Autor Thema: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?  (Gelesen 21476 mal)

Offline robert-nather

  • Forum Member
  • Beiträge: 53
  • Aus Freude am Gleitflug! XJ81
Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« am: Di.27.Feb 2007/ 23:29:39 »
Hallo Katzenfreunde,
habe ich heute bei MSN gefunden. Kann man wohl auf beides anwenden. Könnte von mir sein, nur könnte ich es nicht so treffend formulieren.

 
MSN Home
Hotmail
My MSN
NachrichtenHelp

Warum die Anti-Raucher-Kampagne Heuchelei ist

DPA
Die Kampagne gegen Zigarettenqualm trägt hysterische Züge. Dahinter steckt Lustfeindlichkeit. Und die Suche nach klaren Feindbildern in einer unübersichtlichen Welt. Unser Autor zeigt, wie heuchlerisch und undemokratisch die Anti-Raucher-Kampagne ist.

Das Rauchverbot kommt – die Menschheit ist gerettet. Der gesundheitsbewusste Zeitgeist hat gewonnen. Hurra! Jetzt kann man vielleicht noch ein Mal zurückblicken, ein letztes Mal das Wort ergreifen und – ohne jegliche Nähe zur Tabaklobby – die ganze Kampagne als das bezeichnen, was sie in Wahrheit ist: Gesundheitshysterie, heuchlerisch, undemokratisch, hypochondrisch und paranoid.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Niemand behauptet, dass Rauchen gesund sei. Gleichwohl gibt es eine ganze Reihe von Hinweisen, die nahe legen, dass die vermeintlichen Risiken abhängig sind von der täglichen Menge gerauchter Zigaretten, von der individuellen gesundheitlichen Verfassung sowie einer Vielzahl von Aspekten der persönlichen Lebensführung.

Ähnliches gilt für die angeblich akuten Gefahren des Passivrauchens, die zum Gegenstand einer systematischen Panikmache geworden sind. Jedermann, der sich nur für zwei Minuten mit den behaupteten 3300 jährlichen Toten durch Passivrauch beschäftigt, wird feststellen, dass diese Zahl jeder seriösen, auch wissenschaftlichen Grundlage entbehrt. Es gibt schlichtweg keinen Grund, bei mäßigem Kontakt mit Passivrauch in Zweifel zu verfallen. Andernfalls dürfte man in unseren Großstädten auch nicht mehr vor die Tür gehen.

Ein berechtigter Einwand gegen das öffentliche Rauchen ist die damit verbundene Belästigung. Deshalb auch sind die diversen Verbote und Einschränkungen in öffentlichen Gebäuden durchaus sinnvolle Maßnahmen. Das angestrebte Totalverbot in Kneipen, Bars und Restaurants hingegen trägt hysterische Züge und ist das Ergebnis systematischer gesundheitspolitischer Demagogie.

Die Aufgeregtheit, mit der hier zu Werke gegangen wird, legt den Gedanken nahe, dass es gar nicht nur ums Rauchen geht. Ein möglicher Erklärungsansatz mag im Dilemma des modernen Menschen zu suchen sein, der in einer zunehmend unübersichtlichen und von ökologischen Katastrophenmeldungen erfüllten Welt ausgerechnet die Gesundheit zu seiner neuen Ersatzreligion erwählt hat. Schmelzende Pole, kippende Meere, verseuchte Böden, Feinstaubbelastung, Lebensmittelskandale sowie überall lauernde Mikrogifte nagen am Nervenkostüm der Gesundheitswilligen und befördern ein Gefühl der Angst und Hilflosigkeit – und wohl auch: des schlechten Gewissens.

So gesehen, kann man den Anti-Raucher-Feldzug auch als eine groß angelegte Ersatzhandlung und Ablenkungskampagne (und letztlich auch Beschäftigungstherapie) betrachten. Die weltweite ökologische Zerstörung des Planeten wird nur widerwillig registriert, während der Gesundheitsapologet vereinzelte private Genussneigungen zu gewaltigen Gefahrenherden aufbauscht.

Es ist an der Zeit, sich mit den Kehrseiten der modernen Gesundheitsbesessenheit auseinanderzusetzen. Denn wohl niemals zuvor hat die Gesundheit im Bewusstsein der Menschen eine so dominante Rolle gespielt, wurde soviel Aufwand betrieben, wurde soviel über Gesundheit nachgedacht, gejammert und geredet. Die Folge ist das Leben als ständiger Gefahrenherd für Erkrankungen, als ständige Vorbeugemaßnahme gegen mögliche Erkrankungen, und schließlich auch als ständige Angst vor möglichen Erkrankungen. Die Gefahrenpsychose wird zum Dauerbegleiter: Überall lauern Gefahren, überall werden Feinde vermutet, es entsteht ein paranoides Sicherheits- und Kontrollbedürfnis. Zuletzt wird das Leben an sich kontinuierlich seiner Fehlerhaftigkeit und Bösartigkeit überführt. Der Kampf gegen das Rauchen bietet sich an zum großen Stellvertreterkrieg.

Aber warum rauchen die Menschen überhaupt? Es gibt eine moderne Neigung, das Rauchen mit einem Mangel an Bildung und mit „asozialen“ Verhältnissen in Verbindung zu bringen. Viele Beispiele aus der Geschichte bezeugen das Gegenteil: Überall, wo geistiger Aufbruch herrschte, wurde der Tabakkonsum geschätzt und gepflegt: in den Herrenclubs der europäischen Geistes-Eliten, in der Künstlerboheme der Jahrhundertwende; selbst die Emanzipation der Frau fand ihren symbolischen Ausdruck in einer drastisch ansteigenden Zahl von Raucherinnen.

In der Dichtung, in der Literatur, im Film und sogar in der Philosophie gibt es vielfache Hinweise auf eine kulturpolitische und kulturphilosophische Dimension des Rauchens, seine Würde, seine Lustbereitung, sogar seine erkenntnistheoretischen Aspekte (bei Sartre). Rauchen, gerade nicht als Zwang verstanden, sondern als Befreiung von Zwängen.

Wahrscheinlich auch deshalb waren die Raucher schon immer massiven Verboten und zum Teil hasserfüllten Diffamierungskampagnen ausgesetzt. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts, als der Tabak von Amerika nach Europa kam, wird das Rauchen bekämpft und verteufelt. Schon Rodrigo de la Jerez, ein Begleiter Columbus’ und wahrscheinlich der erste offizielle europäische Raucher, wurde, als er aus Mund und Nase qualmend aus Amerika heimkehrte, von der Inquisition umgehend in den Kerker geworfen.

James I., König von England und Schottland, listete 1603/4 in seiner persönlich verfassten Streitschrift „A Counterblaste to Tobacco“ bereits alle bis heute geltenden Argumente gegen das Rauchen auf und nannte es zugleich „die größte aller Sünden“ („the greatest sinne of all“). Auch die seiner Meinung nach offenkundige Schädlichkeit des Passivrauchens wurde von ihm bereits ins Feld geführt.

Die moderne Anti-Raucher-Kampagne vertritt also einen Standpunkt, der bereits über 450 Jahre alt ist. Nur mit anderen Mitteln: An die Stelle der politischen Autorität des Königs und der moralischen Instanz der Kirche ist die juristische Streitkraft von selbsternannten Gesundheitsaposteln und die unerschütterliche Autorität der modernen medizinischen Forschung getreten.

Rauchen als „Verschwendung“, „Sünde“ und „gottloses Laster“: Vieles deutet daraufhin, dass die tief in unserer christlichen Glaubenstradition verankerte, asketische Grundhaltung zum Leben eine der entscheidenden Antriebsfedern auch der modernen Anti-Raucher-Bewegung ist. Sie erklärt den missionarischen Eifer, mit dem das Rauchen auch heute noch verfolgt wird und sie macht plausibel, warum der Hauptanstoß der modernen Verbotswelle aus dem puritanisch geprägten Amerika kommt.

Von Nietzsche stammt der Schlüsselbegriff des „asketischen Priesters“, der als Archetypus eines zutiefst misanthropischen, lustfeindlichen, paranoiden und missionarisch veranlagten Menschen den moralisch-psychologischen Kern der Bewegung erklärt: „Dieser Hass gegen das Menschliche, mehr noch gegen das Thierische, mehr noch gegen das Stoffliche, dieser Abscheu vor den Sinnen, vor der Vernunft selbst, diese Furcht vor dem Glück und der Schönheit, dieses Verlangen hinweg aus allem Schein, Wechsel, Werden, Tod, Wunsch, Verlangen selbst – das alles bedeutet (¿) einen Widerwillen gegen das Leben, eine Auflehnung gegen die grundsätzlichsten Voraussetzungen des Lebens.“

Wobei auch die Amerikaner und Puritaner anerkennen müssen: Egal, ob wir essen oder trinken, arbeiten oder Sport treiben, Stress haben oder Feste feiern – das Leben ist nun einmal unweigerlich ein Vorgang, der zu Abnutzung und Verschleiß führt, unabhängig davon, ob wir es streng asketisch führen oder in vollen Zügen genießen.

Der fröhliche Autofahrer vor mir bläst mir auf dem Fahrrad seine Abgase ins Gesicht. Für den Strom, der meine Wohnung erleuchtet, glüht im Zweifel irgendwo ein Atomkraftwerk. So bezahlen wir alle die Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation mit höchst riskanten Nebenwirkungen. Da wird man ja wohl hin und wieder – und natürlich rücksichtsvoll! – eine rauchen dürfen.

Der Autor, Jahrgang 1964, lebt als Fernsehproduzent und Publizist in Köln. 2005 erschien von ihm bei DuMont „Rauchen Sie? Verteidigung einer Leidenschaft“

Soll nur zum Nachdenken anregen warum wir uns eigentlich so auf der Nase herumtanzen lassen.
Insbesondere von einigen Politclowns. :-X

Herzliche Grüße aus Berlin,
ein DOPPELQUALMER.
robert-nather


Offline HeikoK

  • Forum "Veteran"
  • *
  • Club Member
  • Beiträge: 595
Re: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« Antwort #1 am: Mi.28.Feb 2007/ 01:13:32 »
Papier ist geduldig ... und meine Tastatur auch.

Hallo Robert  ;D

da muss ich logischerweise auch hier dagegenhalten ....  ;)

im Grunde könnte man natürlich sagen, jeder so wie er mag. Im Laufe der Jahrtausende würden die Raucher aussterben, einfach deshalb, weil sie statistisch gesehen eine geringere Lebenserwartung haben. Es würde jedenfalls lange dauern, da Rauchen wenigstens nicht direkt vererbbar ist und die Fortpflanzung normalerweise sehr früh im Leben stattfindet. Daher wirkt sich ein durch Rauchen bedingter Tod nicht sehr hemmend auf die Fortpflanzung aus.

Aber: ganz so einfach ist es nicht, weil tatsächlich Passivrauchen schädlich ist. Daher ist es normal, dass jemand, der sich gegen Rauchen entscheidet, die Möglichkeit haben sollte, nicht passiv mitrauchen zu müssen.

Natürlich hat die Welt mehr Probleme als nur das Rauchen. Selbstverständlich stellen viele davon eine viel größere Gefahr für die Menschheit dar. Der Unterschied zum Rauchen ist aber, dass viele dieser Probleme von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung getragen werden, und diese Probleme auch so komplex sind, dass man sie nicht in einfacher Weise angehen kann. In dem Punkt stimme ich dem Artikel zu. Ein Beispiel dafür ist vielleicht der Individualverkehr und die Luftverschmutzung durch Autos. Also fängt man eben da an, wo es einfach ist: z.B. beim Rauchen. Der Kausalzusammenhang zu Krankheiten ist eindeutig, die Problembehebung einfach, und das Problem "Rauchen" entsteht nicht aus einem täglichen Lebensbedürfnis unserer Gesellschaft. Insofern ist eines mit dem anderen überhaupt nicht zu vergleichen  : nein - und das ist der Punkt, den ich völlig anders sehe, als der Autor oben.

Allein schon folgendes hält mich davon ab, regelmäßig zu rauchen: Ich möchte mich nicht zum Sklaven von Tabakkonzernen machen lassen, die Substanzen in den Tabak mischen, die das Suchtpotential der Zigarette steigern. Dadurch fühle ich mich direkt fremdbestimmt und ... ja,  irgendwie "dem Profit geopfert" :o.

Im Übrigen scheint es mir, dass v.a. die Raucher die Diskussion als "hysterischen Feldzug" empfinden. Logisch, da ein Süchtiger, wenn er die Sucht nicht mehr ohne Weiteres ausüben dürfte, sich zumindest unbewusst existentiell bedroht fühlt. Ein Nichtraucher empfindet den "hysterischen Feldzug" einfach nur als begrüßenswert,

meint ein ab und zu genussrauchender  :whistling
Heiko

Offline Coventry Cat

  • Forum Member
  • Beiträge: 160
  • XJ 6 SI
Re: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« Antwort #2 am: Mi.28.Feb 2007/ 07:26:28 »
Um Mißverständnissen vorzubeugen - ich rauche selbst. Pfeife, wenn auch nicht besonders häufig.

Und trotzdem denke ich, dass ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden einschließlich aller Gaststätten gerechtfertigt ist. Meine Mitmenschen können meiner Leidenschaft - oder meinem Suchtverhalten - nämlich nicht ausweichen, und ich maße mir nicht an, das Maß aller Dinge zu sein und unbeschränkte Toleranz von der Welt um mich herum zu fordern.

Nebenbei bemerkt: mir schmeckt das beste Essen nicht, wenn ich es in einem vollgeräucherten Restaurant zu mir nehmen muss. Ich rauche dort nicht - also können andere auch darauf verzichten. Man spricht von Rücksichtnahme in so einem Fall - und wer die nicht gelernt hat, muss sie eben aufoktoiert bekommen.

Den Beschimpfungen der rauchenden Forumsmitglieder stelle ich mich gerne.

Ciao, Wolfgang
Allradantrieb heißt, an unzugänglichen Stellen steckenzubleiben.

Offline E-mAN

  • Sr. Member
  • *
  • Club Member
  • Beiträge: 3.639
Re: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« Antwort #3 am: Mi.28.Feb 2007/ 07:57:35 »
"Jeder so wie er mag" ... eine meiner Lebensleitlinien... jedoch nur, wenn sich das nicht GEGEN den anderen richtet.

Eine weitere Leitlinie: "Jeder kann tun was er will, solange er bereit ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen!"

Wenn es also zu einem "Körperschaden" kommt, dann sollte der Raucher die Behandlungskosten auch übernehmen, und sie sich nicht von der "Allgemeinheit" bezahlen lassen.

...und gegen Süchte kann man etwas tun, man muss es nur wollen!

Gruss
Egon





http://www.bod.de/index.php?id=894&objk_id=67928
Jeder so, wie er mag.

Offline Peter. J. Ortmann

  • Forum "Veteran"
  • Beiträge: 729
Re: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« Antwort #4 am: Mi.28.Feb 2007/ 08:48:28 »
Kompliment an den verfasser. Eine überaus gelungene polemik.   

Gestern las ich interessantes zum wetter-rhythmus. Das nämlich statistisch signifikant die wochenenden mit schlechterem wetter einhergingen als normale wochentage.  So seien die durchschnittstemperaturen an wochenenden im vergleich zu wochentagen in den letzten 70 jahren um 0.4 C° gefallen (wer hätte es gedacht). Ursache natürlich humaninduziert.  Und dagegen muß man was tun. Da 2 milliarden chinesen und inder in summe die luft verpesten, müssen wir folgerichtig die pendlerpauschale kürzen.

Wherever particular people congregate oder so -: peter
Six Six

Offline Peter Pleyer

  • Sr. Member
  • Garagenwart
  • Beiträge: 4.295
  • Diesel is der Feind der Kerze!
    • Meine Jaguare...sind Alle weg!
Re: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« Antwort #5 am: Mi.28.Feb 2007/ 09:40:50 »
Alles in Maßen....vor allem Bier... :D :D :D
Also...ich als Raucher...könnte mich aufregen über Rauchverbote in Kneipen oder Wirtschaften....oder auf Flughäfen bei stundenlangen Wartezeiten... :tongue!
Tu' ich aber nicht. Rauch ist ein Genussmittel....sei es Zigarette, Zigarre, Pfeife. Mit einhergehen des radikalen Rauchverbotes in Italien z.B. habe ich mich sehr schnell daran gewöhnt in nicht mehr allzu stickigen Kneipen zu sitzen...(wer rauchen will geht halt eben kurz mal vor die Tür,... oder wenn das zu unbequem ist..dann LÄSST er es einfach!) Also wo Nichtraucher sind....gebietet schon seit jeher ersma die Erziehung zu FRAGEN ob es denn störe wenn man nun am Tisch raucht. Nur macht das heute dank Sittenverfall keiner mehr....und deswegen is es auch legitim das Nichtraucher sich wehren. Aber bitte nicht militant....mit dem momentan zur Schau getragenen Exorzismus!
Ich bin Raucher, PUNKT....und habe das GLEICHE Anrecht auf ein mir genehmes oeffentliches Leben wie ein Nichtraucher, PUNKT.
Es kommt wie immer drauf an WIE man miteinander umgeht.
Gruss
Peter  :xxx
p.s. @Egon, dann muessten ALLE die sich falsch ernaehren und dadurch ihre Gesundheit schaedigen auch für diese Kosten selbst aufkommen...wenn wir nicht mit zweierlei Maß messen wollen! Dann macht eine "Gesundheitsversicherung" schon keinen Sinn mehr...
Ich fahre inzwischen aus Bequemlichkeit...nur noch Range Rover Supercharged!

Offline E-mAN

  • Sr. Member
  • *
  • Club Member
  • Beiträge: 3.639
Re: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« Antwort #6 am: Mi.28.Feb 2007/ 10:01:22 »
Zitat
p.s. @Egon, dann muessten ALLE die sich falsch ernaehren und dadurch ihre Gesundheit schaedigen auch für diese Kosten selbst aufkommen...wenn wir nicht mit zweierlei Maß messen wollen! Dann macht eine "Gesundheitsversicherung" schon keinen Sinn mehr...

Hallo Peter,
du hast auch Recht... das war etwas platt... in Wirklichkeit ist das Ganze schon etwas komplexer.

Hierzulande hätten Raucher (sollte ein Rauchverbot eingeführt werden) ja noch "Glück" sie könnten vor die Tür... in Canada muss man sich teilweise 25 Meter von dem Gebäude entfernen.

Gruss
Egon :xxx :xxx :xxx
Jeder so, wie er mag.

Offline maribo

  • Forum "Veteran"
  • Beiträge: 911
  • God save the Cat?
Re: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« Antwort #7 am: Mi.28.Feb 2007/ 14:28:57 »
Hallo Wolfgang. ;)

Deiner Meinung schließe ich mich an.  :super
Rauche auch ab und zu Pfeife, manchmal eher selten kauf
ich mir eine Schachtel Ziggarillos. :whistling
Wenn ich rauche dann meistens im Freien oder da wo es keinen stört. :o
Käme nicht auf die Idee eine Gaststätte über ne Stunde
lang zu vernebeln. : nein
Finde es auch unmöglich wenn wir alle zwei Wochen zum Griechen essen
gehen von diversen Tischen zugequalmt zu werden. :tongue!

Merkwürdig ist es schon warum Deutschland als Schlusslicht in der Frage Nichtraucherschutz rangiert? :gruebel
Ach ja toll fand ich den Spruch eines Rauchers:
Die Nichtraucher wissen ja in welcher Gaststätte geraucht wird
da muss ja keiner rein gehen. :tongue! :tongue! :tongue!
Tolles Argument. :xxx

Einen (im Moment) rauchfreien Gruss Maribo. 8)




Jaguar die 2.Schönste Art meine Ersparnisse  zu vernichten..

Offline KlausA

  • Forum "Veteran"
  • Beiträge: 735
  • Grätz ist schneller als der Schall
Re: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« Antwort #8 am: Mi.28.Feb 2007/ 14:43:36 »
Genau, alles nur Hysterie.  :tongue!

So wie dieser Schwachsinnige, der behauptet zu wissen das Passivrauchen nicht schadet. Kein Mediziner, versteht sich.

Ich staune nur daß man plötzlich von 0 auf 100 will: Erst keinen wirksamen Schutz, dann sogar inder Disco Rauchverbot. Fehlt noch die Geräuschpegelbegrenzung, oder Ohrstöpselpflicht.

Klaus A.

Offline robert-nather

  • Forum Member
  • Beiträge: 53
  • Aus Freude am Gleitflug! XJ81
Re: Abgase und Rauchen/Alles nur Hysterie ?
« Antwort #9 am: Mi.28.Feb 2007/ 23:17:25 »
Hallo Katzenfreunde,  :gruebel
schön das einige die Fragestellung verstanden haben Und Danke für die privaten Mails.
Es geht mir nicht um die autofahrenden Abgasproduzenten und die Tabakqualmer sondern wie uns das ganze verkauft wird.
Es geht den Politikern doch nicht wirklich um unsere Gesundheit - ich denke das man uns unter dem Deckmantel der Fürsorge um unserer Gesundheit noch mehr in den Geldbeutel fassen will und um einen weiteren Einschnit in unsere Freiheit.
Ja, auch die Freiheit meine eigene Gesundheit zu schädigen. Jeder der Alkohol zu sich nimmt darf das ja auch ohne staatlicher
Einschränkung. Das dies weit gefährlicher sein kann wird ja sicherlich keiner bestreiten zumal es ja wissenschaftlich unterlegt ist das täglich zwei Bier bereits Alkoholismus ist. Wir trinken trotzdem weiter. Es hat ja was mit gesellschaftlichem Usus zu tun.
Vor allem gibt es reichlich Steuereinnahmen.
Aber ich will nicht ausschweifen sonst müßte ich noch mehrere Seiten schreiben was mir keine Freude sondern Arbeit bereiten
würde und das mag ich nicht mehr.
Ja ich bin Raucher, Autofahrer - XJ81 der hinten Blümchen rausbläst - und trinke keinen Alkohol weil ich mit 45 festgestellt habe das er mir nicht mehr bekommt obwohl ich recht Standfest war. Wenn man will kann man das auch, man muss sich nur selbst besiegen. Ganz allein.
Ich habe nichts gegen Nichtraucher, Verkehrsteilnehmer ohne Abgase und Alkoholkonsumenten sofern sie mich in Ruhe lassen
und mir nicht den Tag versauen.
Es ist ja auch eine Frage wie man miteinander umgeht insbesondere mit der Rarität des guten Benimm.
Ausserdem zahlen wir alle in einen Sack ein und wollen auch was daraus bekommen. Wehe da feht ein Stück Einnahme.
So, nun will ich einen wie ich hoffe schlaueren dranlassen und gebe euch seinen nachstehenden Artikel zur Kenntnis und Nachdenken.  :-X

Richard Herzinger - 28.02.2007 21:13
Der Staat verbietet zu viel und zu gern

DPA
Allen Kritikern von Fortschritts und Zivilisations zum Trotz: Die Moderne tut dem menschlichen Organismus gut. Die Bewohner der westlichen Industrieländer werden immer gesünder. Das Rauchen ändert daran nichts. Und – Menschen haben ein Recht auf Laster.

Sie haben heute eine durchschnittliche Lebenserwartung von ungefähr 80 Jahren – mit weiterem Potenzial nach oben. Dennoch herrscht in der westlichen Welt eine Alarmstimmung, als könnten uns nur drastische staatliche Eingriffe in unsere Lebensgewohnheiten vor überall lauernden tödlichen Bedrohungen unserer Gesundheit schützen. Die Kampagne für ein flächendeckendes Rauchverbot in der Öffentlichkeit ist dafür das derzeit spektakulärste, aber nicht das einzige Beispiel.

Kaum hatten sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer auf eine weitgehende Null-Toleranz-Lösung für Raucher in der Gastronomie verständigt, schockte eine neue Studie zur Übergewichtigkeit die deutsche Öffentlichkeit: Die Deutschen seien angeblich fetter als die meisten ihrer europäischen Nachbarn. Es wird wohl nicht lange dauern, bis eifrige Gesundheitspolitiker hier dringenden Regelungs- und Verbotsbedarf im Kampf gegen vermeintlich krank machende Lebensmittel vermelden werden.

Dabei kann niemand bestreiten, dass die Ausweitung des Nichtraucherschutzes von starken, vernünftigen Argumenten gestützt wird. Bedenklich ist freilich die Art, wie die Diskussion mittlerweile geführt wird – beziehungsweise nicht mehr geführt werden darf. Wer sich der Forderung nach radikaler Verbannung des Rauchens aus dem öffentlichen Raum noch argumentativ widersetzt, gerät im günstigsten Fall in den Verdacht, von der Tabakindustrie manipuliert zu sein – wenn er nicht gleich als moralisch defekter, unbelehrbarer Wirklichkeitsleugner abgestempelt wird. Wer am Rauchen festhält, erscheint der Phalanx der Gesundheitswächter ohnehin als bedauernswerter oder verächtlicher Ewiggestriger, als Sklave seiner Sucht, der seiner Sinne nicht mächtig ist und daher mit massiven Zwangsmitteln daran gehindert werden müsse, das Leben seiner Mitmenschen zu bedrohen. In dieser Panikstimmung scheint es auch kaum noch jemandem als unverhältnismäßig, wenn als Buße für einen Verstoß gegen Rauchverbote Geldsummen in der schwindelnden Höhe von 1000 Euro ins Spiel gebracht werden.

Dabei stützt sich diese harte Haltung auf fragwürdige Zahlen, die dennoch als unbestreitbare Wahrheiten im Umlauf sind. Angeblich sterben am Passivrauchen pro Jahr 3300 Menschen. Das klingt zunächst wie eine Horrorzahl – auch wenn es sich dabei um nicht mehr als etwa 0,004 Prozent der Bevölkerung handelt. Das wären freilich noch immer 1000 Prozent zu viel. Mit welchen wissenschaftlichen Methoden aber will man diese genaue Zahl ermittelt und den Tod von Menschen auf die eine alleinige Ursache zurückgeführt haben? Könnte nicht zumindest ein Anteil daran Autoabgasen oder anderen schädlichen Substanzen in der Atemluft zugeschrieben werden? Exakt ermittelt werden kann dagegen etwa die Zahl der Verkehrstoten – es sind 14 pro Tag. Doch (noch?) erwägt niemand, deshalb den motorisierten Verkehr vollständig einzustellen.

Indes geht in Deutschland die Zahl der Raucher ebenso wie die der Verkehrstoten zurück, rauchfreie Zonen nehmen seit längerer Zeit kontinuierlich zu. Aufklärung über Risiken wie die des Rauchens und Rasens mag langwierig sein, wirkungslos ist sie nicht. Doch die Geduld mit den Lernprozessen offener Gesellschaften beim vernünftigen Umgang mit alltäglichen Gefahren scheint zunehmend verloren zu gehen. Immer öfter tritt der Staat als oberste moralische Instanz auf, die dekretiert, welche Art von Umgang mit Lebensrisiken als die einzig akzeptable zu gelten hat.

Diese staatliche Einmischung wird von den Bürgern jedoch kaum noch als Einschränkung in ihr privates Selbstbestimmungsrecht wahrgenommen. Der Staat tritt ihnen als Exekutor einer quasireligiösen Sehnsucht entgegen, die aus dem Herzen der Gesellschaft selbst kommt: Er möge sie restrisikofrei gegen alle Beeinträchtigungen ihres Wohlbefindens absichern. Dahinter steigt ein neues Menschenideal der egalitären demokratischen Gesellschaften auf: Es ist der rundum gesunde, von allen privaten Lastern gereinigte Mensch, die ihm selbst und anderen zum Schaden gereichen könnten.

Doch dem Einzelnen Räume für das Ausleben von Lastern in zivilisierten Grenzen zu schaffen gehört seit eh und je zu den Grundbedingungen der Freiheit in bürgerlichen Gesellschaften. Ein Staat, der, gedeckt von der öffentlichen Meinung, von den Einzelnen rund um die Uhr nur das Tugendhafte verlangt und ihn dabei mit moralischen Argusaugen überwacht, könnte sich vor unser aller Augen in eine albtraumhafte Zwangsanstalt verwandeln.

Aus MSN

Sollte man sich da nicht doch ein paar Gedanken machen.  :gruebel

Dann noch einen schönen Abend wünscht euch aus Berlin  :-X

robert-nather