So lassen sich Kollegen und Freunde beeindrucken. Der Jaguar XJ LWB ist eine echte Eminenz der Straßen. Eigentlich ist ein solches Gefährt einer der Wagen, zu denen man sich ohnehin noch den Fahrer leisten kann. Aber welch eine Verschwendung wäre es, diesen Jaguar nicht selbst zu fahren. Gerne schlüpfe ich also in die Rolle des Chauffeurs und erkläre mich gerne bereit, Freunde und Verwandte feudal zu befördern. Nicht nur das Äußere lässt bei meinen Fahrgästen große Anerkennung in den Augen blitzen. Der Wagen überzeugt sie auch mit seinen inneren Werten. Und die liegen u.a. unter der Motorhaube.
Und da drunter ist eine Menge los: 395 PS warten in dem Super V8 auf ihren Einsatz. Ein kurzer Tritt aufs Gaspedal und den 4,2 Liter Hubraum entspringt eine Kraft, die den Wagen über seine Sechsgangautomatik nach vorne katapultieren, dass es uns tief in die Sitze drückt.
Nach knapp sechs Sekunden haben wir Tempo 100 erreicht. Laut Jaguar schafft es der Wagen unter günstigsten Bedingungen in sagenhaften 5,3 Sekunden - eine beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, dass der XXL-Jaguar mehr als 1,7 Tonnen wiegt. Das ist allerdings in anbetracht der Gesamtlänge von 5,215 Metern dank der Alu-Bauweise gar nicht so schwer. Allerdings kommen einem an der Zapfsäule trotzdem die Tränen.
Anmerkung Kai: Beim A8 und 750,760i mit ca 13,5 Litern bei 120km/h sprechen Sie aber nicht davon.... wie immer)
17 Liter Super-Durst auf 100 Kilometer hatte der Wagen in unserem Test. Angegeben ist er mit gerade mal 12,5 Litern. Aber hey, so ein Auto fährt doch keiner mit 120 über die Autobahn. Während ich also Spaß an Beschleunigung und edlem Fahrkomfort habe, genießen meine Fahrgäste weitere innere Werte des XJ LWB: Die Innenausstattung und das Infotainment-Paket.
Wir fahren Richtung Mönchengladbach zum Bundesligaspiel. Meine Passagiere (1,90 und 1,96 groß) machen es sich im Fond so richtig bequem. Nach einer Weile des Probierens und einem kurzen Blick in die Bedienungsanleitung haben die beiden eine DVD gestartet und schauen wie gebannt auf die Monitore, die sich jeweils in den Kopfstützen der Vordersitze befinden. Dabei sitzen sie mit übereinander geschlagenen Beinen wie in Fernsehsesseln. Mein Monitor vorne zeigt natürlich kein Bild, aus Sicherheitsgründen - schließlich fahre ich ja gerade. Dafür habe ich aber den satten Sound in den Ohren. Leider habe ich keine Kopfhörer dabei, die sich für die Passagiere anschließen ließen.
Nach dem Spiel sitze ich wieder alleine vorn. Schließlich läuft hinten die Sportschau mit den Berichten der anderen Spiele des Tages. Leider verpassen wir ein paar Tore, weil uns der Sender während der Fahrt immer wieder verloren geht. Und wir stellen fest, dass der Fernsehempfang immer noch ausschließlich analog funktioniert. Einen digitalen DVB-T Empfänger hätten wir bei einem so modernen und glatte 100.000 Euro teuren Wagen schon erwartet. Nichts desto trotz bleibt bei uns der Eindruck zurück, dass im Jaguar XJ LWB sowohl Fahrer als auch Beifahrer in jeder hin Hinsicht auf seine Kosten kommt.
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