Schauen wir uns das doch mal emotionslos und differenziert an:
1. Ja, ein Wort wie "Verarschung" passt hier nicht hin, nicht in dieses Forum, und bei genauer Beschau aller Themen, wirst Du, Monsterlini, auch feststellen, dass dies im Allgemeinen nicht unser Stil ist. Jedoch kann ich Ingmar sehr gut verstehen, wie er zu diesem Gefühl und somit zu dieser Eigenaussage kommt:
2. Im JOC gehört es ebenso zum guten Ton und gilt als höflich, seinen Vornamen zu nennen und am Ende seiner Mitteilung einen Gruß zu setzen (Der neudeutsche bayuvarische Gruß "Habe fertig" ist dabei nicht das, was gemeint ist).
3. Ein paar Wahrheiten beim Auto(ver)kauf: Der Verkäufer will möglichst viel Geld rausholen, ohne vorher viel reinzustecken. Der Käufer will möglichst wenig bezahlen und dann auch möglichst wenig reinstecken. Tragischerweise haben beide in einem von zwei Punkten in Bezug auf den Gegenstand - das Auto - die gleiche Intention: nix (mehr) reinstecken! Also wird aufgehübscht und verschwiegen auf der einen Seite und der Käufer schaut sich alles ganz genau an, lässt vom Fachmann checken, und handelt den Preis vernünftig runter. Ich muss eindeutig und objektiv feststellen, dass der Verkäufer seine Hausarbeiten gemacht hat - Du leider nicht, Monsterlini. Diese wären gewesen:
3.1. Genau überlegen im Vorhinein, was man eigentlich für ein Fahrzeug will. Ein Alltages-Jag für Beruf und Freizeit zu allen Jahreszeiten und zuverlässig und einigermaßen im Unterhaltsrahmen, ist etwas anderes als ein unvernünftig hochgezüchteter alter Wagen von 16 Jahren mit 7 (wohl eher meist jugendlichen) Vorbesitzern, die das arme Kätzchen eher für die dicke Hose, als für den kalkulierten Alltagsgebrauch verwendet haben. Vielleicht wäre ja ein 2,7 D S-Typ, 4 Jahre alt, über 200 PS, Verbrauch bei um 8 Liter Diesel das absolut richtige für Dich gewesen?
3.2. Nicht eine Privatwerkstatt, die vielleicht in 5 Jahren mal einen JAG für Bremsbelagwechsel dazwischen hatten, anheuern, sondern von der Fachwerkstatt untersuchen lassen! Die kennen die spezifischen Mängel und Schwächen und schauen genau da hin.
3.3. Wer die Papiere nicht genau anschaut bei einem Kauf von 9000 Steinen, dem ist nicht zu helfen! Hast Du wenigstens die eingetragene Ident-Nummer verglichen. Bei Kisten, die aus Schaugründen verbraucht und abgeruppt werden, damit die Damen beim Crusen in der Innenstadt auch was vom Auspuffkrach haben und einen Grund, sich wegzudrehen (sonst würde man das Ding ja nicht verkaufen, oder, wenn es funktionieren würde?) kann es auch hier zu bösen Überraschungen kommen!! "Ungeklärte Besitzverhältnisse" sind nicht außergewöhnlich.
3.4. Natürlich schaut man auch bei einem JAG auf den Verbrauch. So viele Diskussionen im Forum drehen sich nur darum! Da wirst Du lesen, das Verbräuche von 15 und mehr Litern bei JAGs auch im Originalzustand durchaus normal sind im Stadtverkehr und auch bei flotter Fahrt. Auch da musst Du, wenn Du rechnen musst, eher auf einen 2.0. 2.2 oder 2.7 Diesel zurückgreifen oder wenigstens auf ein moderneren Benziner. "Wenig" verbrauchen die aber alle nicht, denn es handelt sich um Luxusautos, für Leute, die bereit sind dafür auch laufende Kosten aufzubringen - das sind und werden keine Sparbrötchen! Zudem: Dass ein fast doppelt so starker aufgepumpter Motor weniger verbrauchen soll, ist eine abenteuerliche Theorie. Wenn das stimmt, wird der Flug zum Mars 2030 ein Klacks, es würde allen Beschleunigungs-Energieaufwandsberechnungen und damit der Physik als Ganzes entgegenlaufen. Hier kann man noch einen Nobelpreis - nein gleich drei aufeinmal - gewinnen! Aber an Stammtischen geht ja bekanntlich alles!
3.5. Das mit dem Getriebe wundert mich nicht! Vor allem nicht bei Vollast! Die Kiste ist auf 230/240 PS ausgelegt - in allen Bauteilen so berechnet (Und davon verstehe ich was). Auch das Getriebe ist darauf ausgelegt! Es würde mich nicht wundern, wenn es Dir mit Krawatz demnächst um die Ohren fliegt! Gleiches gilt übrigens auch für die Bremsanlagenauslegung und die passive Sicherheit. Das alles mag ja für den Wochenendspaß auf dem Nürburgring alles ganz witzig sein - aber als Alltagsauto? Siehe 3.1!
3.6. Bevor ich einen Haufen Geld auf den Tisch des Hauses lege, versuche ich erst einmal meine rosarote "den und nur den will ich haben, sonst falle ich hier auf der Stelle sofort tot um" - Brille abzulegen, mir aktuelle Verkaufslisten bzw. Gebrauchtwagenpreislisten zu besorgen (gibts beim ADAC oder auch im Netz - Schwacke und wie sie alle heißen) und zu vergleichen. Dabei hättest Du eine erstaunliche Entdeckung machen können: Tuning und Spoilering, Tiefering und Blödering kostet alles NICHT extra! Gekauft wird i.d.R. nach Baujahr, Laufleistung und Zustand! Extras, die für 1 Mio Öre verbaut wurden? Pech gehabt. Das ist persönliches Spaßvergnügen und lässt sich (in der Regel wie gesagt) nicht verteuert weiterverkaufen. Also raus oder behalten! Abzüglich der 410 Hirnweicher ist die Kiste folglich überaus überteuert gekauft worden!!
4. Es gibt eine gute Nachricht! Es ist noch nicht zu spät. Vergiss die Mängel - die falschen Angaben im Kaufvertrag (ich hoffe doch stark, dass Du wenigstens einen Standard-Kaufvertrag - gibts bei Versicherungen oder beim ADAC - mit allen Einträgen vom Verkäufer unterschrieben verwendet hast) kann dieser problemlos mit Anwalt angefochten werden. Mein einziger Tipp: Parken, aussteigen, Schilder ab, zum Anwalt, der weiß, wie es weiter geht (günstig, wenn man eine ADAC - oder sonstige Rechtsschutzversicherung hat, dann kostet der Spaß nämlich nix - ob Du verlierst oder gewinnst, ist dabei egal).
5. Du verteidigst jedoch in den Postings Deinen Erwerb so hartnäckig, dass ich mir nicht sicher bin, ob die halbe Stunde, die ich jetzt investiert habe, überhaupt Sinn gemacht hat.
Also: Herzliche Grüße,
Ralf