Hallo Markus,
also einer meiner besten Freunde hat seit gut 25 Jahren einen Daimler 2 1/2 litre V8, allerdings mit dem sehr seltenen Schaltgetriebe. Dieser Wagen ist sehr spurtstark und läuft auch geschwindigkeitsmäßig sehr gut. Wenn ich mit dem E V12 hinterher fahre, bin ich immer wieder erstaunt, daß der Wagen angeblich nur 140 PS haben soll.
Selbstverständlich ist ein 3.4 oder 3.8 vom Laufverhalten nicht mit dem V8 zu vergleichen. Der V8 ist drehfreudig, während die XK-Motoren Dank Langhub aus dem Keller schöpfen. Der 3.4 ist vom 3.8 leistungsmäßig gar nicht so weit entfernt. Zumindest nicht so weit, daß der höhere Preis dies eigentlich rechtfertigt.
Für ca. EUR 27.000.- wirst Du keinen 3.8 litre MK II bekommen, der in einem Zustand 2- sein wird. Das wird auch beim 3.4 schwerlich gelingen. Dem 2.4 litre aus den Niederlanden fehlt die komplette Heizungsanlage im Motorraum - das ist da, wo sich das große, runde Loch in der Spritzwand befindet. Außerdem mußt Du Dir mal die Felgen betrachten. Links hinten ist eine andere, als die restlichen drei. Die Lederbezüge der Vordersitze schlagen m.E. sehr große Falten an den Wangen. Auch dieses Fahrzeug muß vor Ort angesehen werden, um sich ein Urteil zu bilden.
Ein anderer meiner Freunde aus Mannheim überlegt derzeit, seinen MK II 2.4 litre Automatik zu verkaufen. Dieses Auto ist in sehr gutem Zustand und wird nur verkauft, weil zuviele andere Oldies herumstehen und daher zu wenig Zeit vorhanden ist, ihn zu bewegen.
Aber Du wolltest doch ursächlich wegen der Historie einen Daimler, oder? Nur so nebenbei: Der letzte echte Daimler war der bis 1992 gebaute DS 420, nur die Antriebstechnik stammte von Jaguar, während beim 2 1/2 litre V8 alles von Jaguar war, nur nicht der Motor.
Gleich welchen XK Motor Du in Erwägung ziehst, eigentlich sind sie alle bei richtiger Handhabung problemlos - vom 2.4 bis zum 3.8 litre. Das heißt ca. 20 km weit warmfahren, dann kann man sie laufen lassen. Selbstverständlich sind sie nicht vollgasfest, also permanent hohe Drehzahlen sind nicht von langer Dauer zumutbar. Dann strecken sie die Flügel.
Frühe MK II mit Schaltgetriebe haben ab Werk noch die Moss Crashbox, während spätere Modelle das Jaguar-Schaltgetriebe haben, ein von der Mossbox abgeleitetes Getriebe, welches sehr robust ist, aber ein wenig knochig zu schalten ist. Die Mossbox hat den ersten Gang geradeverzahnt und dieser ist auch unsychronisiert. Daher ist die Crashbox, wie der Name schon sagt, noch ein wenig knochiger zu schalten und die gerade Verzahnung lässt im ersten Gang das Getriebe immer singen. Das ist nicht jedermanns Sache und sollte daher nicht unerwähnt bleiben.
Dann haben die MK II, die 240, die 340 und deren Daimler-Derivate Starrachsen, während der S-Type und der 420 (nicht mit dem 420 G zu verwechseln) das gleiche System der Einzelradaufhängung des E-Type besitzen.
Je größer die Auswahl, desto größer die Wahl!
Gruß
Rolf B.