Hallo,
bin seid langem mal wieder hier gelandet und muß jetzt auch mal meinen Senf dazugeben.
Die Besserstellung des Kunden war in der Gebrauchwagenbranche dringend an der Zeit. Was hier verkloppt wurde (und wird) geht auf keine Kuhhaut. Es fand sich beim Opel-Vertrags-Händler neulich ein nicht ganz preiswerter Corsa, rel. geringe km-Leistung (90000km), angeblich alle Service bei dem Händler (letzter als Rechnung beigebracht, plausibler km.Stand) und dann findet mein Kollege bei der ersten gründlichen Reinigung ein Serviceheft (untern Sitzt gerutscht), wonach die Kiste mal eben 120000km mehr runter hat. Joo, alles ehrliche Leute. Für die Reaktion des Händlers daraufhin hät man ihm eigentlich ein paar Grüße von Bekannten aus dem Osten schicken lassen müssen. Fragt man bei gebrauchten Autos gezielter nach (sprich der Händler merkt, daß er keinen Volldeppen vor sich hat), wird nahzu immer relativiert (und auch nur häppchenweise) oder er will ab sofort kein Fahrzeug mehr an einen verkaufen (was sein gutes Recht ist). Im übrigen gibts den Passus des dem alter entsprechenden Zustandes des Gebrauchsgutes, d.h., wenn beim 200000km alten Motor was krepiert, sind da nicht ohne weiteres nennenswerte Ansprüche drin (da rächt sich dann ein manipulierter Tacho für den Händler).
Laßt euch doch am besten schon bei Neuprodukten entmündigen (2Jahre Gewährleistung). Schließlich würden die Produkte sicherlich günstiger angeboten werden, wenn die auch neu defekt sein dürften (haha). Ich möcht die KFZ-Spezialisten mal sehen , wenn se wat Elektronisches kaufen (da kenn ich mich aus und kann beurteilen, was länger hält und was nicht). Nur weil sich die meisten hier mit den Kisten gut auskennen, darf deshalb nicht "Ottonormal" bei PKWs weiter ver.... werden, schließlich hat mans früher auch so gemacht, oder wie?
Zur Eigenverantwortung, da bin ich schon der Meinung, daß die mehr zum Tragen kommen darf. Man sollte erwarten können, daß jemand der ins leere Becken springt weiß, was er tut, wenn das leere Becken aber neben einem Kindergarten oder Behindertemwohnheim liegt, muß die "Eigenverantwortung" des Inhabers greifen. Ich kann nicht einfach ein Dach in der Fußgängerzone reparieren und unten nur ein Schild "Bauarbeiten" hinstellen. Möcht mal die Reaktion von euch sehen, wenn der Kram aufgrund mangelnder Absicherung runterkommt und eure Lebengefährtin (-ten) erschlägt. Hättet ja nen anderen Weg nehmen können. Wenn mir im Labor ein Student infolge Stromschlags tod umkippt, bin ich auch erstmal der Dumme. Nicht nur deshalb achtet man bei den Versuchen drauf, was die machen und wie so manches aufgebaut wird. Es beibt aber trotzdem unvermeidbar, an offenen elektrischen Kontakten zu arbeiten, die Studis werden explizit auf die Gefahren hingewiesen (und wenn dann ein dummer Schnack kommt ist der Studi raus!).
Zum Solarium: wieso zu der Dame reingehen? Bei den Leistungen der Sonnenbänke müßte jede einzelne abgesichert sein. Die Tusnelda wär schon zum Meckern rausgekommen. (kleine, nicht ganz ernst gemeinte wortspielerische Ketzerei an Rande: Die die ins Solarium gehen, sind doch eh nicht die Hellsten). Sicher könnte man erwarten, daß die peilt was Sache ist, aber warum nicht mal klären, wieso die solang nicht rauskommt? Könnt auch ein Notfall sein, Kreislaufschwäche, Ohnmacht oder schlicht einschlafen. Hättest die jetzt stundenlang braten lassen? Sonnenbänke sind kein Spielzeug sondern ggfs. sogar ein tödliches Gerät, nicht zuletzt deshalb erwartet der Gesetzgeber beim gewerblichen Betrieb wenigstens ein Mindestmaß an Sachverstand beim Betreiberpersonal. Wozu dann noch die "Schwimmeister" in öffentlichen Bädern? Laß die Leute doch ersaufen wenn was schiefgeht, holen wir beim Reinigen wieder raus, schließlich weis jeder, dass man im Wasser ertrinken kann.
Die "Schärfe" bei meinen Äußerungen bitte ich zu entschuldigen, aber manchmal muß etwas übertrieben werden, um klar zu machen, wo Probleme liegen. Natürlich ist eine erkennbare Rostlaube eine Rostlaube, aber warum die nicht als volldefekt verkaufen. Wenn jemand nicht gewährleisten will, darf halt nix funktioneren, d.h. jedes Aggregat/System als defekt aufführen.
Im übrigen ist nicht jeder G.-Händler ein Lümmel, erste Ausnahme ist der BMW-Händler bei dem ich meinen jetzigen Jag erstanden habe. Der hat jeden Krams reingeschrieben (z.B. kleiner Steinschlag Windschutzscheibe) und die Rep.-Kosten für die ausgelatschten Quelenkerdämpferuchsen sehr sehr kulant in Naturalien vergütet worden. (Wir hatten noch zusammen über die schlechte Inspektion geschimpft, die der Jag-Händler in seinem Auftrag hat machen lassen)
So, nu solls aber gut sein, Gruß
Mattias