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Wann Motorölwechsel

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Dieter H.:
Hallo in die Runde,
ich habe mich gefragt, wann ein Motorölwechsel (Long live) „wirklich“ notwendig ist.
Üblich wird nach einer Fahrleistung von rd. 50.000 km bzw. alle 2 Jahren von den, die damit ihr Geld verdienen, ein Wechsel empfohlen.
Eine Recherche dazu hat mir auch nicht geholfen, warum nach einer deutlich geringeren Fahrleistung trotzdem nach
2 Jahren ein Wechsel notwendig sein soll.

Gerne würde ich wissen, was Eure Meinung dazu und praktiziertes Vorgehen ist.

Viele Grüße aus Hamburg
Dieter

scheffi:
Bei meinem Fahrzeugen pfeiffe ich auf die Intervallangaben und LongLife.
Jedes Auto/Motorrad bekommt 1x im Jahr einen Ölwechsel mit Filter.

Das Hobby ist eh schon teuer genug, da kommt es mir auf das Öl und die Filter nicht mehr an.
Der Motor wird es dir danken.

pfl:
Hallo Dieter,

auf die Gefahr hin eine der unsäglichen Öl-Diskussion loszutreten:

Grundsätzlich hat das Motoröl neben der reinen Schmierung auch zusätzliche Funktionen.
So entfernt und hält es in Schwebe Abrieb und Verbrennungsrückstände und bindet Säuren die beim Verbrennungsprozess entstehen.

Dazu dient ein akkalischer Überschuss, der bis zu einer gewissen Menge in der Lage ist, entstandene Säuren zu neutralisieren.

Neben der reinen Laufleistung der der dabei vorhandenen Schmierungsreserve enthält Motoröl auch eine ganze Reihe Additive, die durch Alterung und Lufteinfluss oxidieren und so an Wirksamkeit verlieren.

Somit ist neben der reinen Laufleistung und der damit verbundenen Menge an Abrieb und Verbrennungsrückständen auch die Zeit ein Faktor. Motoröl altert übrigens auch in der Flasche! Ist die Aklkalische Reserve aufgebraucht besteht zumindest abstrakt das Risiko von Säureschäden an Metallteilen.

Ob nun bei geringer Fahrleistung wirklich präzise alle 2 Jahre gewechselt werden muss, alle Additive sozusagen auf den Schlag Ihre Wirksamkeit verlieren oder die Alkalische Reserve termingerecht zusammenbricht ist der persöhnlichen Einschätzung überlassen.
Sachlich gesehen macht die 2 Jahres Regel aufgrund der Alterung technisch etwas Sinn.

Ich halte es bei meinen Oldtimern, die teils extrem geringe Laufleistungen haben wie folgt:
Wechsel alle 2-3 Jahre, Fahrzeuge mit unter 500 km pro Jahr spätestens alle 4 Jahre.
jeden zweiten Wechsel ohne Ersatz des Ölfilters, da der bei den Laufleistungen extrem wenig Abrieb aufzunehmen hat.
Ölsorte hier ein Oldtimer Öl mit möglichst hoher alkalischer Reserve um möglichst lange Kapazität zu haben Säuren aus Verbrennungsrückständen zu neutralisieren.

Alltagsautos wechsle ich bei Erreichen des km- Wechselintervalls das in der Regel in 2-3 Jahren sowieso erreicht wird.
Bei den modernen Alltagsautos wird das Wechselintervall sowieso je nach Betriebsbedingungen errechnet - Langstrecke hält länger, viel Kurzstrecke verkürzt das Intervall sowieso.

Für mich ist das der Kompromiss zwischen Lagerungsschäden und Umweltbelastung, da ja auch das fast frische Öl wieder entsorgt werden muss.

Grüße
Peter

Dieter H.:
Hallo,
vielen Dank für Eure Hinweise.
Ich finde es sehr interessant, dass jeder seine persönliche Vorgehensweise hat.

Sehr interessant finde ich deinen Hinweis zur alkalischen Reserve, Peter.
Schade, dass es keine selbstdurchführbare  „ Motoröl-Qualitäts-Messmöglichkeit“ existiert.
Komplizierte COVID-Antigentests bietet jeder Supermarkt günstig an, aber an so etwas wichtiges hat keiner gedacht.
Da sollten wir uns mal Gedanken zu machen.
Mein Fazit:
Dieses Jahr steht bei der Katze ein Wechsel inclusive Filter an.
Viele Grüße
Dieter



scheffi:
Es gibt solche Streifen, die man mit dem Öl benetzen kann. Je nach Farbe soll dann in einer Tabelle der Zustand des Öls abgelesen werden können.
Ob das was taugt, kann ich nicht sagen.  ???

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