Moin,
ich habe mir aufgrund der teilweise perversen Preise für passende Dichtungen in den Kopf gesetzt mithilfe meines 3D-Druckers eigene Dichtungen zu drucken. Dabei will ich mich gar nicht festlegen ob Luft, Wasser, Öl, Sprit, usw.
Mein 3D-Drucker ist ein Selbstbau z.T. nach einer Anleitung von
http://reprap.org/ mit einer Druckfläche von 230x310mm.
Ich kann nahezu alle verfügbaren Filamente damit drucken - also auch etwas unüblichere Sachen wie PA 66 (Nylon) oder sog. Gummi-Filamente wie Ninja-Flex welche (wie der Name sagt) eine Gummiähnliche Struktur haben.
Ziel ist erstmal das pure ausprobieren - in der Hoffnung ein paar Daten sammeln zu können.
Ich werde mit kleinen Versuchsobjekten starten, an Stellen an denen ich mir recht sicher bin, dass es funktioniert.
Zuerstmal zu meiner Recherche:
Als Dichtungsmaterialien eignen sich hauptsächlich Kautschuk-Verbindungen. Die sind leider nicht als 3D-Druck Filament zu bekommen.
Folgende Materialien habe ich mir erstmal auf die Liste gesetzt, welche auch problemlos zu Beschaffen sind:
- Nylon (PA66, Polyamid)
- wird als Dichtung an CO2-Flaschen genutzt (als Dichtring in verbindung mit der Überwurfmutter)
- ist beständig gegen Kraftstoffe, Öle und Fette sowie die meisten Lösungsmittel, wäßrige Lösungen und Alkalien.
- Temeraturbeständigkeit: -30°C/+115°C
- ausgiebig getesteter technischer Kunststoff aus der Industrieanwendung
- recht fest im Vergleich zu den Gummi-artigen Filamenten
- NinjaFlex
- wird explizit vom Hersteller für "Gaskets" und "Seals" angeprisen
- 1000% Dehnung, also Festigkeit wie Gummi
- Zitat: "Excellent chemical resistance" - mehr Angaben findet man nicht
- Flex 1000
- basiert auf PLA
- PLA wird bei 60°C schon weich - nicht Temp-fest genug für eine Dichtung
- keine weiteren Materialwerte gefunden außer "ist super-Flexi"
- chemische Beständigkeit wahrscheinlich in Ordnung, da es ähnlich zu PLA ist
- FlexiFil TPU
- siehe Flex 1000 - scheint fast das gleiche zu sein
- ABS
Ich werde mir von allen genannten Filamenten Proben bestellen und das alles mal ausprobieren. Ich gehe davon aus, dass die PLA-Filamente eh gleich rausfliegen weil sie im kochenden Wasser schon weich werden.
Wen das experiment intreressiert - ich werde euch hier auf dem Laufenden halten.