Autor Thema: Ventilspiel -klackern  (Gelesen 9594 mal)

Offline tim_flux

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Ventilspiel -klackern
« am: Fr.08.Dez 2006/ 20:53:29 »
Hallo,

meinem XJ40 ist nach einen Zylinderkopfwechsel bei eingelegtem Gang auf den ersten 2-3 km bei kaltem Motor ein deutliches Klackern aus dem Motorraum zu vernehemen, welches ich als Ventilklackern wegen zuviel Spiel vermute. Nun besteht ja bei zu wenig Spiel, die Gefahr, daß die Ventile durchbrennen. Wie ist es bei zuviel Spiel? kann man so noch weiterfahren oder sollte das so schnell wie möglich behoben werden (Kosten?)?

Gruß,
Tim

Offline Rüdiger

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Re: Ventilspiel -klackern
« Antwort #1 am: Fr.08.Dez 2006/ 21:42:26 »
Hallo,
zu viel Spiel, wie so ist es dann weg nach 2-3 km?
Zu viel Spiel ist grundsätzlich ungefährlich. Alle Jags sollten im kalten Zustand klackern.
Gruß Rüdiger

Offline tim_flux

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Re: Ventilspiel -klackern
« Antwort #2 am: Fr.08.Dez 2006/ 22:04:36 »
Also wenn der Motor etwas heisser geworden ist, ist das Klackern weg, bzw. kaum zu hören, das ist dann so nach 2-3 km der Fall.

Offline Schmittmann

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Re: Ventilspiel -klackern
« Antwort #3 am: Sa.09.Dez 2006/ 11:01:15 »
Hallo Tim,

das Klackern kann auch von der (-möglicherweise-) oberen Steuerkette stammen. Wenn's von den Ventilen stammt, ist es ungefährlich. Wenn der Kopf getauscht wurde und die Ventile neu eingeschliffen worden sind, hat man evtl. etwas mehr Ventilspiel eingestellt, damit kein Ventil durch zu kleines (oder kein) Spiel durchbrennt, wenn es sich im Sitz gesetzt hat.

Weiterfahren und beobachten

Tom

Offline Peter Pleyer

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Re: Ventilspiel -klackern
« Antwort #4 am: Sa.09.Dez 2006/ 13:01:31 »
Hallo,
es sind mit Sicherheit die Ventilstoessel...wenn ers vorher nicht getan hat vermute ich mal dass ein gewitzter Mensch beim Kopfabbau auch die Nockenwellen abgenommen hat....dann sind im die Stoessel runtergefallen und er hat sie dann irgendwie wieder draufgesetzt...frei nach dem Motto:  :whistling. Leider kommt das vor... :tongue! Andere Erklaerung fuer Vor- und Nachher gibts leider nicht weil der Kopf kommt ab und wieder drauf und da wird nix dran gedreht! Also entweder ist der Kopf als GANZES gewechselt worden, mit Ventiltrieb und allem....oder eben nur der Kopf als Gussteil und es wurde das Innenleben des Anderen eingebaut. Bei allen DOHC der AJ-Reihe gilt als Richtwert: 0,2Einlass 0,25Auslass...das sind recht gute Werte die auch leise laufen. Bisschen Geklicker ist normal und. Sollte es mehr werden und Nerven sollte man sich einen Unterlagsatz Scheiben (es gibt sogenannte "Schaelscheiben" die man mit dem Messer abschaelen kann in 0,02mm-Schritten) besorgen, eine Fuehlerlehre und eine Mikrometerschraube. Dann bei kalter Maschine:
1.Zylinderdeckel auf, Liste schreiben E1/A1 E2/A2 usw....
2.Motoran der KW linksrum durchdrehen und dabei jeweils mit Fuehlerlehre das Kaltventilspiel ausmessen und in die Liste eintragen.
3.Motor auf OT stellen, Nockenwellenmarkierung suchen und merken oder selber markieren.
4.Steuerkette ab.
5.Nockenwellenlager auf und Nockenwellen raus.
6.Brett mit Bohrungen ist hilfreich, dort gleich die Stoessel welche man abzieht und mit der Mikrometerschraube misst einsortieren.
7.Wenn alles klar dann rechnen: Ausgefuehlertes Ventilspiel - Soll Ventilspiel = Korrekturlaenge. Vorhandene Stoessellaenge + vorgefundene Unterlage + Korrekturlaenge = neue Stoessellaenge. So, jetzt sucht man sich einen Stoessel aus den Anderen raus der dem gut entspricht und sortiert so lange um bis nur die ueberbleiben welche neu unterlegt werden muessen. Die unterlegt man dann neu und der Setzkasten ist fertig einsortiert.
8.Alles wieder aufstecken und zusammenbauen.
9. BEVOR der Zylinderdeckel draufkommt NOCH EINMAL den Motor durchdrehen und mit der Fuehlerlehre ALLE Ventilspiele NACHKONTROLLIEREN!
DAS ist wichtig!!!! Man sortiert ein paar Stuendchen und spielt Schach mit den Figuerchen....dann klingelts an der Tuer, der Nachbar kommt zum quatschen, die Schwiegermutter laesst den Fuffi in die Garage der dich dann anbellt....etc.  Da geht schon mal ein Gedankengang verloren!
Gruss
Peter
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Offline Rüdiger

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Re: Ventilspiel -klackern
« Antwort #5 am: Sa.09.Dez 2006/ 17:53:37 »
Hallo Peter,
wer hat dich denn hier gestößelt? :-* ??? :D :D ;D
Du scheinst das beim XJ 40 noch nicht gemacht zu haben :tongue! :tongue!

Außer den Ventilen, den Töpfen und den Plättchen ist da doch nichts.
Gruß Rüdiger

Offline Peter. J. Ortmann

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Re: Ventilspiel -klackern
« Antwort #6 am: Sa.09.Dez 2006/ 18:25:35 »

Rüdiger, was du so treffend als töpfe bezeichnest sind tassenstößel = ventilstößel (nicht zur verwechseln mit stößelstangen)

Und wenn die dinger gemischt werden, paßt nix mehr. 

Obwohl, man weiß ja nie 8) : peter



Six Six

Offline Peter Pleyer

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Re: Ventilspiel -klackern
« Antwort #7 am: So.10.Dez 2006/ 15:15:14 »
Hallo Ruediger... 8)
ja genau, mehr is da nicht...hatte ich von mehr geschrieben?  ???
Und:
ja...Peter hat Recht dass man eigentlich Stoessel nicht tauschen sollte. Wer es also ganz genau machen will der laesst jeden Stoessel wo er ist und korrigiert jeden einzeln aus. Das ist aufwaendiger aber technisch korrekter weil:
Die Nocke laeuft nicht mittig auf dem Stoessel sondern etwas versetzt, ca. 0,5-1mm.
Das hat den Grund das die Nocke den Stoessel im Betrieb langsam drehen kann und sich somit ein gutes Einlaufbild ergibt, die Nocke arbeitet also niemals immer auf der gleichen Stelle. Somit wird die Tragpaarung nach einiger Zeit optimal zusammenlaufen. Allerdings ist dass dann fuer jede Paarung unterschiedlich. wechselt man die Stoessel so geht das von vorne los. Das muss man vor Ort entscheiden, hilfreich ist ein Haarlineal zur Beurteilung der Planaritaet des Stoessels. Sind die nicht mehr plan sollte man es sein lassen und die Stoessel nicht aus Bequemlichkeit untereinander tauschen.
Gruss
Peter 8)
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Offline Rüdiger

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Re: Ventilspiel -klackern
« Antwort #8 am: So.10.Dez 2006/ 16:38:59 »
Hallo Peter,
ja wenn so ein Laie wie ich mal meint, er könnte recht haben und dann den Schnabel auch noch so weit aufreißt, dann kommt halt so was raus.
Asche auf mein Haupt und ich mache jetzt in Demut.
Gruß Rüdiger

Offline Peter Pleyer

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Re: Ventilspiel -klackern
« Antwort #9 am: So.10.Dez 2006/ 16:52:32 »
Hallo Ruediger, ;)
hast du nicht, und darauf kommts auch gar nicht an.
Sinn der Geschichte war einfach nur der Ursprungsfrage Gestalt zu geben. Will heissen, darzustellen dass es gar keine schwierige Aufgabe fuer einen schraubenden Herrenfahrer ist dass selbst zu machen wenn er den Lust dazu hat. Es braucht nur eine Anleitung und Zeit. Fuer diese Arbeit macht man sich noch nicht einmal richtig schmutzig und festsitzende Schrauben die Ueberraschungen bereiten koennen sind auch nicht dabei. Es ist also eine schoene feinmechanische Aufgabe die man fuer sich selbst sicher genauer loest als eine Werkstatt. Da sie zeitintensiv ist, ist sie relativ teuer. Ein paar Stuendchen kommen da schnell zusammen. Aber schwer ist es nicht..
Gruss
Peter :xxx
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