Hallo, Gruß an Alle im Forum und an alle JOC Mitglieder 
Es ist schon sehr lange her, dass ich mich in eine Französin verliebt habe......nicht in die Deneuve und auch nicht in die Bardot, die Rede ist von einer automobilen Dame, der DS,
der
Citroen DS, welche ausgesprochen „Deesse“, Göttin bedeutet.
Als Student erst habe ich eine DS von einer Antiquitätenhändlerin gekauft und habe sie auch Heute noch,
nur inzwischen ist sie geliftet die betagte Dame und macht immer noch eine gute Figur.
Ihre Vorzüge wussten schon Fantomas, Alain Delon und Louis de Funes zu schätzen, einzigartige Formgebung,
üppige Platzverhältnisse und unübertroffener Fahrkomfort.
Eine exotisch-extravagante Erscheinung mit verzeihbaren Schwächen.
Eine echte Dame eben.
Neue Liebe, English beauty... relativ zeitgleich aber entdeckte ich auch die stilistische Finesse einer englischen Schönheit nämlich der des XJ Modells der Serie II, zeitlos elegant, ein perfekt proportioniertes Automobil, das gediegene Ambiente, einfach herrlich.
Die Zuneigung war entfacht, aber die allwissende Fachpresse, die vermeintlichen Fachleute, die Zuffenhausener Speedfreaks, die Stuttgarter Anhängerscharen, die weiß-blaue Fraktion alle rieten wie bekannt mit erhobenem Zeigefinger und unendlichen Mängellisten von Jaguar ab.
All dies trübte mein Begehren, verunsicherte mich nachhaltig aber Liebe macht ja bekanntlich blind.
Jahre vergingen und Modelle wechselten.
Nach reichlichem hin und her und einer kurzen Affäre mit einem rechtsgelenktem XJ6 Serie II,
aus Armeeangehörigenvorbesitz, entschied ich mich viele Jahre später 2005 für mein Modell der Wahl.
Einen
Jaguar XJ8 4,0Das einzige Problem, so sollte es sich bei der Suche herausstellen war, dass mein XJ ausschließlich wie folgt aussehen sein sollte: britisch racing green mit hellem Interieur und dazu noch die übliche Wunschliste die eher für den Weihnachtsmann als für den Automarkt geeignet war.
1.te Hand, unfallfreier, unverbastelter Originalzustand, aus solventem, seriösem Vorbesitz, lückenloses SH, Laufleistung unter 50.000 KM. und natürlich zu einem realistischen Preis.
Zuviel verlangt?! Vielleicht! Und vor allem wer glaubt denn noch an den Weihnachtsmann?
Kleinkinder und wahrscheinlich nur ich.
Aber…glaubt mir Freunde; es gibt ihn wirklich, den Weihnachtsmann.
Echte Herzenswünsche erfüllt er früher oder später, man muss nur fest genug daran glauben
;-)
Bis Weihnachten sind es inzwischen noch ca. 2 Monate aber, eines schönen Morgens im August 2007 geschah es, „das vorweihnachtliche Wunder vom Rheinland“.
Da stand er da, der XJ8, wie ersehnt in brg/cashmere, so wie ich ihn haben wollte und die Laufleistung? Unglaubliche, traumhafte 42.400 original KM von einem seriösen, reifen, gleich zweifach promovierten Erste Hand-Vorbesitzer, wie ich in Erfahrung bringen konnte. Es folgten ein Einblick in das Serviceheft und einige Recherchentelefonate.
Der Wagen wurde bei dem Jaguar Händler der ihn einst, 1998, ausgeliefert hatte bis zum Sommer 2007 lückenlos scheckheftgepflegt und penibel gewartet.
Der Verkäufer mit dem ich telefonierte kannte den Vorbesitzer und das Auto auf Anhieb, so erschloss sich mir das gesamte Historienpuzzle des Fahrzeuges.
Alles super, Alles toll und da alles so rosig erschien, machten sich ein paar graue Skepsiswolken an meinem Käuferhimmel breit. Ich muss erwähnen dass der Wagen von einem freien Händler zum Verkauf angeboten wurde, der nicht gerade durch persönliche und professionelle Seriosität überzeugte, dafür aber bestärkend von Ehre und Vertrauen redete. Jeder hat eben seinen Stil, oder wie die Kölner sagen :“ jeder Jeck iss anders“!
Lieber nüchterne Vorsicht als blinde Verliebtheit inklusive späterem bösem Erwachen, war das Credo der Stunde.
Ich hatte ja ohnehin vor, den Wagen bei einem Jaguar Vertragshändler durchchecken zu lassen, so war mein Plan, aber dies jedoch deutete der Verkäufer als Zeichen nichtvorhandenen Vertrauens, winkte kategorisch ab und schlug als Alternative vor, dass sich mein Fachmann das Auto vor Ort gerne ansehen könne, wenn ich seinen Aussagen keinen Glauben schenke.
Hatte er was zu verstecken? Andererseits standen 4 weitere Jaguar Fahrzeuge auf dem Platz, inkl. eines US XK 140.
Wie heißt es doch so schön: “Geht der Prophet nicht zum Berg, kommt der Berg eben zum Propheten“!
Ein externer Jaguar Werkstattmeister den ich kurzfristig nach Feierabend netterweise engagieren konnte, war die Rettung; es folgte ein gründlicher Check durch den Profi.
Sicher, souverän und zielgerichtet inspizierte er das Objekt meiner Begierde unter den Augen der Verkäufer. Ich war erleichtert, der Jag entpuppte sich tatsächlich als eine ungeliftete Schönheit, als eine echte liebevoll gepflegte Katze. Kein fake, kein gepudertes, geschminktes cachiertes Modell, meine Suche hatte ein Ende. Es handelte sich um ein sehr gepflegtes Exemplar aus Liebhaberhand welches gelegentlich bewegt und stets gepudert wurde. Beste Pflege hatte der Vorbesitzer und Katzenfreund der mehrere sein Eigen nannte auch dieser Katzen zukommen lassen, geht es der Katze gut, freut sich der Fahrer.
Es war ein wenig wie Weihnachten unter`m Christbaum, das brg hat ja was davon.
Es war die echte Mona Lisa, und es war innige, vorweihnachtliche Freude mitten im sonnigen August.
So long …: „es lebe der Weihnachtsmann“!
Liebe Grüße von X-J-avier
Thema: Feuer und Flamme für Mona Lisa oder der Weihnachtsmann lebt. (XJ8 42.200 km) (Gelesen 10212 mal)