Autor Thema: Vorstellung - E-Type aus USA  (Gelesen 30985 mal)

Offline facelvega

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Re: Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #10 am: So.16.Jun 2013/ 12:22:44 »
hallo,
ich möchte Dir zu diesem Kauf doch etwas Mut machen - es gibt auch gute Autos in USA zu kaufen.
Ich habe einen S2 OTS in USA gekauft, Erstbesitz und angeblich 55.000 Meilen. Der Erstbesitz ist richtig ( ich habe die Original-Rechnung sowie die Quittung und alle Papiere sowie den gesamten Schriftverkehr). Die Meilenangaben stimmen niemals bei den US Autos.
Wer fährt mit dem Auto im Jahr nur 1000 - 1500 Meilen. Alleine diese Überlegung rechtfertigt die Annahme, dass alle Meilenangaben gefakt sind.

Mein Auto ist, wie versprochen absolut rostfrei, doch hatte es viele technische Mängel. Motor war defekt; der Motor wurde wohl überholt, ein Pleuel war ziemlich blau und neue Kolben wurden verbaut. Allerdings waren die Zylinder ausgelutscht und ein Kolbenring gebrochen. Neue Kurbelwellenlager wurden ebenfalls spendiert aber die Gesamtüberholung war einfach schlecht.

Das Gute an dem Motor war, dass das Auto im Norden der USA lief und somit Frostschutz im System hatte. Dadurch waren keinerlei Korossionsspuren im Motor zu sehen. Ich habe den kompletten zerlegten Motor in einem Säurebad erst reinigen lassen und dann neu aufgebaut.

Mein Fazit ist, dass es für mich wichtig war, dass Karrosserie ok ist, die Technik kann man peu à peu reparieren und alle Teile sind verfügbar.

Viele Kleinigkeiten wurden in 5 monatiger Arbeit repariert bzw. ersetzt. Alle Felgen, Hubs ( waren total festgerostet) Stoßstangen, Teppiche, Bremsen, Elektrik etc. mussten getauscht werden.

Gruss
Alfred

Offline nefematic

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Re: Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #11 am: Mo.08.Jul 2013/ 06:40:21 »
Hallo Matthias,

Gibt es schon einen Ankunftstermin?

Martin

Offline Matthias S

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Re: Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #12 am: Mi.10.Jul 2013/ 21:20:01 »
Hi, der Ankunftstermin in Rotterdam sollte jetzt der 27.07. sein und mich biezelt es den selber abzuholen - aber wirtschaftlich natürlich ziemlicher Nonsens....

Habe heute auch die Papiere bekommen aber da habe ich doch noch ein paar Ungereimtheiten.

Der Title trägt den Namen des original Käufers ist aber mit VOID abgestempelt (warscheinlich in dem Format heute nicht mehr gültig???)

Dann habe ich einHeritage Zertifikat bekommen, in dem der original Eigentümer (da angeblich wohl verstorben) nicht drinnensteht sonden jemand aus dem Ort des Händlers, über den ich das Fahrzeug gekauft habe. Konnte inzwischen rauskriegen dass der Händler das Fahrzeug auf einer Auktion erworben hat, in seiner Werbung immer noch von Erster Hand spricht. Im Heritage Zert steht jetzt drinnen First Owner not Recorded, obwohl ich doch den original Title des Erstbesitzers habe.

Sowas wie Inspektionsbuch habe ich nicht, nur die Bedienungsanleitung und den alten Title bekommen. Eigentlich müsste es ja einen aktuellen Title geben oder nicht? Wer weist mir jetzt die Historie nach ausser das schöne Geschreibsel des Verkäufers?

Auch sind die Verkaufsbilder wohl mit Photoshop nachgearbeitet worden, da ich vom Shipper vor Einpacken des Fahrzeugs in den Container ein paar Bilder bekommen habe, die Macken zeigen, die ich explizit nachgefragt habe (2 kleine Beulen - nix tolles aber dennoch vorne auf der Haube ärgerlich) Am Heck ist eine Roststelle - nix dolles aber hätte man sagen können.

Bin ich da zu pingelig oder muss ich damit leben?
Ich weiss - die Amis lügen gerne das Blaue vom Himmel, aber wenn die Restarbeiten die schon gemacht wurden so aussehen wie die Beschreibungen zur Realität habe ich doch ein paar Bedenken.

Was denkt Ihr dazu?

Gruss
Matthias

Offline X-Man

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Re: Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #13 am: Mi.10.Jul 2013/ 22:35:31 »

Bin ich da zu pingelig oder muss ich damit leben?

Was denkt Ihr dazu?


Hallo Matthias,
ich glaube damit wirst du leben müssen...

Good Luck ;)

Ingmar

Offline XJörn

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Re: Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #14 am: Mi.10.Jul 2013/ 23:00:06 »
Moin,

Zitat
Was denkt Ihr dazu?

dass Du vielleicht zu optimistisch warst oder vor dem Kauf nicht genügend recherchiert hast?

Aber mit wenigen Daten (14.000 Miles / 1966)  findet man eine Menge im www:

1. Auktionsergebnis hier
2. ebay-Auktionen (hier aus April und hier aus Juni)
Die Kratzer unter der Beifahrertür sieht man übrigens sowohl bei der ursprünglichen Auktion sowie bei ebay.
3. Discussion zum E hier
4. Eine negative Bewertung über den Händler hier
Nach dem Motto "Bilder des Angebotes entsprechen nicht dem Auto, welches dann ankommt".

Das nützt Dir jetzt natürlich wenig. Daher würde ich mich Ingmar anschließen....

Viele Grüße

Jörn
« Letzte Änderung: Mi.10.Jul 2013/ 23:17:17 von XJörn »

Offline nefematic

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Re: Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #15 am: Mi.10.Jul 2013/ 23:02:12 »
Hallo Matthias,

Ich denke auch daß du damit leben musst. Die Macke und der Kratzer unter der Türe halte ich für nicht so wichtig, die gehen beim Lackdoktor weg. Beim Heritage certificat weiss ich nicht ob da Bestitzverhältnisse überprüft werden, es zaehlt da ja mehr die technische Inhaltsangabe und nicht unbedingt die ausgestellte Adresse. Du könntest jetzt ja selbst einen machen lassen mit eigener Adresse. Unser guter alter FZG-Brief hatte ganz lange Zeit den Besitzverlauf fast amtlich dokumentiert. So was gibt es in USA nicht. Fälschlicherweise wird ein Title viel zu sehr mit unseren alten KFZ-Briefen verglichen, obwohl Titles m.E. mehr wie eine Besitz- und Beleihungsurkunde ist, von angemeldeten Autos. Keine neue Anmeldung, kein neuer Title. wenn dann der freundliche Nachbar gefälligkeitshalber anmeldet, gibts schon wieder ein Title zum Fahrzeug, mit fremder Adresse etc. ist halt mit unserem Breif-System nicht vergleichbar. Wie das genau funktioniert habe ich selbst noch nicht durchschaut. Ich denke das Void-Stempel wird beim Verkauf bzw beim ummelden gemacht und richtig, der gestempelte Title ist ungültig. Das Heritage Certificate nennt nur Daten die Verfügbar sind, die Erstkäufer in US wurden im Werk nicht registriert, höchstens der Jag-Händler an welchen geliefert wurde. Der Erstkäufer wurde bestenfalls beim Händler dokumentiert, nicht bei Jaguar.

Die Ami's haben im weitesten Teil kein Verhältnis zu Autos (oder alles andere technische) wie hier in D. Da herrscht eine ganz andere Mentalität wenn es um Zustand oder Historie geht. Lügen würde ich das nicht nennen, aber wenn erster Hand in D. draufsteht muss der Wagen das dann auch hergeben. Drüben ist das alles etwas lockerer zu sehen, die nehmen das alles dann nicht so ernst. Es gibt Ausnahmen.

Martin

Offline Driver

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Re: Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #16 am: Mi.10.Jul 2013/ 23:16:19 »
Hallo Matthias,

willkommen bei den Katzendompteuren. Die besten Vorausetzungen scheinst du ja mitzubringen...

Vielleicht gebe ich noch etwas Senf dazu. Da ich (noch) einen ehrlich schlechten E-Type habe, kann ich dir sogar Mut machen. Was den Erstlack betrifft, da deuten die Bilder des Motorraums eher auf die Farbe "Sable" hin. Daher würde ich das silber für den ersten Zweitlack halten. Die Patina wirkt zumindest stimmig; ein altes Auto muss nicht fabrikneu sein. Das Lenkrad, welches nach langer Benutzungsdauer m.E. mehr Spuren zeigen müsste. Könnte natürlich ausgetauscht sein...  Autos, die viel gefahren wurden, haben in den versteckten Ecken richtig viel Dreck, den man kaum wieder wegbekommt. Wenn ich mir ein angeblich sehr gepflegtes Objekt ansehe, habe ich meist ganz schnell sehr dreckige Finger, und die Verkäufer sind mich gerne wieder los! 

Ansonsten würde ich den E-Type zu den am leichtesten zu restaurierenden Oldtimern zählen, weil es fast nichts gibt, was du nicht bekommst. Ein Zagato ist dagegen eine harte Nuss. Also abwarten und in Ruhe Tee trinken.

Herzliche Grüße,
Harald


Offline Martin Welsch

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Re: Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #17 am: Fr.12.Jul 2013/ 20:48:13 »
Hi Matthias,

wie meine Vorredner schon sagten wirst du damit leben müssen.  Kannst natürlich beim VK mal anfragen, doch ich denke da wird nichts zu holen sein. : nein

Die Beulen in der Haube und der Lackschaden am Schweller sind natürlich ärgerlich. Silber ist auch schwierig beizulackieren. Mir gefällt aber das Heck nicht. Ist auf dem Bild nicht richtig zu sehen, aber da gehört eigentlich rechts und links eine Sicke rein. Da der Kofferaumboden gerne durchrostet wird gerade in den USA gerne mal der Spachtel angesetzt und die Sicken gleich mit zu geschmiert. :tongue! Aber ich will dir keiner Angst machen, vielleicht täuscht mich auch die Aufnahme. Ende Juli bist du schlauer (wir hoffentlich auch).

Grüße aus Berlin
Martin 8)
martin-welsch.magix.net

Offline Matthias S

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Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #18 am: Di.06.Aug 2013/ 21:26:25 »
So jetzt isser da!

Das ganze Thema war ziemlich ernüchternd- Es ist schon erstaunlich wie man mit Photoshop aus einer ziemlichen Gurke ein Tolles Auto machen kann.

Grundsätzlich ist die Karosse einigermassen solide, wirklich Rost kaum zu finden (aber innen....muss ich mein Periskop noch ausfahren  ;D) Leider hat er wohl rechts hinten einen Unfall gehabt, von aussen nicht zu sehen aber von innen nicht fachmännisch repariert.

Motor und Getriebe laufen recht leidlich, aber leider wurde beim Verladen auf den Autotransporter beide Hauptschalldämpfer zerstört und plattgedrückt (netter Sound). Auch hat das Auto so manche Hebebühne erlebt, wo wohl an der falschen Stelle angesetzt wurde.

Haben dann heute mal versucht die Reifen zu wechseln, hinten habe ich die Räder kaum abgekriegt, nach viel Arbeit und Caramba war dann das alte Fett aufgelöst und sie gingen ab. Leide hatte ich zu grosse Schläuche geliefert bekommen, jetzt kriege ich die neuen erst morgen nachmittag.

Ohne Auspuff brauche ich mir über den Tüv keine Gedanken machen.  Habe bei Limora jetzt mal eine neue Anlage bestellt und auch gleich einen Karosserie Dichtsatz, das ist alles nur Schrott.

Fahrzeug war natürlich in amerikanischer No Quality Manier lackiert, das muss aber bis zum WInter warten, dann strippe ich die Karosse vor dem Lackieren.

Ansonsten tausend Kleinigkeiten im Bereich Elektrik, kein Original Lüfter mehr nur was drangefummeltes, Tacho geht nicht (mehr zurück aussser man klopft an die Scheibe), Drehzahlmesser geht garnicht, Uhr geht nicht, Interieur muss auch komplett neu gemacht werden.

Hat jemand schonmal den Himmel ausgebaut / ersetzt?

Aber Innenraum neu machen und Sitze Polstern ist kein Problem, würde da aber gerne Schalensitze mit Kopfstützen einbauen. Vielleicht hat da jemand ja nen Tip was denn passen könnte?

Wollte heute nacht ne Schicht einlegen, jetzt steht die doofe Kiste beim Reifentandler und ich kann nix bauen. Frust, wollte wenigstens die Elektrik soweit funktional machen.

Vergaser und Bremsen wurden wohl gemacht, aber Schwimmer der Vorratsbehälter sind durchgerostet. Dafür habe ich neue Hauptbremszyliner und ein paar neue Bremsschläuche gefunden. Echt positiv!

Auch der Tank wurde gereinigt und die Benzinpumpe erneuert, allerdings hat es nichtmal für einen neuen Benzinfilter gereicht.

So jetzt muss ich weiter Ersazteilkatalog wälzen.....

Gruss Matthias




Offline X-Man

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Re: Vorstellung - E-Type aus USA
« Antwort #19 am: Di.06.Aug 2013/ 23:18:14 »
Hallo Matthias,

liest sich ja nicht so schön...

Viel Glück u. eine ruhige Hand bei der Restauration ;)

wünscht

Ingmar