Autor Thema: Einspritzanlage für E V12  (Gelesen 3768 mal)

Offline Mister JOC

  • Newbie
  • Roboter
  • Beiträge: 0
  • Informationen aus unserer Datenbank
Einspritzanlage für E V12
« am: Mi.29.Jan 2003/ 12:41:07 »
Ich überlege mir momentan, eine Einspritzanlage in den Motor meines E-type V12, Bj.1974 einzubauen. Kann man dazu die Einspritzanlage aus der Serie III Limousine verwenden oder läuft der Motor nur einwandfrei mit der Einspritzanlage eines Serie II Wagens ? Der Motor meines E-type ist kein HE-Motor.   Müssen Teile der Zündanlage gewechselt werden?   Vielen Dank im voraus für jede Antwort.
Linux -- Life is to short for reinstall

Offline Mister JOC

  • Newbie
  • Roboter
  • Beiträge: 0
  • Informationen aus unserer Datenbank
Re: Einspritzanlage für E V12
« Antwort #1 am: Mi.29.Jan 2003/ 12:41:10 »
Hallo Woolfi,
ich will gar nicht vom generellen Aspekt diverser Motorumbauten,in Bezug auf Originalität usw., reden
Im Endeffekt ist das "jedem sei´Sach´".
Die Kardinalfrage lautet: Was soll es bringen? (- im Verhältnis zum Aufwand)
Ein Kat-Umbau z.B. bringt eine Steuererleichterung und vielleicht ein gutes Gefühl.
Der Umbau auf Einspritzanlage - soll er geringeren Wartungsaufwand,Kraftstoffverbrauch,besseren Motorlauf zur Folge haben?Der Aufwand bei deinem Motor wäre ziemlich hochviel einfacher wäre es,gleich den ganzen Motor zu wechseln,und dann sollte es schon der HE-Motor sein
Nur,wie lange müsstest du fahren,um mit dem Minderverbrauch den Kostenaufwand wieder wettzumachen? 10 Jahre? Immer vorausgesetzt,dein jetziger Motor ist völlig in Ordnung und der Verbrauch ist der Grund für den Umbau.
Verstehe mich bitte nicht falsch,ich will dir nichts ausreden,aber ich suche nach dem Sinn des Ganzen
Nur so zum Gedankenaustausch...
Liebe Grüße,
Harald
Linux -- Life is to short for reinstall

Offline Mister JOC

  • Newbie
  • Roboter
  • Beiträge: 0
  • Informationen aus unserer Datenbank
Re: Einspritzanlage  für E V12
« Antwort #2 am: Mi.29.Jan 2003/ 12:41:13 »
Vielen Dank für den schnellen Beitrag. Mein Wagen verbraucht mit 5-Ganggetriebe bei gemischtem Landstraßen- und Autobahnbetrieb (90 bis 140 km/h) zwischen 13,5 und 15 Liter. Mit diesem mir niedrig erscheinendem Verbrauch bin ich zufrieden. Bei eine Gesamtfahrstrecke von ca. 4000 km pro Jahr ist der Verbrauch im Prinzip egal. Der Motor erscheint mir mechanisch und thermisch gesund, läuft aber nicht sauber. Ich vermute aufgrund verschiedener Tests, dass es an den Vergasern liegt. Ein Einbau einer Einspritzanlage hätte meiner Meinung nach folgende Vorteile:  1. Einwandfreier gleichmäßiger Motorlauf ab Kaltstart,  2. Etwas mehr Leistung. 3. Etwas niedrigerer Verbrauch. 4. Weniger Probleme  in der Zukunft mit den erfahrungsgemäß problematischen Vergasern. 5. Die Ventile müssen eingestellt werden. Dazu müssen die Vergaser und die Ansaugbrücken sowieso abgebaut werden.   Ich vermute aber auch, dass der Einbau eines kompletten HE-Motors aus einem vorher probegefahren Ausschlachtfahrzeug die klügere Variante ist. Ich höre mir auch gerne fremde Meinungen dazu an, weil ich eine vernünftige Entscheidung treffen möchte. Auslöser meiner Umrüstüberlegungen war die Probefahrt mit einem E-type Serie III, der einen neuwertigen 6,0 Liter montiert hatte. Dieses Fahrzeug lief traumhaft und der Motor zog bei jeder Drehzahl ohne "Löcher" im Vergaser wie eine Dampflok.  Vielen Dank für weitere Meinungen und sachdienliche Hinweise.  W. Gatza
Linux -- Life is to short for reinstall

Offline Mister JOC

  • Newbie
  • Roboter
  • Beiträge: 0
  • Informationen aus unserer Datenbank
Re: Einspritzanlage für E V12
« Antwort #3 am: Mi.29.Jan 2003/ 12:41:15 »
Lieber Wolfgang,
in diesem Falle kann ich deine Frage allerdings viel besser verstehen: dieser 6,0 (vermutlich aus einem XJ81) ist der V12 in der höchsten Entwicklungsstufe zu keiner Zeit vorher war der Motor so gut wie in den letzten 4 Jahren vor der Produktioneinstellung (von Einzelstücken,TWR usw. abgesehen)
Das bedeutet leider, wenn das dein Ziel ist, wirst du es nicht mit deinem Motor erreichen...
Zu deinem Vergleich Vergaser/Einspritzung einige Anmerkungen: dem Motor ist es völlig egal,wie das Gemisch aufbereitet wurde,welches durch die Einlassventile strömt. Z.B. waren viele Ferrari-Fahrer damals enttäuscht,als die Motoren von Vergaser auf Einspritzanlagen umgerüstet wurden - zwangsweise wegen verschärfter Abgasgesetze vor allem in den USA,dem Hauptexportland für Ferrari. Eine Mehrleistung ist nicht zwangsläufig die Folge, aber das Drehmoment im unteren Drehzahlbereich ist meist höher. Der Hauptvorteil der Einspritzanlage liegt im etwas geringeren Verbrauch und in der besseren Abgaszusammensetzung auch ohne Kat. Und,wenn man den heutigen Stand der Technik zugrunde legt,im geringeren Verschleiß,da gebe ich dir recht. Alles andere können Vergaser genauso gut oder besser.
Wenn du bei deinem Motor bleiben willst,bleibt eigentlich nur die Serie II Anlage, oder eine der frei programmierbaren und anpassbaren Einspritzanlagen,wie z.B. ASP-TEC usw. , übrig.
Herzliche Grüße
Harald
Linux -- Life is to short for reinstall

Offline Mister JOC

  • Newbie
  • Roboter
  • Beiträge: 0
  • Informationen aus unserer Datenbank
Re: Einspritzanlage  für E V12
« Antwort #4 am: Mi.29.Jan 2003/ 12:41:19 »
Hallo Woolfi,
ich habe meinen E-Type vor ca. 100Tkm gekauft von einem Vorbesitzer, der wohl mit dem Lauferhalten nicht zufrieden war, obwohl der Motor fachmännisch (ernst gemeint) überholt wurde. Das Vehikel lief gerademal 190 und  ansonsten auch nicht besonders rund. Meine Überprüfung ergab, daß wohl weniger der Motor das Problem war als vielmehr die innerlich grottigen Vergaser soie die verdreckte Benzinpumpe. Für ca. 700 DM (1992) habe ich einen Überholsatz für die vier Vergaser gekauft, eingebaut und neu eingestellt und für nochmal DM 350 eine neue Originalbenzinpumpe eingebaut. Seitdem lauft das Auto wie ein Renner und zwar seidenweich und ohne "Löcher" der dergleichen. Ich kann beispielsweise im vierten aus 800 Umdrehungen absolut sauber kräftig beschleunigen. Der CO im Leerlauf ist allerdings deutlich über 3,5% dennoch ist das Kerzenbild sauber. Bei politisch korrekter Einstellung läuft der Motor in Teillast und Vollast vermutlich zu mager.
Warum erzähle ich das? Weil ich meine, daß eine gründliche Vergaserüberholung (ggf. auch Verteiler, insbesondere Fliehkraftverstellung) in jedem Fall die beste und auch billgste (!!) Option ist. Mit einer Einspritzanlage handelt man sich m.E. eher jede Menge anderer Problemquellen ein, insbesondere, wenn es ein Gebrauchtteil (mit der ohne Motor) ist. Nur als Beispiel: steter Quell des Vergnügens ist sowohl bei pre HE XJ12 als auch HE XJ12 der gerne kaputt gehende Zusatzluftschieber, mit welchem abhängig von der Wassertemperatur "Nebenluft" in der Warmlaufphase zugegeben wird (bzw. sollte). Tut der es nicht richtig (kein vollständiges Schließen bei Betriebstemperatur) muß erneuert werden (kostet - glaube ich mich zu erinnern - um die DM 350,-- und ist fummelig aus- und einzubauen). Viele XJ zeigen entweder viel zu hohen Leerlauf oder - wenn dies durch Zudrehen der Leerlaufeinstellschraube am Zusatzuftschieber versucht wird zu korrigieren - schlechtes Laufverhalten im Teillast. Es ließ sich eine Liste weiterer beliebter Fehlerquellen erstellen.
Zum Ventileinstellen: Du hast dies offenbar noch nie bei einem XJ probiert. Schau nur ´mal unter die Haube und kuck Dir an, was beim Einspritzer aller runter muß! Beim E-Type mit seinen Vergasern ist das vergleichsweise ein Kinderspiel, wenn man sich erst einmal einen Schlüssel zum Lösen der Ansaugspinne hingebogen hat. Zeitaufwand Ventilspielprüfung (mein Hobby Tempo) E-Type: ca. 5h, beim XJ eher das Doppelte.
Auch wenn man nicht do-it-yourself ist, dürfte die Vergaserüberholung durch einen Profi wesentlich günstiger sein als ein Motorwechsel. Ich habe mit allem drum und dran ca. 20 Stunden gebraucht. Ein Motorwechsel oder ein Einbau einer Einspritzanlage mit allen erforderlichen Anpassungen dürfte deutlich langwieriger sein.
Gruß, Bernhard
Linux -- Life is to short for reinstall

Offline Mister JOC

  • Newbie
  • Roboter
  • Beiträge: 0
  • Informationen aus unserer Datenbank
Re: Einspritzanlage  für E V12
« Antwort #5 am: Mi.29.Jan 2003/ 12:41:22 »
Hallo Bernhard
da muß ich dich völlig recht geben! Umbau auf Einspritzanlage ist zwar möglich, habe ich auch schon gemacht, aber sehr aufwendig, z.B. Kabelbaum muß neu angefertigt werden weil ja das Steuergerät und diverse Geber integriert werden müssen. Verteiler muß erneuert werden etc. Und einfach ein HE Motor einbauen geht auch nicht weil da ja der Ölfilter, Wärmetauscher etc wieder nicht passt. Dein Vorschlag ist sicherlich das beste
GrußAlfred
Linux -- Life is to short for reinstall

Offline Mister JOC

  • Newbie
  • Roboter
  • Beiträge: 0
  • Informationen aus unserer Datenbank
Re: Einspritzanlage  für E V12
« Antwort #6 am: Mi.29.Jan 2003/ 12:41:25 »
Vielen Dank für die sachlichen und differenzierten Überlegungen bezüglich eines Wechsels auf eine Einspritzanlage. Ich habe schon vorher "aufgeschnappt", dass Einspritzanlagen - vor allem ältere - recht problematisch sein können. Probleme der Elektronik kann man dummerweise mit den 5 menschlichen Sinnen nicht direkt wahrnehmen. Vergaserprobleme kann man schon eher "sehen". Ich werde jetzt jedenfalls erstmal den Istzustand der Gemischaufbereitung mit den Colortune-Diagnosezündkerzen und einem Abgastester analysieren. Der für sauberen Lauf und gute Leistung des Mortors optinale Co-Gehalt soll nach meinen Informationen im Bereich zwischen 3 - 6 % CO liegen. Danach werde ich die Vergaser einstellen  und probefahren. Falls er dann immer noch nicht einwandfrei läuft, werde ich es mit einer Vergaserüberholung probieren. Die Winterabende sind ja lang und für was habe ich sonst auf 2 CV, BMW, Peugeot, Golf etc. 29 Jahre geübt
Gruß  Wolfgang
Linux -- Life is to short for reinstall