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Autor Thema: Jaguar lahmt - Kapitalspritze der Mutter  (Gelesen 1918 mal)

Offline admin

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Jaguar lahmt - Kapitalspritze der Mutter
« am: Mo.28.Mär 2005/ 18:52:11 »
Sonntag, 27. März 2005 n-tv.de
Kapitalspritze der Mutter
Jaguar lahmt


Der US-Autokonzern Ford bereitet nach einem Zeitungsbericht eine millionenschwere Kapitalspritze für den angeschlagenen Hersteller britischer Luxus-Karossen, Jaguar, vor.
 
Ford wolle 500 Mio. Pfund Sterling (knapp 722 Mio. Euro) in Jaguar stecken, nachdem das Unternehmen zuvor für das laufende Jahr einen schwachen Absatz und Verluste in Aussicht gestellt hatte, berichtete die "Sunday Times". Jaguar hatte angekündigt, ein Montagewerk in Großbritannien zu schließen und 1150 Beschäftigte oder 15 Prozent seiner Belegschaft zu entlassen.
 
Ford hat für seine Premium Automotive Group (PAG), zu der neben Jaguar die Sportwagenschmiede Aston Martin, Land Rover und der schwedische Hersteller Volvo gehören, im laufenden Jahr einen Gewinn vor Steuern von 300 Mio. bis 600 Mio. US-Dollar prognostiziert. 2004 war die Gruppe mit 740 Mio. US-Dollar vor Steuern in die roten Zahlen geraten, nachdem sie im Vorjahr noch einen Gewinn von 171 Mio. US-Dollar erwirtschaftet hatte.

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« Letzte Änderung: Mo.28.Mär 2005/ 18:53:12 von admin »

Offline XJörn

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Re:Jaguar lahmt - Kapitalspritze der Mutter
« Antwort #1 am: So.17.Apr 2005/ 15:00:50 »
Die britische Luxusmarke macht der US-Mutter Ford keine Freude

Analyse: Jaguar - das ungelöste Problem

Von Markus Fasse, Handelsblatt


Wenn der US-Konzern Ford in der kommenden Woche seine Zahlen vorlegt, dann dürfte sich hinter dem Kürzel PAG wieder eine mittlere Katastrophe auftun. PAG steht für Premier Automotive Group, die Luxussparte der Amerikaner.

Mit Land Rover, Jaguar, Volvo und Aston Martin hat Ford auf dem Papier schlagkräftige Marken – doch statt üppiger Gewinne produziert PAG unter der Führung des ehrgeizigen Ford-Managers Mark Fields vor allem Ärger. 740 Millionen Dollar Verlust hat die PAG den Amerikanern im vergangenen Jahr beschert, und ein Ende der Schreckensfahrt ist nicht abzusehen.

Einst hatte Ford sein edles Markenquartett zusammengekauft, um die deutsche Konkurrenz aus Stuttgart, Ingolstadt und München das Fürchten zu lehren. Doch während sich Volvo, Land Rover und Aston Martin wacker schlagen, frisst Jaguar die Erfolge auf. Auch das neue Jahr fängt schlecht an: In Europa stagniert der Absatz, in den USA brachen die Jaguar-Verkäufe seit Januar um fast 15 Prozent ein.

Das Dilemma von Ford ist, dass man praktisch keine vernünftige Option mehr hat, um aus der Krise herauszukommen. Jaguar baut gute Autos, aber das allein genügt nicht. Beispiel Synergien: Um die Kosten zu drücken, hat man dem Hoffnungsträger „Baby-Jag“ viele Teile des Ford-Massenproduktes Mondeo verordnet. Das spart viel Geld, hebt die Qualität, schadet aber dem edlen Image von Jaguar. Luxuskunden wollen Glamour, dafür zahlen sie hohe Preise.

Beispiel Währung: Größter Exportmarkt ist Nordamerika. Da Jaguar aber ausschließlich in Großbritannien produziert, schlägt der schwache Dollar voll in die Bilanzen durch. Damit hat zwar auch die deutsche Konkurrenz zu kämpfen. Doch Daimler und BMW haben Werke in den USA und können das Problem zum Teil kompensieren.

Das Kostenproblem bekommt Jaguar nur mit hohen Stückzahlen in den Griff. 125 000 Autos hat Jaguar im vergangenen Jahr abgesetzt, das machen BMW und Mercedes jeweils in nur sechs Wochen. Um die Verkaufszahlen zu steigern, müsste Jaguar vor allem in den USA wieder Marktanteile gewinnen – bei den derzeitigen Währungsverhältnissen ein kaum realisierbares Unterfangen, will man nicht noch mehr Geld verlieren.

Doch PAG-Chef Fields ist wild entschlossen, die Situation bei Jaguar in den Griff zu bekommen. Die japanische Konzernschwester Mazda hat er schon saniert; sollte ihm das Kunststück bei Jaguar gelingen, darf er sich Hoffnungen auf den Chefposten bei Ford machen.

Die ersten Aufräumarbeiten hat Fields schon erledigt: Das Jaguar-Werk in Coventry hat er geschlossen, den erfolglosen Formel-Eins-Rennstall an den Brausefabrikanten Red Bull verkauft. Doch weitere Einschnitte bei der Edelmarke würden in Großbritannien mit Sicherheit zum Politikum. Das endgültige Aus für Rover hat die Nation erschüttert – Jaguar werden die Briten bis zum Letzten verteidigen. Fields kann sich das zunutze machen.

Offline admin

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Wenig Licht und viel Schatten bei PAG
« Antwort #2 am: Mi.27.Apr 2005/ 13:53:43 »
25.04.2005

Die Ford-Luxuswagensparte PAG mit den Marken Jaguar, Volvo, Land Rover und Aston Martin kommt nicht auf Touren. Nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ; Montagsausgabe) reagiert Jaguar jetzt mit Kürzungen bei der Produktion des X-Types auf die schwache Nachfrage in den Vereinigten Staaten. Demnach sollen in dieser Woche die Fließbänder im nordenglischen Werk Halewood nur noch an drei Tagen laufen, sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber der Zeitung. In den USA waren die Jaguar-Verkäufe im ersten Quartal um 23 Prozent auf 8.707 Fahrzeuge zurückgegangen.

Den Angaben zufolge wird die Arbeit an dem Standort, abhängig von monatlichen Fertigungsplänen, voraussichtlich auch weiterhin in Etappen unterbrochen. Die Pausen seien aber auch darauf zurückzuführen, dass die rund 2.300 Mitarbeiter auf die Produktion eines neuen Modells vorbereitet werden. So soll ab Mitte 2006 neben dem X-Type auch der Land Rover Freelander in Halewood gebaut werden.

Dagegen hat Volvo im ersten Berichtsquartal einen kräftigen Gewinn von 200 Mio. Euro eingefahren. Laut "FAZ" hat der schwedische Autobauer damit die Verluste der anderen PAG-Marken mehr als ausgeglichen. Volvo verkaufte im ersten Vierteljahr weltweit 116.000 Fahrzeuge bei einem Umsatzanstieg von 8,2 Prozent. Gute Nachfrage herrschte in Europa, während das Amerika-Geschäft schwächelte. (rp)