Autor Thema: Korrosionsschutz  (Gelesen 6035 mal)

Offline Wilhelm Quadde

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Korrosionsschutz
« am: Mi.02.Jul 2003/ 19:05:08 »
Hallo Jag-Gemeinde,

nachdem nun mein Vorhaben in die Tat umgesetzt werden soll meinen 88er XJ12 an Radläufen und Scheibenrahmen zu entrosten, die Frage wie und womit schützt man die Hohlräume am besten gegen weiteren Rost. Reicht ein Abschleifen und behandeln mit Fertan, ist es Unsinn Fertan zu verwenden usw. Wie sind eure Erfahrungen in Bezug auf Haltbarkeit.

Danke
Wilhelm

Offline Christian Knoop

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Re:Korrosionsschutz
« Antwort #1 am: Do.03.Jul 2003/ 08:44:27 »
Hallo Wilhelm,

ich hatte übrigens auch ein wenig Rost an den Scheibenrahmen ;D
Mein Mechaniker hat den gesamten Scheibenrahmen mit Fertan behandelt, bevor das Auto zum Lackierer kommt. Ebenso wurden alle geschweissten Stellen mit Fertan versiegelt. Zusätzlich kam an verschiedenen Stellen noch Schweissnahtversiegelung zum Einsatz.
Wenn der Wagen vom Lackierer wieder da ist, werden wir nen Karton Sprühwachs in die Holräume jagen. A- Säule, Türen usw.

Das sollte die Rostbildung bei diesem Fahrzeug zumindest hinauszögern ;D ;D

Übrigens: Die Holraumversiegelung gab es in Deutschland nur auf Wunsch und gegen Mehrpreis. Wenn die aber gemacht wurde, haben die Tommys nicht mit dem Wachs gegeitzt.

In Deinem Fall: Nimm erst mal die Scheibe raus, und lass Dich überraschen, was Du alles dahinter findest. Wenn nichts durchgerostet ist, reicht abschleifen mit der Topfbürste und versiegeln mit Fertan.


Gruß:
Christian

Benni

Re:Korrosionsschutz
« Antwort #2 am: Do.03.Jul 2003/ 12:37:15 »
Hallo Willhelm und Christian,

eigentlich ist das was Ihr da schreibt nicht korrekt. Fertan ist ein Rostumwandler und nicht ein Metallversiegler. Wenn Ihr also Eure Roststellen abschleift bis sie wieder Metallisch blank sind, dann könnt Ihr Euch das Fertan auch sparen und gleich Lackieren, Versiegeln etc.
Fertan auf blankem Metall hilft nicht die neue Korrosion zu verhindern. Spätestens nach 6 Monaten fangen Oberflächen, welche mit Fertan behandelt wurden aber nicht lackiert oder versiegelt wurden, wieder das Rosten an.
Es genügt normalerweise den losen Rost und Farbreste zu entfernen und danach Fertan auf das korrodierte Metall aufzutragen. Dann wird dieses von Fertan pulverisiert und auf der Oberfläche entsteht eine Schicht "brüniertes" Metall. Es bildet eine kompakte Schicht aus Eisen Tanninverbindungen, die unlöslich sind und eine ausgezeichnete Basis für spätere Rostschutzlackierungen bildet.
Bei Hohlräumen wird zuerst mit eine Sprühsonde tüchtig Fertan eingesprüht (Mords Sauerei ) dann min. 24 Std. gewartet. Dann werden die Hohlräume mit viel viel Wasser gespült (hört sich krank an, ist aber so) und anschließend vollkommen getrocknet.
Dann wird mit der Sprühsonde Hohlraumversiegelung (Wachs, Öl etc.) eingebracht bis es dem Auto schier zu den Ohren raus kommt.

Wer es genauer wissen will kann dies auch hier nachlesen:
http://www.fertan.de/oldtimer/oldtimermarkt/om01.html

Tod dem Rost
Benni
« Letzte Änderung: Do.03.Jul 2003/ 12:38:46 von Benni »

Offline Kai Hoffmann

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Re:Korrosionsschutz
« Antwort #3 am: Do.03.Jul 2003/ 13:33:23 »
Hallo Benni & Christian,

Der Hinweis von Benni (Fertan ist Umwandler  aber keine Versiegelung) ist absolut korrekt, ich hatte die Frage von Wilhelm aber auch nicht so verstanden. Ich halte Fertan für eine Gute Lösung um nicht das ganze Metall ab- bzw. durchschleifen zu müssen. Das Problem stellt sich aber mit den Übergängen, an welchen viel Spachtelmasse aufgetragen wurde und unter denen der Rost sich fleißig durchwütet. Hier ist in jedem Falle so lange zu schleifen wie Rost zu sehen ist und dann behandeln, reinigen, grundieren und wieder spachteln. In keinem Falle sollte mann sich der Illusion hingeben Fertan ist ein Wundermittel. Es ist gut, aber nicht das Allheilmittel!
Als Holraumschutz bietet sich Sanders Hohlraumfett, "Befor´n´after" (UK) oder ein anderes gutes Mittel aus dem Zubehör an (siehe auch gute Vorschläge in Oltimer Praxis etc.). Vielleicht haben ja auch Alfred oder die anderen einen entsprechenden Tip parat.

Viele Grüße und gutes Gelingen
Kai

Offline Christoph Herrmann

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Re:Korrosionsschutz
« Antwort #4 am: Sa.05.Jul 2003/ 10:59:28 »
Hallo Leute !

Vielleicht ist diese Seite interessant und kann Euch weiterhelfen:

http://www.korrosionsschutz-depot.de/

Gruß

Christoph

Offline Wilhelm Quadde

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Re:Korrosionsschutz
« Antwort #5 am: Di.08.Jul 2003/ 17:21:55 »
Hallo,

danke für die sehr aufschlussreichen Antworten! Ich hab mir die Seite mal angesehen und werde mich an das Thema heranarbeiten und hier wieder berichten.

Wilhelm

Offline Dietrich

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Re:Korrosionsschutz
« Antwort #6 am: Di.08.Jul 2003/ 22:00:20 »
Moin gents,

ich habe in den vergangenen Jahren keine schlechten Erfahrungen mit BOB spezial Grundprimer etc. gemacht. Hierbei handelt es sich nicht um einen Rostumwandler, sondern um einen Rostversiegelung. Das Zeug ist, wenn es zunehmend trocken wird extrem klebrig und lässt definitiv keine Luft und kein Wasser mehr an die betroffene Oberfläche. Ich habe meine Scheibenrahmen, aber auch Radläufe, Türunterkanten und sogar komplett erneuerte Kofferraumböden mit dem Zeug mit Erfolg behandelt.
BOB ersetzt jedoch weder eine Hohlraumkonservierung, noch kann das Zeug in unzugänglichen Hohlräumen als Rostumwandler angewandt werden.
Die Stiftung Warentest stellte im test 9/93 ein sehr gutes Testergebnis fest.

Schöne Grüße
Dietrich

Offline Wilhelm Quadde

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Re:Korrosionsschutz
« Antwort #7 am: Di.19.Aug 2003/ 14:23:10 »
Hallo Jag-Gemeinde,

nach der Entrostung ist nun die Frage, welcher Hohlraumschutz der wirkungsvollste ist. Sanders soll extrem schlecht zu verarbeiten sein und auch nicht so gute Kriecheigenschaften haben. Was nehmt ihr denn so?

Wilhelm

Offline Guenter Seelinger

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Re:Korrosionsschutz
« Antwort #8 am: Di.19.Aug 2003/ 15:53:33 »
Hallo Wilhelm,

bezüglich Sanders sollen die Langzeitkriecheigenschaften sehr gut sein, da es nicht aufhört zu kriechen, während andere Mittel schnell wandern und dann aufhören.

Sanders schnitt daher in einem Test zunächst schlecht ab (Kurzzeitbetrachtung), nach einem Jahr hatte es aber mehr Stellen erreicht, als die Konkurrenz und wurde zum Testsieger.

Als Geheimtipp habe ich gelesen, dass man das Auto nach der Behandlung am besten in einer Lackiererkabine aufheizt um das Fett schnell zu verteilen.

Viele Grüße,
Günter 2

Offline Wilhelm Quadde

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Re:Korrosionsschutz
« Antwort #9 am: Mo.25.Aug 2003/ 11:01:25 »
Danke Günter 2,

das erklärt die Meinung anderer, haben garantiert den ersten Test gelesen. Mit dem aufheizen in der Lackierkabine ist eine gute Idee, ich hätte gleich das Wetter der letzen Wochen dazu nutzen sollen  ;D

Danke und Grüsse, Wilhelm
« Letzte Änderung: Mo.25.Aug 2003/ 11:02:01 von Wilhelm »