Hallo,
ja, ja, das gute, alte Nikasil-Thema...
Ich habe mich vor wenigen Tagen mit einem BMW-Ingenieur unterhalten, der in der Entwicklungsabteilung für BMW-8-Zylindermotoren arbeitet. Dieser gab zu, dass es bei BMW dieselben Probleme gab, wie bei Jaguar, dies nur etwas eher. Ursache für Beschädigungen war die Schwefelunverträglichkeit der Beschichtung, die - insbesondere dort, wo stark schwefelhaltiger Kraftstoff zum Einsatz kam (teilw. USA) - primär auftrat, wenn Fahrer ihre Fahrzeuge in der "fetten" Warmlaufphase wieder abstellten (dieses schwachsinnige "morgens schon mal aus der Garage fahren" und "abends erst vor der Garage abstellen und dann Stunden später hineinfahren"). Benzin"reste" an den Zylinderlaufbahnen konnten dann so richtig gute Arbeit leisten.
Sein Statement aus heutiger Sicht ist - kurz zusammengefasst:
- Die Nikasilbeschichtung ist eine erstklassige Sache (die Siliziumkristalle sind das Entscheidende - diese bilden die gewollten "Berge und Täler", die den Ölfilm halten) - nahezu verschleißfrei und bestens bewährt auf dem Motorradsektor sowie bei hochklassigen Motoren (Formel, Porsche GT-Modelle, Jaguar (!))
- Bei der heutigen Kraftstoffqualität muss sich niemand mehr sorgen, sondern es besteht eher Grund zur Freude (wobei die Siliziumschicht auch auf andere Weise aufgebracht werden kann und worden ist - etwa Alusil bei Porsche... würde hier zu weit führen)
Also: Jeder freue sich, einen Nikasilmotor zu besitzen - Angst vor einem engine failure wegen Nikasil muss angesichts der heutigen Benzinqualitäten (nahezu schwefelfrei) wirklich niemand mehr haben. Mithin gibt es auch keinerlei Grund, die "Vor-99er-Modelle" zu meiden. Allenfalls die berühmten secondary tensioners sollte man vielleicht wechseln...
Viele Grüße,
Marc