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Jaguar-Technikforum => Umrüstung: Jaguar Euro 2 Umrüstung, Gasumrüstung, grüne Umweltplakette => Gasumrüstungen => Thema gestartet von: Lachen2004 am Sa.03.Nov 2012/ 15:17:28

Titel: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Sa.03.Nov 2012/ 15:17:28
Hallo Leute,

als jahrelanger Mitleser (manchmal hilfreich) möchte ich meine neuen Erfahrungen mit Euch teilen, da ich zu diesem Thema keine Beiträge gefunden habe.
XJ 40 ´92  läuft mit bestem Erfolg auf Bioaethanl E 85 - bis dato ohne Umbau. Vorteil: Fahrzeug bleibt unverändert, kein Zusatztank etc. und keine bis kleine Investitionen (ca. 300 €).
Testweise probiert 20 %, 40%, 60 % Anteil E85, also 15 % Super, Rest Alk. zu E 10 Super.
.
E 85 hat wie LPG einen geringeren Brennwert und Dichte sodaß man mit bis 25 % Mehrverbrauch rechnen muss. Alk verbrennt rückstandsfrei und emmitiert nur CO2 und Wasser. Der Benzinanteil ist zum Starten bei niedrigen Temp. nötig.
Vorteil:  weichere Verbrennung und 115 Oktan. Bisher kein schlechtes Anspringen oder orgeln.
Fakten: Die Warnleuchte ist bis heute nicht an! Leistungseinbussen nicht feststellbar. Motor fühlt sich wohler, seidenweich...
Verbrauch Kurzstrecke mit ca. 70 % Aethanol   16,4 l  statt  13,2 auf E 10
                 Langstrecke                                      12,8 l  statt  10,6     " " 
Ihr könnt weiter Tanken, was Ihr wollt. Ich zahle in Bad Dürkheim 1,059 für den L E 85 und fahre derzeit für einen Mischpreis
von 1,27 mit im Schnitt + etwas über 2 L Mehrverbrauch und 0 Problemen und ärgere mich nicht mehr über den Spritpreis.

Der geplante LPG Umbau wurde gestrichen.  Überlegung einen Flex - Adapter einzusetzen, der die Einspritzzeit verlängert und
dann den Betrieb mit reinem E 85 erlaubt, steht im Raume. Da ich aber cruise und nicht heize kann ich mir vorstellen auch ohne
Umbau keine Probleme mit Magerbetieb zu haben. Vorteil der 4 L Maschine, die Steuerung und der Oxi sensor reichen bisher.
Noch eines: E 10 (Eignung geprüft) ist die aggresivste Variante der Mischung. Höhere Anteile reinigen noch besser, mehr passiert nicht.
Empfehlung: Macht euch im Netz Schlau! Viel Spaß beim Fahren und Sparen - und gebt mal Rückmeldung.
Gruss

Hans
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: IljaOblomow am So.04.Nov 2012/ 09:46:26
Hört sich gut an, und ich vielleicht ist es eine wirkliche Alternative zum LPG ( solange man eine entsprechende Tankstelle hat). Im Saab Forum gibt es schon ziemlich viele Erfahrungen damit. Ich kann mir auch gut vorstellen mal meine Serie 3 damit zu "reinigen"  :Cool2*
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Störtebeker am Do.08.Nov 2012/ 18:48:38
Mahlzeit!

Liest sich ja hervorglänzend! Nur wie sieht das mit der Flächendeckung aus?
Ich hab hier in meiner Gegend noch keine einzige Tanke gesehen, die E85
anbietet... :gruebel

-Störti-
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: ChrisvZ am Fr.09.Nov 2012/ 10:51:55
Moin Störti,

ohne qualifizierte Umrüstung (http://www.e85.biz/index.php?page=75) würde ich die Finger davon lassen! Die nicht belegte Materialverträglichkeit ist dabei noch das kleinste Problem. Entscheidend ist, was bei der Verbrennung passiert. Es ist mir rätselhaft, woher dieser weit verbreitete Leichtsinn kommt, einfach einen Brennstoff zu tanken, für den das Auto bei seiner Konstruktion niemals vorgesehen war.  :tongue!

Viele Grüße
Christian
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: JagDriver am Fr.09.Nov 2012/ 22:18:48

Es ist mir rätselhaft, woher dieser weit verbreitete Leichtsinn kommt, einfach einen Brennstoff zu tanken, für den das Auto bei seiner Konstruktion niemals vorgesehen war.  :tongue!



Hallo Christian,

das ist nicht nur Leichtsinn, sondern schon fahrlässig. :gr_bad*

In jeder Betriebsanleitung steht welchen Sprit man tanken soll und man ist gut beraten, sich daran zu halten, will man noch lange was von seinem Auto haben. Die Hersteller haben sich schon was dabei gedacht. :Cool2*

Gruß
Detlef
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Sa.10.Nov 2012/ 10:23:57
Hallo Christian,

der erste mit einem qualifizierten Link. ok so. Habe 4 Monate "studiert" und dann gehandelt.

Deiner Meinung kann ich mich nicht anschließen, da wir hier in einem Alternativ-Antrieb Forum sind.
Habe 15 Jahre LPG gefahren und finde das gut und durchaus legitim. Wir reden hier von Treibstoffen,
die seit der Entwicklung des Ottomotors im Einsatz sind und Potential haben. Brasilien und nordische Länder
sind dabei weit vorn und die Amis bingen viel gute Erfahrungen und Technologie ein, dt. Unternehmen folgen.

Mein Nachweis der Tauglichkeit und Verträglichkeit als Mischkraftstoff bei einem grossvolumigem Motor
bezieht sich darauf, dass unsere Steuerung XJ 40 das kann - sagen wir ohne Effekt bei bis 60 % Alk. nach
Mischungsrechner. Da ich den Mehrverbrauch habe, den ich mit Fuelflex Adapter hätte, fahre ich im gesunden
Bereich. Ich teste auch das Abgas: Bei 60 %  Alk. bin ich besser als Euro 5. C0 ist 0.
Du merkst deutlich, dass der Motor sich wohlfühlt.

Ich empfehle den Treibstoff Zusatz nicht für Steh- Fahrzeuge aufgrund der möglichen Wasseranlagerung.
Vergaserfahrzeuge sind ohne Düsenumrüstung ungeeignet. Versiffte Standuhren sollen baldigst das Benzinfilter
tauschen.

Eine Erfahrung mit E 70 Mischung habe ich gemacht. Nach dem Anlassen direkt einen steilen Hausberg hoch:
Maschine zog nicht, bin raufgeschlichen, die Grundeinstellung der Gemischanreicherung reichte nicht aus.
Nach 3 Min. geht dann die Regelung herein und der Spuk ist vorüber. 1. Grenzerfahrung.

E 85 ist breiter verfügbar als Ihr denkt. Das Zeug kostet in Frankreich 85 cent. Ich tanke auch in der Schweiz
und Östereich zu. Freie Tanken und AVIA bieten den sauberen Kraftstoff an. Wann habt Ihr zuletzt 30 L getankt
und dafür etwas über 30 € bezahlt? Geht noch billiger: Speyer E 85 - 0,99 €/L.

Es ist an der Zeit über Alternativen zu reden. Ich fahre > 45.000 km /Jahr und finde die Mischtanke super.
Öl bleibt hell wie bei Gasbetrieb. Die Verbrennungstemperatur wird um 40° gesenkt. Die weiche Verbrennung kommt
mit dem Langhuber sehr gut zurecht.

E 85 hat aufgrund der Oktanzahl > 110 natürlich auch weiteres Potential, dass mit einer Adapterlösung nicht
genutzt wird. Verdichtungserhöhung und vorstellen des Zündzeitpunktes um 5-8° können die Leistung der Maschine
deutlich steigern, lassen dann aber nur einen monovalenten Betrieb zu. Für mich nicht von Interesse.

Du siehst auch keine Preissprünge an der Tanke! Da kommt Zufriedenheit auf.

Gruss

Hans

Think! It may be a new experience.
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: ChrisvZ am Sa.10.Nov 2012/ 14:35:01
Hallo Hans,

das KANN sicherlich gut gehen, MUSS aber nicht! Ich würde ohne entsprechende Anpassung von Zündung und Gemischaufbereitung das Risiko niemals eingehen. Schon alleine weil mir die Fähigkeit abgeht zu spüren, ob ein Motor sich wohlfühlt. Dazu kommt immer noch die ungeklärte Frage der Materialverträglichkeit der kraftstoffführenden Komponenten.

Die Kunde, dass es solche Kraftstoffe gibt, wird damals auch schon bis zu Jaguar vorgedrungen sein. Deshalb wird es seine Gründe haben, wenn seitens des Herstellers von der Verwendung von Kraftstoffen mit einem Ethanolgehalt >10% eindringlichst abgeraten wird.

Natürlich ist der Preisvorteil sehr verlockend, aber was nützt es mir, wenn ich das gesparte Geld für teure Reparaturen wieder ausgeben muss? Aber wenn man eine Spielernatur ist oder sich die Fahrten mit einem Hauch von Adrenalin verschönern will, warum nicht...

Viele Grüße
Christian
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Do.29.Nov 2012/ 14:54:15
Preiserhöhung: Jetzt 108,9 cent   - aber Winterqualität mit 25 % Benzin.
Das rechnet sich nicht schlechter...

p.s.:   Habe mit der Mischung jetzt mehr als 15.000 km herunter und nichts passiert.
          Exakt so wie in den Ami-Foren geschildert. Der läuft nach E 15 Tanken besser, zeigt aber auf den
          ersten Km dann 17 L an, bis sich das System einsteuert. Mein Zusatz schwankt durch Zutanken von
          40 - knapp 70 % Ethanol.

Gruss

Hans
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Marcel am Do.29.Nov 2012/ 23:40:19
Hallo Hans,

ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen. Grds. finde ich es gut, daß Du solche Erfahrungen postest. Jeder von uns ist alt genug, zu entscheiden, ob er "sorglos" sein Fahrzeug mit Kraftstoffen betankt, die nicht vom Hersteller freigegeben sind.

Ich habe in erster Linie den Verdacht, daß Du Deinen Wagen überwiegend in der Teillast bewegst - oder erreicht er nachwievor seine Höchstgeschwindigkeit wie mit Ottokraftstoff (ROZ 95)? Ansonsten müssten die werkseitig verbauten Einspritzdüsen derart höhere Kraftstoffmengen durchlassen, daß ich mich wundere, daß Florians Chasseur eine zweite Reihe an Düsen verbaut hat, für die paar kW Mehrleistung. Ich habe zumindest die Vermutung, daß Dein Wagen mit Ethanol nicht mehr seine Nennleistung erreicht.

Zum Thema Emissionen. CO ist klar, daß das geringer ausfällt, und hier habe ich nämlich den Verdacht, daß Du bei einer Prüfung von Stickoxidemissionen mit Pauken und Trompeten durch eine Abgasuntersuchung durchfallen würdest. NOx wird beim Ottomotor bei der AU nicht geprüft. Der Drei-Wege-Katalysator kann nur in einem engen Fenster NOx wirksam (> 85%) konvertieren. Der von Dir genannte CO-Wert untermauert meine Annahme, daß Du Dich außerhalb dieses Bereichs bewegst.

Wie Du zu der Behauptung "sauberer Kraftstoff" kommst, ist mir ein Rätsel. Hast Du Dich mal damit befasst, woher das Ethanol für das E85 an schwedischen Tankstellen kommt? Sicher aus der Vergärung von Moorbeeren und Flechten, besser aus Schnapsflaschen vom systembolaget, deren Haltbarkeitsdatum überschritten ist  :D.
Über 90% werden aus Brasilien importiert, und hier wird Regenwald abgeholzt, um Zuckerrohr anzubauen. Zuckerrohr ist im Übrigen die Nutzpflanze, aus der sich der höchste Ethanolgewinn pro Anbaufläche gewinnen lässt. 

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Fr.30.Nov 2012/ 10:20:56
Hey Marcel,

Brasilen: Der Regenwald ist im Süden, das Zuckerrohr wird im Norden flächenmäßig angebaut.
Deutschland ist Hersteller Clariant usw. mit Anlagen die fauliges Reststroh und Ernteschäden etc.
zu Alk verbraten. Da sind wir doch eins weiter...

Es gibt in D 315 Tanken für E 85 bisher. In Europa sind es ca. 1500. Die findet man mit der App.
Wenn ich das Zeug überall tanken könnte, würde ich heute auf Fuelflex umbauen und nur noch E 85 tanken.

Umbau:  Einspritzdüsen 1 Nr. grösser - ok, nur dann bist Du monovalent. Tankst Du E 10 oder Super läuft er zu fett.
              Man kann auch den Druck erhöhen um mehr mit gleicher Düse einzuspritzen aber ich bin mit meinem regulären
              Mehrverbrauch bei Mischbetrieb E 60 / E 70 sehr zufrieden.

Leistungsverlust:  Nicht feststellbar bis auf eine Kaltstartphase am Berg. Nun ich fahre meist bis 160 km/h
                             mal 180 - aber wo geht das noch und wann ? Wann war ich noch über 3.500 Upm??
                           
                             Typisch für E 85 Zusatz ist die Drehmomentverbesserung untenrum. Der XJ 40 wird meist
                             in diesem Bereich gefahren und tut das sehr gut ab.

E 85 CO2 Ausstoss beim XJ 40 4,0:   48 g  -  da tun wir doch was für die Umwelt mit nachwachsenden Rohstoffen.

Heutige Datenauswertung:   CO2 statt 270 auf Super:    105,88          (das sind Kleinstwagenwerte...)
                                              Schnittpreis €/L                   125,10
                                              Verbrauch Durchschn.           12,93 L
                                              reiner Alk Anteil                     59,95 %      Basis letzte Woche 1.860 km

Ich denke die NOx Werte müssten besser liegen. Der Sauerstoffgehalt von Alk ist höher, die Verbrennungstemperatur
niedriger. Werde dem mal nachgehen.

Auspuff - Endrohr  Benzinbetrieb: schwarz,  E 85 Mischung - rußfrei, heller. Öl nach 12.000  km ist hell, nicht ganz so
hell wie bei LPG Betrieb - ich fahre ja auch Mischung. Ölverbrauch kaum messbar, nachdem ich einen neuen Ölkühler
drin habe und die Deckeldichtung wieder eine ist.

Wer nichts probiert, der nichts gewinnt. Meine Aktion rechnet sich nach der ersten Tanke..

Gruss

Hans


Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Sa.01.Dez 2012/ 19:24:30
Hallo Marcel,

zur Sauberkeit gebe ich Dir noch einen Link  http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Al0JOgpeK-k

Die Maschinen sind von innen auch sauber. Hast Du mal beim Jag. eine Zylinderkopf bei 170 k runtergehabt.?
Dann weist Du was ich meine...
Geh mal auf das Ethanol Form !!

Zu Deinen Biobedenken: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=59R-NqykoXs

Gruß

Hans
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Marcel am Mo.03.Dez 2012/ 21:22:14
Hallo Hans,

der "Kraftstofftest" mit "nicht-vorgemischter" Flamme, bzw. Diffusionsflamme ist Unsinn, da sie nicht den Gegebenheiten im Brennraum eines Ottomotors entspricht. Den "Sendung mit der Maus"-Film habe ich mir nicht zu Ende angesehen, es könnte genauso gut ein Film zur Werbung für Kernkraft oder Windkraft sein.

Meine Jaguare haben beide weniger als 170000 km, daher kann ich erst berichten, sobald sie diese Laufleistung erreicht haben.

Wenn Du 180 km/h mit 3500 U/min fährst, stimmt Dein Drehzahlmesser oder Tacho nicht. Wo das heute noch geht? Z.B. bei Dir zuhause, auf der A65. Da geht sogar noch wesentlich mehr, zumindest ohne E85.

Welche Drehmomentverbesserung untenrum bitte? Du fährst mit einem Kraftstoff mit 30% geringerem Heizwert, und willst bei niedrigen Drehzahlen mehr Leistung haben? Die Aussage kann wohl nur auf einer subjektiven Wahrnehmung beruhen.

Öl ist heller - interessanter Rückschluß auf die Verbrennung. An Deiner Stelle würde ich mal einen Kompressionstest durchführen, ob die Kolbenringe noch dicht sind - schon mal was von Ölverdünnung gehört? Dann ist schnell Ende mit der Freude über die gesparten Euros an der Zapfsäule. Mein Öl bei meinen Jaguaren ist nie schwarz gewesen... .

Bzgl. NOx, Dein "einfacher" Rückschluß ist leider falsch, zumal Du die lokalen Gegebenheiten im Brennraum nicht berücksichtigst.
Damit Du Dir nicht den Wolf suchst, habe ich Dir ein wenig Arbeit abgenommen:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0016236110001109
Nur noch so viel als Hinweis - wenn Du Dein Verbrennungsluftverhältnis im Ethanolbetrieb nicht auf lambda=1 eingeregelt hast (und das hast Du lt. Deinen Aussagen zum CO-Wert nicht), dann geht die NO-Konvertierung im nachgeschalteten Katalysator gegen Null. Und damit erfüllt Dein Fahrzeug nicht die Abgasnorm, nachder es seitens des Herstellers zugelassen wurde, und Du fährst ohne ABE durch die Welt. Viel Glück dabei.

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Do.06.Dez 2012/ 18:14:57
Ok, fassen wir mal zusammen:

Der XJ 40 4,0L läuft ohne jede Einschränkung auch mit 60 % Ethanol Anteil und zwar guuut.
Es geht keine Warnleuchte an. Er startet morgens normal auch bei kaltem Wetter. Nix passiert...

Grund: Der Zentalkomputer in Verbindung mit der O2- Steuerung deckt den Normalbetrieb ab.
            Die Einspritzdauer wird also dem Kraftstoff angepasst und der rechnerische Mehrverbrauch ist da.

Allen, den nicht freigebebene Kraftstoffe ein Dorn im Auge sind: 

- E 85 (oder Mischung E 60) sind Kraftstoffe, die es 1992 noch nicht gab. Die Entwicklung in Amiland haben die aber
  offenbar schon gesehen und minderwertige Kraftstoffe beherrst das System.

- E 85 Zusatz ist offizell möglich, versteuert etc.  frei an der Tanke zu haben.

Die Lehre aus dem Langzeitversuch ist doch: Es geht bestens...
Wer bedenken hat und eine Tanke in der Nähe:   30 % geht immer.
Nicht für Volltanken und ins Winterlager bitte! (Alk. lagert Wasser an)

Wir wollen doch weiter Jag. fahren und nicht aus Frust über Spritpreise darauf verzichten, oder?
Ok, ich konnte mir den Versuch leisten, hab 2 die gleichen und hab das "Winterauto" ohne Niveaulift
genommen, denn der bekommt kein LPG weil mir dann das Heck wegsackt..

Ich berichte weiter, wenn ich komplett umgerüstet habe und vorzugsweise E 85 pur fahre...

Gruss

Hans
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: ChrisvZ am Do.06.Dez 2012/ 19:57:17
- E 85 (oder Mischung E 60) sind Kraftstoffe, die es 1992 noch nicht gab.

Hallo Hans,
doch, die waren 1992 z.B. in Brasilien schon ein alter Hut! Und auch wenn ich mich hier wiederhole, die Betriebsanleitung des Jaguar XJ Serie III von 1990 untersagt den Gebrauch eben dieser Spritsorten ausdrücklich. Warum wohl?

Ich wünsche Dir nach wie vor viel Glück bei Deinen Experimenten, aber nur auf Deine Aussage hin, dass dies gefahrlos möglich sei, E85 zu tanken halte ich für mehr als leichtsinng. Oder kommst Du auch für Schäden auf?

Viele Grüße
Christian
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Marcel am Do.06.Dez 2012/ 22:06:03
Hallo Hans

selten solch einen Schwachsinn gelesen, die Spitze ist diese Formulierung:

Nicht für Volltanken und ins Winterlager bitte! (Alk. lagert Wasser an)


Selbst ein "zweifelhafter" Test der Oldtimer Markt hat gezeigt, daß Ethanol der Schlüssel ist, daß Fahrzeugtanks nicht rosten. Ein halbgefülllter Tank mit Iso-Oktan ist wesentlich anfälliger für Korrosion als ein voller Tank mit E10. Temperatur und Druckschwankungen sorgen dafür, daß über die Tankentlüftung Luft aus der Umgebung in den Tank gezogen wird. Ethanol kann Wasser binden, Iso-Oktan oder n-Heptan nicht. Unsere Umgebungsluft enthält Wasser, und damit kommt Wasser in Deinen Tank.
Teure Benzinstabilisatoren enthalten über 90% Ethanol, warum wohl?

Welcher Frust über Spritpreise? In den 50er Jahren kostete die Halbe Bier in der Wirtschaft 50 Pfennig, und das Benzin auch 50 Pfennig/Liter. Müsste Benzin heute also 3.5 Euro/Liter kosten... .

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: ChrisvZ am Do.06.Dez 2012/ 22:08:13
Wir wollen doch weiter Jag. fahren und nicht aus Frust über Spritpreise darauf verzichten, oder?

Sicher, aber wenn ich mal die Benzinpreise bei mir um die Ecke von aktuell 1,60 für Super E10 und 1,14 für E85 zu Grunde lege und einen Durchschnittsverbrauch von 16 Liter E10/100km annehme (Erfahrungswert), dann spare ich auf 1000km noch nicht einmal 20 €.
Dazu kommt noch, dass der Ölwechsel häufiger durchgeführt werden sollte. SAAB zum Beispiel halbiert die Ölwechselintervalle bei Verwendung von E85 von 30.000 auf 15.000, und die sollten nun wirklich wissen, worauf es ankommt. In dem Zusammenhang halte ich es für gefährlich, von "hellem" Öl auf "gutes" Öl zu schließen. Die Farbe ist nicht besonders aussagekräftig, oder hast Du die chemische Zusammensetzung mal untersuchen lassen?
So schmilzt der Preisvorteil dahin, denn auch Tankstellenbetreiber bzw. Kraftstoffhersteller können rechnen: E85 wird immer so viel kosten, dass es bei 30% Mehrverbrauch minimal günstiger ist als herkömmliches Super (ebenfalls ein Erfahrungswert der letzten drei Jahre).

Viele Grüße
Christian


Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Marcel am Do.06.Dez 2012/ 22:20:36
Hallo Christian,

ein kleiner Unterschied zwischen dem SAAB und dem Jaguar - der SAAB hat eine Motorsteuerung, die zwischen E85 und E0 unterscheiden kann, Jaguar nicht. SAAB kompensiert den niedrigeren Heizwert von E85 und der gesteigerten Klopffestigkeit mit der Aufladung - unser Proband mit dem XJ40 betreibt auf dem Gebiet "try and error" - solange er sich auf dem Gebiet "try" befindet, lobt er seine Ergebnisse und die Kosteneinsparung in den Himmel, wenn der "error" kommt, dann ist Stille.

Viele Grüße,

Marcel.

Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am So.09.Dez 2012/ 10:50:53
Hallo Marcel,

trial + error sind durchaus zulässige Verfahren in der Technik. Das Risiko ist überschaubar, wenn Du versuchst, die
Motor Kontrollleuchte dazu zu bewegen anzuzeigen, das Du kurzfristig ausserhalb des Regelkreises bist.
Wenn das passiert tankst Du einfach Super nach.
- Es ist mir bis heute nicht gelungen -  d.h. das Fahrzeug befindet sich im Regelbereich und Lambda bei höherem E85
Anteil wird durch die Einspritzmenge ausgeglichen. Damit ist auch NOx normal.

Zur Untermauerung meiner Aussagen mach mal die Seite "Greenspirits" auf. Da sind auch die Aussagen zum Drehmoment
belegt und NOx Anmerkungen.
Mein XJ 40 geht mit 60 Alk so gut und soft, dass ich Alk zutanken würde, wenn es 20 Cent mehr kosten würde.- Das
sagt alles.

Eines ist mir klar:  Kein Betrieb des Fahrzeuges bei Dauer - Volllast, denn dann versagt jede Regelung mit E85 und der
Magerbetrieb wäre gegeben.

Ich fasse daher den Umbau mit dem FFV - Regler mit USB Schnittstelle ins Auge, der sich über PC in diesem Bereich einstellen
lässt und Zulassungen hat, den Betrieb mit jeder Mischung ermöglicht und berate mich mit meiner Bosch Werkstatt, die den
Einbau machen wird und das Projekt mit Abgas- und Motoranalyse begleitet. Abgeklärt werden die Möglichkeiten einen Kraftstoffsensor zu integrieren, der ggf. einen exakten Stellwert zur Verarbeitung durch den Modulator anbietet.

Die Katze ist gesund und soll es auch bleiben...

gruss

Hans

Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Marcel am So.09.Dez 2012/ 20:52:28
Hallo Hans,

es schadet manchmal auch in der Technik nicht, sich vorher zu überlegen, was man tut. Bei einem Jaguar-Motor ist das relativ unkritisch, bei den Bremsen schon kritischer, und bei einer Abflughalle am Pariser Flughafen hätte man sich besser vorher überlegt, ob das eine "revolutionäre" Glaskonstruktion sein muß.

Fahr doch morgen mal zum TÜV in NW, am besten zu Herrn Seipel, und laß Dir die Spielregeln für solche "Modifikationen" erklären. Übrigens, über's WE war ich in NW, zwischen den Feiertagen bin ich wieder dort. Wir können uns auch gerne mal in Lachen oder NW treffen.

Wenn ich solche Umrüstungen vorhätte wie Du, würde ich das nicht in Foren breittreten, die von jedem eingesehen werden können. Hast Du einen Unfall und die ABE ist erloschen, weil Du was am Abgasverhalten gedreht hast, ist das ausgesprochen ungeschickt, wenn das jeder nachlesen kann.
Bei jeder Beschleunigungsphase bist Du außerhalb des Lambda-Regelbereichs.

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Do.13.Dez 2012/ 14:51:18
Hallo Marcel,

danke für Dein freundliches und besorgtes Interesse.

Punkt 1:  Ich schaffe es mit der Winterqualität mit 25 % Benzinanteil nicht über 66 % Alk. nach Mischungsrechner zu kommen.
               O Probleme beim Start, wenn er warm ist und der O2 Sensor korrigiert geht der Wagen super.

Punkt 2:  Bis heute habe ich es nicht geschafft, die Motorwarnleuchte (5 Sek. ausserhalb des Regelbereiches) anzusteuern.
               Das Fahrzeug befindet sich ausser beim Kaltstart durch Einregelung im Soll. (geht jedem Beniner genauso)
               Die Regelbreite Sollwertsteller ist offenbar für hohe Anteile E 85 ausreichend...  XJ 40 4,0 L eben..
               Damit und durch Abgastests in Lastbereichen nachgewiesen sind die Abgaswerte in der Mischung bis
               60 % besser als auf Super Benzin. Irre Werte. (besser ist immer zulässig)
               Bei dem kalten Wetter fahre ich allerdings lange eine weisse Fahne, denn Alk verbrennt zu H20 und CO2.
               Lambda lag immer bei 0,9 bis gegen 1,0. Kommst Du drüber spritzt der länger ein ohne Verzug.

Bei der internen Regelung mit Luftmassenmesser, Anfettung durch Erhöhung der Einspritzmenge (wird permanet überwacht über Bordcomputer), effektiven Leerlaufsteller etc. ist es Unfug, einen noch so angepriesenen Modulator draufzusetzen, der
nur bereits vorhandene Systeme übersteuern würde.

Fazit:  Der XJ 40 bringt es. Wenn es Frühjahr wird und die Winterschlappen runter sind, teste ich mal im Bereich > 180 km/h.

Bisher schaut alles recht gut und solide aus. Das kann man ruhig posten, einschließlich Messwerten.
Hätte ja selbst nicht gedacht, das Trial und Error uns zeigen, was da an Technik verbaut ist und kaum genutzt wird.

Katze und Halter sind hochzufrieden!

Beste Grüsse

Hans


Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: V-Mann am Do.13.Dez 2012/ 16:07:30
Was ist denn hier los  :o  ???

Moin Hans,
hast mal kontrolliert, ob deine Motor-Wahn-Leuchte überhaupt funktioniert?

@Marcel:
Las ich von dir nicht sogar mal von den Dichtungen die mit Ethanol aufquellen und bei anschließendem Durchfluss ohne diesen wieder schrumpfen und zu Undichtigkeiten führen KÖNNEN?

Ich tanke den Chasseur daher schon nur jedes zweite mal mit E0 (sicher ist sicher)

Ich las mal davon, die Kunststoff- oder Elastomerteile  würden verspröden, da Ethanol die Weichmacher "herausspült"?

Und gibt es nicht eine Langzeitkorrosion der Aluminiumbauteile durch Ethanol?
Immerhin hat der AJ6 einen Aluminiumblock (noch weicher als der AJ16) und bestimmt auch kraftstofführende Leitungen aus Alu ode mit Teilen dieses Materials?

Wie löst der Hans diese Herausforderung?

Ich glaube schon an die solide konstruierten AJ6-Motoren auch für Länder mit eben einer anderen Kraftstoffqualität. Und eine offizielle E10-Verträglichkeit mag auch einen Sicherheitszuschlag beinhalten.
Aber E60???
Ich spare mir eine subjektive Wertung  :whistling

Mein Alltags-FFV-5.4 V8 (E0-E85) läuft mit E85 nicht im geringsten spürbar besser.
Also E0 bis E5 in jeden Benziner und Vollgas mit Vmax ohne Sorgen  :Cool2*

Gruß
Florian
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Marcel am Do.13.Dez 2012/ 22:56:59
Hallo Florian,

@Marcel:
Las ich von dir nicht sogar mal von den Dichtungen die mit Ethanol aufquellen und bei anschließendem Durchfluss ohne diesen wieder schrumpfen und zu Undichtigkeiten führen KÖNNEN?

Das habe ich mal geschrieben, ich weis jetzt  nur nicht, mit welcher Aussage hier das einen Widerspruch darstellen soll.
Kraftstoffführende Teile, welche sollen denn da bitte aus Aluminium sein? Die Weichmacher sind bei Deinen Gummidichtungen am Chasseur sicher nicht mehr durch Ethanolanteil im Kraftstoff (E5 oder E10) auswaschen worden, sondern mit der Zeit ausdiffundiert. Wenn Deine Stoßdämpfergummis hart wie stein sind, dann sind vielleicht auch die O-Ringe an den Einspritzdüsen (falls welche verbaut sein sollten) langsam zu wechseln... .

Viele Grüße,

Marcel.

PS: Hans, Iso-oktan bzw. n-Heptan verbrennt bei Normbedingungen und einem stöchiometrischen Verbrennungsluftverhältnis auch zu CO2 und Wasser.
Woher kommen da wohl die NOx-, HC- und CO-Emissionen?

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: V-Mann am Fr.14.Dez 2012/ 07:11:10
Moin Marcel,

Das habe ich mal geschrieben, ich weis jetzt  nur nicht, mit welcher Aussage hier das einen Widerspruch darstellen soll.
...
Mit gar keiner  : nein
Wollte das nur mal als Ergänzung anfügen, weil mir das spontan zu dem Thema eingefallen war.

...
Kraftstoffführende Teile, welche sollen denn da bitte aus Aluminium sein?
War auch nur so eine Frage.

O-Ringe?
Werde gleich bei besserung der Wetterlage mal nachschauen  :Cool2*

Gruß
Florian  ;)
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Di.18.Dez 2012/ 13:57:00
Info:

Durch E 85 nachtanken bin ich über 70 % Ethanol Anteil gekommen und habe bei Kälte 2 x Starten müssen.
Lief dann schlecht, zog nicht - nach 2 Minuten regelte er ein und lief gut. Habe dann mal 10 L E10 nachgetankt.
Problem weg. Soviel zu Grenzerfahrungen im Winter.

Gruss

Hans
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Marcel am Di.18.Dez 2012/ 22:12:11
Hallo Hans,

und was sagt der Walter Seipel vom TÜV in NW zu Deinen Experimenten?

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Do.20.Dez 2012/ 07:21:54
Hallo Marcel,

ich kläre gerade ab, ob es überhaupt sinnvolle Modulatoren für den XJ 40 gibt und welche zulässigen Geräte verbaut werden können. Das ist die Sache mit der ABE. Nimmst Du den mit "TÜV Süd" Freigabe und suchst Dir einen Prüfer der dich durchwinkt?

Fakt ist doch, dass E10 (war ja schwer genug das einzuführen) nicht das Optimum für Ottomotoren ist. Bei 8 % Alkzusatz ist
die Aggressivität am höchsten, danach fällt die Kurve stetig. Die Amis haben schon E 40 und E 60 an der Säule.
Für mich ist dieser Bereich mit einem L - Preis von 1,25 - 1,30 € ohne Umbauten von Interesse, da ich bei der derzeitigen Verfügbarkeit von E 85 auf Reisen immer mal E 10 zutanken muss.

Da ich keine Umbauten mache und durch Abgasanalysen nachgewiesen nur deutlich bessere Werte habe, sehe ich derzeit
keine Veranlassung den TÜV einzuschalten. Wenn, dann wäre höchstens eine Umschlüsselung von Euro 2 auf Euro 5 von Interesse - aber lassen wir das! Ich bin mit sauberen Abgasen ohne C- deposits zufrieden.

E 85 ist eigentlich aufgrund der Verdampfung ab 12°C ein reiner Sommerkraftstoff. Sicher reizt es mich im Frühjahr mal auszuloten wann endlich meine Motorkontrollleuchte angeht - den Regelbereich habe ich noch nie (über die genannten 5 sec.) überschritten. Dafür brauche ich dann auch Sommerkraftstoff , denn auf 25 Benzinanteil tut sich nichts.

Unsere Einspritzdüsen sind gross genug und stecken noch mehr weg. Interessant wird der Versuch, den Förderdruck durch einfaches Entfernen des Vakuumschlauches am Regler (der regelt lt. Haynes runter) begleitet durch Einmessen in der Werkstatt
mal voll mit E 85 auf die Düsen zu geben. Prüfen lasse ich auf jeden Fall, wie sich das Einspritzbild bei höherem Druck verändert.
Wenn ich mit + 30 % Druck einspritze, habe ich keine Verlängerung der Einspritzzeit und kann mir den Modulator sparen. Schalter drauf und gut ist. Das wäre die sauberste technische Lösung.

Warum das Ganze? Zeigt mir doch E 10 an der Tanke für 1,589€ zu Weihnachten. Dann fahre ich 8 km weiter und tanke E 85
randvoll! Die neven doch nur mit den Spritpreisen trotz seit langem erheblich gefallenen Ölpreisen. Nein, da spiele ich nicht mehr mit. Für wie doof halten die uns?
Mein Daimler wird auf LPG umgerüstet, stehender Gastank anstelle Reserverad etc., dann ist der Deckel drauf.
Wehrt Euch!

Beste Grüsse

Hans
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am So.30.Dez 2012/ 11:47:55
Hallo Leute,

nach jetzt 21 tkm auf Ethanol - Mix kann ich abschließend posten:

- keine Probleme mit E 85 im Dauertest
- XJ 40 4.0 braucht keinen Modulator für E 85; macht das alles selbst!
- Mehrverbrauch bei 100 % E 85 bis 30 % - an diese Zahlen im Display muss man sich gewöhnen.
- Leistungsmangel nur in der Startphase feststellbar, zarter Gasfuss nötig - nach 2 Min. nimmt er richtig Gas an
  bei 100 % E 85 ausschließlich. Lässt sich vermeiden, wenn man 10 L E 10 nachtankt.
- Sauberer weicher Lauf der Maschine, Öl bleibt hell.
- Nie die Motorkontrollleuchte gesehen (ja die funktioniert..), Lambda immer im Stellbereich.
- Nie die Grenze gesehen, die bei anderen Motoren durch Grenzen der Einspritzung quasi drosseln. XJ 40 kann das!!
- Bei kalten Temperaturen und auf 100 % E 85 kann es notwendig sein 2x zu starten.
- V - max auf 100 % E 85 nach Tacho 240 angetestet ohne Auffälligkeiten..

Wir haben hier ein voll Ethanol - Sprit taugliches Auto ohne Umbaukosten - das ist sehr bemerkenswert!

100 % E 85 sind ab 15 ° Aussentemperatur kein Problem nach dem Start. Drunter merkt man, dass der Kraftstoff
durch die Verdamfungskälte zuerst nicht recht angenommen wird.

Solltet Ihr eine Tankstelle für E 85 in der Nähe haben: Ich kann 50/50 tanken nur empfehlen. Dann habt Ihr nur
2 L Mehrverbrauch und merkt gar nichts.

Ich senke meinen durchschnittlichen Spritpreis auf 1,25 - 1,30 €/L und bin mit dem Fahrverhalten durchweg zufrieden.
Man merkt, wie sauber die Maschine jetzt von innen ist. Ich werde jede Gelegenheit nutzen, E 85 zuzutanken.

Gruss

Hans

Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: X-Man am So.30.Dez 2012/ 12:04:42
Man merkt, wie sauber die Maschine jetzt von innen ist.

Moin Hans,

wie merkst du das denn? ???

Ich habe keine Ahnung wie meine Motoren von innen aussehen... :-[

Wir haben hier ein voll Ethanol - Sprit taugliches Auto ohne Umbaukosten - das ist sehr bemerkenswert!

Diese These finde ich mehr als bedenklich. Ich freue mich das das alles bei dir so schön klappt - aber deswegen gleich zu schreiben das alle XJ40 pauschal E85 tauglich sind finde ich grob fahrlässig wenn ich ehrlich bin.

Der Hersteller hat diesen Kraftstoff ab Werk nicht freigegeben - u. das bestimmt nicht aus Faulheit...

Wenn jetzt dieverse andere User das hier lesen u. auch ihr Auto mit E85 tanken u. Selbige dann aber nach beispielsweise 12000km einen Schaden haben welcher auf E85 zurückzuführen ist - übernimmst du dann die Kosten der Reparatur??

Jaguar wird es verständlicherweise nicht machen...

MfG
Ingmar
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am So.30.Dez 2012/ 16:50:29
Hallo Ingmar,

ich denke die 4,0 L Maschinen sind wohl alle ausserhalb der Werksgarantie und die Fahrer sind sicher mündig.

Wie der Dauertest belegt sind die Kraftstoffeigenschaften E 85 durch unsere Motorsteuerung voll abgedeckt.
Das findet man bei Maschinen der 90 ger Jahre relativ oft. Erst in den letzten Jahren wirkt die Benzinlobby
gegen FFV Fahrzeuge und Steuerungen die den Betrieb mit E 85 voll zulassen.

Diese Infos sind korrekt, nützlich und sinnvoll. Keiner muss das nachmachen.

Gruss

Hans
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: JagDriver am So.30.Dez 2012/ 17:08:57

Diese These finde ich mehr als bedenklich. Ich freue mich das das alles bei dir so schön klappt - aber deswegen gleich zu schreiben das alle XJ40 pauschal E85 tauglich sind finde ich grob fahrlässig wenn ich ehrlich bin.



Hallo,

das ist nicht nur groß fahrlässig sondern auch Unsinn. : nein

Ein XJ40 ist werkseitig für die Verwendung von E85 NICHT vorgesehen und ob da irgendeine Garantie abgelaufen ist, ist dabei völlig unerheblich.

Wer versucht anhand empirischer Versuche auszuprobieren, wie lange sein XJ40 bei der Verwendung von E85 hält kann das gerne auf eigene Gefahr tun. In diesem Thread finden sich genug Beiträge, die eindringlich davon abraten. Eine mögliche Verträglichkeit mit nur einem Probanden zu verallgemeinern ist mehr als gewagt. :Cool2*

Im Falle von Hans, der uns hier wie Messias die Verwendung von E85 predigt, wird höchstwahrscheinlich am Ende des Tages, sollte seine Maschine den Geist aufgeben, die Wahrheit/Ehrlichkeit auf der Stecke bleiben... ;D

Aber das Öl bleibt immer schön hell.... :D

Gruß
Detlef
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: ChrisvZ am So.30.Dez 2012/ 19:27:31
Erst in den letzten Jahren wirkt die Benzinlobby gegen FFV Fahrzeuge und Steuerungen die den Betrieb mit E 85 voll zulassen.

Aaah, darauf habe ich gewartet. Wenn alle "Argumente" nichts mehr helfen, dann braucht es halt eine ordentliche Verschwörungstheorie  :tongue!
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Mo.31.Dez 2012/ 07:44:21
Hallo,

so langsam wird es lustig..

Wir sind hier in einem Blog über LPG. Wo steht LPG in der Betriebsanleitung als zulässiger Kraftstoff?
Ok, LPG rechnet sich langfristig noch besser. Umrüstkosten und das dauernde Mitschleppen von Zusatzgewicht
sprechen dagegen. Der ADAC rät ja immer, zum Spritsparen den Kofferraum auszuräumen...

Der Einsatz von Bio-Ethanol beim XJ 40 kommt ohne Umbauten und diese Nachteile aus. Die Abgaswerte sind
um mehr als 60 % besser und Euro 5 könnte problemlos erreicht werden.

Weder im soliden Gasbetrieb noch im Ethanolbetrieb gehen Motoren kaputt. In Foren rechnet man mit Ethanol Betrieb
mit einer Verdreifachung der Laufleistung. Als erfahrener LPG Fahrer kann ich nur sagen: Der Ethanolbetrieb ist
sehr ähnlich. Vergessen wir doch nicht, dass die Ottomotoren für Ethanolbetrieb entwickelt wurden...

Mein Fazit: Ethanol ist der bessere Treibstoff.

Hört doch auf, den ersten zu steinigen, der Euch das gut dokumentiert für den XJ 40.
Dank unserer Motorsteuerung geht es hervorglänzend ohne Modulator -Krücken und Umbauten.
Habe ja schließlich auch nicht damit gerechnet diese werksseitig verbauten Möglichkeiten vorzufinden und war ja
zu Umrüstungen bereit. Betrachten wir das Ganze also als reine Sachinfo.

Allen, denen der Sprit noch nicht teuer genug ist: Jeder tanke was er will! Von mir aus nach Betriebsanleitung.

Gruss

Hans

Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: E-mAN am Mo.31.Dez 2012/ 11:37:38
Zitat
Jeder tanke was er will! Von mir aus nach Betriebsanleitung.

Danke Hans,

dass du das zum Abschluss dieser Diskussion nochmal auf den Punkt gebracht hast.

Gruss,
Egon :bluemchen
Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Marcel am Di.01.Jan 2013/ 22:07:18
Hallo Hans,

es geht hier nicht um Verschwörungstheorien oder ähnliches. Es geht darum, daß Du aufgrund Deiner Erfahrung anderen Usern und Lesern eine Unbedenklichkeit von Ethanolgehalten > 10% im Kraftstoff für den XJ40 beschreibst.
Nochmals, was Du mit Deinem XJ40 tankst, ist Deine Sache, im Sommer kannst Du sicher auch 20% Diesel beimischen, ohne daß der Motor Zündaussetzer fabriziert.
Daß die Abgaswerte in allen 4 für Ottomotoren reglementierten Schadstoffen (Grenzwert EU 5) besser sind, behauptest Du, ohne es beweisen zu können. Ich möchte behaupten, Dein XJ40 fällt mit Pauken und Trompeten durch bei einem Test im NEFZ, wenn dieser direkt ab Motorkaltstart vermessen wird. Zu jedem Grenzwert gehört der entsprechende Fahrzyklus, und ich möchte wetten, Du hast Dein Fahrzeug maximal mit einer banalen AU, ehr mit einem CO-Tester, der nicht einmal Abgasverdünnung erkennt, vermessen.
Mein XJS hatte auch schon mit Ottokraftstoff bei der AU einen CO-Wert von 0%... .

Dein helles Öl im Übrigen ist ein Indiz für Ölverdünnung... mach Dich mal schlau wozu das führt... .

Grüße nach Lachen aus Hambach,

Marcel.

Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Do.03.Jan 2013/ 15:01:35
Hallo Marcel,

Danke für Deine Anteilnahme..

Wie gepostet ist unsere Motorsteuerung auch mit > 75 % Ethanolgehalt belegt durch 8 Abgasuntersuchungen während
trial and error in allen Stufen nicht überfordert. Die Abgasanalysen zeigen ab E 30 deutlich positivere Werte und werden nicht
schlechter mit steigendem Ethanolgehalt. Ab 40 % bist Du besser als Euro 5.
Mit E 60 ist das wirtschaftliche Optimum erreicht. Mehr geht auf den Verbrauch z.B. Kurzstrecke 19,2 L bei E 85 pur
führt zu 0 Ersparnis gegenüber E 10. Also Magerbetrieb liegt dann nicht vor, der geht wie Schmidt`s Katze und steht gut
im Futter.. kein Wunder bei 30 % Mehrverbrauch, der unsere Einspritz-Düsen in keiner Weise überfordert.

Der Witz ist nur, dass der hohe Verbrauch vor allem durch den Kaltstart bedingt ist. Auf Strecke geht der Schnitt auf 12,8 L.
p.s.:  Ich fahre Langstrecke, daher kann ich eine Ölverdünnung ausschließen.

Beste Grüsse

Hans




Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am So.21.Apr 2013/ 10:02:40
 Korrekturmeldung:

Auswertung E 85 nach 32000 km:

Alle gemachten Verbrauchsangaben für ca. 70 % E 85 Betrieb liegen um 11,25 % unter den Werten
des Bordcomputers, da dieser mechanisch misst und die Dichteunterschiede 0,73 /0,78 Benzin greifen.
So schlimm ist es also nicht, wenn man den angezeigten Verbrauch (Menge) mit der nachgetanken
Menge E 85 vergleicht.

E 85 ist ein noch nicht standardisierter Kraftstoff. Mal eine andere Tanke in D.. genutzt und habe 2 x
eine Fehlermeldung code 29 erhalten, also für mehr als 5 sec. Magerlauf. Die Anzeige funktioniert also!
Interessant, dass das Signal bei Tempomat 80 km kam, also im sparsamsten Rollen, nicht beim heizen.
Schnellstmöglich Benzin zugetankt und weg war der Fehler.
Fazit: Qualitat E 85 schwankt offenbar in Deutschland. Man steuert die Tanke an, die guten Treibstoff hat.

Allgemein: Es läuft bestens, Kraftstoffmischpreis/ L über 32000 km: ca. 1,34 €, rechnerisch bereinigter Verbrauch 11,89 L s.o.
                 bei E 40 - E 70 Mischungen statt 10,8 auf E 10. Bis dato keine Umbauten sinnvoll.
                 Da freut man sich auf den Sommer, der E85 pur zulässt, der Benzinzusatz muss im Winter höher sein,
                 damit das Fahrzeug sauber startet und gleich zieht oder man nimmt 2-3 Anlassversuche und ein 2 min.
                 Warmlaufen in kauf, was wir doch vermeiden wollen.

Ich bleib dabei: E 85 ist ok für meine Jags. Keine weiteren Vorkommnisse..

Gruss

Hans





Titel: Re: Alternative Bioaethanol
Beitrag von: Lachen2004 am Fr.10.Apr 2015/ 18:24:09
Hallo Leute,

nach gut 150.000 km auf E 85 ohne Umrüstung - nur mit jahreszeitlich bedingten Mischungen, denn anspringen soll er ja auch noch -
kann ich euch berichten, dass alles beim XJ 40 4,0 und beim XJ 81 6,0 gut läuft. Kein relevantes Teil ersetzt ausser dem Spritfilter
nach Umstellung!
Tanke E85 für 99,9 cent und kann euch versichern dass mein Schnittpreis / L nie über 1,20 € liegt.
Der XJ 40 hängt mit 5° Zündungsvorstellung durch Andy´s Bracket noch etwas besser am Gas.
Verbrauchsmässig merkt man beim V 12 erst etwas wenn über 60 % Alk. drin sind. Bis dahin 15,1 L im Schnitt bei 20% Kurzstrecke
(Verbrauch 19,2 - da muss man ja erst mal alles aufheizen..) 80 % Fernreise (13,2 /13,7/ 14,2).
Freude kommt nach E 85 tanken 2 x auf:  1) die Tankrechnung liegt gut 20 € niedriger, 2) er ist leiser und geschmeidiger beim
Losfahren.
Weitere Erfahrung: Es ist wirklich problemlos. Das Auto holt sich was es braucht. Es geht oder es geht nicht. Der Rest ist ein
Rechenexempel und dafür hat man die richtigen Apps drauf.

Eigentlich müsste man beim Preisvergleich auf die Super + Sorten gehen, denn das Zeug hat über 100 Okt. und den wirst Du
nie ans klingeln bringen. Abgas sauber, Oel sauber, Auspuff sauber, Motor von innen sauber ohne Ablagerungen, Kats werden
wieder weiss. Verbrennungstemperatur runter, Abgastemperatur niedriger.
Vorallem entfallen die Probleme beim Umrüsten auf Autogas beim V 12 und Gewicht hat man auch nicht zusätzlich im Koffer.
Es fährt sich aber wie Gas.

Also ich kaufe mir für´s ersparte lieber einen guten Rotwein. Alki eben!

Gruss   Hans