Autor Thema: Stickstoffgarage  (Gelesen 10535 mal)

Offline Christian Knoop

  • Forum Member
  • Beiträge: 335
  • 1981´er XJ 6 frühe Serie III
Stickstoffgarage
« am: Di.02.Dez 2003/ 14:28:34 »
Hallo Leute,

hat jemand von Euch schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre, sein Auto im Winter in eine große Plastiktüte zu fahren und diese dann mit Stickstoff oder Argon zu füllen?

Ich meine, abgesehen davon, dass es ein ziemlicher finanzieller und zeitlicher Aufwand wäre, hätte diese extravagante Art der Überwinterung ja den Vorteil, dass nichts rosten kann, denn wo kein O2, da auch ein Eisenoxid.

Ich weiss, ich weiss, man wird nie allen Sauerstoff aus der Plastiktüte rauskriegen und wirklich praktikabel ist es wahrscheinlich auch nicht, aber mich würden mal Eure Einschätzungen zu meiner Idee interessieren.

Gruß:
Christian

Benni

Re:Stickstoffgarage
« Antwort #1 am: Di.02.Dez 2003/ 14:33:46 »
Wieso Gas hinzufügen?

Man könnte den Wagen ja auch Vakuum einschweißen.

Benni

Offline Christian Knoop

  • Forum Member
  • Beiträge: 335
  • 1981´er XJ 6 frühe Serie III
Re:Stickstoffgarage
« Antwort #2 am: Di.02.Dez 2003/ 14:38:35 »
Hallo Benni,

hab ich auch schon überlegt, aber wenn Du ein Vakuum, also ich meine ein richtiges Vakuum erzeugen willst, brauchst Du ne verdammt gute Pumpe. Ausserdem lastet dan ziemlich viel atmosphärischer Druck auf Deiner Katze. Saug mal aus ner Dose Bier die Luft raus und stell Dir vor, es wär Dein Jag. Ich würde das nicht wollen, was da passiert ;D

Gruß:
Christian

Detlef Wilhelm

Re:Stickstoffgarage
« Antwort #3 am: Di.02.Dez 2003/ 15:12:37 »
Das hätte dann aber den Vorteil, dass man eventuell zwei in eine Garage bekommt.

Offline JagDriver

  • Sr. Member
  • *
  • Club Member
  • Berater
  • Beiträge: 5.875
  • pre XK-Driver
    • 2 ½ litre Saloon
Re:Stickstoffgarage
« Antwort #4 am: Di.02.Dez 2003/ 17:21:39 »
Hallo,

alternativ könnte man ja auch den Motor laufen lassen bis er von allein ausgeht. 8)

Dann wäre der blöde Sauerstoff auch ziemlich weg.

Abgesehen davon würde ich eher der Luft das Wasser entziehen damit kein Rost entsteht. Natürlich nur in dem Maße wie es das Leder und Holz verträgt.

Gruß
Detlef ;)
Jaguar Werbung anno 1947:
THE FINEST CAR OF ITS CLASS IN THE WORLD

Offline Ralph Loge

  • Forum "Veteran"
  • *
  • Club Member
  • Global Moderator
  • Beiträge: 972
Re:Stickstoffgarage
« Antwort #5 am: Di.02.Dez 2003/ 18:36:16 »
Au Mann,

wißt Ihr eigentlich, wovon Ihr da redet  ? ??? 8) 8) 8)

Gruß Ralph
Manche leben so vorsichtig, daß sie wie neu sterben. (Michael Richter)

Offline Gerd Münch

  • Sr. Member
  • Beiträge: 1.828
Re:Stickstoffgarage
« Antwort #6 am: Di.02.Dez 2003/ 19:26:12 »
meine Mitarbeiter die mit Stickstoff umgehen. müssen extra für diesen Umgang geschult sein, denn die Haupteigenschaften von
Stickstoff sind:

verdichtetes farb- und geruchloses Gas
inert, nicht brennbar
nicht giftig, erstickend in hohen Konzentrationen
tiefgekühltes flüssiges Gas kann Erfrierungen hervorrufen

und  hier das Sicherheitsdatenblatt dazu




also kein Spass damit machen


gerd
« Letzte Änderung: Di.02.Dez 2003/ 20:06:07 von Günter Rätz »

Offline HeikoK

  • Forum "Veteran"
  • *
  • Club Member
  • Beiträge: 595
Re:Stickstoffgarage
« Antwort #7 am: Di.02.Dez 2003/ 23:45:46 »
Selbsttragenden Plastikgaragen für Autos gibt es zu kaufen, sogar mit Umluftventilator und Filter, damit man keinen Staub reinbläst, wenn mich nicht alles täuscht. Die Luftfeuchtigkeit kann man dabei mit solchen Entfeuchtungszylindern niedrig halten. Die transparenten Plastikzelte sind gerade so gross, dass man bequem einfahren und aussteigen kann. Ich habe das mal irgendwo im Internet gesehen und glaube, dass es gar nicht soooo teuer war. Natürlich aus USA ....


Offline Christian Knoop

  • Forum Member
  • Beiträge: 335
  • 1981´er XJ 6 frühe Serie III
Re:Stickstoffgarage
« Antwort #8 am: Mi.03.Dez 2003/ 08:16:09 »
Hallo Leute,

mein Posting bitte nicht falsch verstehen. Ich hatte nie ernsthaft vor, mir ne Pulle Stickstoff zu kaufen und damit eine Plastiktüte vollzublasen, in der mein Jaguar steht. ;D
Es war einfach nur mal eine unkonventionelle Idee zum Einwintern.
Das man beim Umgang mit Gasen Sicherheitsvorschriften beachten muss, ist klar. Es war einfach nur mal eine Idee. ( Auch wenn sie zugegebener Maßen krank ist.)

Dennoch müsste es doch rein theoretisch funktionieren, oder ???

Gruß:
Christian

Offline Gerd Münch

  • Sr. Member
  • Beiträge: 1.828
Re:Stickstoffgarage
« Antwort #9 am: Mi.03.Dez 2003/ 09:08:36 »
Der Grundgedanke an sich ist schon richtig,

Abwesenheit von Sauerstoff = keine Korrosion

aber wie immer nur theoretisch,
in den von uns zur Druckhaltung von Heizungsanlagen verwendeten Ausdehnungsgefäßen befindet sich im geteilten Stahl Behälter zwei Räume, geteilt durch eine Gummimembrane.

Einer der Räume ist gefüllt mit Stickstoff, der andere mit dem Wasser der Heizungsanlage.

Der wassergefüllte Raum des Gefäßes war an der Innenseite immer mit einem werksseitigen Korrosionsschutz versehen, der andere mit Stickstoff gefüllte, siehe oben  (Abwesenheit von Sauerstoff = keine Korrosion) nicht.

Leider diffundierte das Gas wie auch das Wasser mit der Zeit durch die Gummimembrane, die Folge waren  Korrosionsschäden am Gefäß.,
das wird wohl auch bei der Garage in Frage kommen.

Jetzt werden beide Räume mit einem Schutzanstrich versehen, und Ruh ist.

Wie ich noch im Chemie Untericht gelernt habe,
wenn gewöhnliches Eisen (oder Stahl) längere Zeit ohne Schutzüberzüge der offenen Luft ausgesetzt ist, bildet sich an seiner Oberfläche allmählich eine braungelbe bis rotbraune, lockere, poröse, leicht abbrökelnde Schicht, die als Rost bezeichnet wird. Dieser Eisenrost besteht im wesentlichen aus wasserhaltigem FeO (OH) bzw. Fe2O3·H2O.
Um die letzten Spuren von chemisch gebundenem Wasser zu entfernen, muss man den Rost über 400° erhitzen. Es bleibt ein rotbraunes Eisenoxid zurück.

Eisenrost blättert leicht ab, daher kann die Oxidation immer tiefer schreiten.

Es wäre also zu verhindern,
die Sauerstoffzugabe und die Wärmezufuhr, dann ist´s Essig mit rosten

wird wohl nicht so einfach

gruß gerd