Autor Thema: Reifenstecher  (Gelesen 13249 mal)

Offline Marcel

  • Sr. Member
  • *
  • Club Member
  • Beiträge: 4.581
  • über den Gletschern...
Re: Reifenstecher
« Antwort #20 am: Mi.23.Sep 2009/ 06:34:33 »
Hallo Peter,

manche lernen durch Einsicht - andere durch Schmerz. Ist der Kerl bisher noch nicht von einem "erbosten Besitzer" auf kurzem Wege zur Rechenschaft gezogen worden? Wenn der Staat nichts unternehmen kann, ist doch Eigeninitiative gefragt.

Viele Grüße,

Marcel.
XJ 5.3 Coupé (1975) und XJS V12 Convertible (1994)
bildschöner 5.3 Liter und sagenhafter Sexlidder

Offline Dietrich

  • Sr. Member
  • *
  • Club Member
  • Moderator
  • Beiträge: 2.302
Re: Reifenstecher
« Antwort #21 am: Mi.23.Sep 2009/ 07:18:18 »
Moin Marcel,

der Mann ist krank. Hier zur Selbstjustiz zu greifen wäre falsch, weil der Mann einfach nicht begreifen würde, wie, was und aus welchem Grunde ihm wie und was geschieht.

Ob die Schäden wirklich irrelevant sind spielt überhaupt keine Rolle, weil der Rechtsfrieden erhgeblich gestört ist. Auch hier muss eingegriffen und der Mann in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht werden. Wird dies nicht unternommen, wird nämlich genau das geschehen, was zuvor beschrieben worden ist. Die Bürger greifen zur (natürlich dann strafbaren) Eigeninitiative und befördern den psychisch kranken Mann so lange in Krankenhaus bis er abgeschoben wird.

Natürlich ist diese "Eigeninitiative" der Bürger auf ein eklatantes Versagen des Staates zurückzuführen. Aber immer dann, wenn die Bürger an "Eigeninitiative" denken müssen, weil ihnen ein erheblicher Schaden durch einen Dritten regelmäßig und ungestört zugefügt werden kann, obwohl die geltenden Gesetze lediglich angewendet werden müssen, ist der Rechtsfrieden erheblich gestört.

Aufgrund der Überlastung der Berliner Justiz gehe ich im übrigen davon aus, dass es sich bei der Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft um eine abgewandelte Form der sog. "Schiebeverfügung" handelt. Reine "Schiebeverfügungen" werden in Verwaltungen gerne angewandt, um Akten an andere Stellen weiterzuleiten mit der Bitte um Prüfung oder Bearbeitung dieses oder jenes Punktes (hier wir der "schwarze Peter" weitergereicht, weil man keine Zeit hat, keine Lust hat oder einfach überfordert ist). 
Findet man nun keinen "schwarzen Peter" sucht man sich eine andere Lösung....

kind regards
Dietrich     

Offline Tom

  • Forum Member
  • Beiträge: 101
Re: Reifenstecher
« Antwort #22 am: Mi.23.Sep 2009/ 08:43:23 »
vielleicht braucht der Mann ja auch mal etwas Abwechslung und man zeigt ihm den Sammelplatz mit den Autos der Trachtengruppe - oder mal das Wohngebiet des Richters oder Staatsanwalts.
Ich bin überzeugt, dann hätte der Spuk ganz schnell ein Ende.
Das ist schlimm für alle. Und ein Tritt ins Kreuz für jeden betroffenen, der sich gesetzestreu verhält und eigentlich auf staatliche Hilfe vertrauen darf.

Tom

Offline Marcel

  • Sr. Member
  • *
  • Club Member
  • Beiträge: 4.581
  • über den Gletschern...
Re: Reifenstecher
« Antwort #23 am: Mi.23.Sep 2009/ 09:38:09 »
Hallo Dietrich,

die rechtliche Grundlage für solche Maßnahmen existiert nicht, das ist mir klar. Aber laß es mich mal so darstellen.

Wie bringt man einem kleinen Kind bei, daß es nicht mit den Händen an die heiße Herdplatte fassen soll? Letzten Endes weis das Kind nicht was "heiß" ist, und damit kannst Du es ihm solange sagen wie Du magst - irgendwann überkommt es die Neugier - und verbrennt sich die Finger. Dann weis es, daß es schmerzt, dorthin zu fassen.
Der Täter, von dem in meinen Augen ein erhebliches Gefährdungspotential für die öffentliche Sicherheit ausgeht, muß irgendwie zur Einsicht bzw. dazu gebracht werden, nicht mehr auf Reifen zu stechen. Wer sagt denn, daß jeder Reifen platt wird, den er angestochen hat - nicht auszudenken, wenn bei hoher Geschwindigkeit ein angestochener Reifen platzt.

Wenn herkömmliche Maßnahmen versagen, dann wäre es mal an der Zeit, andere zu ergreifen. Idealerweise bringt man ihm natürlich bei, daß es viel mehr Spaß macht, täglich an Fahrzeugen der Stadtverwaltung zwei Reifen platt zu stechen, diese sind leicht erkennbar an den Kennzeichen... .
Viele Grüße,

Marcel.
« Letzte Änderung: Mi.23.Sep 2009/ 09:56:07 von Marcel »
XJ 5.3 Coupé (1975) und XJS V12 Convertible (1994)
bildschöner 5.3 Liter und sagenhafter Sexlidder

Offline Peter. J. Ortmann

  • Forum "Veteran"
  • Beiträge: 729
Re: Reifenstecher
« Antwort #24 am: Mi.23.Sep 2009/ 11:26:23 »
Moin

in dieser etwas besseren Gegend von Charlottenburg gibt es keine Raufereien.  Doch sind sich alle einig. vom Kriminalkommissar a.D. ("hamwer früher kurzen Prozeß gemacht.. ) bis zum lammfrommen Kinderladenbesitzer ( "wenn ich den erwische, dem breche ich .. ) Und der italienische Gastwirt fragt was den Deutschen los ist, die Gegend wo er herkommt hat für sowas eigene Methoden.

Man nimmt die Bescherung mit einem Achselzucken hin und bekennt - tja, meiner auch.  Allein die Vorstellung, einen alten und orientierungslosen Mann eine Tracht Prügel zu verabreichen, ist widerlich und hält jeden von der Absicht ab.  Was nícht heißen muß, das nicht doch jemand irgendwann die Beherrschung verliert.  Unverständnis und Zorn richten sich auch weniger gegen diesen alten Mann, sondern gegen die Behörde, welche aus Ignoranz und Inkompetenz die Entwicklung schleifen läßt. Bis was passiert.

Wie von Marcel beschrieben liegt in der Tat mehr vor als nur Sachbeschädigung.  Ich hatte den Fall geschildert, wie eine frühe Fahrt zum Flughafen mit funkensprühenden Felgen auf der Stadtautobahn endete. Kurz vor der Fahrt hatte der Tätet zugestochen.  Somit kann eine Strafverfolgung gemäß § 315 StGB wg fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet und der Täter aus dem Verkehr gezogen werden. Man muß nur wollen.

Peter

Six Six