servus,
@ zöllibat: behandelst du deine neu verzinkten oder chromatierten flächen im nachhinein? meine sind noch nach jahren absolut ok. blau verzinkt ohne das ich hinterher etwas damit gemacht hätte.
Kommt ganz darauf an.......wenn es das Baujahr bzw. die Optik zulässt, lasse ich sie gelb oder schwarz (oliv) chromatieren, das hat im Salzsprühtest die ca 5-fache Lebesdauer. Bei alten Autos (E-Type oder davor geht sowas aber aus ästhetischen Gründen nicht (mir wird davon jedenfalls schlecht). Da solche Autos im Winter i.d.Regel nicht bewegt werden, hält das dann unter dem Strich sehr lange. Kommt oft Wasser ran, nicht.
Grundsätzlich lassen sich aber unabhängig von Chromatierung oder nicht auch organische Schutzfilme aufbringen, Ein Spritzer Sprühöl wäre die kleinste Lösung, geht weiter über einen Pinselstrich farbloses Hohlraumwachs (was ich zum Eindrehen sowieso am Gewinde empfehle), ein Tupfer Klarlack auf dem Schraubenkopf (anstatt Wachs, nicht zusätzlich
) oder mein Favorit ist Teflonspray. Das gibt es farblos von Molykote und wird bei mir oft als Korrisionsschutz mißbraucht. Oft auch als schnelle, einfache Lösung auf blanken Stahlteilen, wie verstellbaren Gewinden (Spurstangenköpfe), Radbremszylinder oder auch auf Schrauben. Ein Bewitterungstest auf blankem Blech hat jahrelang Voteile gezeigt, gegenüber der unbehandelten Hälfte.
Und sonst: Sandstrahlen meint auch Sand, und dass Stahlkugeln abrasiver sind, ist falsch. Sie arbeiten nur durch ihre kinetische Energie und sollen den Rost weghämmern. Stahlkugeln nimmt man aus wirtschaftlichen Gründen, sie sind in Strahlkabinen länger zu verwenden und so billiger, in der Restauration haben sie fast nichts verloren. Leider zerhämmern sie jede Eigenspannung von dünnwandigen Blechteilen, die in der Walzhaut bei der Blechherstllung durchs Walzen drin ist. Deswegen ist Sandstrahlen auf großen Blechflächen eneso wie übermäige Hitzeeinwirkung (Flamme, Fön) tabu, sonst Wellaform. Rost breitet sich nicht nur flächig, sondern oft auch nadelfein in Kanälen die die Tiefe aus, da kommt nur feiner Sand hin, wenn überhaupt. Solche Bleche fertanisiere ich nach dem Strahlen noch. Diese Rostnarben erkennt man spätestens dann, wenn man das gestrahlte Blech ein paar Tage in der Garage liegen lässt, dann bilden sich einzelne braune oder schwarze Punkte, währen der Rest noch absolut blank ist, wenn sie niemand mit Schweißfingern angefasst hat
, nach dem Stahlen: Handschuhe!!! Sandstrahlen ist technisch gesehen ein "Schleifen mit geometrisch unbestimmten Formen", dabei schleifen die zufällig liegenden Sandkanten den Rost weg, die Kanten werden stumpf und rund (wie bei der Kugel) . Der Sand zerbröselt dabei aber auch, und bildet neu scharfe Kanten. Funktioniert aber nur ein paar Durchgänge, dann muss neuer Sand ran.
Sand hat den Nachteil, dass er hygroskopisch ist, heißt zieht Wasser und sorgt für späteren Rost in Falzen, wenn er nicht sorgfältig entfernt wird (was aber bei oft nicht geht, z.B.in Türen). Es gibt auch Kunsstoffgranulate, die keine Feuchtgkeit aufnehmen, die oft zum Karosseriestrahlen eingesetzt werden, aber es ging hier wohl eher um kleinere Einzelteile.
Ich habe mir eine Strahlkabine selbst gebaut (ist für einen mäßig begabten Schlosser kein Problem) ,Pistole gekauft, und geeignete Kompressoren gibt es in ebay oft schon recht preiswert. Wer das öfter vorhat, für den lohnt sich das, ansonsten Ausschau halten, wo man so eine Kabine evt. gegen kleines Geld nutzen darf, Sandstrahlen ist teuer.
Alternatve: In die Wüste ziehen, da wäre man fein raus....
Grüße
Wolfgang