Zündkerzenwechsel beim XJ 12 Motor

[Ralf Hansen]

Liebe XJ Freunde,

hat von Euch schon mal jemand die Zündkerzen beim 12 Zylinder selber gewechselt ?

Habe mir gründlich Gedanken gemacht, ob man zum Zündkerzenwechsel teilweise darüber befindliche Motorbauteile demontieren muss, um ordentlich an die Zündkerzen heranzukommen. Bei zirka der Hälfte der Zündkerzen sehe ich im Moment noch kein herankommen. Man kann die Kerzen nur von der Seite ein wenig sehen.

Wenn ein Fachmann hier sagt ..."stopp, es geht ohne Teileabbau"... dann würde ich es auch mal versuchen. Es sei denn man benötigt ein Spezialwerkzeug, um an die fast nicht zugänglichen Kerzen heranzukommen,

LIebe Grüße
euer  ralf

[Rolf Bohrmann]

Hallo Ralf,

ohne Teileabbau wird es nicht gehen - zumindest nicht im Bereich des Kompressors für die Klimaanlage.

Gruß
Rolf B.

[E-mAN]

Hallo Ralf,

ich habe das im letzten Jahr von einem Fachmann machen. Seine Meinung: "Alles" muss raus, alles andere ist keine gute Lösung!"

Gruss,
Egon

NS: Bei der Gelegenheit habe ich dem Auto auch noch eine neue Verteilerkappe, V-Finger und neue Zündkabel spendiert.

[E-mAN]

Bei der Gelegenheit auch mal auf das Heizungsventil achten, welches gern - wenn es in Jahre kommt - undicht wird, was sich dann durch eine dezenten Glykolgeruch im Innenraum bemerkbar macht.

[Ralf Hansen]

Guten Morgen E-mAN,

danke für deine Tipps die Gold wert sein können. Kurze Nachfrage, was meintest Du mit V-Finger ?

Danke für die erneute Antwort

Beste Grüße
ralf

[E-mAN]

Hallo Ralf,

sorry, war zu faul das auszuschreiben: Verteilerfinger.

Gruss,
Egon

[Ralf Hansen]

Guten Morgen E-mAN,

Du bist ja echt auf Trab, danke für Deine tollen Antworten. Anscheinend bist Du bei den Reparaturen dabei gewesen und hast alle Schritte säuberlich fotografiert. Das heißt, Du bist ein totaler Auto Fan. Klasse.

Gestern Abend ist mir eingefallen, dass ich Dich noch etwas anderes fragen könnte wenn Du so gut "geschult" bist.

Ich habe mir beim Händler Limora ein deutschsprachiges Reparaturhandbuch und den dicken Schinken Ersatzteile XJ gekauft. Da blättere und lese ich mich gerade in die Materie ein. Dabei las ich gestern etwas zum Thema "Motor-Steuerkette" . Anscheinend gibt es bei Jaguar nicht die traditionellen Motorzahnriemen, sondern die Steuerkette. Dabei wurde im Rep.Handbuch davon gesprochen, dass diese bei 98.000km zu erneuern sei. Mein XJ stand jetzt 13 Jahre bei  110.000 km.

Hast Du die Steuerkette schon mal erneuert ? ich vermute, ich sollte das jetzt im Zuge der Neuzulassung auch machen.

LIebe Grüße
ralf

[E-mAN]

Hallo Ralf,

Danke für die "Blumen".

Allerdings bin ich weder ein totaler Autofan, noch ein gut "geschulter". 

Ich kann lediglich sagen, dass bei meinem XJ12 die Steuerkette noch nicht erneuert wurde ... und ich auch keine Befürchtungen habe, dass sie in Kürze reisst.

Ob ein Kettenwechsel bei deinem Auto notwendig ist, kann ich nicht beurteilen.

Es gibt jedoch ein paar sehr "geschulte" Techniker hier im Forum, möglicherweise kann der eine oder andere mehr (über die Haltbarkeit von Duplexketten) dazu sagen.

Die Kette auf dem Foto (ein anderer XJ12) hatte damals schon "120.000 Km" auf dem Buckel und sah noch sehr aus ... soweit ich mich erinnern kann, wurde sie - obwohl in dem Zustand gut zugänglich - nicht getauscht.

HERZliche Grüsse,
Egon

NS: Du darfst Egon zu mir sagen: 

[burkhard]

Hallo Ralf

Kerzen sollte man schon mal wechseln und dazu muss so einiges raus,
Klimakompressor, Zuendspulen, Tempomat und Gassteuerung.
Dann kommt man auch ran.
Dann auch gleich Finger & Kappe mit Kabel neu!

Zur Steuerkette, hm, wechseln? Eigentlich hat man ja deshalb eine Kette, dass sie ewig haelt?
Mein V12 hat so gut 100Tkm, aber der X300 ist kurz vor 390TKm mit der ersten kette!!
Keine Geraeusche oder so, und sieht auch noch super aus !! Gut, nur der 6Zyl. mit nur 4Liter.
Also, warum?

schoene gruesse aus dem spreewald

burkhard

[Peter Pleyer]

Moin Gent's!

Also es ist ganz schlicht so:

Duplexketten- oder Duplexzahnkettentriebe für die Ventilsteuerung von OHC-Motoren
sind mit Königswellentrieben vergleichbar und weisen die gleiche geplante Lebensdauer wie der Motor selbst auf.
Selbstverständlich nur wenn alles seine gewohnten Gang läuft.
 
Selbst bei fehlerhafter Kettenspannung weisen sie durch die Doppelreihe und die damit verbundene Steifigkeit
quer zur Kraftachse so gut wie keine Kletterneigung auf. Ein Übersetzen ist fast ausgeschlossen.
Diese klassische Bauart ist so gut wie unkaputtbar, Nachteil sind die doch recht merkbaren Laufgeräusche solcher
Ventiltriebe. (Wer erinnert sich nicht an das typische BMW-Sägen der alten -02 Motoren? :-) )

Ein Grund dafür ist der Polygoneffekt und die damit verbundene Schwingungsneigung.
Zudem sitzt der Trieb exponiert dicht unter dem Steuergehäuse was dann wie eine Glocke wirkt.
Bessere Ausführungen waren dann mit Zahnketten, da gibt es dann keinen Polygoneffekt, allerdings sind diese
noch teurer als die ohnehin schon teuren Standardketten.

Also sind die Sparfüchse irgendwann auf Riemen umgestiegen mit den bekannten Wechselintervallen.
Riemen sind billig und leise haben jedoch nur eine eingeschränkte Lebensdauer.

Ketten wie gesagt haben grundsätzlich die gleiche Lebenserwartung wie der Motor.
Sollte eine doch nach einigen 100Tkm gewechselt werden müssen weil sie trotz funktionierenden Spannern
laut wird liegt das an der unvermeidlichen Verschleißgeometrie der ganzzahligen Übersetzung. Zyklusmäßig arbeitet
da ja jede Rolle der Kette immer mit den gleichen Zähnen zusammen.
Tritt hier ungleichmässiger Verschleiß auf macht das Krawall und es müssen die Räder also mit gewechselt werden.
Sonst hilfts nicht.

Ein Überprüfen der Gleitschienen und ein eventueller Tausch dieser reicht allerdings meist völlig bei Motoren die unterhalb 300Tkm Laufleistung haben. Zum eigentlichen Überprüfen des Verschleißes muß die Kette jedoch abgenommen werden und die Längung wird nachgemessen. Ist diese dann um einen bestimmten Betrag gelängt (je nach Kettenbauart) gegenüber der Neukette muß sie abgelegt werden.

Gruß
Peter