bequemer geformt sein.

Der Motor hingegen ist ein Gedicht.Eine Laufruhe, gleichmäßige Kraftentfaltung und auch Ökonomie im Umgang mit dem Kraftstoff, die einzigartig ist. Dagegen sind die Motoren gewisser sog. Motorenwerke schlichte Rumpelkammern, die auch technisch ihre Krankheiten haben.
Ich wollte übrigens bewusst keinen XJR. Eine Limousine dieser Gattung benötigt in meinen Augen keine übermäßige Leistung. Zum Schnellfahren fehlt das Fahrwerk und eine 5m-Yacht wird auch im nächsten Leben kein Rennauto mehr. Gediegenes Vorankommen garantiert der normale 4,0l vollkommen ausreichen. Ein R will mir etwas zu viel das sein, was ein XJ nicht sein kann.
Mein Standardtempo sind ca. 135km/h (2500UpM). Da gleitet es ruhig und unaufgeregt. Bis 200 liegt der Wagen aber sehr sauber auf der Straße, darüber wird er ebenso laut (Windgeräusche!) wie lahm. Die Bremsen habe ich noch nie gefordert (mein "Sport" ist es, die Bremse nicht zu benutzen. Mein persönlicher Rekord liegt bei 250km ohne Bremse...), meine Bremsklötze sind nach 60tkm immer noch gut im Futter. Paßabfahrten? Einfach den Wagen in den 2. oder 3. Gang sperren und runter rollen 8)
Das Fahrwerk: Ich bin froh kein CATS zu haben. Ich wußte es beim Kauf nicht - danach fuhr ich aber ein solches Fahrwerk und war nicht begeistert. Dieses diskrete Nachwippen bei Bodenwellen, dieses sanfte Schaukeln ist weg. Wozu habe ich dann noch einen Jaguar?! Zugegeben, die Kurvenlage ohne CATS ist...überschaubar. Höchstwahrscheinlich den Bremsen angemessen. Meiner hat zudem die Angewohnheit, in scharf gefahrenen Rechtskurven die Meldung "Bremsflüssigkeitsstand zu niedrig" in roter Schrift einzublenden :D
Im Alltag macht mir der XJ richtig Spaß. Der Wagen ist einerseits sehr übersichtlich, aber auch verblüffend wendig und zudem, typisch für britische Autos, recht schmal. Damit kann man sogar enge Parkhäuser noch recht gut meistern.

Da hier der Vergleich zu italienischen Sportwagen aufkam. Was kann mein Dreizack besser? So komisch es klingt: Geradeauslauf.
Jetzt weniger komisch: Leistung, Kurvenlage, Bremsen...einfach alles, was mit schnellem Fahren so in Verbindung steht. Dafür würde man die eher schwere und direkte Lenkung in einem XJ deplaziert finden.
Der Innenraum ist um Welten edler Verarbeitet, Alcantara/Leder Kombination auf dem Aramturenbrett und im Dachhimmel...ein Traum! Dafür gewöhnungsbedürftige Ergonomie.
Von außen? Wesentlich schlechter. Die Spaltmaße des Jaguars sind wirklich ordentlich, beim Dreizack verursachen die Magenkrämpfe. Liegen die Türen oben korrekt an, könnten sie unten noch immer als Gurkenschneider fungieren. Und was jetzt folgt, meine ich ernst: Der Jaguar hat die Motorhaube vorne angeschlagen. Großer Vorteil: Die kann nicht während der Fahrt aufgehen. Erfahrung macht klug...
Viele Grüße, Moritz

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Offline ichotolot

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #13 am: Fr.18.Dez 2015/ 09:06:00 »
Moinsen,

ich kann meinen 350er leider nicht mit dem 300er vergleichen, weil ich noch keinen gefahren bin.
Hinsichtlich der äußeren Eleganz stimme ich zu - da hat der 300er die Nase vorn.
Ob der Innenraum nun signifikant eleganter ist, stelle ich mal dahin :)
Windgeräusche sind bei meinem 350er im höhere Geschwindigkeitsbereich definitiv kaum wahrnehmbar.
Was mich tierisch nervt sind die Abrollgeräusche der Pirelli AllSeason Reifen. Leider ist da noch zu viel drauf, als dass ich die
schon wechseln möchte.
Absolut unterirdisch ist die Qualität der Chromzierleisten entlang der Fenster. Irgendein minderwertig bedampftes Plastikgedöns.
Einfach traurig für ein, nach meiner Auffassung, sonst hochwertiges Fahrzeug.
Der Innenraum sieht auch nach 10 Jahren aus wie neu und selbst die hellen Ledersitze sind nach einer Intensivreinigung (war mal ein Raucherfahrzeug) in sehr gutem Zustand.
Das Luftfahrwerk ist für mich stimmig und nicht zu weich, wie Peter es oben ansprach. Aber das ist ja auch subjektiv.
Mein Landcruiser erinnert mich da mehr an die Gorch Fock bei Windstärke 7.
Einen Vorteil des 350ers sehe ich in der Bauweise. Ist halt aus Alu und ich erhoffe mir dadurch Vorteile hinsichtlich der Rostanfälligkeit.
Der 4,2l V8 ist einfach ne Wucht!
Und das Kettenspannerthema (jaja - ich weiß. Ein weites Feld…. ;D) für mich somit eben keines mehr.
Bremsen - naja… Wer mal Porsche gefahren ist, weiß was gute Bremsen sind. Mein 61 Jahre alter Riley mit Gerling-Trommelbremsen verzögert nicht viel schlechter als die Mieze :D.
Ansonsten ist der 350er für mich das entspannendste Alltagsfahrzeug, das ich je gefahren bin. Und das waren nicht wenige :)

Gruß
Maik

Offline ChrisvZ

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #14 am: Fr.18.Dez 2015/ 09:12:09 »
...und um nach meinem Exkurs zum Fiat Panda auch noch auf die eigentliche Frage einzugehen:

Hallo André,

ich kenne den X308 leider nicht, nur den Vor-vor-vorgänger SIII aus eigenem Besitz und den Nachfolger X350 von einem Jaguar-Fahrertraining. Von den Eigenschaften vermute ich den X308 mal so dazwischen.
Wie schon geschrieben ist der X350 sicherlich das objektiv bessere Auto mit einem weitaus größeren Platzangebot. Aber auch mit meinem alten SIII habe ich Langstrecken sehr komfortabel hinter mich gebracht, durchaus auch mit Geschwindigkeiten zwischen 180 und 200 km/h, wenn auch wegen der starken Strudelbildung im Tank nicht sehr lange  ;D
Ich persönlich finde allerdings den Versuch von Jaguar, die klassisch-schlanke Linie der XJ-Limousinen aufzublasen, nicht wirklich gelungen. Da kommen wir dann schnell in den Bereich des persönlichen Geschmacks.
Der X308 wird -wie jedes ältere Auto, egal welchen Herstellers- eine gewisse Leidensfähigkeit erfordern. Er kann rosten, und wegen des Alters werden immer mal wieder gewisse Kleinigkeiten zu richten sein. Alles kein Drama und keine Garantie, dass das beim X350 nicht auch auftreten kann (vom Rost mal abgesehen). Also nimm den, der Dein Herz am meisten anspricht. Bei einer Probefahrt wirst Du schnell merken, in welchem Auto Du Dich wohler fühlst.

Viele Grüße
Christian
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Offline Graunase

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #15 am: Fr.18.Dez 2015/ 09:22:29 »
Vergesst nicht die Alukorrosion! Hörte jedenfalls mittlerweile von einigen, die das Problem haben. Allerdings durchweg bei gediegenen Laufleistungen.
Viele Grüße, Moritz

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Offline ichotolot

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #16 am: Fr.18.Dez 2015/ 09:26:43 »
Das stimmt natürlich. Ich gehe aber trotzdem davon aus, dass bei entsprechender Pflege Alu das unempfindlichere Material ist.
Hast Du da etwas Konkretes? Dann wäre ich an ein paar "Horrorbildern" interessiert ;D

Offline Graunase

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #17 am: Fr.18.Dez 2015/ 09:41:55 »
Konkretes leider nicht. Sind Berichte von mehreren engen Bekannten, die sowas in ihrer Kundschaft haben (einer in Berlin, einer in Basel).
Beim Maserati 4200, der ja ebenfalls Alukarosse hat, habe ich so etwas schon mit eigenen Augen gesehen, aber leider nicht fotografiert :tongue!
Viele Grüße, Moritz

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Offline earny

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #18 am: Fr.18.Dez 2015/ 12:19:17 »
Hallo, da Du aus Köln kommst und den favorisierten X308 mit "XJR Daimler V8 L (97.000 km / 12/1998 / erste Hand / Scheckheftgepflegt, Top Zustand" umschreibst, könnte das der in Köln Porz angebotene graue Daimler in Langversion sein.

Den habe ich mir schon vor Wochen auch mal angeschaut: Lackzustand eher schlecht mit vielen Kratzern, Beulen, Innenhimmel hängt herunter, Inspektion seit Jahren überfällig. Technisch nicht prüfbar, da der Wagen trotz Voranmeldung tiefentladen war und nicht ansprang. Schau mal genau nach Rost (wegen Winterbetrieb) an den üblichen Stellen wie Radläufe, Schweller, Federbeindome, Bremsleitungsaufnahmen hinter den Vorderrädern, Scheibenrahmen unter dem Gummi und Hinterachsträger. Mich hat die Besichtigung bei dem Fähnchenhändler eher ernüchtert.

bernd

Offline Doppel Sechs

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Re: Philosophische Frage oder doch mehr???
« Antwort #19 am: Fr.18.Dez 2015/ 13:05:28 »
Ähem. Ich greife nur ein Detail heraus: Ein Auto mit Plastik-Armaturenbrett als in den Kategorien "fein" oder "elegant" als nicht mehr überbietbar zu bezeichnen, käme mir nicht in den Sinn. Die Liste ließe sich fortsetzen. Ich mag den X300/308 auch, aber wir sollten realistisch bleiben ...     ;-)

TB, mir sind solche Details bei der Gesamtbeurteilung des Wagens ziemlich egal, der Aston-Martin DB7 hat ebenfalls Großserienteile und Plastikflächen im Innenraum, ist aber dennoch ein nahezu unerrreicht schönes und feines Auto, der Virage hatte sogar Rücklichter vom VW Scirocco...

Im Gegensatz dazu ist der Innenraum unseres Phaetons vollständig beledert und perfekt verarbeitet, das ganze Auto ist höchst anspruchsvoll verarbeitet, ich schätze den Wagen sehr, aber er kommt niemals an die Noblesse und Eleganz eines X300/308 und schon gar nicht an die eines Quattroporte V heran.

Und noch kurz zum X350, jener Wagen, in dem ich häufiger mitfahren darf, ist eigentlich recht gut gepflegt, rostet aber an diversen Stellen in einem erschreckenden Maß, während mein X300 komplett rostfrei war und auch immer noch sein dürfte.

Deshalb: Immer noch X300-begeisterte Grüße, G.