Autor Thema: Jaguar plant neuen XJ LWB!  (Gelesen 9366 mal)

Offline Kai Hoffmann

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Re:Jaguar plant neuen XJ LWB!
« Antwort #20 am: Sa.04.Sep 2004/ 13:01:59 »
Hallo Günter,

genau das ist es. Aston Martin nimmt in der PAG eine andere Stellung ein als Jaguar. Auch weiß ich nicht ob dieser V12 die aktuellen und kommenden Normen erfüllt. So jung ist er ja auch nicht mehr....

Viele Grüße
Kai
« Letzte Änderung: Sa.04.Sep 2004/ 13:02:15 von Kai Hoffmann »

Offline Ich

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Re:Jaguar plant neuen XJ LWB!
« Antwort #21 am: So.05.Sep 2004/ 14:24:09 »
Hallo Kai,
ich meine, gerade da liegt der Denkfehler: Ein bisschen ("Normal"-)Luxus gibt es nicht. Hier heißt es, entweder - oder!!! Bei Ford artet diese Haltung überdies immer dahin aus, dass unbedingt - insbesondere an offen sichtbaren Stellen - Centbeträge eingespart werden müssen. Die Innenraumgestaltung/das Armaturenbrett des neuen XJ ist, so jedenfalls mein Geschmack, sehr gelungen, aber es musste unbedingt dieser unselige verchromte Plastikschließer der Zentralverriegelung untergebracht werden. Der Mechanismus der Mittelarmlehne - grundsätzlich eine gute Idee - ist klapprig. Die komische, fragile Plastikklappe mit Plastikchromgriff links im Kofferraum ist ein Witz - selbst Skoda bringt mittlerweile verchromte Metallösen in die Kofferabteile! Warum beschwört man Kritik bezüglich der Außentürgriffe herauf - das erste Teil eines Jaguar, das unsere lieben AMS-Tester mit ihren sternförmigen Brillen anfassen, ist Schrott!!! Was kann das für einen Sinn  haben, immer nur 98 % anzustreben???
Auch diese Einklassifizierung innerhalb eines Hauses (PAG Luxus, weniger Luxus, etwas Luxus...) ist völliger Quatsch. Bei BMW und Mercedes machen sich - theoretisch! - die Modellreihen sogar untereinander Konkurrenz. Und - schadet es? NEIN, jede Hammer-C-Klasse mit S-Klasse-Motor bringt Image und damit Umsatz! Meint irgend jemand hier, BMW verdient sich beispielsweise am neuen Über-M5 eine goldene Nase??? Nein, aber an dem von ihm bewirkten Sog. Wie soll der S-Type R dagegen wirken? Was soll das, diese Methode "von allem ein wenig, aber nichts zu 100 %"? Entweder positioniert man hier als Beispiel den S-Type in Augenhöhe von BMW, oder man lässt es. Dann aber hätte man sich weiterhin auf XJ und XK beschränken und die Finger von anderen Modellklassen lassen sollen.
Es würde sicher keinen Aston-Martin-Interessenten stören, wenn er wüsste, dass "sein" V 12 auch in einem Jaguar unterbebracht ist. Bis dato waren viele Aston-Motoren "aufgemotzte" Jaguar-Maschinen, oder? In diesem Segment zählen andere Werte - jeder stört sich jedoch daran, auch nur einen Ford-Schalter zu entdecken (selbst wenn der schöner und hochwertiger ist, als das Pendant von Rolls-Royce). Und dieses "Manko" wird von der deutschen Meinungsmacher-Presse sofort aufgegriffen und breitgetreten.
Auch geht es nicht um Benzinverbrauch o.ä. Die kompromisslosen Luxushersteller bauen ihre benzinfressenden Topmodelle ohne Rücksicht auf direkte Verkaufserfolge als Aushängeschilder - funktioniert ja auch. Wenn der Über-AMG-Mercedes wochenlang auf jeder Titelseite zu sehen ist, nützt das auch dem Verkauf des kleinsten C-Klasse-Diesel-Modells! So ein Stückchen vom Großen fährt auch Opa nebenan mit seinem C180 in weiß.
Darum geht es, und das werden "Massenhersteller" (komisches Wort, wo Mercedes jetzt mehr Autos verkauft, als Ford oder Opel!!!) nie begreifen. Und dieser Schuss geht nach Hinten los, wie man sieht.
Zum Schluss sei noch erwähnt: Aston Martin und Jaguar sind wohl Alternativen, vielleicht ist auch ein Stufenverhältnis (teurer) Luxus und (superteurer) Superluxus festzustellen, sicher jedoch kein Konkurrenzverhältnis - meine Meinung.

So, jetzt höre ich auf (ich könnte mich da richtig hineinsteigern...  ;D)

Ein schönes Wochenende wünsche ich noch - gleich genieße ich eine Fahrt in meinem XJ 8!!!

Offline Kai Hoffmann

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Herrenzimmer im Jaguar
« Antwort #22 am: Mo.06.Sep 2004/ 16:03:28 »
Die britische Traditionsmarke will mit der Langversion des Luxusliners XJ einen feudalen Innenraum schaffen

von Peter Hannemann

Es gibt Marken, die können sich auf ein unerschütterliches Image stützen, haben aber im Laufe ihrer Existenz schon Unsummen an Geld verschlungen. Jaguar zum Beispiel. Das britische Traditions-Unternehmen leistet sich sogar den Luxus, seit der Übernahme durch Ford 1989 noch keinen Penny Gewinn nach Detroit überwiesen zu haben. Selbst fragwürdige Modell-Verwandtschaften wie beim X-Type, der sich ganz unschick Teile mit dem Ford Mondeo teilen muss, konnten die Kostensituation nicht wirklich verbessern. Und eine betörende Studie, der alle Jaguar-Sinne wachrufende Roadster F-Type, bei seiner Premiere auf der Detroit Motorshow vor drei Jahren schon mit stehenden Ovationen bedacht, blieb aus Kostengründen bis heute in der Versenkung.

Alle Hoffnungen ruhen seitdem auf dem ganz aus Aluminium gefertigten Luxusliner XJ, der gerade in San Francisco in seiner Langversion den rettenden Anker in Richtung US-Markt auswarf, wo die auf 5,21 Meter gestreckte Limousine (plus 12,5 Zentimeter) den Geist von Jaguar in einer schwierigen Zeit vor allem emotional wieder beleben soll. Denn bei den reproduzierbaren Werten muss sich die jüngste Kreation aus Coventry dem Wettbewerb zwar knapp, aber doch spürbar geschlagen geben. Dies trat schon beim kurzen XJ-Type zu Tage. Deshalb soll ganz besonders auf dem Heimatmarkt Großbritannien und dem wichtigsten Exportmarkt USA die Katze wieder zum Sprung ansetzen, jenen Hochburgen, wo Jaguar immer noch seine treuesten Anhänger hat. Dabei kommt der Traditionsmarke ihr kaum zu überbietender Nimbus des edlen, feinen und eleganten Wagens zu Gute. Wer sich für einen Jaguar entscheidet, dem geht es nicht zuletzt um einen außergewöhnlichen Dresscode, der der Umwelt signalisiert: schaut her, ihr habt es mit einem Eigner zutun, der - nicht nur beim Auto - auf Stil und guten Geschmack wert legt.

Während die großen Limousinen von Audi, BMW und Mercedes im Wesentlichen als Dienstwagen der Business-Elite geordert werden, kommen Exoten wie der Jaguar XJ wohl eher für betuchte Individualisten und selbstständige Erfolgsmenschen infrage.

Bei der Langversion des XJ steht das Chauffiertwerden allerdings im Vordergrund. Das Raumgefühl eröffnet in der Tat eine völlig neue Jaguar-Dimension. Überdies geht keine andere Automarke so genial mit ihren Stil-Merkmalen um. Wo andere hin wollen, da ist Jaguar schon. Jedenfalls, wenn es um die sicht- und fühlbaren Einrichtungselemente geht. Bei der Langversion kommt noch üppiger Fondraum hinzu, in dem es sich die Passagiere auf zwei äußerst bequemen Fauteuils individuell einrichten und den Rücken massieren lassen können. Laut Jaguar soll der XJ-LWB (Long Wheel Base) im Konkurrenzvergleich den meisten Platz für teure Beinkleider auf den Rücksitzen bieten.

Nicht jeder Jaguar-Fahrer war bislang mit der Eigenschaftswertung seiner Limousine einverstanden. Gewiss, die Triebwerke (V6 und V8 von 238 bis 395 PS) schnurren nur so vor sich hin - selbst wenn man ihnen höhere Leistungen abverlangt. Aber erst die Aluminium-Leichtbauweise macht aus der großen Jaguar-Limousine einen agilen Überland-Cruiser in überzeugender Fertigungsqualität. Auch der Chauffeur der Kingsize-Version - einen solchen wird man wohl in der Mehrzahl am Steuer sehen, während es sich die Herrschaften im Fond gemütlich machen -, mag sich über den Zugewinn an Handlichkeit und Karosserie-Steifigkeit freuen. Doch ungeachtet von Leistung und Leichtbau (der lange "Jag" wiegt fahrfertig nur 1689 Kilo) ist dieses Auto eher fürs Gleiten denn fürs Rasen ausgelegt. Sein modifiziertes Grill-Design, größere Fond-Türen, ein steileres Heckfenster und 18-Zoll-Räder sind etwas förmlich und getragen ausgefallen. Die Leichtigkeit des Seins blieb ihm aber erfreulicherweise durch seinen filigranen Dachaufbau und sein schlankes Heck erhalten.

Artikel erschienen am Sa, 4. September 2004

Offline Ich

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Re:Jaguar plant neuen XJ LWB!
« Antwort #23 am: Di.07.Sep 2004/ 18:38:55 »
Da liest man es wieder: ... "fragwürdige Modell-Verwandtschaften" ... "unschick Teile mit dem Ford Mondeo teilen mus..." ... Kostensituation ... Kostengründe...

Auch in diesem - wie ich finde recht gut geschriebenen - Artikel (aus der ?) werden die auch von uns herausgestellten und geliebten Vorzüge und Eigenschaften des in der Tat unerschütterlich als edel, individuell, stil- und geschmackvoll und im Kern viel luxuriöser als Merc., BMW und Audi eingestuften Jaguar betont, mit Blick auf die leidigen "Kosteneinsparungskompromisse" und die daraus resultierenden Unzulänglichkeiten jedoch berechtigt Kritikpunkte angerissen.

Der Hinweis auf den F-Type (wohl nicht gebaut, weil in der Zulassungsstatistik ein Platz unter den Top 10 nicht erwartet werden konnte) ist nur allzu berechtigt.