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Autor Thema: Born to roll-Jaguar S-Type R im Test  (Gelesen 3288 mal)

Offline admin

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Born to roll-Jaguar S-Type R im Test
« am: Fr.01.Jul 2005/ 20:39:26 »
Quelle: http://www.classicdriver.de  
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Es mag überheblich klingen, aber: Ich hatte sie alle! RS6, M5, E55 AMG – keine begehrenswerte Hochdrucklimousine, die noch nicht in den Genuss gekommen ist, von mir nach allen Regeln der Kunst ausgefahren worden zu sein. So dachte ich zumindest, bis sich vor einigen Wochen auf der A7 in Richtung Hannover eine schöne Unbekannte in meinen Porsche-Rückspiegel schob und mich mit knappem Augenaufschlag von der linken Spur blinkte – und zwar bei 260 km/h. Ich, ganz Gentleman, ließ die Unbekannte vorbeiziehen, allerdings nicht ohne die Silhouette im Augenwinkel zu mustern und einen kennerhaften Blick auf das Hinterteil zu werfen. Spoilerlippe, zwei bedrohliche Endrohre und ein aussagekräftiges Logo: „Jaguar S-Type R“. Ganz klar, dachte ich und strich mir durch den Magnum-Schnurrbart - das ist mein nächstes Opfer.

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Zwei Wochen später steht es vor mir, mein Objekt der Begierde. Tief, breit und ultraviolett wartet es darauf, den sanften Druck meines Fußes auf seinem sensiblen Gaspedal zu spüren. Mir ist natürlich bewusst, auf was ich mich einlasse: 4,2 Liter V8 Kompressortriebwerk, 395 PS Leistung, 541 Nm Drehmoment. Der stärkste Jaguar im Modellprogramm. Die Front mit ihrem markanten Diffusor, dem dunklen Mesh-Kühler und den Rundleuchten im Stil des Bentley Conti GT verspricht gute Überholwerte auf der Autobahn. Das Heck ist für meinen Geschmack etwas zu massig für eine britische Traditionslimousine, doch als Ford-Tochter scheint man bei Jaguar so manchen stilistischen Kompromiss eingehen zu müssen.

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Auch das Interieur bestätigt die gängigen Vorurteile: Alles ist bequem und komfortabel, erinnert allerdings nur noch wenig an die goldenen Tage englischer Eleganz, in denen ein Jaguar als unfehlbare Stil-Instanz gefeiert wurde und einer Designikone nach der anderen das Leben schenkte. Die Bedienelemente aus Kunststoff mit Leder einzurahmen kann den Eindruck ebenfalls nicht mehr revidieren. Der Touchscreen, über welchen sich das Infotainmentsystem und die Navigation steuern lässt, ist zwar praktisch und einfach zu bedienen, bietet eingeschworenen Style-Fetischisten aber nicht die hochauflösende Befriedigung, die sie aus anderen High-End-Systemen gewohnt sind. Dafür sind die Ledersitze bequem und die Aluminiumapplikationen um die Armaturentafel gelungen auf die sportliche Optik der äußeren Erscheinung abgestimmt.

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Im Fokus steht heute allerdings die „R-Performance“, die den gediegenen S-Type in ein agiles Sportgerät verwandeln soll. Also schnell Schlüssel rumdrehen, Automatik auf „D“ und schon gleitet der Jaguar mit einem gezogenen Schnurren aus der Tiefgarage. Ich nutze die Grüne Welle bis zum Autobahnzubringer, um mir mit einigen gezielten Tritten aufs Gas einen Vorgeschmack auf das zu holen, was mich gleich erwartet. Souverän wie eine Magnetschwebebahn ziehe ich am Innenstadtverkehr vorbei, höre trotz geöffnetem Fenster allerdings nur wenig vom Grollen des Achtzylinders, was ich mit Zurückhaltung und britischem Understatement zu deuten versuche. Jaguarfahrer trifft man eben nur selten beim Burn Out an der Ampel.

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Zwischen Hamburg und Berlin nutze ich die Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung, die 395 PS aus der Reserve zu locken. Als die Bahn frei wird, trete ich das Gas durch und verfolge mit Spannung, wie die Sechsgang-Automatik arbeitet und sich Tacho- und Drehzahlnadel rapide nach rechts bewegen. Bei 250 km/h fährt sich der S-Type R immer noch leichtgängig, einfach und komfortabel. Selbst größere Bodenwellen werden von der Federung anstandslos geschluckt und auch der Motor zeigt keine Intention, sich wenigstens in diesem Geschwindigkeitsbereich zu Wort zu melden. Bei 275 km/h tippe ich leicht auf die Bremse und bekomme nicht nur die geballte Kraft der großen Brembo-Anlage zu spüren, sondern auch die hohe Geschwindigkeit, die mir beim Vorwärtstrieb kaum aufgefallen war. Die Tachonadel fällt sofort auf 160 zurück und ich fühle mich wie bei meiner letzten Fahrt in der Wildwasserbahn vor 15 Jahren. Um die Illusion perfekt zu machen, lasse ich die Scheibenwischanlage sprechen und spüle das von mir gemeuchelte Insektenvolk von der Frontscheibe.

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Im Vergleich zu anderen hochtrainierten Limousinen wie dem BMW M5 oder dem Mercedes-Benz E55 AMG wirkt der Jaguar S-Type R trotz beeindruckender Motorleistung weniger aggressiv und sportlich. Gerade das Sportfahrwerk wirkt in hohen Geschwindigkeitsbereichen nicht straff genug abgestimmt zu sein. Auch das Leergewicht von fast 1,8 Tonnen macht dem S-Type R bei der Fahrdynamik zu schaffen. Nicht vergessen darf man aber, dass Jaguar mit seiner „R-Performance“-Reihe nicht unbedingt als direkter Konkurrent der High-Tech-Modelle von BMW M und Co antreten will, sondern als eigenständige Alternative, die mehr auf britischen Charme und gediegenen Komfort setzt, als auf pure Fahrleistung. Wessen Herz also für Jaguar und den S-Type schlägt, bekommt für 70.950 Euro wohl die Erfüllung aller Wünsche. Der Rest wartet mit Spannung auf die Markteinführung des neuen XK-Modells im Herbst und die Auswirkungen für die Zukunft der Marke.
Text: Jan Baedeker
Fotos: Mario-Roman Lambrecht
« Letzte Änderung: Fr.01.Jul 2005/ 22:00:25 von Kai Hoffmann »

Offline dontpanic

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  • Beiträge: 740
Re:Born to roll-Jaguar S-Type R im Test
« Antwort #1 am: Fr.01.Jul 2005/ 20:57:15 »
Zitat
Der Rest wartet mit Spannung auf die Markteinführung des neuen XK-Modells im Herbst

So isses.  ;D

:) Joachim

Offline Rüdiger

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  • X300 Daimler 4.0 Bj 95
Re:Born to roll-Jaguar S-Type R im Test
« Antwort #2 am: Di.05.Jul 2005/ 18:31:51 »
Ts, ts, ts,
sprechende Scheibenwaschanlage,  ??? toll!

Gruß Rüdiger
« Letzte Änderung: Di.05.Jul 2005/ 18:32:32 von Rüdiger »

Artus

Re:Born to roll-Jaguar S-Type R im Test
« Antwort #3 am: Mi.13.Jul 2005/ 15:30:29 »
Bei aller Begeisterung für Jaguar.

Wenn ich einen Eiltransporter benötigen würde, dann diesen:

Alpina B5 mit einer Vmax von 320. Da wird die Luft schon dünner.

Und alles zu einem Preis von unter 100k. Schnäppchen.

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