Autor Thema: Alternative Bioaethanol  (Gelesen 52236 mal)

Offline Lachen2004

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #10 am: Sa.01.Dez 2012/ 19:24:30 »
Hallo Marcel,

zur Sauberkeit gebe ich Dir noch einen Link  http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Al0JOgpeK-k

Die Maschinen sind von innen auch sauber. Hast Du mal beim Jag. eine Zylinderkopf bei 170 k runtergehabt.?
Dann weist Du was ich meine...
Geh mal auf das Ethanol Form !!

Zu Deinen Biobedenken: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=59R-NqykoXs

Gruß

Hans

Offline Marcel

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #11 am: Mo.03.Dez 2012/ 21:22:14 »
Hallo Hans,

der "Kraftstofftest" mit "nicht-vorgemischter" Flamme, bzw. Diffusionsflamme ist Unsinn, da sie nicht den Gegebenheiten im Brennraum eines Ottomotors entspricht. Den "Sendung mit der Maus"-Film habe ich mir nicht zu Ende angesehen, es könnte genauso gut ein Film zur Werbung für Kernkraft oder Windkraft sein.

Meine Jaguare haben beide weniger als 170000 km, daher kann ich erst berichten, sobald sie diese Laufleistung erreicht haben.

Wenn Du 180 km/h mit 3500 U/min fährst, stimmt Dein Drehzahlmesser oder Tacho nicht. Wo das heute noch geht? Z.B. bei Dir zuhause, auf der A65. Da geht sogar noch wesentlich mehr, zumindest ohne E85.

Welche Drehmomentverbesserung untenrum bitte? Du fährst mit einem Kraftstoff mit 30% geringerem Heizwert, und willst bei niedrigen Drehzahlen mehr Leistung haben? Die Aussage kann wohl nur auf einer subjektiven Wahrnehmung beruhen.

Öl ist heller - interessanter Rückschluß auf die Verbrennung. An Deiner Stelle würde ich mal einen Kompressionstest durchführen, ob die Kolbenringe noch dicht sind - schon mal was von Ölverdünnung gehört? Dann ist schnell Ende mit der Freude über die gesparten Euros an der Zapfsäule. Mein Öl bei meinen Jaguaren ist nie schwarz gewesen... .

Bzgl. NOx, Dein "einfacher" Rückschluß ist leider falsch, zumal Du die lokalen Gegebenheiten im Brennraum nicht berücksichtigst.
Damit Du Dir nicht den Wolf suchst, habe ich Dir ein wenig Arbeit abgenommen:
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0016236110001109
Nur noch so viel als Hinweis - wenn Du Dein Verbrennungsluftverhältnis im Ethanolbetrieb nicht auf lambda=1 eingeregelt hast (und das hast Du lt. Deinen Aussagen zum CO-Wert nicht), dann geht die NO-Konvertierung im nachgeschalteten Katalysator gegen Null. Und damit erfüllt Dein Fahrzeug nicht die Abgasnorm, nachder es seitens des Herstellers zugelassen wurde, und Du fährst ohne ABE durch die Welt. Viel Glück dabei.

Viele Grüße,

Marcel.
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Offline Lachen2004

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #12 am: Do.06.Dez 2012/ 18:14:57 »
Ok, fassen wir mal zusammen:

Der XJ 40 4,0L läuft ohne jede Einschränkung auch mit 60 % Ethanol Anteil und zwar guuut.
Es geht keine Warnleuchte an. Er startet morgens normal auch bei kaltem Wetter. Nix passiert...

Grund: Der Zentalkomputer in Verbindung mit der O2- Steuerung deckt den Normalbetrieb ab.
            Die Einspritzdauer wird also dem Kraftstoff angepasst und der rechnerische Mehrverbrauch ist da.

Allen, den nicht freigebebene Kraftstoffe ein Dorn im Auge sind: 

- E 85 (oder Mischung E 60) sind Kraftstoffe, die es 1992 noch nicht gab. Die Entwicklung in Amiland haben die aber
  offenbar schon gesehen und minderwertige Kraftstoffe beherrst das System.

- E 85 Zusatz ist offizell möglich, versteuert etc.  frei an der Tanke zu haben.

Die Lehre aus dem Langzeitversuch ist doch: Es geht bestens...
Wer bedenken hat und eine Tanke in der Nähe:   30 % geht immer.
Nicht für Volltanken und ins Winterlager bitte! (Alk. lagert Wasser an)

Wir wollen doch weiter Jag. fahren und nicht aus Frust über Spritpreise darauf verzichten, oder?
Ok, ich konnte mir den Versuch leisten, hab 2 die gleichen und hab das "Winterauto" ohne Niveaulift
genommen, denn der bekommt kein LPG weil mir dann das Heck wegsackt..

Ich berichte weiter, wenn ich komplett umgerüstet habe und vorzugsweise E 85 pur fahre...

Gruss

Hans

Offline ChrisvZ

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #13 am: Do.06.Dez 2012/ 19:57:17 »
- E 85 (oder Mischung E 60) sind Kraftstoffe, die es 1992 noch nicht gab.

Hallo Hans,
doch, die waren 1992 z.B. in Brasilien schon ein alter Hut! Und auch wenn ich mich hier wiederhole, die Betriebsanleitung des Jaguar XJ Serie III von 1990 untersagt den Gebrauch eben dieser Spritsorten ausdrücklich. Warum wohl?

Ich wünsche Dir nach wie vor viel Glück bei Deinen Experimenten, aber nur auf Deine Aussage hin, dass dies gefahrlos möglich sei, E85 zu tanken halte ich für mehr als leichtsinng. Oder kommst Du auch für Schäden auf?

Viele Grüße
Christian
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Offline Marcel

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #14 am: Do.06.Dez 2012/ 22:06:03 »
Hallo Hans

selten solch einen Schwachsinn gelesen, die Spitze ist diese Formulierung:

Nicht für Volltanken und ins Winterlager bitte! (Alk. lagert Wasser an)


Selbst ein "zweifelhafter" Test der Oldtimer Markt hat gezeigt, daß Ethanol der Schlüssel ist, daß Fahrzeugtanks nicht rosten. Ein halbgefülllter Tank mit Iso-Oktan ist wesentlich anfälliger für Korrosion als ein voller Tank mit E10. Temperatur und Druckschwankungen sorgen dafür, daß über die Tankentlüftung Luft aus der Umgebung in den Tank gezogen wird. Ethanol kann Wasser binden, Iso-Oktan oder n-Heptan nicht. Unsere Umgebungsluft enthält Wasser, und damit kommt Wasser in Deinen Tank.
Teure Benzinstabilisatoren enthalten über 90% Ethanol, warum wohl?

Welcher Frust über Spritpreise? In den 50er Jahren kostete die Halbe Bier in der Wirtschaft 50 Pfennig, und das Benzin auch 50 Pfennig/Liter. Müsste Benzin heute also 3.5 Euro/Liter kosten... .

Viele Grüße,

Marcel.
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Offline ChrisvZ

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #15 am: Do.06.Dez 2012/ 22:08:13 »
Wir wollen doch weiter Jag. fahren und nicht aus Frust über Spritpreise darauf verzichten, oder?

Sicher, aber wenn ich mal die Benzinpreise bei mir um die Ecke von aktuell 1,60 für Super E10 und 1,14 für E85 zu Grunde lege und einen Durchschnittsverbrauch von 16 Liter E10/100km annehme (Erfahrungswert), dann spare ich auf 1000km noch nicht einmal 20 €.
Dazu kommt noch, dass der Ölwechsel häufiger durchgeführt werden sollte. SAAB zum Beispiel halbiert die Ölwechselintervalle bei Verwendung von E85 von 30.000 auf 15.000, und die sollten nun wirklich wissen, worauf es ankommt. In dem Zusammenhang halte ich es für gefährlich, von "hellem" Öl auf "gutes" Öl zu schließen. Die Farbe ist nicht besonders aussagekräftig, oder hast Du die chemische Zusammensetzung mal untersuchen lassen?
So schmilzt der Preisvorteil dahin, denn auch Tankstellenbetreiber bzw. Kraftstoffhersteller können rechnen: E85 wird immer so viel kosten, dass es bei 30% Mehrverbrauch minimal günstiger ist als herkömmliches Super (ebenfalls ein Erfahrungswert der letzten drei Jahre).

Viele Grüße
Christian


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Offline Marcel

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #16 am: Do.06.Dez 2012/ 22:20:36 »
Hallo Christian,

ein kleiner Unterschied zwischen dem SAAB und dem Jaguar - der SAAB hat eine Motorsteuerung, die zwischen E85 und E0 unterscheiden kann, Jaguar nicht. SAAB kompensiert den niedrigeren Heizwert von E85 und der gesteigerten Klopffestigkeit mit der Aufladung - unser Proband mit dem XJ40 betreibt auf dem Gebiet "try and error" - solange er sich auf dem Gebiet "try" befindet, lobt er seine Ergebnisse und die Kosteneinsparung in den Himmel, wenn der "error" kommt, dann ist Stille.

Viele Grüße,

Marcel.

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #17 am: So.09.Dez 2012/ 10:50:53 »
Hallo Marcel,

trial + error sind durchaus zulässige Verfahren in der Technik. Das Risiko ist überschaubar, wenn Du versuchst, die
Motor Kontrollleuchte dazu zu bewegen anzuzeigen, das Du kurzfristig ausserhalb des Regelkreises bist.
Wenn das passiert tankst Du einfach Super nach.
- Es ist mir bis heute nicht gelungen -  d.h. das Fahrzeug befindet sich im Regelbereich und Lambda bei höherem E85
Anteil wird durch die Einspritzmenge ausgeglichen. Damit ist auch NOx normal.

Zur Untermauerung meiner Aussagen mach mal die Seite "Greenspirits" auf. Da sind auch die Aussagen zum Drehmoment
belegt und NOx Anmerkungen.
Mein XJ 40 geht mit 60 Alk so gut und soft, dass ich Alk zutanken würde, wenn es 20 Cent mehr kosten würde.- Das
sagt alles.

Eines ist mir klar:  Kein Betrieb des Fahrzeuges bei Dauer - Volllast, denn dann versagt jede Regelung mit E85 und der
Magerbetrieb wäre gegeben.

Ich fasse daher den Umbau mit dem FFV - Regler mit USB Schnittstelle ins Auge, der sich über PC in diesem Bereich einstellen
lässt und Zulassungen hat, den Betrieb mit jeder Mischung ermöglicht und berate mich mit meiner Bosch Werkstatt, die den
Einbau machen wird und das Projekt mit Abgas- und Motoranalyse begleitet. Abgeklärt werden die Möglichkeiten einen Kraftstoffsensor zu integrieren, der ggf. einen exakten Stellwert zur Verarbeitung durch den Modulator anbietet.

Die Katze ist gesund und soll es auch bleiben...

gruss

Hans


Offline Marcel

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #18 am: So.09.Dez 2012/ 20:52:28 »
Hallo Hans,

es schadet manchmal auch in der Technik nicht, sich vorher zu überlegen, was man tut. Bei einem Jaguar-Motor ist das relativ unkritisch, bei den Bremsen schon kritischer, und bei einer Abflughalle am Pariser Flughafen hätte man sich besser vorher überlegt, ob das eine "revolutionäre" Glaskonstruktion sein muß.

Fahr doch morgen mal zum TÜV in NW, am besten zu Herrn Seipel, und laß Dir die Spielregeln für solche "Modifikationen" erklären. Übrigens, über's WE war ich in NW, zwischen den Feiertagen bin ich wieder dort. Wir können uns auch gerne mal in Lachen oder NW treffen.

Wenn ich solche Umrüstungen vorhätte wie Du, würde ich das nicht in Foren breittreten, die von jedem eingesehen werden können. Hast Du einen Unfall und die ABE ist erloschen, weil Du was am Abgasverhalten gedreht hast, ist das ausgesprochen ungeschickt, wenn das jeder nachlesen kann.
Bei jeder Beschleunigungsphase bist Du außerhalb des Lambda-Regelbereichs.

Viele Grüße,

Marcel.
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Offline Lachen2004

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Re: Alternative Bioaethanol
« Antwort #19 am: Do.13.Dez 2012/ 14:51:18 »
Hallo Marcel,

danke für Dein freundliches und besorgtes Interesse.

Punkt 1:  Ich schaffe es mit der Winterqualität mit 25 % Benzinanteil nicht über 66 % Alk. nach Mischungsrechner zu kommen.
               O Probleme beim Start, wenn er warm ist und der O2 Sensor korrigiert geht der Wagen super.

Punkt 2:  Bis heute habe ich es nicht geschafft, die Motorwarnleuchte (5 Sek. ausserhalb des Regelbereiches) anzusteuern.
               Das Fahrzeug befindet sich ausser beim Kaltstart durch Einregelung im Soll. (geht jedem Beniner genauso)
               Die Regelbreite Sollwertsteller ist offenbar für hohe Anteile E 85 ausreichend...  XJ 40 4,0 L eben..
               Damit und durch Abgastests in Lastbereichen nachgewiesen sind die Abgaswerte in der Mischung bis
               60 % besser als auf Super Benzin. Irre Werte. (besser ist immer zulässig)
               Bei dem kalten Wetter fahre ich allerdings lange eine weisse Fahne, denn Alk verbrennt zu H20 und CO2.
               Lambda lag immer bei 0,9 bis gegen 1,0. Kommst Du drüber spritzt der länger ein ohne Verzug.

Bei der internen Regelung mit Luftmassenmesser, Anfettung durch Erhöhung der Einspritzmenge (wird permanet überwacht über Bordcomputer), effektiven Leerlaufsteller etc. ist es Unfug, einen noch so angepriesenen Modulator draufzusetzen, der
nur bereits vorhandene Systeme übersteuern würde.

Fazit:  Der XJ 40 bringt es. Wenn es Frühjahr wird und die Winterschlappen runter sind, teste ich mal im Bereich > 180 km/h.

Bisher schaut alles recht gut und solide aus. Das kann man ruhig posten, einschließlich Messwerten.
Hätte ja selbst nicht gedacht, das Trial und Error uns zeigen, was da an Technik verbaut ist und kaum genutzt wird.

Katze und Halter sind hochzufrieden!

Beste Grüsse

Hans