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Jaguar-Technikforum => XJ Serie 1 bis 3 => Thema gestartet von: langsam01 am So.20.Jan 2019/ 20:38:36
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Hallo zusammen,
an meinem Daimler Double Six Bj.92 mit Lucas Zündung ist die Unterdruckdose am Verteiler defekt.
Kann mir jemand sagen wie die Dose ausgebaut wird.
Der kleine Roll-Pin ist schon rausgeschlagen. Wie kann man die Druckstange,
die von der Unterdruckdose zur Mitte des Verteilers führt ausbauen,
ohne den Verteiler komplett auszubauen?
Im Anhang ist ein Bild vom offenen Verteiler.
Viele Grüße aus Stuttgart
Stefan
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Hallo Stephan,
Verteiler bitte unbedingt drin lassen, sonst erhebliche Fummelei bei der Grundeinstellung.
Du hast ja schon den Sprengring entfernt.
Jetzt das Zackenrad abnehmen. Achtung: bricht leicht! Und ist nach meinem Wissen nicth mehr lieferbar!
Da das vermutlich klemmt wie folgt vorgehen:
Das Rad wird mit einer kleinen Stahlfeder mit der Welle verbunden. diese vorsichtig raushebeln und beiseite legen - Achtung nicht verlieren - auch nicht lieferbar !
An besten geht das mit einem kleinen Schraubenzieher und einer Spitzzange.
Jetzt das Zackenrad gängi machen (Kriechöl), zuerst auf der Welle drehen, dann vorsichtig drehend nach oben abziehen.
Jetzt liegt die Grundplatte frei. Die beiden Kreuzschlitzschrauben entfernen, dann lässt sich Platte mit Gebermodul abheben. Die Unterdruckdose wird/ist dort eingehängt.
Jetzt lässt sich die Dose aus dem Verteiler ziehen, ist etwas eng aber wenn man sie etwas in Richung Mitte des Gasgstängedoms bewegt ist genug Platz (Zündspule hast Du ja vermute ich bereits ausgebaut).
Einbau genau umgekehrt - Dose rein - an Platte einhängen, Platte festschrauben. Es macht Sinn die beiden Kreuzschlitzschrauben zu sichern (Lacktupfer/Schraubensicherung).
Viel Erfolg!
Grüße
Peter
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ach ja:
Wenn da alles offen ist, auch prüfen ob die Fliehgewichte gängi sind, ggf. leicht schmieren
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Vielen Dank für die Hilfe,
die Unterdruckdose ist eingebaut und funktioniert.
Der Double Six ist wieder auf der Straße.
Beste Grüße aus Stuttgart
Stefan
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Leider habe ich mich zu früh gefreut.
Sobald der Motor auf Betriebstemperatur ist,
geht die Drehzahl im Leerlauf bis 1500 hoch.
Wenn ich den Schlauch zur Unterdruckdose abziehe,
geht die Leelaufdrehzahl wieder auf ca. 700 runter.
Muss nun die Zündung neu eingestellt werden?
Beste Grüße aus Stuttgart
Stefan
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Hallo Stefan,
eventuell ist im Unterdrucksystem einer der Druckverteiler defekt, die bei Betriebstemperatur zu machen. Allerdings ist der mir bekannt eher für die Zündzeitpunktverstellung relevant, die bei erreichen der Temperatur erst richtig greift.
Ggf auch nur der Zusatzluftschieber auf permanent offen. Hast Du bei dem mal den Bypass zugedreht wenn der DD6 auf Betriebstemperatut ist?
Viele Grüße
Kai
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Hallo Kai,
ich habe zuerst mal versucht die Zündung einzustellen.
Die Zündung stand auf 7º vor OT bei abgezogener Druckdose.
An der Stellschraube konnte ich den Verteiler aber nur wenig gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Am Anschlag der Verstellung komme ich auf 3º vor OT bei 675 Umdrehungen
und mit Unterdruck auf 17 Grad + bei 870 Umdrehungen.
Die Stellschraube am Zusatzluftschieber ist komplett zu, die Drosselklappen sind frisch eingestellt.
Eine erträgliche Leerlaufdrehzahl ist wieder hergestellt ,
aber der Motor wirkt nach wie vor sehr schlapp und träge.
Der Zusatzluftschieber muss sicherlich erneuert werden,
aber ich habe auch eher Teile des Unterdrucksystems in Verdacht.
Viele Grüße
Stefan
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Hallo Stefan,
vielleicht schaus Du hier mal rein:
https://www.jaguar-online-club-forum.de/index.php?topic=2779
https://www.jaguar-online-club-forum.de/index.php?topic=27011
Zudem geht gern die Membran der 3 fach Dose durch, die direkt die für die Zündzeitpunktverstellung zuständig ist. Normalerweise verstellt die langsam ab ca. 1500 U/min den Zeitpunkt und damit hat der JAG mehr Kraft. Abziehen und daran saugen, wenn der Wagen kalt ist. Es sollte nichts durchgehen. Natürlich sollte die Fliehkraftverstellung leichtgängig und die Unterdruckdose auch dieser Dose dicht sein.
Viele Grüße
Kai
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Hallo Kai,
Du hast zwar recht mit der 3-fach dose (Vacuumregulator), aber nachdem bei Stefan die Verteilerdose nun arbeitet (verstellt mit Vaccum) funktionert die 3-Fach dose zumindest teilweise.
Funktion ist ja:
Bei normalen Druckverhältnissen am der Drosselklappe -> Begrenzen des Vaccums auf 10in/hg -12in/Hg je nach verbauter Dose (EAC4012 = grün= 12inHG EAC 5157= braun = 10in/hg)
Bei Teillast und damit hohem Vaccuum an der Drosselklappe wird diese Funktion "ausgeschaltet" und das volle Vaccum steht der Verteilderdose zu Verfügung. Dann erfogt max Verstellung die bei 15in/hg erreicht wird.
Ist die Dose defekt, wird alles Vaccum sofort "abgelassen". Dann geht aber auch die Verstellung nicht
Es kann aber sein, dass die Vacuumleitung von der rechten Einlassbrücke zur Dose unterbrochen/nicht eingesteckt/verstopft ist.
Dann würde bei Teillast nicht die Zusatzverstellung (= volles Vaccuum) eintreten, der Zündpunkt bleibt zu spät und die Leistung ist gefühlt "schlapp".
Bei kaltem Motor ist dein Prüfvorschlag zwar richtig, aber aus anderem Grund: dann liegt an der 3-er Dose überhaupt kein Vaccum an, das ist zu dem Zeitpunkt entweder durch Thermoschalter oder bei früheren Modellen via elektrisch geschaltetem Luftventil ausgeschaltet und ist dann dort zu.
Ausgebaut lässt sich die Dose aber gut prüfen (und manchmal auch wieder gängig machen):
Vacuum anlegen am Eingang -> muss 10 oder 12 in/hg am oberen ausgang belassen, rest geht durch den unteren Anschluss weg.
Unteren Anschluss ebenfalls verschließen: dann muss alles Vacuum oben anliegen. So lässt sich auf die Membran bewegen, evtl. etwas WD40 rein und hoffen dass es wieder gängig wird.
Grüße
Peter
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Guten Abend,
ich komme leider im Moment nicht dazu den Vacuumregulator zu prüfen,
aber sobald ich wieder Zeit für die Werkstatt finde, sehe ich mir das an.
Vielen Dank für den Tip und Grüße aus Stuttgart
Stefan
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Noch eine dumme Frage:
Könnte man nicht die Unterdruckdose vom Verteiler mit einem Schlauch direkt am Unterdruckanschluss
auf der Drosselklappe der A-Bank anschließen um das ganze Ventil und Timer Gewirr zu umgehen?
Beste Grüße
Stefan
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Thoretisch geht das - Problem ist dass dann bei bestimmten Betriebsbedingungen zu viel Vacuum (= zu viel Vorzündung) ankommt.
Das kann zu Absterben des Motors und rauhem Leerlauf führen.
Genau beschrieben findest Du die Funktionsweise hier:
http://www.jagweb.com/aj6eng/vacuum.php
Die Übersetzung der fraglichen Stelle im Text von Roger Baywater lautet:
"....Durch die Anwendung des vollen Vakuums (=voller Zündverstellung Annm. von mir) im Leerlauf können zwei Probleme entstehen. Erstens verursacht zu viel Vorzündung Leerlaufrauhigkeit und zweitens verändert jede Änderung der Motorlast durch Klimaanlage oder Servolenkung das verfügbare Vakuum und führt zu einem instabilen Leerlauf mit möglicher Tendenz zum Absterben des Motors. Die Fett- / Mager- Korrekturen eines Lambda-Feedback-Systems können die Situation noch verschlimmern und zu einer wandernden Leerlaufdrehzahl führen. ...."
(orginal: "...Two problems can arise as a result of applying full vacuum advance at idle. Firstly too much advance causes idle roughness and secondly any change of engine load due to air conditioning or power steering will alter the vacuum available and lead to an unstable idle condition with a possible tendency to stall. The reach / weak corrections of a Lambda feedback system can aggravate the situation and cause a wandering idle speed. ...")
Grüße
Peter
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Hallo Peter,
wenn die Zündung dann mal korrekt eingestellt ist,
ist die direkte Verbindung von Unterdruckdose - Verteiler
zum Anschluss über der Drosselklappe A-Bank,
eine gute Möglichkeit die weitere Fehlersuche etwas einzukreisen.
Natürlich nur vorübergehend bei schon betriebswarmem Motor.
Beste Grüße
Stefan
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Hallo Stefan,
jein.
Der Anschluss an der Drosselklappe liefert ein völlig anderes Vaccumsignal als das Vacuum aus der Einlassbrücke.
Wenn man das zu Testen machen will (was soll der Test bringen?) dann müsste eine direkte Verbindung Anschluss Einlassbrücke zum Unterdruckdose Verteiler gelegt werden.
In dem Fall würde man das ganze Gewirr ausschalten incl. Zeitschalter/Thermoschalter etc.
Allerdings ist dann auch der Tempomat ausser Funktion (der hängt auch den dem Vaccumkreis) und ich bin mir nicht ganz sicher ob die Vaccuumentlüftung über des dump valve noch funktioniert - ich denke eher nicht. Dies kann zu Verpuffungen im Einlasstrakt führen.
Grüße
Peter
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Noch eine dumme Frage:
Könnte man nicht die Unterdruckdose vom Verteiler mit einem Schlauch direkt am Unterdruckanschluss
auf der Drosselklappe der A-Bank anschließen um das ganze Ventil und Timer Gewirr zu umgehen?
Hallo Stefan,
genau das hatte ich auch schon einmal gemacht, um die Probleme einzukreisen. Ich habe die Verteiler umgangen und erhielt ein eingentlich besseres Ansprechen, da die defekte Dose Nebenluft zog. Allerdings erhielt ich eine pemanennte Frühverstellung bei schon geringen Drehzahlen und damit einen Temperaturanstieg im Stadtverkehr, da die Dämpfung der Regelung ausser Kraft und zudem zu viel Unterdruck angelegen hat. Aber ich hatte ein Problem gefunden!
Es wäre noch festzustellen welche Verlegung des Unterdrucksystems bei Dir vorhanden ist. Es gibt 3 verschiedene Varianten (muß ich mal suchen).
Viele Grüße
Kai
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Guten Abend zusammen,
der Tip von Peter hat perfekt funktioniert.
Ich habe vor einigen Tagen das Entlastungsventil und den Vakuum Regler
unter der rechten Ansaugbrücke ausgebaut und mit WD40 gespült.
Heute musste ich 250km Autobahn fahren.
Ich bin zuerst nur ca. 100 km/h schnell gefahren und der
Motor war schlapp wie immer.
Schon nach etwa 25 km hat sich das aber schlagartig geändert
und der Motor läuft wieder perfekt.
Auch der Verbrauch ist deutlich gesunken.
Nach weiteren 200 km Autobahn mit 140 - 160 km/h bin ich auf ca.15 Liter Verbrauch gekommen.
Vorher konnte ich bei 100 km/h der Tankuhr zusehen.
Ab 3500 rpm geht es jetzt wieder richtig kräftig voran.
Vielen Dank und Grüße
Stefan
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Hallo Stefan,
na perfekt :super :super :super
Viele Grüße
Kai