Hallo Kai,
ich meine, gerade da liegt der Denkfehler: Ein bisschen ("Normal"-)Luxus gibt es nicht. Hier heißt es, entweder - oder!!! Bei Ford artet diese Haltung überdies immer dahin aus, dass unbedingt - insbesondere an offen sichtbaren Stellen - Centbeträge eingespart werden müssen. Die Innenraumgestaltung/das Armaturenbrett des neuen XJ ist, so jedenfalls mein Geschmack, sehr gelungen, aber es musste unbedingt dieser unselige verchromte Plastikschließer der Zentralverriegelung untergebracht werden. Der Mechanismus der Mittelarmlehne - grundsätzlich eine gute Idee - ist klapprig. Die komische, fragile Plastikklappe mit Plastikchromgriff links im Kofferraum ist ein Witz - selbst Skoda bringt mittlerweile verchromte Metallösen in die Kofferabteile! Warum beschwört man Kritik bezüglich der Außentürgriffe herauf - das erste Teil eines Jaguar, das unsere lieben AMS-Tester mit ihren sternförmigen Brillen anfassen, ist Schrott!!! Was kann das für einen Sinn haben, immer nur 98 % anzustreben???
Auch diese Einklassifizierung innerhalb eines Hauses (PAG Luxus, weniger Luxus, etwas Luxus...) ist völliger Quatsch. Bei BMW und Mercedes machen sich - theoretisch! - die Modellreihen sogar untereinander Konkurrenz. Und - schadet es? NEIN, jede Hammer-C-Klasse mit S-Klasse-Motor bringt Image und damit Umsatz! Meint irgend jemand hier, BMW verdient sich beispielsweise am neuen Über-M5 eine goldene Nase??? Nein, aber an dem von ihm bewirkten Sog. Wie soll der S-Type R dagegen wirken? Was soll das, diese Methode "von allem ein wenig, aber nichts zu 100 %"? Entweder positioniert man hier als Beispiel den S-Type in Augenhöhe von BMW, oder man lässt es. Dann aber hätte man sich weiterhin auf XJ und XK beschränken und die Finger von anderen Modellklassen lassen sollen.
Es würde sicher keinen Aston-Martin-Interessenten stören, wenn er wüsste, dass "sein" V 12 auch in einem Jaguar unterbebracht ist. Bis dato waren viele Aston-Motoren "aufgemotzte" Jaguar-Maschinen, oder? In diesem Segment zählen andere Werte - jeder stört sich jedoch daran, auch nur einen Ford-Schalter zu entdecken (selbst wenn der schöner und hochwertiger ist, als das Pendant von Rolls-Royce). Und dieses "Manko" wird von der deutschen Meinungsmacher-Presse sofort aufgegriffen und breitgetreten.
Auch geht es nicht um Benzinverbrauch o.ä. Die kompromisslosen Luxushersteller bauen ihre benzinfressenden Topmodelle ohne Rücksicht auf direkte Verkaufserfolge als Aushängeschilder - funktioniert ja auch. Wenn der Über-AMG-Mercedes wochenlang auf jeder Titelseite zu sehen ist, nützt das auch dem Verkauf des kleinsten C-Klasse-Diesel-Modells! So ein Stückchen vom Großen fährt auch Opa nebenan mit seinem C180 in weiß.
Darum geht es, und das werden "Massenhersteller" (komisches Wort, wo Mercedes jetzt mehr Autos verkauft, als Ford oder Opel!!!) nie begreifen. Und dieser Schuss geht nach Hinten los, wie man sieht.
Zum Schluss sei noch erwähnt: Aston Martin und Jaguar sind wohl Alternativen, vielleicht ist auch ein Stufenverhältnis (teurer) Luxus und (superteurer) Superluxus festzustellen, sicher jedoch kein Konkurrenzverhältnis - meine Meinung.
So, jetzt höre ich auf (ich könnte mich da richtig hineinsteigern...
)
Ein schönes Wochenende wünsche ich noch - gleich genieße ich eine Fahrt in meinem XJ 8!!!