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Forum Archive / Jaguartechnik => Allgemeine Themen - Archiv => Thema gestartet von: Christian Knoop am Di.02.Dez 2003/ 14:28:34

Titel: Stickstoffgarage
Beitrag von: Christian Knoop am Di.02.Dez 2003/ 14:28:34
Hallo Leute,

hat jemand von Euch schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre, sein Auto im Winter in eine große Plastiktüte zu fahren und diese dann mit Stickstoff oder Argon zu füllen?

Ich meine, abgesehen davon, dass es ein ziemlicher finanzieller und zeitlicher Aufwand wäre, hätte diese extravagante Art der Überwinterung ja den Vorteil, dass nichts rosten kann, denn wo kein O2, da auch ein Eisenoxid.

Ich weiss, ich weiss, man wird nie allen Sauerstoff aus der Plastiktüte rauskriegen und wirklich praktikabel ist es wahrscheinlich auch nicht, aber mich würden mal Eure Einschätzungen zu meiner Idee interessieren.

Gruß:
Christian
Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: Benni am Di.02.Dez 2003/ 14:33:46
Wieso Gas hinzufügen?

Man könnte den Wagen ja auch Vakuum einschweißen.

Benni
Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: Christian Knoop am Di.02.Dez 2003/ 14:38:35
Hallo Benni,

hab ich auch schon überlegt, aber wenn Du ein Vakuum, also ich meine ein richtiges Vakuum erzeugen willst, brauchst Du ne verdammt gute Pumpe. Ausserdem lastet dan ziemlich viel atmosphärischer Druck auf Deiner Katze. Saug mal aus ner Dose Bier die Luft raus und stell Dir vor, es wär Dein Jag. Ich würde das nicht wollen, was da passiert ;D

Gruß:
Christian
Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: Detlef Wilhelm am Di.02.Dez 2003/ 15:12:37
Das hätte dann aber den Vorteil, dass man eventuell zwei in eine Garage bekommt.
Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: JagDriver am Di.02.Dez 2003/ 17:21:39
Hallo,

alternativ könnte man ja auch den Motor laufen lassen bis er von allein ausgeht. 8)

Dann wäre der blöde Sauerstoff auch ziemlich weg.

Abgesehen davon würde ich eher der Luft das Wasser entziehen damit kein Rost entsteht. Natürlich nur in dem Maße wie es das Leder und Holz verträgt.

Gruß
Detlef ;)
Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: Ralph Loge am Di.02.Dez 2003/ 18:36:16
Au Mann,

wißt Ihr eigentlich, wovon Ihr da redet  ? ??? 8) 8) 8)

Gruß Ralph
Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: Gerd Münch am Di.02.Dez 2003/ 19:26:12
meine Mitarbeiter die mit Stickstoff umgehen. müssen extra für diesen Umgang geschult sein, denn die Haupteigenschaften von
Stickstoff sind:

verdichtetes farb- und geruchloses Gas
inert, nicht brennbar
nicht giftig, erstickend in hohen Konzentrationen
tiefgekühltes flüssiges Gas kann Erfrierungen hervorrufen

und  hier (http://www.airliquide.de/loesungen/produkte/gase/docs/sdb/stickstoff-verdichtet.pdf) das Sicherheitsdatenblatt dazu




also kein Spass damit machen


gerd
Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: HeikoK am Di.02.Dez 2003/ 23:45:46
Selbsttragenden Plastikgaragen für Autos gibt es zu kaufen, sogar mit Umluftventilator und Filter, damit man keinen Staub reinbläst, wenn mich nicht alles täuscht. Die Luftfeuchtigkeit kann man dabei mit solchen Entfeuchtungszylindern niedrig halten. Die transparenten Plastikzelte sind gerade so gross, dass man bequem einfahren und aussteigen kann. Ich habe das mal irgendwo im Internet gesehen und glaube, dass es gar nicht soooo teuer war. Natürlich aus USA ....

Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: Christian Knoop am Mi.03.Dez 2003/ 08:16:09
Hallo Leute,

mein Posting bitte nicht falsch verstehen. Ich hatte nie ernsthaft vor, mir ne Pulle Stickstoff zu kaufen und damit eine Plastiktüte vollzublasen, in der mein Jaguar steht. ;D
Es war einfach nur mal eine unkonventionelle Idee zum Einwintern.
Das man beim Umgang mit Gasen Sicherheitsvorschriften beachten muss, ist klar. Es war einfach nur mal eine Idee. ( Auch wenn sie zugegebener Maßen krank ist.)

Dennoch müsste es doch rein theoretisch funktionieren, oder ???

Gruß:
Christian
Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: Gerd Münch am Mi.03.Dez 2003/ 09:08:36
Der Grundgedanke an sich ist schon richtig,

Abwesenheit von Sauerstoff = keine Korrosion

aber wie immer nur theoretisch,
in den von uns zur Druckhaltung von Heizungsanlagen verwendeten Ausdehnungsgefäßen befindet sich im geteilten Stahl Behälter zwei Räume, geteilt durch eine Gummimembrane.

Einer der Räume ist gefüllt mit Stickstoff, der andere mit dem Wasser der Heizungsanlage.

Der wassergefüllte Raum des Gefäßes war an der Innenseite immer mit einem werksseitigen Korrosionsschutz versehen, der andere mit Stickstoff gefüllte, siehe oben  (Abwesenheit von Sauerstoff = keine Korrosion) nicht.

Leider diffundierte das Gas wie auch das Wasser mit der Zeit durch die Gummimembrane, die Folge waren  Korrosionsschäden am Gefäß.,
das wird wohl auch bei der Garage in Frage kommen.

Jetzt werden beide Räume mit einem Schutzanstrich versehen, und Ruh ist.

Wie ich noch im Chemie Untericht gelernt habe,
wenn gewöhnliches Eisen (oder Stahl) längere Zeit ohne Schutzüberzüge der offenen Luft ausgesetzt ist, bildet sich an seiner Oberfläche allmählich eine braungelbe bis rotbraune, lockere, poröse, leicht abbrökelnde Schicht, die als Rost bezeichnet wird. Dieser Eisenrost besteht im wesentlichen aus wasserhaltigem FeO (OH) bzw. Fe2O3·H2O.
Um die letzten Spuren von chemisch gebundenem Wasser zu entfernen, muss man den Rost über 400° erhitzen. Es bleibt ein rotbraunes Eisenoxid zurück.

Eisenrost blättert leicht ab, daher kann die Oxidation immer tiefer schreiten.

Es wäre also zu verhindern,
die Sauerstoffzugabe und die Wärmezufuhr, dann ist´s Essig mit rosten

wird wohl nicht so einfach

gruß gerd

Titel: Re:Stickstoffgarage
Beitrag von: Buddy am Di.09.Dez 2003/ 11:30:19
Hallo zusammen,
dieses Thema könnte endlos weitergeführt werden, aber es gibt eine einfache und recht billige Lösung, die bei meinem Kätzchen bestens funktioniert.
Dieses steht im Winter in einer ungeheizten Garage. Das bedeutet, dass
kaum die kritische Temperatur von mehr als 10 Grad C erreicht wird. Unter diesem Schwellenwert besteht fast keine chemische Umsetzung mehr, vereinfacht: es rostet nichts mehr. Kleine Anmerkung aus dem Chemieunterricht: alle 10 Grad plus halbiert sich die Reaktionszeit für eine chemische Reaktion, ebenso natürlich umgekehrt die Verzögerung.

Zusätzlich stelle  ich im Fahrzeug einen und außen noch zwei dieser
feuchtigkeitsanziehenden ("hygroskopisch" auf fein deutsch) Behälter auf, die es im Baumarkt für wenig Geld zu kaufen gibt. Die Luftfeuchtigkeit sinkt dadurch unter 50 %, was auch einen gewissen Schwellenwert fürs Rosten bedeutet.
Im Frühjahr schütte ich die angesammelte Flüssigkeit (ca. 0,5 Liter pro
Gefäß) weg.
Übrigens: die Idee mit dem Stickstoff hatte ich auch schon, was aber aus den oben schon angeführten Gründen nicht sinnvoll ist.
Also: warum schwierig, wenn's auch einfach geht!
Grüße
Buddy