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Autor Thema: Engel lieben die Freiheit  (Gelesen 1347 mal)

Offline Kai Hoffmann

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Engel lieben die Freiheit
« am: So.05.Jun 2005/ 11:54:02 »
Peter Meyer ist Präsident des ADAC. Seine Freude an Oldtimern führte ihn an die Spitze des größten deutschen Automobilclubs

Mit dem Auto unterwegs zu sein, ist immer auch ein Zeichen von Freiheit. Aber dieser Freiheit werden zuweilen Grenzen gesetzt. Der gegenwärtige Benzinpreis etwa zwingt den einen oder anderen Autobesitzer zum Verzicht. Peter Meyer kann sich noch gut daran erinnern, als ihm das Gefühl von Freiheit sogar gänzlich abhanden kam. Für ihn war das in den 70er Jahren eine Art Freiheitsberaubung. Es war ein Schlüsselerlebnis: Wegen der Ölkrise mußte das Auto sonntags stehen bleiben.

Peter Meyer, 55, beschäftigt sich heute von Amts wegen mit Automobilität. Er ist Präsident der 15 Millionen deutschen Autofahrer, die im ADAC organisiert sind. Die vier Buchstaben stehen für Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e. V. Aber ADAC steht auch für die "gelben Engel".

Seit 50 Jahren patrouillieren die Pannenhelfer auf Deutschlands Straßen. Früher auf Motorrädern mit Beiwagen unterwegs, haben sie heute ein Dach überm Kopf. Ihre Zahl ist auf 1700 angewachsen. Es gibt kaum einen Fahrer, der, mit einem Defekt gestrandet, diese Retter nicht wie himmlische Helfer begrüßt hat. So ist es auch Meyer ergangen.

Als erstes Auto steuerte er eher konservativ und wegen der Kosten einen VW 1200. Aber: "Das war für mich Freiheit schlechthin, ich konnte fahren, wohin ich wollte. Mit 18 Jahren." Mit der Freundin hatte er zugleich ein Séparée zum Knuddeln. Auf den Käfer folgte ein Fiat 850 Bertone mit Abarth-Anlage, ein Cabrio in Apfelsinenfarbe. Peter Meyer schwärmt noch heute von dem Auto: "Das muß man sich vorstellen, mit 903 ccm fuhr der Wagen 160 km/h. Der Motor konnte endlos überdreht werden." Eine reife Leistung, diese Höchstgeschwindigkeit, die freilich ihren Tribut verlangte: Fünfmal kollabierte die überforderte Wasserpumpe. So kam der Kontakt zum ADAC zustande.

Während des Studiums in Bremen kaufte er dann einen VW Porsche. "Ein tolles Auto, zitronengelb, fünf Gänge, Mittelmotor, abnehmbares Dach. 210 Sachen schnell."

Wenn Peter Meyer heute ein Auto kauft, zähle, so sagt er, der Verbrauch zu den entscheidenden Kriterien. "Die PS-Zahl steht nie im Vordergrund." Daneben geht es für ihn um Verkehrssicherheit, den Wiederverkaufswert, Steuern und Emotionen. Meyer fährt einen Jaguar XJ V8 mit vier Liter Hubraum. Das Auto verfüge über "ein Motormanagement, so daß er nicht mehr als elf bis zwölf Liter verbraucht". Das ist für ein solches Auto nicht schlecht, aber ganz so ernst kann Meyer das Thema Benzinsparen nun auch nicht nehmen.

Seinen Wandel vom jungen Entdecker zum seriösen Mittfünfziger macht Meyer an den Farben seiner Autos fest: "Anfangs wählte ich grelle Farben, dann waren alle grün, seit einigen Jahren bevorzuge ich Silbertöne." Der Jaguar glänzt in Seafrost metallic.

Zwar fand der Präsident schon mit 21 Jahren zum ADAC, doch ein Oldtimer war schließlich der Wegbereiter an die Spitze des Verbandes. Das erste Auto, an das sich Peter Meyer bewußt erinnern konnte, war ein Mercedes 170 S, bei dem die Türen nach vorn öffneten. Er war rostbraunrot.

Meyer kaufte später erneut einen 170er und bestritt viele Rundfahrten mit dem betagten Gefährt. "Wer einen Oldtimer hat, der muß auch schrauben können." Da haperte es mächtig: "Meine Frau kann jeden Nagel besser einschlagen als ich." Also wurde der 170er verkauft, heute läuft er schwarzlackiert in Japan.

Wams: So 5. Juni 2005

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« Letzte Änderung: So.05.Jun 2005/ 11:54:31 von Kai Hoffmann »