Autor Thema: XJ6 4.2 wo lauert .....  (Gelesen 10568 mal)

Offline Dietrich

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #10 am: Fr.18.Jan 2008/ 17:42:11 »
Moin Egon,

das Auto wiegt ca. 1,8 to und fährt knapp 200 km/h und wenn diese Masse bei dieser Geschwindigkeit durch den Motor abrupt gebremst wird, kann dann schon mal ein Pleuel reissen.

Ich bin kein Physiker und kann Dir das leider nicht besser und fachmännischer erklären.

Es ist aber Tatsache, dass die Motoren eben diese Schwachstelle haben.

Schöne Grüße
Dietrich

Offline oldcat

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #11 am: Fr.18.Jan 2008/ 19:02:22 »
Hallo Katzengemeinde

Zuerst mal vielen Dank für die Beiträge und Anregungen!

Wühle mich zur Zeit durch den Anzeigenmarkt und hänge am Telefon.
Es ist für einen Jaguarlaien viel schwieriger eine "gummibefüsste Katze" zu
finden als ich dachte.   :gruebel

Bewusst wurde mir, dass es keinen Jaguar gibt, bei dem "alles" stimmt.
Mal ist das Blechkleid in gutem Zustand, bei einem andern der Innenraum.
Beim nächsten Wagen hat die Mechanik grossen Reparaturbedarf oder der
Verkäufer hat Preisvorstellungen die nicht meiner Sparbüchse entsprechen.
Muss mir nun überlegen, welche Kompromisse ich eingehen will.



@  PLEUEL

Habe mir kurz eine Zeichnung gemacht und überlegt, welche Kräfte auf dieses Bauteil einwirken.

Anbei meine Überlegungen (ohne Gewähr) da ich kein Techniker bin

- vor dem Zündvorgang wird der Pleuel durch die "Flugkraft" des Kolbens gestreckt
- beim Zündvorgang erhält der Pleuel einen Schlag
- dazu ist noch Biegung und die Länge des Pleuels zu berücksichtigen
- diese Vorgänge und Kräfte sind zudem von der Kurbelwellendrehzahl abhängig


rauchende Grüsse
OldCat



Offline dd6-tommy

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #12 am: Fr.18.Jan 2008/ 20:03:03 »
Moinmoin Alle,

das mit dem ellenlangen Hub beim 6 Zylinder stimmt. Bei Nenndrehzahl machen die Kolben soweit ich weiß ca. 19 m/sec. Das sind Rennwagenwerte. Dafür ist glaube ich das maximale Drehmoment schon bei 1500 U/min. Der 6er als Schalter geht unten rum gut los.

Ich habe meine 6er nie schneller als 170 km/h gefahren, die haben alle gut gehalten. Beim 12er ist das nicht problematisch. Der braucht ab und zu auch mal Drehzahl damit er nicht einschläft.

Ansonsten gilt wie immer: Hubraum statt Wohnraum

Tommy
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Offline Dietrich

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #13 am: Fr.18.Jan 2008/ 22:20:52 »
Moin Tommy,

auch für einen 3,8 l MK II kann ich bestätigen dass der beflügelt durch die Moss-Viergang-Box aus 1000rpm als Dampfhammer herausbeschleunigt: Sprich in der Stadt im dritten an der Kreuzung um die Ecke gefahren und ab ging´s.

Auch der XJ 6 4.2 macht mit Automatikgetriebe eine gute Figur um die 1200 rpm. Mein kick-down funktioniert nicht und man merkt es kaum.

Beim Kauf des Autos zählt zuerst ein astreines Blechkleid. Stimmt´s hier nicht wird es richtig teuer. Stimmts an der Elektrik nicht wird´s richtig nervig. Ist die Inneneinrichtung verbraucht, kann man auch als Laie vieles an Winterabenden selber richten. Die Mechanik ist eher unproblematisch. Motor, Getriebe und Hinterachse sind eigentlich auch unproblematisch aber häufig inkontinent. So meine zugegebenerweise geringen Erfahrungen. Aber ich denke, die Literatur stützt mich.....

kind regards
Dietrich


Offline E-mAN

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #14 am: Sa.19.Jan 2008/ 07:51:19 »
Moin Dietrich,

dann ist die Gefahr eines Pleuelabrisses ja permanet gegeben, denn es kann ja immer mal vorkommen, dass ich heftig in die Bremse muss, und somit heftig vom Gas muss.

Das hat mich irritiert.   ???

Na ja, dann weiterhin "Achs-und Kolbenbruch" und niemals ein Hindernis auf all unseren Wegen.  :super

Gruss
Egon ;)
Jeder so, wie er mag.

Offline Peter. J. Ortmann

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #15 am: Sa.19.Jan 2008/ 09:51:24 »

dann ist die Gefahr eines Pleuelabrisses ja permanent gegeben

Nu mal langsam mit die jungen pferde.  Aus eigener erfahrung kann ich wohl nichts zum pleuelabriss beitragen, und ich bin auch nicht im geringsten daran interessert wie ich zugeben muß.  Dafür stehen einige grundsätzliche überlegungen. Langhuber insistieren auf vollkommene ölzufuhr. Ist diese nicht gewährleistet - im besonderen im höheren drehzahlbereich -  so quittieren dieselben den dienst,  und zwar auf der stelle.  Klemmt der kolben im zylinder, sind die reibkräfte zu hoch, so will der pleuel dann auch nicht mehr. 

Wird der kurbeltrieb negativ beschleunigt - vulgo: es wird gebremst -  so arbeitet die stangenkraft des pleuels gegen die kurbelwelle, es wirkt eine druckkraft, keine zugkraft.  Es kann also nichts reißen - allenfalls brechen - was als ursachenbeschreibung aber nicht eindeutig scheint  Möglicherweise sind die pleuel nicht dauerfest konstruiert. Dies ist eine ziemlich  grobe vermutung und ist wohl kaum zutreffend. Auch steht nur zu vermuten, daß axiale kräfte infolge abbremsen ein spontanversagen begünstigen . Sollte also der pleuelriss oder was auch immer endemisch sein in der langhuberfamile, so wäre es interessant, einmal die bruchflächen der pleuel auf gefügeveränderungen (dauerbruch, korngrenzen) zu untersuchen.  - Besitzt jemand pleuelbruch zur weiteren anschauung?

Marmor, stein undsoweiter -: peter
Six Six

Offline Dietrich

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #16 am: Sa.19.Jan 2008/ 10:54:58 »
Moin gents,

ich hatte Gott sei Dank noch keinen Pleuelbruch oder -abriss und kann daher nur das wiedergeben, welches mir aus Fachwerkstätten nitgeteilt wurde.

Die permanente Gefahr eines Bruchs oder Abrisses ist natürlich nicht gegeben, da dies tatsächlich nur in extremen Belastungssituationen auftreten wird. Diese wurde mir mal von einer Fachwerkstatt so erklärt: Du fährst mit dem XJ mit 180 km/h den Berg hoch, fährst über die Kuppe, siehst das Stauende in einiger Entfernung und gehst bergrunter voll vom Gas, aber ohne zu bremsen, so dass ausschließlich die Motorbremse wirkt, und genau dann es knallen. Es wäre also ein enormer Schub bei Nutzung der Motorbremse erforderlich, um ggf. den Motor zu schädigen. Allerdings muss das auch nicht zwingend zum Super-GAU führen.

Auf gar keine Fall aber ist der o.g. Sachverhalt Anlass, sich einen alten XJ 6 nicht zu kaufen. Geht man nämlich sorgsam mit dem Auto um, treten derartige Schäder erst gar nicht auf.

kind regards
Dietrich

Offline Peter Pleyer

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #17 am: Sa.19.Jan 2008/ 16:35:54 »
Moin gent's  8)

Also ein Pleuelbruch kann nur auftreten wenn entweder seitenkräfte auf das Pleuel wirken, sprich es frisst das Hauptlager bei voller Fahrt oder der Kolben hat sich in seine Bestandteile aufgelöst und das Pleuel kantet irgendwo ein. Ein Bruch aufgrund der Druckkraft ist nicht möglich, da die Knickbedingung konstruktiv schon nicht erfüllt ist. Kein Mensch würde so ein Pleuel konstruieren.  : nein
Im Falle eines Falles REISST das Pleuel ab, und zwar wie richtig beschrieben bei apruptem Gaswegnehmen im Hochdrehzahlbereich. Grund: es fehlt das Gaspolster im Auspufftakt welches der Kolbenfluchtkraft entgegenwirkt, die DK ist zu, im Brennraum herrscht ein Hochvakuum, kein Sprit, keine Verbrennung, kein Abgaspolster! Und das bei was weis ich, 6000U/min von einem Moment auf den Anderen. Das Dinge reisst einfach stumpf ab, weitere Schäden an solchen ausgebauten Pleueln wie Verbiegungen treten erst nachher auf wenn das lose Dinge das Kurbelgehäuse verwüstet. Deswegen tut der Konstrukteur gut die Beschleunigungs- und Massenkräfte nachzurechnen damit er seine Maximaldrehzahl festlegen kann und wer seinen Rennmotor liebt verzichtet auf die Schubabschaltung!
Gruss
Peter
Ich fahre inzwischen aus Bequemlichkeit...nur noch Range Rover Supercharged!

Offline Dietrich

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #18 am: Sa.19.Jan 2008/ 18:51:08 »
Moin Peter,

genau auf diesen Beitrag vom Fach habe ich gewartet.

kind regards
Dietrich

Offline Peter. J. Ortmann

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Re: XJ6 4.2 wo lauert .....
« Antwort #19 am: So.20.Jan 2008/ 08:59:59 »

Im Falle eines Falles REISST das Pleuel ab, und zwar wie richtig beschrieben bei apruptem Gaswegnehmen im Hochdrehzahlbereich. Grund: es fehlt das Gaspolster im Auspufftakt welches der Kolbenfluchtkraft entgegenwirkt, die DK ist zu, im Brennraum herrscht ein Hochvakuum, kein Sprit, keine Verbrennung, kein Abgaspolster!

Die vakuumabrissthese finde ich interessant. Sicher gibt's dazu einen konkreten literaturbeleg und eine musterrechnung, die der verfasser ja ohne viel aufhebens beisteuern  kann.  Das würde die annahme stützen, wenn auch wenig wahrscheinlich.  So müßten sich ja alle naselang die pleuel verabschieden, wenn wir aus hohen touren vom gas gehen.  Und das nicht nur im wiehengebirge.  Doch vielleicht ist der wahre ursprung der mär ja gerade dort zu vermuten, wo auf den höhen der wiehen varus' streitpferde der barbaren angesichtig wurden und die wagen auf der stelle zu bruch gingen.  Am ende nur  vakuum  -  tacitussend -: peter
Six Six