Autor Thema: Neue Masche für Abzocke?  (Gelesen 16766 mal)

Offline YMgood

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #10 am: Mo.01.Okt 2007/ 13:04:59 »
Hallo, seit Wochen geistert bei Mobile diesese Masche rum.
Seriöse real existierende Personen werden namentlich mißbraucht um angebliche Wagen vom Großvater o.ä. anzubieten.
Meist ist keine Telefonnummer angegeben, oder es meldet sich dort nur ein Fax.
Per Mail kommt dann die Antwort ob es nicht in English ginge und Stichwort shipping...

Ich habe mal vor ein paar Jahren bei Moneygram angerufen, um mich mal schlau zu machen wie das so abläuft bei Auktionen und Treuhandkonten ect. - die haben mich nur eine Frage gefragt: ebay? Und mir abgeraten IHREN Dienst zu nutzen! das muß man sich mal  auf der Zunge zergehen lassen...

jedenfalls mein Tip, kein Pauschalverdacht trotzdem Vorsicht und vielleicht eine eigene Spedition mit Treuhand suchen und vorschlagen, dann sieht man ja wie die Reaktion ist...

beste Grüße Stefan

Offline Dietrich

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #11 am: Mo.01.Okt 2007/ 13:15:24 »
Moin gents,

rüberfliegen mit Billigticket ist natürlich auch eine Möglichkeit. Am besten mit einem kleinen Urlaub verbinden. England lohnt immer.

Da ich keine Erfahrungen mit "Blindkäufen" habe, ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste:
Was wäre denn, wenn das Auto ankommt und die Beschreibung, die zum Kauf veranlasste, hat nicht gestimmt - das Auto ist ein Vollwrack ? Nimmt der Verkäufer auf eigene Rechnung die kompletten Speditionskosten auf sich ? - Erhält man das Geld vom Anderkonto der Spedition zurück ?

kind regards
Dietrich

Offline YMgood

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #12 am: Mo.01.Okt 2007/ 14:02:39 »
Hallo Dietrich!
Es handelt sich hier ja nicht um irgendeine 50 Euro-Karre. Wenn du nach ausreichendem Kontakt das Gefühl hast es gibt den Wagen wirklich und er gehört auch dem Verkäufer würde ich kurzerhand hinfahren.
Unerwartete Folgekosten sind vermutlich teurer.
Und hat er oder die Spedition erstmal das Geld (ich denke mal die spedition lässt den käufer erst gegen bares an den Wagen - sonst bleibt sie bei Nichtgefallen auf den Frachtkosten sitzen).
Und hinterher einklagen ist nervig und endet eh in einem Vergleich!

viel Glück Stefan


Offline Kai Hoffmann

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #13 am: Mo.01.Okt 2007/ 14:23:09 »
Hallo,

ich finde Geld für ein kurz oder auch etwas länger besichtigtes Auto ist Risiko genug ;)

Hinfliegen!!!

Viele Grüße
Kai

Offline Rüdiger

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #14 am: Mo.01.Okt 2007/ 15:29:14 »
Hallo,
die Treuhandunternehmung wird gegen Vorlage der ordnungsgemäßen Papiere (Verschiffungspapiere) zahlen, das Auto kann trotzdem Schrott sein.
Gruß Rüdiger

Offline jojo62

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #15 am: Mo.01.Okt 2007/ 17:28:21 »
Hallo, seit Wochen geistert bei Mobile diesese Masche rum.
Seriöse real existierende Personen werden namentlich mißbraucht um angebliche Wagen vom Großvater o.ä. anzubieten.
....
Bei Mobile wird momentan ein Etype-Cabrio für unter 10.000 angeboten. Da meldet sich auch einer, der den Jag seines Opas verticken möchte  :D

Offline Martin Welsch

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #16 am: Mo.01.Okt 2007/ 21:32:04 »
Nabend,

ihr habt sicher recht. Ich hab ihm jetzt gemailt das ich das Auto in England ansehen,
bezahlen und mitnehmen werde.
Seitdem herrscht Funkstille. :gruebel

Danke für´s zurückholen in die Wirklichkeit.  :xxx

Martin 8)
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Offline gentleman

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #17 am: Di.02.Okt 2007/ 13:35:11 »
Hallo Martin,

da kann ich nur sagen: PUUUH, NOCH MAL GUTGEGANGEN!! :-((

Dein Geld wäre todsicher weg gewesen. Diese Masche läuft tatsächlich seit einiger Zeit bei mobile und anderen. Erst kürzlich wäre ein Bekannter fast darauf reingefallen. Nach Kontaktaufnahme per email wird irgendeine Story präsentiert ( Auto des Großvaters o. ä., hier war es angeblich ein schottischer Arzt, der befristet in Deutschland arbeitet ) und gefragt, ob man in Englisch weiter korrespondieren könnte. Man stimmt zu, und es kommt von einer gänzlich anderen email-Adresse (!!), in der erst jetzt mitgeteilt wird, daß das Fahrzeug noch in England steht, Geld soll auf ein Treuhandkonto, Spedition etc. blabla...Dies alles in einem gruseligen Englisch, gegen das mein eigenes, mühsam über viele Jahre hinweggerettetes Schulenglisch geradezu brilliant wirkt!
Seriosität wird durch den Verweis auf die Homepage einer großen englischen Spedition vorgetäuscht, die von Ihrem "Glück" auf Nachfrage gar nichts weiß.
Du hast also das einzig richtige getan. Wenn man auf persönliche Ansichtnahme und Abholung des vermeintlichen "Schnäppchens" besteht, hat sich´s erledigt.

Übrigens, wo wir schon mal dabei sind.....auch wenn man ein Auto im Internet anbietet, kann man an Betrüger, die von England aus operieren, geraten. Sie bieten Vorauszahlung des Fahrzeugs mit einem Scheck, der aufgrund einer hanebüchenen Story ein paar Tausender höher als der Kaufpreis ausgestellt ist und bitten, den überschüssigen Betrag doch freundlicherweise nach Scheckeinlösung, am besten via Western Union :tongue! :tongue! zurückzuerstatten. Oder es wird einfach ein Scheck über den Kaufpreis geschickt und Abholung des Wagens nach Einlösung und Gutschrift vereinbart. Der Haken: Nach englischem Recht kann ein Scheck JEDERZEIT, auch noch nach Jahren, storniert werden und die einlösende deutsche Bank MUSS dann den Betrag zurückerstatten, was sie selbstredend unter Belastung des Empfängerkontos tut. Wenn dann die Deckung auf dem Konto nicht ausreicht, wird es für den "glücklichen" Empfänger richtig dramatisch.

Herzliche Grüße an alle, einen schönen Feiertag und immer genügend gesundes Misstrauen wünscht Euch allen

Ingo

Offline Marcel

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #18 am: Di.02.Okt 2007/ 14:52:44 »
Hallo zusammen,

diese Masche läuft auch schon bestimmt seit zehn (!) Jahren. Damals wurde in der Motor-Klassik davor gewarnt.
Dort bot jemand mehrmals den Mercedes (manchmal als 300 SL Flügeltürer, Roadster oder den 190SL) weit unter dem handelsüblichen Preis an. Angeblich sei sein Vater gestorben. Dieser hätte den Wagen 40 Jahre gefahren und ihn als Auswanderer mitgenommen. Bilder ließen sich auch schon vor dem "Internetzeitalter" in Florida beschaffen. Der Sohn meinte, daß er kein Interesse am Fahrzeug hat und ihn schnell zu Geld machen will.
Die deutschen Käufer wähnten ein Schnäppchen und ließen das Ganze dann über eine Shipping Company, die in ihren AGBs drinstehen hatte, "we are not responsible for the condition of the car", nach Deutschland verschiffen. Vorher wurde der komplette Betrag an die Gesellschaft überwiesen, die daraufhin das Fahrzeug verschiffte und den Verkäufer auszahlte.
Meist kamen dann Fahrzeuge im mieserabelsten Zustand (festgerostete Achsen, zerschlagene Scheiben, und noch ein Haufen Unrat als Dreingabe) an, deren Restauration sich oft nicht mehr lohnte.
Also bei so einem Schnäppchen sind selbst 1000 Euro für einen Flug - egal ob man hinterher 1000 Euro mehr als nötig bezahlt hat, gut investiert. Wenn man vor Ort feststellt, daß der Wagen nicht existiert oder das Geld nicht wert ist, hat man immer noch einen Haufen Geld gespart... .

Viele Grüße,

Marcel.
XJ 5.3 Coupé (1975) und XJS V12 Convertible (1994)
bildschöner 5.3 Liter und sagenhafter Sexlidder

Offline Peter. J. Ortmann

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Re: Neue Masche für Abzocke?
« Antwort #19 am: Mi.03.Okt 2007/ 07:46:18 »

Der Haken: Nach englischem Recht kann ein Scheck JEDERZEIT, auch noch nach Jahren, storniert werden und die einlösende deutsche Bank MUSS dann den Betrag zurückerstatten, was sie selbstredend unter Belastung des Empfängerkontos tut.
Ingo

Hm .. ?   

Was hindert den käufer eigentlich an der ausgabe seiner einkaufsbedingungen?  Es geht in vielen fällen ja nicht um portobeträge, sondern um summen von 5, 10, 20, 30 .. tausend euro.   

Die eigenen agbs sind schnell formuliert. Schon die angabe des gerichtsstandes kann mehrere tausend euro wert sein. Im einfachsten fall  §§ BGB, darüber hinaus verschärfte klauseln für gewährleistung und haftung. 

Es gibt vertragsfreiheit, auch in rechtsgeschäften unter privatpersonen. Das gegenteil heißt:  kein vertag ist der vertrag.   

Mit den parteien immer einig, nur wenn selbst formuliert -: peter
Six Six