Bezugnehmend auf Rudi's Beitrag vom 08. August 2006 will auch ich, als seit weit über 20 Jahren jaguarfahrender und als Kind bereits in den frühen 1950-er Jahren mit dem Mythos und der Marke Jaguar Infizierter, meinen Gedanken zu dem Thema mit kritischen Anmerkungen freien Lauf lassen:
Es ist schon erstaunlich, wie eine Marke, welche ums Überleben kämpft, immense Verkaufseinbußen erleidet und lt. Handelsblatt eventuell sogar zum Verkauf an chinesische Investoren ansteht, sich seinen Kunden gegenüber verhält.
Da wird einem Freundeskreis von Jaguar-Enthusiasten (kein Verein und keine wirtschaftlichen Interessen) untersagt, weiterhin die Wort-Bild-Marke Jaguar in ihrem Logo zu verwenden sowie die Verlinkung zur Homepage von Jaguar Deutschland zu unterlassen. Das gegenüber einer Kundenclientel, welche sich mit Besitz von sehr weit über einhundert Jaguar-Fahrzeugen, angefangen vom SS 100, rühmen kann. Nicht nur alte Fahrzeuge, auch XJ und XK allerneuester Produktion befinden sich darunter oder wurden gerade bestellt.
Marketing bedeutet unter anderem, als Hersteller nicht nur Werbung zu betreiben sondern auch Kundenbetreuung zu exerzieren. Und wenn diese Kunden sogar, aus Überzeugung zum Produkt, kostenlos Werbung dafür betreiben - wie gesagt aus Überzeugung - dann ist es vollkommen unerklärlich, daß dies untersagt wird mit Androhung von juristischen Schritten bei Nichterfüllung.
Als unheilbar infiziertem Jaguaristen stellt sich mir wirklich die Frage, ob ich mich nicht einer falschen Marke verschrieben haben sollte. Andere Markenhersteller schätzen das Vertrauen der Kunden ohne Wenn und Aber, schätzen es damit auch, daß die Heritage und der Mythos von außen her hoch gehalten wird.
Vielleicht ist es aber genau das, was Jaguar nicht unter Gorgeous versteht und will ganz andere Zielgruppen mit dieser Kampagne erreichen.
Sollten wirklich chinesische Investoren Jaguar erwerben, wird sich vielleicht dieses Verhalten ändern. Diese Herren wollen ihre Produkte nämlich verkaufen und ich persönlich glaube, daß das "Wie" keine Frage wäre. Chinesen waren schon seit jeher clevere Handelsleute.
In dem Berufszweig, in welchem ich tätig bin, ist die beste Werbung die, die durch zufriedene Kunden betrieben wird. Jaguar möchte dies anscheinend nicht. Eine direktere Verbindung als durch die Mitverwendung des Firmenlogos in einem Logo einer Enthusiastenvereinigung zum Podukt gibt es doch kaum.
Ich hoffe nicht, daß es eines Tages so weit kommen könnte, daß alle Jaguarbesitzer abgemahnt werden, weil sie an ihren Fahrzeugen nicht die Embleme der Wort-Bild-Marke Jaguar entfernt haben, da die Nutzungsrechte derer, alleine bei Jaguar liegen und mit Verkauf des Fahrzeugs nicht an den Kunden weitergehen.
Rolf B.