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Autor Thema: Lord Geizkragen  (Gelesen 1601 mal)

Offline Marcel

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Lord Geizkragen
« am: Mi.11.Mär 2009/ 11:10:07 »
Hallo zusammen,

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Lord Geizkragen

Von Tom Grünweg

Bei Jaguar nimmt der Diesel immer mehr Fahrt auf. Ein Jahr nach dem Debüt der Limousine, kommt jetzt ein neuer Selbstzünder ins Angebot, der sportlicher und zugleich sparsamer ist. Die Maschine wirkt wie ein Dampfhammer.
Ein Jaguar mit Dieselmotor? "Für einige unserer Fans passt das noch immer nicht zusammen", räumt Jeff Scott ein, Jaguar-Chef in Deutschland. Doch so sehr Puristen hohe Drehzahlen und das Achtzylinder-Blubbern auch vermissen mögen - im Alltag ist bei der britischen Marke der Selbstzünder längst die beste Antriebswahl. Der bislang angebotene V6-Dieselmotor aus der Kooperation mit Peugeot und Citroën, eine Maschine mit 2,7 Litern Hubraum und 207 PS, galt jedoch stets als etwas schmalbrüstig für Jaguar. Dennoch entschieden sich bislang mehr als 70 Prozent der XF-Käufer für dieses Aggregat.
Jetzt tritt ein neuer Dieselmotor mit mehr Schmackes an. "Schließlich sind wir im Unterhaltungsbusiness und nicht im Transportgeschäft", sagt Scott. Er weiß, dass das Gros der Kunden nach jener Eigenschaft lechzt, die als Fahrspaß umschrieben wird. Davon soll es nun auch in der Diesel-Variante noch mehr geben. Der frische Motor ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Maschine, die Jaguar alleine in Angriff nahm, und deshalb kommt er auch mit einem Jahr Verspätung ins Angebot. Denn die Kooperationspartner Citroën und Peugeot hatten kein Interesse an einem noch stärkeren Selbstzünder - schon das 207-PS-Aggregat kam bei den französischen Marken nur auf bescheidene Einbauraten.

Um den Motor aufzurüsten, wurde zunächst der Hubraum auf drei Liter vergrößert; eine neue Direkteinspritzung und zwei parallel geschaltete Turbolader steigern die Leistung um ein Drittel auf 275 PS, während das maximale Drehmoment von 435 auf 600 Nm klettert. Das sind beeindruckende Werte, "doch worauf es uns wirklich ankam, war die Drehmomentkurve", sagt Diesel-Entwickler Graham Wilkins. Die verläuft nun ziemlich steil. Übersetzt in die Praxis bedeutet das einen vehementen Antritt des Autos. Schaurig-schön ist das Gefühl, wenn es einen beim hurtigen Anfahren so tief in den Sitz drückt, als starte man mit einem Rennwagen. In 6,4 Sekunden von 0 auf 100 - der Diesel wirkt wie ein Dampfhammer.
Der Versuchung, sich vorlaut in den Vordergrund zu spielen, widersteht der Motor. Bei gemächlicher Gangart ist er kaum zu hören, bei Vollgas brummt er allerdings zornig. Wer den V6 aus dem Drehzahlkeller locken möchte, muss die feinfühlige Automatik ins Sportprogramm schalten und den Gasfuß strecken. Auch bei höherem Tempo hat der Sechszylinder so viele Reserven, das Jaguar ihn elektronisch auf 250 km/h beschränken muss. Doch ein Auto nur schnell und stark zu machen, sei keine Kunst, sagen die Entwickler. Interessant wird die Sache erst, wenn zugleich Verbrauch und Emissionen gesenkt werden können. Der neue XF Diesel liegt mit einem Normverbrauch von 6,8 Litern rund zwölf Prozent unter dem Vorgänger.

Gedrosselte Variante des V6-Diesels mit 240 PS
Leider gibt es diesen Fortschritt nicht zum Nulltarif: Für die neue Dieselvariante schlägt Jaguar rund 1800 Euro auf - und verlangt insgesamt für das Auto mindestens 54.500 Euro. Wer jetzt erschrickt, kann den identischen Motor auch günstiger haben. Der XF mit der auf 240 PS gedrosselten Diesel-Version kostet 3300 Euro weniger. Doch auf lange Sicht spart man damit kaum, denn zumindest der Normverbrauch ist identisch.

Obwohl Jaguar seit einem Jahr aus der Ford-Familie ausgeschieden ist und alle Entwicklungen nun alleine stemmen muss, bleibt es nicht beim neuen Diesel. Parallel dazu haben die Briten nämlich auch den V8-Benziner überarbeitet und dabei lediglich zwei Bauteile aus dem alten Aggregat übernommen. Statt 4,2 hat er nun 5,0 Liter Hubraum, die Leistung steigt beim Sauger (68.200 Euro) auf 385 und beim Kompressormodelle für das neu eingeführte Sportmodell XFR (89.900 Euro) auf 510 PS. Der Durchschnittsverbrauch wurde auch in diesem Fall leicht reduziert.

Die Motoren treten auch in anderen Modellreihen an

Zwar ist der XF das derzeit meistverkaufte Auto der britischen Marke, doch vier neue Motoren für nur eine Baureihe wären dann doch etwas üppig. "Die Motoren werden wir bald noch häufiger sehen", sagt Scott. Die V8-Benziner etwa gibt es ab sofort auch im Modell XK, und beide Motorenfamilien werden zum Rückgrat des nächsten XJ, der im Sommer präsentiert und im Dezember eingeführt werden soll. Stilistisch mache das Flaggschiff dabei einen großen Schritt. Das Design soll sich im Vergleich zum Vorgänger dramatisch ändern kündigt Scott an und spricht vom "schönsten Maserati Quattroporte, den Jaguar je gebaut hat". Außen also darf man nahezu italienische Eleganz erwarten, und im Innenraum angeblich Luxus im Stile von Bentley.

Möglich, dass Jaguar damit erneut einige Traditionalisten verprellen wird. Doch entweder kaufen die noch schnell den alten XJ, oder sie werden sich an die neue Form so gewöhnen müssen wie derzeit an den Diesel. Dabei hilft das Unternehmen bei der Umstellung auf den Ölbrenner: zum neuen Motor im XF gibt es nun auch einen neuen Tankstutzen, der Verwechslungen an der Zapfsäule ausschließt.

Quelle: Spiegel Online
« Letzte Änderung: Mi.11.Mär 2009/ 11:23:34 von Marcel »
XJ 5.3 Coupé (1975) und XJS V12 Convertible (1994)
bildschöner 5.3 Liter und sagenhafter Sexlidder