Hallo zusammen,
nachdem ich mit meinem Vergaser-Latein am Ende bin, habe ich mal wieder eine Frage an die Experten.
Ich fahre einen E-Type Serie 2 Baujahr 1968, 4.2 Liter mit 2 Stromberg 175CD - Vergasern. In kaltem Zustand sind beide Vergaser ausbalanciert, Unterdruck liegt synchron an, die Drehzahl lässt sich auf 850 rpm einstellen.
Nach dem Warmlaufen zeigt sich folgendes Bild: die Drehzahl steigt auf ca. 1900 rpm. Am in Fahrtrichtung hinteren Vergaser messe ich einen deutlich höheren Unterdruck, hier steht der Kolben auch ca. 3-4 mm höher als beim vorderen Vergaser. Ein leichtes Anheben des Kolbens um ca. 2 mm zeigt beim hinteren Vergaser keine Veränderung der Drehzahl wobei die gleiche Prozedur beim vorderen Vergaser die Drehzahl deutlich reduziert und schließlich den Motor abwürgt. Offensichtlich ist beim vorderen Vergaser das Gemisch zu mager, aber nur dann, wenn der Motor heiß ist. Im Übrigen erwärmt sich der vordere Vergaser auch schneller.
Meine erste Diagnose war Falschluft. Also habe ich alle Dichtungen erneuert, die Welle auf Spiel untersucht und die Membranen vorsichtshalber ausgetauscht. Dabei habe ich natürlich die Position der Schwimmer überprüft und die Schwimmernadelventile gereinigt. Der Benzinzufluss schaltet synchron ab nachdem die Benzinpumpe die leeren Vergaser gefüllt hat. Bei meinem Modell sind feste Düsennadeln verbaut, somit ist kein Einstellen möglich. Die Position des Düsenstocks habe ich vermessen, identisch. Die Drosselklappen sitzen sauber arbeiten absolut synchron und haben kein Spiel. Die nachgeschalteten Drosselklappen in der Ansaugbrücke sind ebenfalls OK. Die Zündung ist sauber eingestellt.
Jetzt glaube ich, dass durch thermische Ausdehnung ein Spalt im Bereich der Ansaugbrücke entsteht und Falschluft gezogen wird. Dies würde das Abmagern des vorderen Vergasers erklären, aber auch den Anstieg der Drehzahl???
Bevor ihr euch jetzt an die Ferndiagnose wagt, hier noch zwei Hinweise:
Alle 6 Kerzen zeigen ein durchweg normales Bild – das ist eher beruhigend. Offensichtlich scheinen die Vergaser unter Last bei geöffneter zweiter Drosselklappe wieder gleichmäßig zu arbeiten.
Eher unberuhigend ist, dass ich im Bereich der Drosselklappen und in der Ansaugbrücke eine Ölansammlung feststelle. Von der Entlüftung des Ventildeckelgehäuse über den Luftfilter kann dies nicht kommen. Die Verbindung habe ich im Testbetrieb unterbrochen.
So, das ist vorerst mal alles, was ich was ich zur Problembeschreibung sagen kann. Ich wäre dankbar für eine paar Tips und eine mögliche Erklärung des Verhaltens. Warum steigt die Drehzahl wenn der Motor auf Betriebstemperatur ist? Wo könnte die Falschluft eindringen? Woher kommt das Öl in der Ansaugbrücke?
Hier noch eine letzte Frage: wie wird die Ansaugbrücke, die die beiden hinteren Drosselklappen aufnimmt, demontiert? Dies ist leider in keiner Dokumentation beschrieben. Ich sehe als einzigen Ansatzpunkt die vier Stehbolzen, welche die Vergaser aufnehmen. Offensichtlich scheinen die Stehbolzen komplett durch die Ansaugbrücke zu gehen und diese mit dem Ansaugkrümmer zu verbinden.
Vielen Dank für eure Hilfe
Heiner