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Autor Thema: Jaguar - Wohl fühlen in der Nische  (Gelesen 2766 mal)

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Jaguar - Wohl fühlen in der Nische
« am: Di.10.Jul 2007/ 15:39:04 »
Jaguar hat sich von ehrgeizigen Wachstumsplänen verabschiedet und will exklusiver werden

Jaguar - ist das nicht diese alte englische Nobelmarke? Very british, leicht versnobt und ein wenig angestaubt? Die 1990 von Ford übernommen wurde und ankündigte, die Jahresproduktion auf 200.000 Autos zu verdoppeln? Deren Plan, mit dem X-Type ins Volumengeschäft einzusteigen, aber derart floppte, so dass heute sogar weniger Autos produziert werden als 1990?

"Okay", schaltet sich hier Jeffrey L. Scott ein, Geschäftsführer von Jaguar Deutsch-land. "Manche unserer Blütenträume sind geplatzt. Aber wir haben gelernt. Wir haben unsere Produktion gestrafft, unsere sportlichen XK-Modelle sind grandios gestartet, und Jaguar befindet sich mittlerweile auf profitablem Weg." In der Tat: Für den im Frühjahr 2006 vorgestellten Jaguar XK müssen Kunden Lieferfristen in Kauf nehmen. Zur Automobilmesse IAA im September will Jaguar das neue Mittelklassemodell XF vorstellen, das den S-Type beerbt. Damit zeichnet sich ein Ende der Namensgebung mit "-Type" ab, denn für den X-Type wird es möglicherweise kein Nachfolgemodell mehr geben.

Bereits im Juli bekommt der "große" Jaguar, der XJ, Feinschliff im Detail: mit neuen Stoßfängern, Scheinwerfern, neuem Felgendesign. Innen gibt es mehr Platz und neue Sitze, mit Heizung und auf Wunsch sogar mit Kühlfunktion. Technisch ändert sich an der Leichtmetallbauweise der Karosserie nichts. Scott erklärt, warum der XJ nur behutsam aufgefrischt wird: "Im Auftritt sollte der XJ der XJ bleiben - wie schon vor vier Jahren, als wir das Modell komplett neu konstruiert hatten. Von alten und neuen Modellen sprechen wir ohnehin ungern. Ein Jaguar ist immer ein Jaguar. Manche empfinden unseren Stil vielleicht als konservativ - wir nennen es edel."

Georgeous bedeutet im Englischen "großartig, herausragend". Mit diesem Wort wirbt Jaguar derzeit - auch in Deutschland, wo nur wenige mit dem Begriff etwas anfangen können. "Mit dem Begriff viel-leicht nicht", korrigiert Scott, "aber mit der Botschaft schon." Sie sei so gut angekommen, dass jetzt auch andere Marken ähnliche Kampagnen fahren - nicht nur mit Autos.



Mit einem Marktanteil von kaum mehr als 0,1 Prozent ist Jaguar in Deutschland wahrlich eine Nischenmarke. 2006 wurden 4223 Jaguar neu zugelassen. Doch die Briten fühlen sich jetzt wohl in der Nische, verzichten auf Flottengeschäfte mit Autovermietern, die zwar Zulassungszahlen bringen, aber kaum Ertrag. Nun will man den XJ im Luxussegment neu einsortieren: Künftig sollen die Konkurrenten nicht mehr die deutschen Oberklassemodelle sein, sondern Marken wie Maserati oder Bentley. Dazu hat man in die Qualität investiert: Unabhängige Statistiken sehen Jaguar heute in den Kriterien Zuverlässigkeit und Kundenzufriedenheit auf vorderen Plätzen.

Für noch zufriedenere Kunden hat Jaguar sich ein Angebot ausgedacht, das ab Juli gilt: den "Royal Service". Jaguar gibt für den XJ drei Jahre Garantie (die deutschen Premiummarken gewähren meist nur das gesetzliche Minimum von zwei). Das neue am Royal Service ist aber, dass im Kaufpreis alle Inspektionen, der Ersatz sämtlicher Verschleißteile bis zu einer Fahrleistung von 100.000 Kilometern (Ausnahme: die Reifen) sowie ein Hol- und Bringservice samt Ersatzfahrzeug inbegriffen sind.

Für dieses Rundum-sorglos-Paket muss König Kunde freilich vorher zahlen: von 69.600 (V-6-Dieselmotor, 207 PS/152 kW) bis 96.600 Euro (V-8-Kompressormotor, 395 PS/291 kW). Das sind bei gleicher Ausstattung 4000 bis 5600 Euro mehr als bisher. Aber der Mehrpreis beinhaltet die Sicherheit, beim Werkstattaufenthalt weder Zeit noch Geld zu verlieren. Zumindest drei Jahre lang.

Quelle: stuttgarter-nachrichten