Hallo zusammen,
ich hoffe Ihr habt vielleicht ein paar Ideen und Anregungen, wie ich mit der Situation umgehen soll.
Ich bin stolzer Besitzer eines '92er DDS. Beim Kauf Juni letzten Jahres knapp 125Tkm gelaufen, rostfrei(!), neuer TÜV, Scheckheftgepflegt, also kurz und knapp alles perfekt.
Ich bin den Wagen jetzt ziemlich genau ein Jahr im Alltagsgebrauch gefahren (auch im Winter – man möge Nachsicht üben) habe etwa 20Tkm runter. Prinzipiell war ich bisher Pannenfrei, aber irgendwas ist ja immer. Bis auf ein Paar Kleinigkeiten an der Elektrik die ich mir selber zugetraut habe, wurde alles bei einer Jaguar Vertragswerkstatt gemacht inkl. 132tausender Inspektion, Endtöpfe, Bremsbeläge, Lenkbuchsen, Zusatzluftventil…also nichts wildes.
Bis hierher war ich also äußerst zufrieden, und auch erleichtert, da ich nicht der große Autoversteher bin, und ich mir auch im Klaren war, das der Kauf einer Serie III schon so einige Risiken birgt, wenn man nicht vom Fach ist. Soweit der positive Teil meiner Geschichte.
Und jetzt kommt’s:
11. Juni, also Fronleichnam dieses Jahres ist mir ein kleines Missgeschick passiert.
Ich hatte den Wagen vor dem Haus geparkt, die Motorhaube geöffnet (wollte Wasser, Öl, etc checken) war 10 Minuten im Haus, und währenddessen hatte sich eine ziemlich üble Gewitterschauer in meinen Motorraum ergossen (nein ich habe keine Motorwäsche gemacht…das wurde ich jetzt schon mehrmals gefragt….nur um hämischen Fragen vorzubeugen). Fazit…der Wagen sprang nicht mehr an. Ich habe dann mal alles abgetrocknet was meiner Meinung nach nicht feucht sein sollte, Zündkabel, Zündspule, usw., Verteilerkappe auch mal von innen auf Feuchtigkeit geprüft. Kein Erfolg. Freitagmorgen ADAC gerufen, der Engel hat mal ehrfuchtsvoll in den Motorraum geblickt, war aber bis auf einen kläglichen Versuch mit Startpilot wohl noch ratloser als ich. Na gut den Versuch war’s wert. Dann Montagmorgen den Wagen in meine Jaguarwerkstatt schleppen lassen, ich hatte dort sowieso einen Termin für die 144tausender Inspektion eine Woche später. Man Versprach mir sich zu kümmern…
Dann am Nachmittag der erste Anruf von der Werkstatt, man wisse nicht, aber man wolle die Zündkabel tauschen(waren auch ziemlich verschmoddert) Zündkerzen wären im Rahmen der Inspektion sowieso drangewesen…OK… Zündkabel müssen Bestellt werden, dauert ein zwei Tage…auch OK. Dann Mittwoch nächster Anruf: Wagen springt an, nimmt aber kein Gas an, man wolle die Vakuumdose noch tauschen, außerdem habe man ein Kerzengewinde nachschneiden müssen. Donnerstag dann die Gute Nachricht: Wagen ist fertig. Restliche Inspektion dann am Montag. Freitag abgeholt, 800 Euro dagelassen, Motor läuft perfekt, alles gut. Am Sonntag nicht gefahren. Montagmorgen (22.6.) wollte ich mich dann auf den Weg zur Werkstatt machen um den Rest der Inspektion durchführen zu lassen…..Wagen springt nicht an. ADAC… Abschleppwagen… Werkstatt….man wolle sich kümmern. Mehrfach nachgefragt: ja, der Wagen springe definitiv nicht an, aber man wüsste noch nicht…..Montag (29.6.) Anruf von der Werkstatt: Man habe den Fehler gefunden…Unterdruckventil…muß bestellt werden…2 Tage Lieferzeit….3 Tage…4 Tage…Freitag dann Anruf: Wagen springe jetzt an, aber die Zündung verstelle sich immer wieder von selbst(?)...man wolle noch den Verteiler tauschen…muß bestellt werden….Lieferung voraussichtlich Mittwoch… Donnerstag (9.7.) Anruf: Verteiler ist eingebaut, Wagen läuft, Inspektion fertig, man wolle aber am Freitag morgen noch mal testen und ggf. am kalten Motor noch mal neu einstellen, Bremsscheiben hinten müssten noch neu, man würde neuen Termin machen sobald Teile verfügbar….Wenn’s denn sein muss… Feitag Nachmittag abgeholt, 1400Euro dagelassen(OK, mit Inspektion). Lehrlauf viel zu hoch 1200U/min, sobald Motor warm wurde total unrunder Lauf, geht im Lehrlauf fast aus. Zum reklamieren war’s zu spät…also Montag ganz vorsichtig zur Werkstatt gekrochen, Verbraucht knapp 15 l /100km (vorher c.a. 21 l) … man wisse nicht, man müsse nachschauen. Dienstag…Mittwoch…dann Donnerstag(16.7.) Anruf: Wagen ist fertig….und, was war’s jetzt…..Zündspule, rechnen wir dann Zusammen mit den Bremsscheiben ab, Termin 28.7.
Bin skeptisch….Wagen Donnerstagnachmittag abgeholt, nichts bezahlt, Motor läuft perfekt, Blick unter die Motorhaube: neue Zündspule, anderer Zündverstärker, sieht nicht neu aus....hauptsache läuft. Verbrauch immer noch 15-16l…..Leistung OK, runder Lauf, dann spar ich jetzt eine Menge Sprit, auch schön. Am Wochenende ein paar schöne Touren unternommen, alles bestens, muß wohl meine Tankgewohnheiten ändern. Dann Montagabend (20.7.) unterwegs auf der Autobahn, moderate Geschwindigkeit(max. 170) plötzlich lässt die Leistung nach, fahre ab, im Lehrlauf geht Motor aus. Springt nicht mehr an….ADAC…Abschleppwagen…erstmal nach Hause…Nachdenken…Werkstatt wechseln?....Mechaniker töten?....Naja einen Versuch sollen sie noch bekommen. Mittwochmorgen(22.7.) ADAC…Abschleppwagen…zur Werkstatt…Wir kümmern uns. Donnerstag, Freitag, Montag...Mittwoch (29.7.)rufe ich dann an: Urlaubszeit, Krankheit, nur zwei Leute in der Werkstatt, diese Woche nicht mehr…wer sollte denn vor mir dran sein, warten da noch mehr Leute seit eineinhalb Monaten auf die Behebung eines Fehlers….ich will nicht zickig sein…nächste Woche also. Montag…Dienstag…Mittwoch (5.8.) ich rufe an: Urlaubszeit, nur zwei Leute in der Werkstatt, wir versuchen morgen mit Ihrem Wagen anzufangen, vielleicht schaffen wir’s bis Freitag…Anzufangen…also noch gar nichts passiert….gut die haben’s auch nicht leicht aber Freitag scheint mir jetzt eher unrealistisch, wie erwartet kein Anruf…also nächste Woche, was soll’s. Montag, Dienstag, Mittwoch (12.8.) ich rufe an: Werkstattleiter aus Urlaub zurückgepfiffen, alles drunter und drüber gegangen (war mir auch schon aufgefallen…danke) heute wolle man sich der Sache annehmen. Donnerstag…Freitag (14.8. heute) ich rufe an: grade keiner zu sprechen, man ruft zurück… Anruf verpasst…Mailbox: man müsse sich wegen des Motors noch mal unterhalten…..Panik!…fahre zur Werkstatt: Auf drei Zylindern keine Kompression mehr, Ursache unbekannt, einen gebrauchten Motor solle ich mir besorgen, man könne das nicht selber, weil man ja dann Garantie geben müsse. Reparieren würde mich teurer kommen. Man würde den dann aber gern einbauen. Ich solle mir das in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Den Leihwagen erstmal noch behalten…Danke!
So, da stehe ich jetzt, habe eine Traumhaft schöne Serie III aber anscheinend keinen Motor mehr, oder einen den man nicht mehr reparieren kann?
Jetzt habe ich eine ganze Menge Optionen, und ehrlich gesagt keine Ahnung wie’s weitergehen soll. Wo zur Hölle kriegt man 'nen Motor her, und vor allem woran erkennt man ob der OK ist, und was kann/muß der kosten? Meine Kollegen kamen gleich mit ADAC Rechtsberatung, Gutachten, klagen, aber wie stehen die Chancen bei so was? Die Werkstatt war eigentlich recht kulant mit kostenlosem Leihwagen für die entstandenen Verzögerungen, etc. Ich bin gar nicht auf Streit aus. Aber habe ich per se Ansprüche, wenn mir nach Reparatur incl. Inspektion nach vier Tagen der Motor verreckt? Dann wäre ich ja blöd, wenn ich’s nicht machen würde. Zumindest bin ich mir recht sicher, dass ein bisschen Wasser von oben, keinen Einfluss auf den Gesundheitszustand meiner Zylinder haben sollte. Aber der Werkstatt eine Schuld zu beweisen scheint mir auch kein leichtes Unterfangen. Was kann da eigentlich passiert sein? Der Motor war nie zu heiß, hatte nie zu wenig Öl, wie kriegt man den 5,3er HE überhaupt kaputt? Was würdet Ihr an meiner Stelle machen? Ich wäre für Euren Rat wirklich dankbar.
Grüße
Marcus