Autor Thema: Daimler Double Six XJ81 mit rund 70 000 gefahrenen km für Euro 5 000,- erworben!  (Gelesen 15224 mal)

Offline eChauffeur

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Moin moin,

auf der Suche nach einem Fahrzeug, dem ich den Verbrennungsmotor entreißen und einen elektrischen Antrieb verpassen könnte , bin ich - fast natürlich in Österreich - auf einen bildschönen und sehr gut erhaltenen schwarzen Double Six XJ81 aus dem Jahre 1993 gestoßen.

Er hatte einen Motorschaden, dessen Instandsetzung unwirtschaftlich gewesen wäre. Nach eifriger Suche fand ich einen freundlichen 'Schrauber', der Motor und Getriebe ausgebaut hat. Vor zwei Wochen dann - und nach ebenfalls eifriger Vorbereitung - bin ich also mit meiner Kleinfamilie nach Wien gefahren und habe das Schätzchen geholt.

Die Idee ist (oder war) folgende: Nach erfolgtem Umrüstung mit zwei oder vier Elektromotoren soll der XJ81 als Wagen Touris und andere Interessierte stilvoll auf Rügen und angrenzenden Ostseebädern umherfahren, als Schaufahrzeug dienen und belegen, daß auch gebräuchliche PKW elektrisch angetrieben werden können.

Hat noch jemand einen derartigen Umbau bereits gewagt oder halbwegs erfolgreich hinter sich gebracht? Über Anregungen und Kritik würde ich mich ebenso freuen.

Fröhliche Grüße

fratso

Offline V-Mann

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hallo fratso,

glückwunsch zum daimler  :super

was haste denn mit Motor und getriebe gemacht?? Haste die Teile noch alle oder ist das in Österreich schon ausgebaut gewesen??

Ist ja nen großes vorhaben, nen daimler mit elektroantrieb. Wieviel leistung uns reichweite rechnest du denn? Und dann haste ja noch die Batterien = viel gewicht = noch mehr leistungsbedarf.

Sinn würde das ja machen, wenn du den strom aus ökologischen quellen beziehen würdest wie z.B. Photovoltaik

Aber ich denke, ohne dir zu nahe treten zu wollen, dieses vorhaben ist völlig unwirtschaftlich und voller risiken.

Aber du wirst das ja gut durchdacht haben!
Ich bin gespannt!!

Gruß
Florian
"Beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr hin abfließen"
[Walter Röhrl]

Offline X-Man

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Moin,

Willkommen im Club :xxx

Da haste dir aber ganz schön was vorgenommen.  :+++

Solltest du es tatsächlich wagen u. am Ball bleiben wäre es schön wenn du es hier "dokumentieren" würdest.

Ist bestimmt ne interessante Sache

Gruß
Ingmar

Offline eChauffeur

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Vielen Dank für die Willkommensgrüße!

Motor und Getriebe sind in Österreich verblieben. Ich hatte zuvor versucht, jemanden in Deutschland zu finden, der Interesse an den 'Innereien' gehabt hätte - leider Fehlanzeige. Diejenigen, die die Teile genommen hätten, wollten Geld für den Ausbau. Hätte ich besser auch 'hier' fragen sollen?  :-\

Über den Transport via Tschechien mit viel zu viel zulässigem Gesamtgewicht sowie die Planungen zuvor ließe sich ein eigenes Thema eröffnen ...!

Der Gute wiegt nunmehr noch ca. 1 400 kg und ist somit kaum schwerer als mein Passat. Die Entfernungen auf Rügen sind so überschaubar, daß ich denke, mit 100 km pro Tag an Energiereserve locker hinzukommen. Für den Bedarfsfall wird ein Stromerzeuger mit Verbrenner aus dem Baumarkt o. ä. mit in die Planungen einbezogen. Daß der Jag ansonsten natürlich über regerativ erzeugten Strom geladen wird, ist Teil des gesamten Konzepts.

Ich stelle schon fest, daß ich manchmal Bammel vor meiner ursprünglichen Courage habe. Nun, wenn es gut werden soll, muß ich Geld sammeln. Da ich mit dem Auto arbeiten will, wird es wohl erst einmal 'quick & dirty'. Meine Erfahrungen beruhen auf jahrzehntelangem Interesse an Elektromotoren und Elektrofahrzeugen sowie grundsätzlichem Verständnis für technische Zusammenhänge.

Da ich zwei Wochen lang um den Wagen herumgeschlichen bin und immer wieder ängstlich nachgefragt habe, ob er schon verkauft sei, bin ich sicher, daß er das richtige Fahrzeug zur rechten Zeit war und einfach umgebaut werden will. ;-)

Gern informiere ich weiter.

Freundliche Grüße

fratso (für: Frank)

Offline earny

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Versteh ich die Überschrift richtig, dass Du einen XJ81 mit Motorschaden für 5000€ in Österreich gekauft hast, um den Jag dann -wieviel: 1000km?- auf einem Anhänger nach Rügen zu bringen?

Hoffentlich wird der Elektro-Betrieb wirtschaftlicher ;D.

Good luck,
bernd

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Hallo earny,

Du hast sie richtig verstanden. Da wir in Wien (~ 980 km von Rügen entfernt) Urlaub machen wollten, ist es zwar nachwievor unwirtschaftlich, war aber kein riesiger Mehraufwand.

Und wenn es dazu führt, daß ich ein solches Auto vor der Tür stehen habe und es dann noch - wie schon seit vielen Jahren immer begehrt - elektrisch anzutreiben ist, dann habe ich genau den Zustand herbeigeführt, den ich wollte.

Vermutlich sollte ich es nur aufgeben, mir immer noch Anzeigen in Deutschland anzusehen, in denen vergleichbare Autos günstig oder günstiger zum Kauf angeboten werden ...! ;-)

Lieber Gruß

Frank

Offline Marcel

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Hallo Frank,

ich sehe da zwei Probleme auf Dich zukommen. Erstens die Antriebsleistung - wenn ich mir so die Taxis in Zermatt ansehe zum Vergleich, und zweitens den doch sehr begrenzten Ladehub aktueller Bleibatterien kombiniert mit dem begrenzten Raum zum Einbau solcher. Aber ich bin gespannt, was aus dem Wagen wird und wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben.

Viele Grüße,

Marcel.
XJ 5.3 Coupé (1975) und XJS V12 Convertible (1994)
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Offline eChauffeur

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Hallo Marcel,

Bleibatterien sind gottlob nicht 'state of the art' (siehe beispielsweise http://www.lightningcarcompany.com). Es ist eine Frage des Geldes oder des Organisationstalents ;-), mit welchen Komponenten man letztendlich auskommen will oder muß. Übrigens interessant zu erfahren, daß es E-Taxis gibt; ich wußte es noch nicht - danke für den Hinweis.

Platz für Batterien gibt es im Motorraum und dort, wo zuvor das Getriebe steckte. Die Leistungselektronik wird ebenfalls im Motorrraum Platz finden.

Motoren werden entweder zwei oder vier - als Radnabenmotoren oder herkömmliche Industriemotoren - in relativer Nähe zu den Rädern angebracht. Es braucht also keinen Platz für einen zentralen großen Motor.

Soweit bin ich allerdings noch lange nicht ...

Liebe Grüße

Frank

Offline Marcel

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Hallo Frank,

aber Lithium-Ionen-Akkus kannst Du noch nicht einsetzen - das ist noch Zukunftsmusik!

Viele Grüße,

Marcel.
XJ 5.3 Coupé (1975) und XJS V12 Convertible (1994)
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Offline Ralph Loge

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hallo Frank,

:super - Idee, das von der Allgemeinheit als Benzinschlucker betrachtete Fahrzeug mit alternativer Technik, und das gerade auf Rügen ..., in Betrieb zu halten und zu nehmen.

Viel Erfolg bei diesem Vorhaben, wünscht Ralph

Manche leben so vorsichtig, daß sie wie neu sterben. (Michael Richter)