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Jaguar-Talk => Rechtliches / Probleme => Thema gestartet von: JagDriver am Do.13.Apr 2006/ 12:34:39

Titel: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Do.13.Apr 2006/ 12:34:39
Hallo Forumsleser,

die in verschiedenen Beiträgen hier im Forum beschriebenen Umstände >Link 1< (http://www.jaguar-online-club-forum.de/index.php?topic=14689.0)   >Link 2< (http://www.jaguar-online-club-forum.de/index.php?topic=14682.0) sind geeignet, die gesamte Szene des Young-/Oldtimerhobbys nachhaltig zu gefährden.

Daher hat sich eine „Initiative Kulturgut Mobilität“ unter der Führung von Peter-David Göhr zusammengefunden, die es sich zum Ziel gemacht hat, unser Hobby den politischen Vertretern nahe zu bringen. Und zwar nicht in kommerzieller Hinsicht, sondern das historisch erhaltenswerte Potential von Fortbewegungsmitteln gleich welcher Couleur, ob Youngtimer, Oldtimer, Veteran steht im Vordergrund. 

Anbei ein paar weitere Informationen, die ständig aktualisiert werden:


Zitat
Mit viel Argwohn wurde bereits zu Beginn der Techno Classica über die neu zu gründende „Initiative Kulturgut Mobilität“ diskutiert und immer wieder tauchte die Frage auf: Was wollen die Initiatoren denn eigentlich genau? Als ob im Vorfeld nicht immer wieder ausdrücklich betont worden war, dass es sich nicht! um eine Gegeninitiative zu bestehenden Institutionen handelt. Trotzdem verhielt man sich am Samstag anfänglich doch sehr vorsichtig auf dem Stand, der uns freundlicherweise von den Organisatoren der „Creme 21“ für das erste Treffen der Initiative zur Verfügung gestellt worden war. Jürgen Ockens als Vertreter des Historischen Arbeitskreises der FIVA wies nochmals darauf hin, dass es nicht nur darum geht, was gesagt wird, sondern auch wie es auf der anderen Seite ankommt. Ich glaube, diese Bedenken konnten am Samstag endgültig ausgeräumt werden.
Es war ein Treffen von sachlich am Thema Interessierten und dies über die leider doch oft existenten Grenzen zwischen Young- und Oldtimern hinweg. Auch die Zweiradfraktion war durch Willy Hof vom Veteranen-Fahrzeug-Verband vertreten und bat darum, doch die Besitzer historischer Zweiräder nicht bei den Bemühungen der Initiative zu vergessen. Ihm wurde versichert, dass dies sicherlich nicht geschehen würde. Der AvD war ebenfalls mit Johannes Hübner als stillem Beobachter vertreten.
Ganz schnell war klar, dass die Initiative Gruppen, die innerhalb der Oldtimerszene bisher eher nebeneinander standen, gemeinsam an einen Tisch holen kann, um die gemeinsamen Probleme unter dem Aspekt des kleinsten gemeinsamen Nenners anzugehen und gemeinsam Visionen zu entwickeln. Besonders bemerkenswert war auch, dass Institutionen wie die Deutsche Fachwerkstraße vertreten waren oder mit Frau Gundula Tutt eine Diplomrestauratorin, die als Spezialistin für die Konservierung von historischen Oberflächen auf technischem Kulturgut gilt, anwesend war.
Es wurde nochmals betont, dass es uns bei unseren Bemühungen nicht darum geht, unsere Fahrzeuge zu Kulturdenkmälern werden zu lassen. Viel eher muss eine breite Öffentlichkeit und die Entscheider in der Politik für diese Thematik sensibilisiert werden, damit mobiles Kulturgut auch mobil bleiben kann und unsere Kinder und Enkel historische Fahrzeuge nicht nur als „Stehzeuge“ aus dem Museum kennen. Vergleicht man zum Beispiel die geringen Besucherzahlen der Automobilmuseen und die hohen Zuschauerzahlen bei Oldtimerveranstaltungen, so erkennt man, wie wichtig es ist, historische Fahrzeuge auch in ihrer Mehrdimensionalität dem Zuschauer präsentieren zu können. Ein historisches Fahrzeug muss man fahren sehen, hören, riechen und möglicherweise auch schmecken können.
Zentraler Dreh- und Angelpunkt der Initiative wird die Homepage werden, die in den nächsten Tagen noch unter www.kulturgut-Mobilitaet.org und einige Tage später dann auch mit der Endung .de im Netz stehen wird. Hier sollen fortlaufend Artikel zum Thema Kulturgut Mobilität eingestellt werden, die die soziale, wirtschaftliche, technische und ethische Seite des Themas behandeln. Ebenfalls werden Informationsschriften eingestellt, die für unser Anliegen werben und aufklären sollen und die im PDF-Format von Initiativen vor Ort, von Oldtimerclubs oder -stammtischen, die ein Treffen veranstalten oder von anderen Interessierten herunter geladen und vor Ort verteilt werden können. Weiterhin werden wir Musterschreiben entwerfen, mit denen Interessierte die Entscheider in Sachen Kultur (z.B. Bürgermeister, Regierungspräsidenten oder Landesministerien) anschreiben können, um diese zum langfristigen Schutz des von uns bewahrten technischen Kulturguts zu bewegen.
Über die Homepage kann man auch ideeller Unterstützer der Initiative werden, indem man sich dort in die öffentliche Liste der „Mitmacher“ einträgt. Ein monatlicher Newsletter wird über gemeinsame Aktionen informieren. Wie im Vorfeld ebenfalls besprochen und am vergangenen Samstag nochmals bestätigt wurde, wird es keine Mitgliedsbeiträge oder ähnliches geben. Die gesamte Arbeit wird von engagierten „Mitmachern“ ehrenamtlich geleistet. Somit soll eine möglichst breite Unterstützungsbasis für diese Initiative erreicht werden. Wichtig ist auch, dass die Initiative jetzt schnell viele Interessierte findet, die unser Anliegen weit in die Szene – sei sie clubgebunden oder ein loser Zusammenschluss – hineintragen.
Mobiles Kulturgut muss mobil bleiben.
Die nächsten Beiträge zum Thema Kulturgut Mobilität werdet Ihr in der Rubrik "Clubs und Verbandmitteilungen finden.
Kontakt:
Initiative Kulturgut Mobilität
c/o Peter-David Göhr
Stresemannring 3
63225 Langen


Ich denke dies ist eine sehr unterstützenswerte Initiative und sollte daher unseren Zuspruch erfahren.

Gruß
JagDriver ;)

(http://img83.imageshack.us/img83/4779/kulturmobil8kr.gif)
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Do.13.Apr 2006/ 14:41:57
Mobiles Kulturgut muss mobil bleiben
Das Motorrad und das Automobil haben wie keine andere technische Errungenschaft unsere Lebensumwelt während der vergangenen 120 Jahre verändert. In Deutschland bemühen sich rund 300.000 Oldtimerliebhaber um die Erhaltung und Pflege historischer Fahrzeuge und deren Geschichte. Obwohl sich Politiker bei zahlreichen Veranstaltungen gerne des Oldtimers als Sympathieträger bedienen, werden –bislang unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit – immer stärkere Beschränkungen beschlossen. Historische Fahrzeuge, egal ob Automobil, Motorrad oder LKW, sind als ehemaliges Alltagsgut auch Kulturgut und müssen als solches erhalten werden. Die Politik hat die Erhaltung historischer Gebäude mit Hilfe der Denkmalpflege zur Chefsache erklärt und gleichzeitig den privaten Erhaltungsmaßnahmen historischer Fahrzeuge durch immer stärkere Einschränkungen in deren Gebrauch den Kampf angesagt.

Wird eines Tages ein VW Passat der ersten Baujahre nur noch im Museum zu sehen sein? Und werden wir unseren Kindern dann erklären: „Ja, das war einmal das erste Familienauto, dass es möglich gemacht hat, draußen auf der grünen Wiese einen großen Supermarkt entstehen zu lassen. Man hat plötzlich nicht mehr täglich seinen Kleineinkauf gemacht, sondern ist samstags zum großen Wocheneinkauf gestartet. Als Folge dessen ist der kleine „Tante-Emma-Laden“ an der Ecke verschwunden.“ Den Tante-Emma-Laden werden unsere Kinder leider auch nicht mehr kennen.

Dies soll ein kleines Beispiel dafür sein, wie ein Fahrzeug unser aller Lebensumfeld verändert hat. Und genau dies ist auch die Begründung dafür, dass ein solches Alltagsgut auch als Kulturgut schützenswert ist. Von den raren Fahrzeugen, die es geschafft haben, den Krieg zu überleben oder den kuriosen zwei- und vierrädrigen Konstruktionen der Nachkriegszeit, die das deutsche Wirtschaftswunder symbolisieren, möchten wir hier überhaupt nicht reden. Es kann nicht sein, dass all dies nur noch im Museum zu sehen ist. Zurückgehende Zahlen von Museumsbesuchern stehen einer immer größeren Zahl von Besuchern bei Oldtimerveranstaltungen gegenüber. Warum? Historische Fahrzeuge in ihrer Mehrdimensionalität zu erleben, sie fahren zu sehen, sie zu hören und zu riechen ist das, was eben das Besondere dieses mobilen Kulturguts ausmacht. Ein bewusstes und lebendiges Erleben dieses Stücks Technik und Kulturgeschichte ist nur in dieser Form möglich.

Dass Kulturgut nicht unbedingt nur ein Baudenkmal sein kann, hat die UNESCO 2005 unter Beweis gestellt, indem Sie den ‚Samba de Roda’ der Cachoeira-Region zum schützenswerten nichtmateriellen Weltkulturerbe erklärt hat. Unsere Forderung an die Politik geht dahin, dass auch historische Fahrzeuge einen besonderen Schutz verdienen und die Belange der Oldtimerszene künftig von den Kulturentscheidern in der Politik mitvertreten werden und nicht weiter Einschränkungen seitens der Verkehrs- und Umweltministerien unterworfen werden.

Der Anteil historischer Fahrzeuge – die ja oft nur am Wochenende eingesetzt werden, um dann einem breiten Publikum Fahrzeughistorie in lebendiger Form vorzuführen – am gesamten Verkehrsaufkommen ist derart verschwindend gering, dass die Politik endlich auch den kulturellen Wert der Erhaltung historischer Fahrzeuge als „Mobiles Kulturgut“ erkennen muss. Den Menschen, die mit großem Engagement private Zeit und persönliche Mittel aufwenden, um einem interessierten und immer wieder begeisterten Publikum diese Fahrzeuge in lebendiger Form zu zeigen, dürfen nicht ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.


Credo: Initiative „Kulturgut Mobilität“.

Warum wird so oft über die Erfindung des Rades gesprochen? Einfache Antwort: Weil das Rad die Welt verändert hat. Kulturelle Veränderungen waren und sind auch immer abhängig vom Thema Mobilität. Insofern kommt der motorisierten Mobilität der letzten 120 Jahre eine ganz besondere Bedeutung zu. Ob man alle Errungenschaften, die mit dieser Mobilität in Zusammenhang zu bringen sind, positiv bewertet, mag dahingestellt sein, aber sie sind Teil unserer Geschichte und es gilt, die Entwicklung dieser Mobilität zu dokumentieren.

Technisches Kulturgut umfasst einen weiten Bereich, der Produkte und Produktionsmittel der Technik einschließt und insofern von den Dingen des täglichen Lebens bis hin zu Industrieanlagen und dem Straßenbau, der die Architektur unserer Landschaften grundlegend verändert hat, reicht. Wenn wir den Zeitraum der letzten 200 Jahre sehen, dann ist das Automobil seit 120 Jahren so stark an der technischen Entwicklungsgeschichte beteiligt wie kaum eine andere Erfindung. Was uns jedoch fehlt, ist ein allgemeines Bewusstsein für den Wert dieses Kulturguts als dingliches Zeugnis der Vergangenheit, an dem sich viel über Arbeitsprozesse, Nutzung von Dingen und Lebensbedingungen ablesen lässt. Ja, wir gehen soweit zu behaupten, dass Ethik, Kultur-, Material-, Ingenieur- und Naturwissenschaften vom Automobil entscheidend mitbestimmt wurden. Das heutige Aussehen unserer Städte und Landschaften sowie die Gestaltung unserer individuellen Umgebung beruht zu einem großen Teil auf den kulturhistorischen Entwicklungen der zurückliegenden 200 Jahre.

Vielen Menschen ist die Formung ihrer Umgebung durch eine Industriekultur wenig bewusst. Und doch sind ihre kulturelle Identität, ihre gegenwärtige Lebenssituation genauso wie ihre Träume und Sehnsüchte eng mit dem Automobil verbunden. Insofern ist es von großer Bedeutung, einen Teil der Hinterlassenschaften des automobilen Industriezeitalters als historische Zeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts zu erhalten.

Der Verlust der wesentlichen Zeugnisse dieser nahen Vergangenheit hinterlässt im privaten wie im gesamtgesellschaftlichen Kontext eine Leere. Nur vor dem Hintergrund einer in der Breite der Gesellschaft verankerten Balance zwischen Vorwärtsstreben und Rückbesinnung kann ein Klima der Innovation und des wirtschaftlichen Aufschwungs entstehen. Und auf diesem Augenmerk sollte zu einem erheblichen Teil unser Hobby liegen. Oldtimer werden in Museen als Objekte und Belegstücke der Errungenschaften und der Meisterleistungen der Ingenieurkunst des 19. und 20. Jahrhunderts gesammelt oder aber von Interessierten, die sich für historische Lösungsansätze technischer Problemstellungen interessieren, dokumentiert. Aber um das Automobil als historisch komplexen Zeugen der Geschichte zu präsentieren, muss dieses auch für ein interessiertes Publikum auf der Straße – dem Ort, für den es geschaffen wurde – präsent sein. Leider hat unsere Politik das nur wenig begriffen.

Am 29. Januar 1886 erhält Carl Benz das Patent mit der Nr. 37435 auf das erste Automobil. Auf der Ringstraße in Mannheim fährt er am 3. Juli zum ersten Mal mit seinem .pferdelosen Wagen. außerhalb des Fabrikgeländes. Dies sind 120 Jahre Technikgeschichte, die die Welt veränderten und die es auch als ein Stück .Geschichte der Technik. zu bewahren und durch unsere Oldtimer lebendig zu präsentieren gilt.
______________________________________
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Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: MartinK am Sa.15.Apr 2006/ 00:21:28
Das Interesse an Oldtimerveranstaltungen kommt sicher nicht nur von der historischen Bedeutung sondern auch daher dass die Besucher sich auch mal schöne Autos ansehen wollen. Die meisten neuen Autos sehen nämlich total Schei... aus.

Martin
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Fr.28.Apr 2006/ 22:48:50
Der Feinstaub – ein modernes Märchen?
27.04.2006
von Mario De Rosa, Peter-David-Göhr und Ingrid Fu.ckner

Es war im April 1999, als die EU drei Richtlinien für Luftschadstoffe erließ. Darunter die Richtlinie zur Eindämmung des Feinstaubes. Im September 2002 wird das Bundesimmissionsschutzgesetz geändert und im Januar 2005 tritt die Feinstaubrichtlinie in Kraft, welche besagt., daß 50µg Feinstaub pro m³ nur an 35 Tagen pro Jahr überschritten werden dürfen.

Die exakte Definition des Feinstaubes, welcher die Gemüter erhitzt, lautet „PM10“. Darunter ist Feinstaub mit einem Partikeldurchmesser im Bereich von 10µm und darunter zu verstehen. Nun wird jedoch nicht jede Art von Staub verteufelt, was angesichts des eigentlich natürlichen Bestandteiles „Staub“ in der Luft auch nicht sinnvoll ist, sondern der Fokus auf die sogenannten „direkten Emissionen“ gelenkt. Darunter versteht der Gesetzgeber die Freisetzung staubhaltiger Abluft. Für diese sollen zu etwa gleichen Teilen die Industrie, die Gebäudeheizung und der KFZ-Verkehr verantwortlich sein. Daneben gibt es noch die „indirekte anthropogene Staubemissionen“, die auch als „sekundäre Staubquellen“ bezeichnet werden. Darunter zählt man z.B. Staubaufwirbelungen vom Boden (Strassenreinigungsmaschinen, Baustellen etc.), verstärkte Staubemissionen durch geänderte Landnutzung (Landwirtschaft) oder Staubbildung durch partikelbildende Gasreaktionen (wie die Oxidation von Schwefeldioxid zu Sulfat oder Stickstoffdioxid zu Nitrat etc.).

Dem Feinstaub werden gesundheitsschädliche Eigenschaften zugesprochen, was sicher zutreffend ist. Die einseitige Betrachtung des Problems jedoch und die Fokussierung des Gesetzgebers auf nur einen Gefahrenherd ist zweifelhaft und muß differenziert betrachtet werden. Wer würde z.B. an unseren deutschen Nordseeinseln den salzhaltigen Feinstaub kritisieren, wegen dem Gesundheitsbewusste diese Inseln so gerne aufsuchen ?

Es ist richtig, daß besonders feine Feinstaub-Partikel lungengängig sind, sich in den Lungenbläschen ablagern und somit entzündungsauslösend wirken können. Die ab 1.1.2007 ausgerufene Hatz auf alte Diesel-PKW und Fahrzeuge ohne Katalysator wegen des angeblich hohen Ausstoßes an Feinstaub scheint ob der Größe der ausgestoßenen Partikel grotesk. Fakt ist, daß alte Saugdiesel-PKW im Vergleich zu den modernen TDI-Fahrzeugen erheblich größere, und deshalb nicht-lungengängige Partikel ausstoßen und somit weit weniger zur Gesundheitsgefährdung des Menschen beitragen. Die groben Partikel werden meist abgehustet, die feinen bis ultrafeinen Partikel, von den einst steuerbegünstigten TDI-Fahrzeugen emittiert, sind es, die bis in die Lungenbläschen vordringen. Ein Fahrverbot für diese Gattung PKW ist aber aus Berlin nicht zu vernehmen.

Überdies ist die Meßmethode der Feinstaubanlagen nach heutigen Maßstäben als überholt anzusehen, da nach wie vor das Gewicht und nicht die Größe der Partkel gemessen wird. Große Russpartikel aber sind schwerer als feine Partikel und tragen somit in größerem Maße zur Überschreitung der Grenzwerte bei. Es macht also nicht die Masse, sondern die Qualität, den Unterschied. Daher verrät die Größe der Partikel kaum etwas über deren Toxizität. Der Trugschluß der 50µg-Regelung wird deutlich vor Augen geführt, wenn man sich eine einfache Rechnung vorstellt: Ein Partikel von 8µm Durchmesser wiegt genauso viel und wäre nach heutigem Massestandard genauso gefährlich wie 512 Millionen ultrafeine Partikel mit 0,01µm. Dennoch beruht der EU-Grenzwert in der Feinstaubbelastung der Luft (max. 50µg/m³ an 35 Tagen/Jahr) auf dem wissenschaftlich überholten Massekriterium.

Nichtsdestotrotz haben bereits verschiedene bundesdeutsche Städte Luftreinhaltepläne vorgelegt, welche sich einseitig auf die Verbannung der älteren Diesel-PKW sowie Fahrzeuge ohne Katalysator und somit auch unserer Oldtimer aus dem Strassenverkehr konzentrieren. Daß beispielsweise die Industrie oder die privaten Haushalte mit ihren Feuerungsanlagen zu gleichen Teilen Verursacher von Feinstaub sind, wird dabei zu wenig berücksichtigt. Kommentar eines Mitarbeiters des Hessischen Umweltamtes: „Ja, aber beim Fahrzeugverkehr können wir halt am schnellsten eingreifen.“

Wie zweifelhaft diese Maßnahme jedoch letztendlich ist, sollen die folgenden Beispiele aus Berlin veranschaulichen:


ein Fahrverbot für LKWs in einer der Hauptverkehrsstrassen von Berlin wurden 3µg/m³ weniger Feinstäube gemessen.
Würden Fahrverbote für alle PKW erlassen (was nicht angedacht ist), ließe sich der Wert voraussichtlich um lediglich weitere 3µg/m³ drücken.
Eine Verringerung dieser Effekte jedoch ist zu erwarten durch:

Ungehindertes Weiterfahren von Dieselfahrzeugen mit hohem Feinstaub-Ausstoß (z.B. TDI), womit die Fahrverbote nur einen Teil der zugelassenen Fahrzeuge betreffen.
• In Baden-Württemberg beträfe es ab 1.1.2007 Fahrzeuge, die mindestens 9 Jahre alt sind, was ca. 5% der PKW ausmacht (-> ein 20stel)!
Bürger können nicht einfach zu Hause bleiben, was einen verstärkten Busverkehr erfordert.
In der Sendung FAKT vom 13.06.05, ausgestrahlt im MDR wurde noch ein weiterer, die Luftqualität beeinflussender Faktor vorgestellt: Das Wetter ! Dies haben Experten zwischenzeitlich herausgefunden. Ein Faktor, der in der Feinstaubdiskussion gerne ausgeblendet wird. Besonders problematisch sind Hochdruckwetterlagen und Ostwinde, weiß man am Institut für Troposphärenforschung.

Interessantes Beispiel hierzu bietet der Schwartenberg im sächsischen Erzgebirge. Einfluß von Verkehr, Fehlanzeige. Trotzdem steigt die Feinstaubbelastung hier mit jedem Tag Trockenheit kontinuierlich an. Und so wurde selbst dort oben im Jahr 2004 der Grenzwert von 50µg/m³ Luft zwei Mal überschritten. 2003 kam das sogar 10 Mal vor.

O-Ton Prof. Alfred Wiedensohler, Leibnitz-Institut für Troposphärenforschung in FAKT: „Kommt die Luft von Osten, ist sie angereichert mit Feinstaub. Bei Ostwetterlagen sind die Konzentrationen höher, weil die Luftpartikel nicht ausgewaschen werden (Anm. d. Verfassers: durch Regen) und die Konzentration im Lauf des Transports immer größer wird.“

Und solche sogenannten Ferntransporte werden zum Teil über hunderte von Kilometern herangeweht. Beispiel Berlin: in der Hauptstadt besteht fast 50% der Feinstaubbelastung aus diesen Ferntransporten. Eine Luftbelastung also, für die Autofahrer kaum verantwortlich sind. Für die vielen Grenzwertüberschreitungen im Frühjahr 2005 war vor allem das Wetter die Ursache. Stichwort Trockenheit, zu selten Regen.

Auch der Kommentar des Prof. Wilfried Endlicher ist sehr aufschlussreich. Sein O-Ton aus der Sendung FAKT: „In diesem Frühjahr (Anm. d. Verfassers: 2005) haben wir besonders viele austauscharme Hochdruckwetterlagen und trockene Ostwetterlagen. Das hat dazu geführt, daß die Grundbelastung an Feinstaub besonders hoch ist und deswegen haben schon viele Städte in Deutschland den Grenzwert überschritten. In einem verregneten Frühjahr wäre das vielleicht noch nicht der Fall gewesen.“

Wie wirken sich die beschlossenen Fahrverbote ab 1.1.2007 nun auf Oldtimer aus ? Wenn man sich vor Augen hält, daß der Anteil der fraglichen, regulär zugelassenen Fahrzeuge (über 20 Jahre) laut KBA bei etwa 2% liegt (unter 1 Mio. von über 46 Mio.) und der Bestand der über 25-jährigen laut DEUVET sogar nur bei 0,8%, so kann getrost von keiner Verbesserung der Luftqualität bei Fahrverboten von Oldtimern gesprochen werden. Der Anteil der über 25-jährigen Dieselfahrzeuge liegt sogar bei weit unter 1 Promille und ist gänzlich vernachlässigbar.

Der DEUVET hält vor Augen, daß die durchschnittliche Fahrleistung eines Oldtimers unter 2000 km/Jahr beträgt und diese Fahrleistung typischerweise nicht in Ballungsgebieten abgeleistet wird (Ausnahme: An- und Abreise zu Veranstaltungen in Ballungsgebieten und zum Wohnort). Typischerweise tritt diese Fahrleistung auch nicht zu Stoßzeiten auf, da die Fahrzeuge im Allgemeinen nicht im Berufsverkehr bewegt werden. Sinnvollerweise wurden seitens der Politik für Motorräder bereits die richtigen Schlüsse gezogen: Der Beitrag zur Feinstaubbelastung ist mit bundesweit 3,5 Mio. Motorrädern (2004) zu gering, um ein Fahrverbot zu rechtfertigen. Diesen stehen <1 Mio. mind. 20-jährige Oldtimer gegenüber ! Zusammengefaßt bedeutet dies, daß die über 20-jährigen Fahrzeuge nur einen verschwindend geringen Bruchteil (2-5 Promille !) der Fahrleistung eines „Normal-Fahrzeuges“ ableisten und ein Fahrverbot für Oldtimer sich somit in derselben Größenordnung (von 2-5 Promille) bewegen würde. Eine Verbesserung der Luftqualität ist damit nicht zu erreichen.

Meßbar jedoch wären die Folgen, die eine konsequente Verbannung der Veteranen von bundesdeutschen Straßen hätten. Keine Auftragsvergabe mehr an spezialisierte Werkstätten, kein Umschlag mehr bei Ersatzteilen und Betriebsstoffen und somit in letzter Konsequenz nicht unerhebliche Einbußen an Wirtschaftskraft in einem (noch) boomenden Sektor.

Die Forderung der Oldtimerfahrer an den Gesetzgeber definiert sich daher aus den vorgenannten Sachverhalten: Die Abwendung von generellen Fahrverboten für Oldtimerfahrzeuge.

Doch während in diesem Papier noch vom Feinstaub und den Widersprüchen in den Bemühungen um dessen Eindämmung die Rede ist, hat die Politik bereits einen weiteren Knüppel für die Auto fahrende Fraktion ausgepackt: Die Stickoxide !

O-Ton Dr. Michael Weissenmayer, Landesumweltamt Rheinland-Pfalz in FAKT bezüglich des Bush-Besuches 2004: „Wir haben uns aufgrund der umfangreichen Verkehrssperrungen in der Region Mainz/Wiesbaden schon eine deutliche Reduzierung der Feinstaubbelastung versprochen. Die Verkehrsreduzierung konnte ganz klar an Hand der Stickoxidwerte hier an Hand des Stickstoffmonoxids nachgewiesen werden. Hier waren die Konzentrationen an dem Tag sehr gering. Die Feinstaubbelastung zeigte jedoch keine Reaktion.“
Wir dürfen also weiterhin sehr gespannt sein, ob das Automobil in Zukunft aufgrund der aktuellen Gegebenheiten wie Mineralöl- und Öko-Steuerbelastung, immer wieder angedachter Maut, steigenden Ölpreisen, kritisch beäugtem Abgasverhalten etc., den Individualverkehr eines Jeden sicherzustellen vermag oder, wie weiland in den Anfangstagen des Automobils vor nunmehr über 100 Jahren, wieder zum Spielzeug für Reiche „geadelt“ wird.

Quellen:
• FAKT/Das Erste/MDR
• Die Zeit
• Pressemitteilungen des Bundes
• DEUVET
• Oldtimerinfo
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Mi.03.Mai 2006/ 16:51:32
Oldtimer erLeben - Kulturgut trifft Kulturdenkmal

Das historische Fahrzeug immer wieder neu als Kulturgut zu thematisieren hat sich die Initiative „Kulturgut Mobilität“ zur Aufgabe gemacht. Ziel soll es sein, die in Deutschland von vielen Liebhabern gepflegten und restaurierten zwei- und vierrädrigen Oldtimer als Kulturgut zu schützen. Langfristig sollen daher die Belange dieser Interessensgruppe mehr und mehr von den Kulturverantwortlichen in Bund und Ländern wahrgenommen werden, um so einen rechtlichen Bestandsschutz für diese Fahrzeuge zu erreichen.

 

Klein war aus diesem Grund der Schritt zu einer Interessensgruppe, die sich seit vielen Jahren ebenfalls für die Erhaltung von historischen Gütern einsetzt. Die Deutsche Fachwerkstraße, eine Arbeitsgruppe innerhalb des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Historische Fachwerkstädte e.V.“ und eine der bedeutendsten Kulturstraßen des Landes tritt seit vielen Jahren für die Förderung des Tourismus in ihren 103 Mitgliedsstädten und somit auch für die Erhaltung historischer Fachwerk-Stadtbilder ein.

 

Oldtimer und Fachwerkstraße: Eine fast zwingende Allianz aus statischer und mobiler Historie. Verkehrswege waren immer einer der Hauptgründe für die Entstehung menschlicher Ansiedlungen, aber auch gerade die „Motorisierung“ hat das Bild unserer Städte und Gemeinden nachhaltig verändert. Die Entstehung von Stadtrandsiedlungen, der Supermarkt auf der grünen Wiese, die Trennung von Leben und Arbeit waren die Ergebnisse einer immer mobileren Bevölkerung. Um so wichtiger ist der Erhalt von noch intakten Fachwerk-Stadtkernen. Eine Aufgabe, die die „Deutsche Fachwerkstraße“ mittels eines nachhaltigen Tourismuskonzepts und in Zusammenarbeit mit vielen engagierten Eigentümern solcher Gebäude sowie dem mindest ebenso großen Engagement vieler Verantwortlicher in den Gemeinden und Ländern mit Bravour leistet.

 

Diesen statischen Kulturdenkmälern stehen unsere mobilen Kulturgüter gegenüber. Der Interessierte möchte mobiles Kulturgut – also unsere Oldtimer – weniger als statische Aufreihung historischer Fahrzeuge in Museen erleben, sondern als das mehrdimensionale Gut, für das es gebaut wurde. Fahrzeuge wollen in Bewegung erlebt werden. Mobiles Kulturgut kann man hören, riechen und rollen. Zurückgehende Zuschauerzahlen in Automobilmuseen und demgegenüber steigende Zuschauerzahlen bei Oldtimerveranstaltungen belegen dies eindrucksvoll. Wandert der Zuschauer in einem Museum am 40ten Fahrzeug vorbei sagt er nur noch „ Ah, jetzt kommt das 41ste.“ Bewegt sich aber ein rollendes Museum von 130 Fahrzeugen der Baujahre bis 1930 über die Straße Mannheim–Pforzheim–Mannheim, um an die Pioniertat der Bertha Benz zu erinnern, stehen alleine an diesem Wochenende Tausende an der Strecke.

 

So soll es auch am 10. September 2006, dem Tag des offenen Denkmals werden. An diesem Tag wird die fertiggestellte überörtliche Beschilderung der Regionalstrecke „Vom Harz zum Thüringer Wald“ von Schmalkalden über Mühlhausen nach Stolberg der Öffentlichkeit präsentiert. Die beteiligten Städte und Gemeinden möchten mit einem besonderen Programm möglichst viele zwei- und vierrädrige Oldtimer auf dieses bezaubernde Teilstück der „Deutschen Fachwerkstraße“ locken. Die Stadt Mühlhausen wird an diesem Tag ihre historische Fachwerk-Altstadt für die Oldtimer öffnen. Regionale Oldtimerclubs veranstalten eine Punktefahrt, wobei die mit möglichst vielen Punkten gefüllte Bordkarte nachmittags bei der zentralen Veranstaltung in Mühlhausen gegen ein Erinnerungsgeschenk eingetauscht werden kann. Besonders willkommen sind aber die vielen Oldtimerclubs und -stammtische, die unorganisiert! die Teilstrecke der Deutschen Fachwerkstraße – egal ob von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord – befahren sollen.

 

Ziel dieses Tages, der in die bundesweite Aktion der FIVA (Fédération Internationale Vehicules Anciens) mit Namen „Flagge zeigen / Oldtimer erLeben“ eingebunden sein wird, soll ein Aktions- vielleicht auch Protesttag sein, der unsere Oldtimer als lebendiges Kulturgut zeigt und der Politik verdeutlicht, dass mobiles Kulturgut auch mobil erhalten bleiben muss.


Mit den besten Grüßen aus Langen

Peter-David Göhr


 



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Initiative Kulturgut Mobilität
c/o Peter-David Göhr (V.i.S.d.P.)
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Telefon: (061 03) 535 55
Telefax: (061 03) 236 86
E-Mail: kulturgut-mobilitaet-et-gmx.com
Home: www.kulturgut-mobilitaet.de
 
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: K8 am Mi.24.Mai 2006/ 20:16:10
@ Detlef
Wenn ich richtig informiert bin, sucht diese Initiative Spenden für eine Musterklage. Weißt Du näheres
Gruß
Rolf
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Mi.24.Mai 2006/ 20:28:02
@ Detlef
Wenn ich richtig informiert bin, sucht diese Initiative Spenden für eine Musterklage. Weißt Du näheres
Gruß
Rolf

Hallo Rolf,

das ist richtig.

Wenn die Details bekannt sind, werde ich das hier posten.

Gruß
Detlef ;)
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Do.01.Jun 2006/ 06:59:31
Also macht es doch Sinn 30.05.2006

Wie das Anschreiben unseres Mitglieds Martin Nägele gezeigt hat, macht es doch Sinn, sich mit den Kulturverantwortlichen in unserem Land auseinanderzusetzen. Unsere Idee, die Belange der historischen Fahrzeuge zukünftig nicht nur von den Verkehrsministerien vertreten – oder besser gesagt »nicht vertreten« – zu lassen, stößt zumindest nicht auf völlig taube Ohren.



Antwortschreiben des Kultusministerium Baden WürttembergAn die Initiative Kulturgut Mobilität  


Ihr Schreiben an Herrn Kultusminister Helmut Rau MdL vom 27.04.2006

Sehr geehrter Herr Nägele,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 27.04.2006, das ich hiermit im Auftrage von Herrn Kultusminister Helmut Rau MdL beantworten darf.

Herr Minister Rau hat Ihr Schreiben mit Interesse gelesen und lässt Sie herzlich grüßen.

Kultur entfaltet sich in einer Vielzahl von Ausdrucks- und Erscheinungsformen. Differenziert betrachtet geht Kultur weit über die Sparten Musik, Kunst, Museen im klassischen Sinne, Theater, Literatur usw. hinaus. Oldtimer kann man daher durchaus auch unter dem Begriff Kultur subsumieren, haben doch Automobile nicht nur die industrielle Entwicklung des 20. Jahrhunderts sondern auch die Mobilität der Menschheit entscheidend mitgeprägt.

Viel Erfolg für Ihre Initiative. Gerne können Sie auch Ihre Initiative in freiwilligen Unterrichtsangeboten der Schulen oder in die Ganztagesbetreuung einbringen. Über eine solche Möglichkeit entscheiden jedoch die Schulen vor Ort in eigener Zuständigkeit.

Mit freundlichen Grüßen

gez.
Dr. Eckhart Seifer
Ministerialdirigent




Unsere Bitte um Unterstützung

Doch leider wissen wir selbst, dass es nur in ganz kleinen Schritten vorangehen wird und dies, obwohl uns aktuelle Probleme unter den Nägeln brennen. Und wir wissen, dass wir nicht von heute auf morgen all die Probleme lösen können, denen wir zur Zeit gegenüberstehen. Da hilft kein Jammern oder Zetern, sondern es gilt, in kleinen Schritten die Realität der politischen Landschaft zu beeinflussen. Es geht darum, eine Vision zu entwickeln, wo wir mit unseren Oldtimern in zehn oder fünfzehn Jahren vielleicht stehen oder fahren.

Einen solchen Schritt mit zu unterstützen, ist besser, als die Hände in den Schoß zu legen. Wir richten daher die Bitte an alle Fahrer und Besitzer von historischen Fahrzeugen, unseren Musterbrief zu nehmen, die eigenen Daten als Absender einzusetzen und dem jeweiligen Kultusminister zu senden (Anschriftenliste siehe unten im Text). Opfern Sie bitte diese 15 Minuten Arbeit und die 55 Cent für das Porto, denn nur, wenn wirklich massenweise Post bei den Ministerien eingeht, werden wir auch wirklich als Gesprächspartner akzeptiert. Es geht darum, dass mobiles Kulturgut auch wirklich mobil bleibt.

Mit den besten Grüßen aus Langen

Peter-David Göhr




Persönliches Musterschreiben an die Kultusministerien

Musterstadt, den

Initiative „Kulturgut Mobilität“ und die aktuelle Feinstaubproblematik


Sehr geehrter Herr Mustermann,

warum wird so oft über die Erfindung des Rades gesprochen?? Einfache Antwort: Weil das Rad die Welt verändert hat. Kulturelle Veränderungen waren und sind auch immer abhängig vom Thema Mobilität. Insofern kommt der motorisierten Mobilität der letzten 120 Jahre eine ganz besondere Bedeutung zu. Ob man alle Errungenschaften, die mit dieser Mobilität in Zusammenhang zu bringen sind, positiv bewertet, mag dahingestellt sein, aber sie sind Teil unserer Geschichte und es gilt, die Entwicklung dieser Mobilität zu dokumentieren.

Technisches Kulturgut umfasst einen weiten Bereich, der Produkte und Produktionsmittel der Technik einschließt und insofern von den Dingen des täglichen Lebens bis hin zu Industrieanlagen und dem Straßenbau, der die Architektur unserer Landschaften grundlegend verändert hat, reicht. Wenn wir den Zeitraum der letzten 200 Jahre sehen, dann ist das Automobil seit 120 Jahren so stark an der technischen Entwicklungsgeschichte beteiligt wie kaum eine andere Erfindung.

Ja, ich gehe soweit zu behaupten, dass Ethik, Kultur-, Material-, Ingenieur- und Naturwissenschaften vom Automobil entscheidend mitbestimmt wurden. Das heutige Aussehen unserer Städte und Landschaften sowie die Gestaltung unserer individuellen Umgebung beruht zu einem großen Teil auf den kulturhistorischen Entwicklungen der zurückliegenden 200 Jahre. Vielen Menschen ist die Formung ihrer Umgebung durch eine Industriekultur wenig bewusst. Und doch sind ihre kulturelle Identität, ihre gegenwärtige Lebenssituation genauso wie ihre Träume und Sehnsüchte eng mit dem Automobil verbunden. Insofern ist es von großer Bedeutung, einen Teil der Hinterlassenschaften des automobilen Industriezeitalters als historische Zeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts zu erhalten.
Der Verlust der wesentlichen Zeugnisse dieser nahen Vergangenheit hinterlässt im privaten wie im gesamtgesellschaftlichen Kontext eine Leere. Nur vor dem Hintergrund einer in der Breite der Gesellschaft verankerten Balance zwischen Vorwärtsstreben und Rückbesinnung kann ein Klima der Innovation und des wirtschaftlichen Aufschwungs entstehen.

Mit großer Sorge sehe ich der Umsetzung der geplanten Fahrverbote für katlose Benzin- und Dieselfahrzeuge im Rahmen der Umsetzung der EU-Feinstaubrichtlinie ab 1.1.2007 entgegen. Als passionierter Oldtimerbesitzer und -fahrer sehe ich dadurch massive Einschränkungen auf mich zukommen, da die künftige Ausweisung von Umweltzonen es mir nicht mehr gestattet, meine Veteranen durch selbige zu bewegen. Mit unverhältnismäßiger Härte trifft es jene Oldtimerfahrer, die in solchen Umweltzonen ansässig sind und somit ihren Wohnort nicht mehr mit dem eigenen Oldtimer verlassen bzw. anfahren können.

Der Gesetzgeber spricht im Zusammenhang mit dem Begriff „Oldtimer“ jedoch von „kraftfahrzeugtechnischem Kulturgut“. Aus dieser Sicht heraus wäre es meines Erachtens nach sinnvoll, die Belange der Fahrzeug-Veteranen, welche unbestritten die kulturelle und technische Entwicklung der Mobilität entscheidend mitgeprägt haben, auch von den Kultusministerien vertreten zu lassen.

Aus diesem Grund würde es mich freuen, wenn Sie mir Ihre Sicht der Dinge bezüglich meines o.g. Vorschlages darlegen würden. Selbstverständlich stehe ich auch einer Weiterleitung meines Schreibens an Ihre zuständigen Kollegen des Bereiches „Kultur“ positiv gegenüber, da ich deren Meinung nicht minder schätze als Ihre.

Abschließend darf ich Sie noch auf unsere Aktion „Oldtimer erLeben“ zum Tag des offenen Denkmals am 10. September hinweisen. Nähere Informationen – unter anderem auch zu einer gemeinsamen Aktion mit der „Deutschen Fachwerkstraße e.V.“ – finden Sie auf der Homepage unserer Initiative unter www.Kulturgut-Mobilitaet.de.

In Erwartung Ihrer geschätzten Antwort verbleibe ich
 
mit freundlichen Grüßen

 

Anlage: Flugblatt zum Thema Feinstaub



Mustertext als Word-Datei[ mustertext_001.rtf ] (Mit rechter Maustaste sichern) (Anmerkung: Siehe beigefügte Anlage)





Ministerien


Baden Württemberg
Herrn Minister Helmut Rau
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Schlossplatz 4
70173 Stuttgart
Fax: 0711/279 2810

Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Herrn Staatsminister Siegfried Schneider
Salvatorstraße 2
80333 München
Fax: 089/2186 2800

Berlin
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Herrn Senator Klaus Böger
Brunnenstraße 188 - 190
10119 Berlin
Fax: 030/90228-450

Brandenburg
Frau Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Dortustraße 36
14467 Potsdam
Fax: 0331/866-4998

Bremen
Herrn Senator Willi Lemke
Senator für Kultur
Zweite Schlachtpforte 3
28195 Bremen
Fax: 0421/361 4176

Hamburg
Prof. Dr. Karin v. Welck
Freie und Hansestadt Hamburg, Kulturbehörde
- Brandenburger Haus -
Hohe Bleichen 22
20354 Hamburg
Fax: 040/42824-244

Hessen
Frau Ministerin Karin Wolff
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Rheinstr. 23 - 25
65185 Wiesbaden
Fax: 0611/32-3550

Mecklenburg-Vorpommern
Herrn Staatssekretär Dr. Manfred Hiltner
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Werderstraße 124
19055 Schwerin
Fax: 0385/588-7084

Niedersachsen
Kultusminister Bernd Busemann
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Fax: 0511/120 2801 u. 120 2802

Nordrhein-Westfalen
Frau Ministerin Barbara Sommer
Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW
Völklinger Straße 49
40221 Düsseldorf
Fax: 0211/896-4559

Rheinland-Pfalz
Frau Ministerin Doris Ahnen
Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz
Wallstraße 3
55122 Mainz
Fax: 06131/16 2997

Saarland
Herrn Minister Jürgen Schreier
Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft
Hohenzollernstraße 60
66117 Saarbrücken
Fax: 0681/501-7291

Sachsen
Herrn Minister Steffen Flath
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
Fax: 0351/564-2525

Sachsen-Anhalt
Herrn Minister Prof. Jan-Hendrik Olbertz
Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
Turmschanzenstraße 32
39114 Magdeburg
Fax: 0391/567 7627

Schleswig-Holstein
Herrn Staatssekretär Heinz Maurus
Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr
Düsternbrooker Weg 94
24105 Kiel
Fax: 0431/988-4815

Thüringen
Herrn Minister Prof. Dr. Jens Goebel
Thüringer Kultusministerium
Werner-Seelenbinder-Straße 7
99096 Erfurt
Fax: 0361/37 94 690

Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: cjs am Fr.28.Jul 2006/ 19:18:16
Scheint wohl nicht so sehr viele zu interessieren - Innerhalb eines Monats nur zwei mal heruntergeladen!
Grüße aus München-Ost
Gerhard
Titel: DEMO am Sonntag 15.04.2007 (Berlin 12.04.07)
Beitrag von: cjs am Fr.06.Apr 2007/ 22:57:23
Hallo,
DEMO am Sonntag, 15.04.2007 nicht vergessen!!!
http://www.kulturgut-mobilitaet.de/ (http://www.kulturgut-mobilitaet.de/)
Grüße Gerhard
Titel: Noch immer keine Entwarnung an der „Feinstaubfront“
Beitrag von: admin am Fr.13.Jul 2007/ 23:21:48
Wir kommen nicht zu Ruhe! Es will der Politik einfach nicht gelingen, einen pragmatischen und für alle Beteiligten tragfähigen Kompromiß zu erarbeiten. Stattdessen jagt sie uns weiterhin durch ein Wechselbad der Gefühle, durch einen unerträglichen Zustand zwischen hoffen und bangen.
 
Mittlerweile ist klar, daß Benziner mit einem Kat der ersten Generation eine grüne Plakette zugeteilt bekommen und somit durch die Fahrverbotszonen fahren dürfen. Es bleiben somit nur noch die ohne Kat übrig und darunter fallen die meisten unserer historischen Fahrzeuge. Noch immer will man in den Etagen politischer Entscheidungsträger nicht einsehen, daß diese, überwiegend saisonal und ausserhalb von Ballungszentren gefahrenen Fahrzeuge, mengenmäßig (und somit schadstofftechnisch) derart irrelevant sind, daß man ihnen auch gleich die ungehinderte Fahrt durch die Fahrverbotszone zugestehen kann – ohne unnötige Auflagen, die den Bürokratismus nur fördern, anstatt ihn in Deutschland endlich einzudämmen, bzw. idealerweise abzubauen. Stattdessen hört man aus Berlin, daß die rot-rote Regierung dort  modernen Ablasshandel betreiben möchte, mit der jüngst verabschiedeten Gebührenordnung.
 
Die Berliner Morgenpost schreibt in ihrer Online-Ausgabe vom 03.07.07 (Auszug):
„Wer ein altes Auto besitzt, das zu viele Schadstoffe ausstößt und deswegen keine Plakette erhält, muß für eine Ausnahmegenehmigung bis zu 1000 Euro zahlen.“ Und weiter „Die Höhe der Gebühren richtet sich nach dem wirtschaftlichen Nutzen, den der Autobesitzer dadurch hat, daß er keinen neuen Wagen kauft, sondern sein altes Auto weiterfährt. Hinzu kommen eine Verwaltungsgebühr und die Dauer der Ausnahmegenehmigung.“
Diesen Satz darf man sich ruhig ein zweites Mal durchlesen. Ich finde, er offenbart genau die Absicht, die hinter dieser ganzen Bürgergängelung steckt: Neuwagenabsatz! Prinzipiell könnten wir froh sein, daß der Berliner Senat endlich die Katze aus dem Sack gelassen und seine wahren Beweggründe offengelegt hat, andererseits ist das eine Ungeheuerlichkeit, die seinesgleichen sucht. Wenn Sie nicht in der Lage sind, in einen anderen Wagen zu investieren, werden Sie dafür doppelt gestraft. Einmal mit der politischen Ächtung ob Ihrer Finanzsituation einerseits und mit der Abstrafung der Art des Genusses eines „geldwerten Vorteils“ andererseits. Wen wundert es, daß da manchem Mitbürger der Appetit vergeht?
 
Daß der Senat macht auch vor Behinderten nicht halt macht,  beweist ein weiteres Zitat aus der Online-Ausgabe der Berliner Morgenpost vom 03.07.07:
„Wer als Schwerbehinderte ein altes Auto besitzt und sich kein neues anschaffen kann, muß für eine Fahrerlaubnis ebenfalls 165,20 Euro zahlen. Voraussetzung ist ein gültiger Behindertenausweis mit Merkzeichen „G“ oder ein EU-Parkausweis für gleichgestellte. Diese Ausnahmegenehmigung ist dann, wie bei Pendlern, für eineinhalb Jahre gültig.“
Soweit mir bekannt ist, sind Behindertenfahrzeuge teilweise speziell umgerüstet und somit entsprechend teurer als „normale“ PKW. Eine möglichst lange Nutzung dieser Fahrzeuge lag bei Anschaffung sicher im Interesse des Käufers, zumal diese Autos nicht an „jeder Ecke“ zu bekommen sind. Ein einfacher Austausch ist somit für die Betroffenen nicht realisierbar, von der entsprechenden finanziellen Mehrbelastung durch die Umrüstung abgesehen. Daran ändert auch die großzügig eingeräumte eineinhalbjährige Frist nichts. Da mutet der Ausspruch Manuela Damianakis’, Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung fast schon wie Hohn an, die ebenfalls in der Onlineausgabe der Berliner Morgenpost vom 03.07.07 sagt:
„Sinn der Gebühren ist nicht, daß der Senat damit Geld verdient. Wir wollen, daß möglichst wenige alte Autos mit hohem Schadstoffausstoß in die Innenstadt fahren.“
Mit Verlaub, sonderlich glaubwürdig klingt das nicht, wenn man sich den Gebührenkatalog zu Gemüte führt.
 
Selbstverständlich hält man auch bei den Oldtimern die Hand auf, nachdem man sie offenbar mit der Beschränkung auf 700 Kilometern pro Jahr nicht genug gestraft hat. Die Ausnahmegenehmigung soll hier (wenigstens einmalig) 100 Euro betragen. Sollte Frau Damianakis’ Ausspruch glaubhaft sein, frage ich mich, wozu 100 Euro fällig werden, wenn man in Berlin ohnehin schon die Bewegungsfreiheit der Oldtimer auf 700 Kilometer (nicht zu vergessen, die weitere Beschränkung auf 500 Kilometer, nach zwei Jahren), verbunden mit der Führung eines Fahrtenbuches, eingeschränkt hat. Prompt regt sich von Seiten der Grünen Protest an dem „geringen“ Betrag, den der Oldtimerbesitzer zu bezahlen hat. Die Grünen-Verkehrsexpertin Claudia Hämmerling kritisiert, ebenfalls in der Onlineausgabe der Berliner Morgenpost vom 03.07.07 (Zitat):
„Liebhaber, die mit ihrem alten Auto in die Innenstadt fahren wollen, sollten höhere Gebühren für ihr Hobby zahlen.“
Liebe Frau Hämmerling, Ihnen ist offenbar nicht bekannt, in welchem Maße der Oldtimerbesitzer sich am Bruttosozialprodukt der BRD beteiligt. Ich empfehle die Lektüre der FIVA-Studie, die genau dieses ermittelt und die Bedeutung des Oldtimerhobbies in der Wirtschaft aufgezeigt hat.
 
Wie unnachgiebig die Haltung der SPD in der Frage von Ausnahmegenehmigungen für Oldtimer ist, offenbart deren Pressemeldung Nr.566 vom 05.07.07 mit dem Titel „Keine generelle Ausnahme für Oldtimer bei Feinstaub-Fahrverboten“, in denen die Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Annette Faße, sowie die zuständige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der SPD-Bundestagsfraktion, Rita Schwarzelühr-Sutter preisgeben (Auszug):
„Eine bundesweite Ausnahmeregelung für Oldtimer ist nicht sinnvoll. Ob und wie die Oldtimer von den Feinstaub-Fahrverboten ausgenommen werden, entscheiden die zuständigen Städte und Gemeinden unter Berücksichtigung der jeweiligen speziellen Situation und Immissionsbelastung. Sie kennen die Situation vor Ort und haben entsprechend der EU-Luftreinhalteverordnung Umweltzonen ausgewiesen. Wir wollen nicht den Oldtimer-Fans den Spaß vermiesen, aber auch nicht den Freizeitspaß über den Gesundheitsschutz der Anwohner stellen (bei den Motorrädern, die nachgewiesenermaßen als Freizeitmobile anerkannt sind, scheint das wohl keine Rolle zu spielen – Anm.d.Verf.).“ und weiter „Das öffentliche Interesse an Luftreinhaltung überwiegt dem individuellen Interesse. Für Fahrten zum Zwecke der Reparatur oder Wartung der Oldtimer, aber auch für die Fahrten zu Ausflügen am Wochenende können die Kommunen die Fahrzeuge vom Fahrverbot befreien. Diese Möglichkeiten sind völlig ausreichend. Eine generelle bundesweite Ausnahmeregelung für Oldtimer ist überflüssig.“
Das bedeutet, daß wir mit einem gefährlichen Flickenteppich zu rechnen haben, da nun jede Kommune entscheiden darf, ob und zu welchen Bedingungen sie Oldtimer durch die Stadt fahren lässt. Am besten ist es, die Städte, die Oldtimer aussperren möchten, konsequent zu ignorieren und die Wirtschaftskraft aufgeschlosseneren Gemeinden zukommen zu lassen. Zugegebenermaßen löst diese Vorgehensweise nicht das Problem der Anwohner, die noch immer nicht wissen, wie sie ihr Fahrzeug aus der Fahrverbotszone raus und wieder hineinbekommen. Wären wir Oldtimerbesitzer tatsächlich so gut begütert, wie manche Politiker von uns denken, sollten wir uns alle je einen Porsche Cayenne zulegen und unsere historischen Fahrzeuge auf dem Anhänger durch die Innenstadt fahren. Da jedoch die meisten von uns für ihr Geld täglich hart arbeiten müssen, bleibt nur die Hoffnung auf Einsicht der Politik, mit dieser „Abstrafungsaktion“ nichts bewirken zu können.
 
A pro pos Hoffnung: Der brandenburgische CDU-Abgeordnete Jens Koeppen, macht unaufhörlich auf den Unfug dieser ganzen Verordnung aufmerksam. Mittlerweile dürfte auch er sich wie Cassandra in der Wüste vorkommen, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. In seiner letzten Pressemitteilung vom 06.07.07 mit dem Titel „Rot-roter Bürokratiewahn einmal mehr gegen die Bürger gerichtet“ geht er mit dem Senat hart ins Gericht:
„Ich bin entsetzt über diese Regelungen. Einmal mehr bestätigt sich, was ich seit Monaten deutlich zu machen versuche: Es geht hier nicht um den Schutz der Umwelt, sondern um die Befriedigung bürokratischer und bürgerfeindlicher Ideologien. Was der rot-rote Senat hier angerichtet hat, wird zahlreiche kleine Handwerksbetriebe in ihrer Existenz bedrohen, wird Anwohner faktisch enteignen, den Tourismus schädigen und Investitionen verhindern. Nur eines wird nicht erreicht: die Senkung der Feinstaubbelastung, denn die hat weder mit dem inneren S-Bahn-Ring zu tun, noch ist sie im Sommer ein Problem, wenn etwa die Oldtimer unterwegs sind. Die weitaus größte Feinstaubquelle Berlins sind auswärtige Kohlekraftwerke und dann vorrangig im Winter.
 
Die Höhe der Gebühren sprengt selbst die böswilligste Vorstellungskraft. Wer hier behauptet, es ginge nicht darum, den Bürger zu schröpfen, spricht schlicht die Unwahrheit. Wenn ein Kleinunternehmer für eine Ausnahmegenehmigung über 400 Euro zahlen muß, grenzt das an staatlich organisierte Wegelagerei. Ein Oldtimerbesitzer zahlt 100 Euro dafür, daß er ein Fahrtenbuch führen „darf“ und nach 700 km im Jahr aus der Stadt verbannt wird. Ein Bürger muß dem Amt nachweisen, daß eine Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel unzumutbar wäre, und wenn er Glück hat, „begnadigt“ ihn der Beamte – Berlin auf dem Weg in die Bananenrepublik!
 
Eine solche Realität ist schlimmer als jeder Alptraum und hat mit verantwortungsvoller Politik nichts, aber auch gar nichts, gemein. Die Sozialdemokraten in Berlin zeigen einmal mehr, daß sie weder sozial noch demokratisch orientiert sind. Schlimm finde ich, daß auch die Bundes-SPD trotz zahlreicher sinnvoller Vorschläge meiner Fraktion diese Abstrafungsaktionen verrückt gewordener Lokalideologen unterstützt. Auch Minister Gabriel sieht leider keinen Handlungsbedarf. Mir scheint, die Vernunft und die Betrachtung der Fakten sind in dieser Debatte lange verloren gegangen. Spätestens seit die SED-Nachfolgepartei, neuerdings „Die Linke“, sich als Umweltschutzpartei profilieren möchte und allzu gern vergisst, daß ihre Genossen über Jahrzehnte die gesamte ehemalige DDR in schlimmster Weise und auf Jahre hinaus verseucht haben, ist mir klar geworden, worum es hier eigentlich geht: Um eine wirtschaftsfeindliche Ideologie übelster Sorte und um arrogante Bürgerfeindlichkeit, die ihresgleichen sucht. Als zuständiger Berichterstatter für die CDU/CSU im Umweltausschuß des Deutschen Bundestages distanziere ich mich klar von derartigen Maßnahmen, die der Umwelt nichts nützen und den Bürgern schaden. Ich appelliere insbesondere an die SPD, sich diese unselige Boshaftigkeit gegenüber den Menschen in Berlin und anderswo noch einmal gründlich zu überlegen. Jens Koeppen, MdB“
 
Man mag geneigt sein, diese Zeilen als parteipolitisches Kalkül werten zu wollen, doch im Kern hat Jens Koeppen mit seiner Anklage völlig Recht. Wir alle müssen weiterhin versuchen, bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf den ganzen Unfug dieser Verordnung aufmerksam zu machen. In diesem Newsletter befinden sich genug Informationen, um sich auf ein Gespräch mit Betroffenen einzulassen und sich auszutauschen.
 
Die SPD befindet sich, den Umfragen nach, auf einem Tiefstand – ob sich die momentan betriebene Politik wohl auch unter den zahlreichen, von den Fahrverboten Betroffenen bereits herumgesprochen hat?
 
Am 09.09.07 findet in Büdingen die zentrale Veranstaltung der Initiative „Kulturgut Mobilität“ in Kooperation mit der FIVA und der Deutschen Fachwerkstraße statt, die unter dem Motto „Tag des offenen Denkmals – Oldtimer erLeben“ steht. An diesem besonderen Tag sollen bundesweit Denkmale aufgesucht werden um die perfekte Symbiose von immobilen und mobilen Kulturgütern zu demonstrieren. Je mehr Oldtimerfahrer sich dieser Aktion anschließen, umso größer ist die zu erwartende Breitenwirkung in der Öffentlichkeit. Dieser besondere Tag bietet uns allen einmal mehr die Gelegenheit, unserer Zeitzeugen historischer Mobilität als Sympathieträger darzustellen, Flugblätter zu verteilen und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Achten Sie bitte diesbezüglich auf die Vorankündigungen in den einschlägigen Zeitschriften, sowie auf der Internetseite der Initiative „Kulturgut Mobilität“.
 
Wir sehen uns in Büdingen!
 
Beste Grüße aus Schwaben,
Ihr
Mario De Rosa

Links zu den Zitaten:

http://www.morgenpost.de/desk/994923.html
http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,41549,00.html
http://www.jens-koeppen.de/
Titel: Re: Noch immer keine Entwarnung an der „Feinstaubfront“
Beitrag von: Scheika am So.15.Jul 2007/ 15:13:51
Hallo,

Die Berliner Morgenpost schreibt in ihrer Online-Ausgabe vom 03.07.07 (Auszug):
„Wer ein altes Auto besitzt, das zu viele Schadstoffe ausstößt und deswegen keine Plakette erhält, muß für eine Ausnahmegenehmigung bis zu 1000 Euro zahlen.“ Und weiter „Die Höhe der Gebühren richtet sich nach dem wirtschaftlichen Nutzen, den der Autobesitzer dadurch hat, daß er keinen neuen Wagen kauft, sondern sein altes Auto weiterfährt. Hinzu kommen eine Verwaltungsgebühr und die Dauer der Ausnahmegenehmigung.“

Das bringen die fertig!

Konsequenz:

1) Da jeder Antrag eine Einzelfallenscheidung ist, kann der Steuerzahler wieder einmal ein paar neue Verwaltungsangestellte finanzieren (die in neuen beheizten Büroflächen sitzen und fleissig den Feinstaub produzieren, den sie verhindern sollen).

2) Paul Neureich, der neben seinem(n) Oldtimer(n) noch einen oder mehrere Neuwagen besitzt, hat null wirtschaftlichen Vorteil und zahlt damit keine oder nur geringe Gebühren.

Einige der Herren aus der Politik haben dank ihres steuerfinanzierten Dienstwagens ebenfalls keinen "wirtschaftlichen Vorteil" und sind damit ebenfalls fein raus.

 :+++ , nur immer weiter so!

Viele Grüße

Axel
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Peter. J. Ortmann am Mo.16.Jul 2007/ 12:37:05
Ja und? Wozu die aufregung. Es geht nicht um gründe oder beweise, sondern um einstellungen. Unser Kimaführer Gabriel hat's doch neulich erst gesagt: Klima-Cent (damit die eisbären nicht ertrinken und so). 

Die art und weise wie politik gemacht und durchgesetzt wird läßt die wirkungen der massenpsychose nachvollziehen, so wie zuletzt in den 30er jahren. 

Prost Klima!

Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Marcel am Di.17.Jul 2007/ 11:00:12
Hallo Peter,

rettet die Eisbären - die Norweger haben es vorgemacht wie es geht. Als die Walfänger auf der Antarktis von Walfleisch die Schnauze voll hatten,haben sie sich kurzerhand ein Rudel Rentiere auf dem Schiff nach Südgeorgien genommen. Der erste Wurf hat das zwar nicht überlebt, aber seitdem halten die Rentiere da unten tapfer die Stellung.
Also 100 Eisbären ans andere Ende der Welt - und schon haben sie festen Boden unter den Füßen. Robben gibt's da auch - und Pinguine haben einen Feind mehr.

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Di.17.Jul 2007/ 13:49:48
Hallo Marcel,

nicht heimische Tiere in 'fremder' Umgebung auszusetzen bzw. frei zu lassen ist in der Vergangenheit immer schön kräftig schief gegangen (z.B. Kamele in AUS, Opossums in NZ, Ziegen in der Sahelzone, etc., etc.) .

Das Gleichgewicht ist meist irreparabel nach solchen Eingriffen gestört. :gr_bad*

Gruß
Detlef
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: freeman04 am Di.17.Jul 2007/ 13:55:12
das verstehe ich nun nicht ????

die einen habe ne Eisbärenplage und keine Schollen mehr über
die anderen haben ne Pinguinplage

da führt man die zusammen und Problem erledigt

wie würde Tommy sagen

Hubraum statt Eisbären

Darauf einen Dujardin
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Marcel am Di.17.Jul 2007/ 14:52:59
Hallo Detlef,

mein Eintrag war auch nicht so ernst gemeint, wie er rüber kam. Es sollte ehr als Stammtischlösung für die Rettung des Eisbärs klingen.
Aber Fakt ist, daß die Gletscher auf der Südhalbkugel zunehmen - und auf der Nordhalbkugel das Eis schmilzt. Eisbären werden wohl nur im Norden Kanadas und Grönlands anzutreffen sein - wenn wirklich so viel Eis verschwindet wie gewisse Klimaforscher prognostizieren. Und natürlich im Zoo.
Wenn man Eisbären auf die Antarktis bringt, stört man dort unten das natürliche Gleichgewicht - zumindest für ein paar Jahre. Keine Ahnung wie sich dann die Pinguinbestände entwickeln und wie weit der Eisbär Richtung Feuerland vordringen wird.
Die Norweger haben aber vor gut 100 Jahren Rentiere dort unten angesiedelt - und die haben bis heute überlebt. .

Viele Grüße,

Marcel.

Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Dietrich am Di.17.Jul 2007/ 16:23:21
Gents,

bitte bleibt beim Thema.....

kind regards
Dietrich
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: freeman04 am Mi.18.Jul 2007/ 13:08:09
Ok
mal zurück zum Thema Feinstaub

Ich finfe es immer wieder spannend, wie eine Diskussion in der Politik aus den hinteren Bänken angestossen wird und dann zum grossen Thema hochstilisiert wird, vevor der politische Gegner das Thema okupiert.

politischer Aktionismus steht dabie wie immer im Vordergrund

Fakten werden dabei in aller Regel nicht beachtet oder verdreht

kommen wir zu Fakten

Fakt 1

der Anteil des Individualverkehrs (PKW und(!) LKW) am emitierten Feinstaub beträgt in Deutschland 7%

Es wäre doch mal spannend, den Anteil der Feinstaubproduktion aller in Deutschland zugelassenen Old- und Youngtimer bei einer unterstellten Fahrleistung von 5000 km pro Jahr zi errechnen.
Damit wird dann sicherlich klar über welche Peanuts hier eigentlich auf Kosten des Steuerzahlers gestritten wird.

Fakt 2

Wenn wir uns denn um die Reduzierung der oben angeführten 7% (!!) so intensiv kümmern müssen, so ist der 1. Ansatz logischerweise in Verkehrsbewegungen zu sehen, die einem kalkulierbaren Rhytmus folgen.

- Berufsverkehr
- Güterverkehr

in beiden Fällen ist die Regierung schon lange gefordert Infrastrukturen zu bilden, die exakt diese beiden "Problemfälle" lösen.

Lösungsmittelvorschlag seit etwa 20 Jahren in beiden Fällen ist die ehemalige Bundesbahn

Diese widerum hat sich um Vieles gekümmert nur nicht um Lösungen  :whistling

Im Bereich Berufsverkehr haben die lokalen Betreiber von Bahnstrecken die Marktlücke erkannt und bemühen sich intensiv und sind sogar trotz massiver Behinderung durch die Bahn (Stichwort Streckennetzentgelt, siehe auch Telekom >letzte Meile) kostendeckend

Im Bereich des Güterverkehrs sticht der Transitverkehr sofort ins Auge.

Lt. statistischem Bundesamt wurden 2006 107 Milliarden Tonnenkilometer im Transit durch Deutschland zurückgelegt. Für 2007 wird mit einer Zunahme von 18% gerechnet.

Wohl bemerkt. ´Hier werden nur die Fahrten durch das Gebiet der BRD hindurch betrachtet.
Nach meiner Auffassung ist es vollkommen unsinnig, diesen Verkehr hoch subventioniert  auf den Autobahnen anstatt auf der Schiene fahren zu lassen.

Ändern wird sich allerdings sicher nichts, solange es billiger ist, 2 Personen einen LKW quer durch Deutschland zu bewegen, anstatt diesen in Flensburg auf den Zug zu stellen und ihn in Italien wieder herunterzufahren.

Die Steuerung dieser "LKW-Ströme" ist alleinige Aufgabe der Politik.

Fakt 3

reden wir mal über den anderen 93% Feinstaub ?

ausgestossen dürch fertigende und verarbeitende  Industrie, private Haushalte und > Wärme und Stromerzeugung

Da wir aus der einzigen CO2-neutralen Technologie - Atomstrom - aussteigen, werden die alten Emissionsschleudern längere Laufzeiten erhalten und noch weitere 20 Jahre mehr Dreck in die Luft schleudern, als es die gesamte Autobande bei aller Anstrengung vermag.
Selbstverständlich investieren wir in das Modethema erneuerbare Energie. Allerdings auch in dem Bewussstsein, das der heutige Energiebedarf durch diese Energien auch bei positivster Sicht nicht einmal zu 50% zu decken ist ?

Unsere Zukunftstechnologien enden in der Sackgasse Wasserstoff und Raps sowie ein paar Windmühlen in der Nordsee. Die Solardächer erwähne ich lieber gar nicht.

Themen wie Kernfusion sind in Deutschland nicht mehr " en vogue" obwohl wir da mal führend waren


Alles in allem ist diese ganze Diskussion um Feinstaub wieder einmal nicht anders als die Ablenkung vom eigentlichen Thema und natürlich  "by the way" eine wundervolle "money-making-machine"

Für mich eine Farce ohnegleichen

Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Marcel am Mi.18.Jul 2007/ 14:28:25
Hallo Jochen,

ich habe unserem OB zu der Thematik folgenden Brief geschrieben:

Zitat
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

ich verfolge nun schon seit langem die Thematik Feinstaub – und muß als Ingenieur, der auf dem Fachgebiet Verbrennungsmotoren arbeitet, doch einige Kritik an den Maßnahmen zur Einrichtung einer Umweltzone loswerden. Einige Argumente wie Euro1-Fahrzeuge mit G-Kat werde ich nicht mehr nennen, dazu haben Sie wahrscheinlich schon genug gelesen.

Erst einmal müssen Sie kritisch das Verfahren zur Messung von Feinstaub betrachten. Hier werden Luftbestandteile mitgemessen, die nicht aus motorischer Verbrennung stammen – wie z.B. Quarzsand, keramische Fasern, Salze – halt alle Stoffe an der Messtation, die sich bei +52°C auf teflonbeschichteten Filtern abscheiden lassen. Daß Zigarettenrauch, der Rauch eines Grillfeuers an der Isar, Kerzenrauch, usw. Feinstaub erzeugt/enthält sei an dieser Stelle nur mal so beiläufig erwähnt. Also wird an dieser Stelle doch sehr schlampig gearbeitet – wenn man nicht in der Lage ist, den Grenzwert aus verkehrsbedingeten Emissionen zu bestimmen.

Jetzt zu den Maßnahmen. Ich selbst besitze zwei Fahrzeuge, die beide dank Kaltlaufregler die Euro2-Norm erfüllen. Diese Form der Geldschneiderei regt mich übrigens sehr auf – so ein Kaltlaufregler kann durch den Fahrer ersetzt werden, der den Motor nicht erst eine halbe Minute im Leerlauf verharren läßt, bevor er losfährt. Jetzt könnte es mir eigentlich egal sein, was mit Einführung dieser Fahrverbotszone geschieht. Aber leider ist diese Festlegung der Fahrverbotszone für Euro1-Fahrzeuge ja nur der Anfang – Verschärfungen dieser Regelungen sind ja bereits geplant.

Sie wollen/müssen die Bürger vor dem Feinstaub schützen – das gibt Ihnen die EU vor – aber Sie können dies durch sinnvolle Maßnahmen beeinflussen. Beantworten Sie mir doch bitte mal folgende Fragen:
- Warum darf der lettische Lkw ohne DPF die Großmarkthalle anfahren, aber Lieschen Müller mit dem VW Käfer das Haus nebenan nicht, obwohl der VW Käfer um Größenordnungen weniger Feinstaub produziert?
- Warum dürfen rußende Diesellokomotiven zum Münchner Hauptbahnhof fahren?
- Warum sorgen Sie nicht dafür, dass die A99 als Südumfahrung geschlossen wird? Jetzt fahren alle Lkws von Stuttgart kommend über die A96 vor zum mittleren Ring, um dann über die Brudermühlstraße zur Salzburger Autobahn zu gelangen.
- Warum erlauben Sie feinstaubproduzierenden Fahrzeugen (Euro4-Diesel und benzindirekteinspritzende Euro4-Ottomotoren) die Einfahrt in die Umweltzone, verbieten aber katlosen, nicht-feinstaubemittierenden, Vergaserfahrzeugen die Einfahrt? Jetzt antworten Sie bitte nicht mit HC- oder NOx-Emissionen – 2-Takt-Motorroller dürfen ja in die Umweltzone. Und ein Zweitakter hat wesentlich höhere HC- und NOx-Emissionen als ein Viertakter.

Ich könnte an dieser Stelle noch zwei weitere Seiten füllen, aber ich denke, dass Sie mein Kernanliegen verstehen. Mit den Maßnahmen wird die Zielgruppe getroffen, die eigentlich am Wenigsten zur Thematik „Feinstaub“ beiträgt.

Als ich vor drei Jahren nach München kam, habe ich sofort meinen Erstwohnsitz hier angemeldet – ich empfand als Anstand der Kommune gegenüber. Wenn ich hier arbeite, dann soll auch München wiederum davon profitieren. Ich interessiere mich privat sehr für Fahrzeuge aus den Siebziger Jahren – die von einigen US-Modellen einmal abgesehen alle ohne geregelten Katalysator ausgestattet sind. Seit diesem Jahr darf man seine Autos nicht mehr am Zweitwohnsitz anmelden – und wenn ich mir so ein Auto aus den Siebzigern (sagen wir einmal einen Jaguar e-type) zulege, dann bleibt mir doch eigentlich nur der Umzug auf’s Land. Sie können doch von mir nicht erwarten, dass ich die Fahrzeuge auf einem Anhänger in der Garage parke, um sie (am besten mit einem Dieselfahrzeug) aus der Umweltzone zu ziehen, bevor ich den Motor starte.

Also bitte ich Sie an dieser Stelle eindringlich, eine vernünftige Regelung zu finden. Ein paar wirksame Vorschläge habe ich hier:
- Fahrverbot für Lkws innerhalb der Stadtgrenze ab einem zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen
- alle Citybusse auf Erdgas umstellen – was das Fürstentum Liechtenstein kann, sollte München auch können
- vernünftige Förderung von Erdgas-Pkws duch die regionalen Gasversorger, die Förderung in München ist geradezu lächerlich, wenn man sie mit den Angeboten der Gasversorger in anderen Städten vergleicht
- Senkung der Fahrpreise des MVVs – in München ist der öffentliche Nahverkehr wesentlich teurer als in anderen europäischen Metropolen (vgl. Milano, Amsterdam, Berlin, Barcelona, usw.)

Mit freundlichen Grüßen,
Marcel Fouquet.


Bin mal gespannt, ob ich irgendwann Antwort erhalte... .

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Michaela am Mi.18.Jul 2007/ 16:51:38
Hallo Marcel  :+++
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Dietrich am Mi.18.Jul 2007/ 20:17:11
Hallo Marcel,

sehr schön, vermutlich aber leider unwirksam, da es sich um eine politisch plakative Initiative und nicht eine wirksame und nachhaltige Maßnahme handelt und der Politik dies bekannt ist.

Sofern Du eine Antwort erhältst, bist schon der König. In Berlin gibt´s in der Regel keine Antworten - das liegt vermutlich an der Masse der qualifizierten Schreiben.

Ein Beispiel: Kürzlich wurde in einem Kreisvorstand der Berliner SPD (immerhin der größere Koalitionspartner) durch den umweltpolitischen Sprecher der SPD im Abgeordnetenhaus (Landesparlament) die Maßnahme erläutert und begründet. Der SPD-Mann aus dem Berliner Landesparlament hat sich weder durch sach- und fachkundige Gegenargumente noch durch wütende Proteste der SPD-Vorstandsmitglieder beirren lassen und seine unsägichen Argumente gebetsbuchartig, wie mit akustischen Scheuklappen versehen, heruntergebetet.


kind regards
Dietrich
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: freeman04 am Mi.18.Jul 2007/ 21:07:12
es geht um Geld Dietrich, um viel Geld in die leeren Berliner Kassen, Wozu Argumente.
Gegen dieses kommst du eh nicht an

kind regards

Jochen
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Mi.18.Jul 2007/ 22:14:22
Hallo,

handelt es sich bei diesen Politikern um gewählte Volksvertreter?
Dort und nur dort lässt sich ein (Lösungs)Ansatz für diesen (und anderen) Irrsinn finden. :vertrag

@Marcel  :xxx

Gruß
Detlef
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Marcel am Do.19.Jul 2007/ 21:05:51
Und so eine persönliche Antwort erhält man dann:
Zitat
Sehr geehrter Herr Fouquet,

wir haben Ihre E-Mail erhalten und an die "Bürgerberatung
des Herrn Oberbürgermeisters" weitergeleitet. Von dort erhalten
Sie weiteren Bescheid. Bitte haben Sie bis dahin Geduld.

Mit freundlichen Grüßen
Andrea Höck
Büro des Oberbürgermeisters

Muß ein kompetenter Mann sein, der Herr OB... . Auf der Website hieß es noch: "Schreiben Sie mir" und nicht "schreiben Sie der Bürgerberatung"... .

Viele Grüße,

Marcel.



Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Marcel am Do.19.Jul 2007/ 21:13:18
Zitat
Sehr geehrte Frau Höck,

auf der Website stand, daß ich Herrn Ude mein Anliegen schildern soll. Ich erwarte kein Statement des Bürgerbüros, sondern ich bitte eine um eine persönliche Antwort von Herrn Ude.


Mit freundlichen Grüßen,

Marcel Fouquet.

Meine Antwort auf die Antwort... .
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Fr.20.Jul 2007/ 09:43:23
Hallo Marcel,

leider ist dieses Verhalten typisch.

Du wirst eine Standardantwort bekommen.

Hier im Ruhrgebiet sonnen sich so manche Lokalpolitiker kleiner und größere Couleur auf diversen Oldtimerveranstaltungen.

Schon letztes Jahr habe ich dort mehrere Politiker direkt ob des Themas angesprochen, um mir deren Einschätzung zu holen. Heraus gekommen ist immer dasselbe: Schuld an der gesamten Misere sind nur die „ANDEREN“.

Viel Erfolg bei Deinen Bemühungen.

Gruß
Detlef
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Marcel am Di.31.Jul 2007/ 14:04:46
Hallo zusammen,

kurzer Bericht, was sich getan hat.
Ich habe einen Brief vom Direktorium der Stadt München erhalten. Darin steht, daß im Auftrag des Herrn OBs das Referat für Gesundheit und Umwelt beauftragt wurde, meine Fragen zu beantworten und auf meine Vorschläge einzugehen. Aber ich solle mich noch etwas gedulden.
Na ja, bin mal gespannt wie sie argumentieren werden. So ein paar Argumenten werden sie nur schwer was entgegensetzen können... .

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Peter Pleyer am Di.31.Jul 2007/ 14:11:31
Hi Marcel,
man darf also gespannt sein...... :)
Gruss
Peter  :whistling
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Dietrich am Di.31.Jul 2007/ 16:16:50
Moin gents,

auch ich bin gespannt. Drei Möglichkeiten gibt´s:
1. "...aber trotzdem machen wir die Umweltzone..."
2. es folgt eine abenteuerliche wissenschaftlich begründete Erklärung der Notwendigkeit einer Umweltzone
3. "wir denken nach und würden Sie gerne als Experten gewinnen...." - aber so naiv wollen wir doch nicht sein, das glatt anzunehmen.

kind regards
Dietrich
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Jaguar Moderator am Di.31.Jul 2007/ 20:36:52
Der Thread wurde um die nicht zum Thema gehörenden Beiträge bereinigt.

Mit freundlichen Grüssen
Die Moderation
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: X-Man am Di.31.Jul 2007/ 20:44:55
Hallo Dietrich,

ich tippe auch auf deine 2. Variante... ;)

Gruß
Ingmar
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Marcel am Mi.01.Aug 2007/ 09:55:32
Hallo Dietrich, hallo Ingmar,

ich denke auch, dass sie es mit der zweiten Variante versuchen werden, aber gleichzeitig einräumen müssen, daß sie gewisse Ausnahmen zum Wohl der Allgemeinheit lassen müssen und ... blablabla... die Energiekosten so hoch sind daß der Nahverkehr nicht billiger werden kann.
Wissenschaftlich begründen können sie nicht, dass sie Mopeds und Mofas reinlassen, aber Autos ohne Kat nicht.
Alternative 3 scheidet aus... die Blöße würden die sich nicht geben.

Viele Grüße,

Marcel.

PS: Wer auch so einen Brief verfaßt, sollte darauf achten, Fragen zu stellen. Die müssen sie nämlich beantworten, Beschwerden nicht.
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Thorsten K am Mi.01.Aug 2007/ 11:15:33
Hallo Ihr Lieben,

auch auf die Gefahr, vom Admin demnächst gelöscht zu werden, den kann ich mir nicht verkneifen:

Was macht ein Staubsaugervertreter? Staubsauger verkaufen!

Was macht ein Versicherungsvertreter? Versicherungen verkaufen!

Was macht ein Volksvertreter? ...

Ich habe keine Fragen mehr. Ziviler Ungehorsam scheint die einzige Alternative.

Grüße Thorsten
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: E-mAN am Mi.01.Aug 2007/ 12:04:50
Zitat
Was macht ein Staubsaugervertreter? Staubsauger verkaufen!

Hi Thorsten,

den hatten wir schon mal! ;D

HERZlichen Gruss
Egon ;)
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Scheika am Mi.01.Aug 2007/ 13:05:14
ich denke auch, dass sie es mit der zweiten Variante versuchen werden,

 : nein Ich tippe auf die erste Variante. Politik ist zu 90% die Kunst, mit möglichst vielen Worten möglichst wenig zu sagen. Ergo wird bestenfalls ein in etwa folgendermaßen strukturiertes Antwortschreiben kommen:

1. Abschnitt: Bauchbepinselung (...Dank und Lob für die Mühe und die fundierte Stellungnahme...)

2. Abschnitt: Ausrede (z.B. ...leider eine Vielzahl anderer Einflüsse zu berücksichtigen..., ....nicht immer so wie wir es uns wünschen...., etc.)

3. Abschnitt: Trostpflaster (z.B. ....werden Ihre Anregungen und Argumente aber  in den nächsten Erörterungen des Themas berücksichtigen...)

allenfalls noch
4. (eventuell!) Abschnitt: Nutzloser Vorschlag ..bieten Ihnen an, Ihre Vorschläge im Rahmen der nächsten Veranstaltung XYZ vorzutragen...

Beim zweiten Durchlesen stellt man dann fest, das in dem Schreiben nichts, aber auch absolut nichts drinsteht.

Wetten werden gerne entgegengenommen  ;D

Viele Grüße
Axel

Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: E-mAN am Mi.01.Aug 2007/ 13:23:45
Zitat
Wetten werden gerne entgegengenommen 


Hallo Axel,

herrlich, dein Beitrag...  :super ich wette mit, dass es so abläuft. :D :D :D

HERZliche Grüsse
Egon ;)

Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Dietrich am Mi.01.Aug 2007/ 16:52:22
Moin Axel,

bist Du Presseexperte aus der Politik ?

Wenn nicht, würde Dich auf das statement hin sicherlich der eine oder andere Stadtrat vom Fleck hin verpflichten....

kind regards
Dietrich
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Scheika am Mi.01.Aug 2007/ 22:15:49
@ Egon  ;D

Moin Axel,

bist Du Presseexperte aus der Politik ?


Nein, bisher habe ich es nur zum ganz normalen Mietmaul gebracht. Für die Politik wäre ich, glaube ich, trotzdem immernoch zu ehrlich  :D

Vielleicht  liest die Stadt München aber auch den Beitrag und gibt sich diesmal etwas mehr Mühe  ;D

Viele Grüße
Axel
Titel: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Sa.26.Jun 2010/ 22:43:48
Weitergeleitet:


Sitzung des Parlamentskreises Automobiles Kulturgut vom 16.06.2010

Am vergangenen Mittwoch, den 16.06.2010, fand in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin die Sitzung des Parlamentskreises Automobiles Kulturgut statt. Rund 50 Teilnehmer von Clubs, der Industrie, der Medien, des Bundestags sowie der einschlägigen Interessensvertretungen fanden sich zusammen, um über verschiedene Sachverhalte informiert zu werden. Der Charakter dieses Treffens war ohnehin durch Informationsweitergabe statt Informationsaustausch geprägt.
 
Herr Koeppen wies erneut darauf hin, dass der Parlamentskreis kein beschließender Ausschuss sei, sondern sich als eine Art Frühwarnsystem versteht.
 
Herr Dr.Widuckel, Vorstand der Audi AG, gab eine Einführung in die Marke Audi, deren Vision, Leitbild und Grundwerte und ging auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für die Automobilindustrie ein.
 
Herr Halder informierte die Runde, daß, obwohl erst relativ kurz ins Leben gerufen, sich der Parlamentskreis eines großen Zuspruchs sowohl von Seiten der Mitglieder des Bundestages als auch der Vertreter aus dem Oldtimerbereich erfreue.
 
Anschließend berichtete der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Herr Dr.Andreas Scheuer, daß das Thema „Wechselkennzeichen“  den zuständigen Ministern und auch dem Kanzleramt vorläge und zunächst positiv bewertet wurde. Das Wechselkennzeichen solle ohne große Beschränkungen in der Praxis einsetzbar sein. Es wird eine Einführung zu Beginn 2011 avisiert. Es gibt noch offene Fragen zu den Bereichen der Kennzeichengestaltung, der Platzierung des Kennzeichens, des Abstellens der Fahrzeuge auf der Straße sowie der Ausfertigung einzelner Fahrzeugdokumente. Nach Möglichkeit solle das Wechselkennzeichen für bis zu drei Fahrzeuge gelten.
 
Danach fand ein Oldtimer-Dauerthema den Weg aufs Tapet. Herr Bräuer von der DEKRA informierte über die Vereinbarkeit von H-Kennzeichen und dem damit verbundenen Umgang mit moderner Umwelt- und Sicherheitstechnik. Anhand von konkreten Beispielen machte Herr Bräuer deutlich, welche Art der Nachrüstung bei Oldtimern noch vertretbar sei. Betont wurde, dass man sich auch beim Thema Umrüstung, KAT-Einbau etc. nicht in einem rechtsfreien Raum befände. Die Authentizität des Fahrzeuges darf nicht verfälscht werden. Es widerspräche dem allgemeinen Anspruch, Oldtimer sukzessive mit moderner Technik auszustatten.
Es ergingen folgende Hinweise seitens Herrn Bräuer:
1. Die Umrüstungen sollten sich grundsätzlich nicht negativ auf das Geräusch- und Abgasverhalten auswirken. Normen hierzu müssen eingehalten werden.
2. Über dem § 23 StVZO steht immer die gesamte StVZO.
3. Nachweispflichten liegen grundsätzlich beim Kunden/ Fahrzeughalter. (Beispiel: Gasanlageneinbau.) Es sollte bei Nach- und Umrüstungen zu keiner doppelten Vergünstigung auf steuerlicher Seite kommen (H-Kennzeichen/ Gasanlageneinbau).
 
Angeregt durch aggressiv anmutende Werbespots einiger Automobilhersteller (Fiat und Citroen z.B.), die ältere Fahrzeuge in Bezug auf die mögliche Schädigung der Umwelt
„verteufelt“ haben, hat die Oldtimer-Markt die Höhe des Kraftstoffverbrauchs von zwei Klassiker-Modellen mit dem ihrer „Enkel“ verglichen. Herr Steinfurth konnte vor versammelter Runde das Fazit ziehen, dass kein Fahrzeug der neuen Generation in dieser Kategorie das alte Modell zu unterbieten in der Lage war. Ferner wurden die neuen Modelle mit dem Ergebnis getestet, dass der in den Werksangaben kommunizierte niedrige Kraftstoffverbrauch auch bei sehr moderater Fahrweise nicht zu erreichen war. Zudem muss bedacht werden, dass die PKWs der jüngsten Generation zwar tatsächlich oftmals sparsamer im Verbrauch sind – die CO2 Belastung bei der Produktion jedoch nicht außer Acht gelassen werden sollte.
 
Herr Koeppen (MdB) griff dann erneut das in der letzten Sitzung (10.02.2010) angesprochene Thema des Berufsbildes des Oldtimerrestaurators auf. Es bestehe in der Praxis offenbar ein dringender Bedarf an Fachkräfte-Nachwuchs in den Bereichen Oldtimerrestaurierung, -wartung und -reparatur. Das Thema wurde daher von Herrn Koeppen in die AG Handwerk des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag eingebracht. Dort fand dazu auch ein Gespräch mit Herrn Dr. Esser vom Zentralverband des Deutschen Handwerks statt. In diesem Kreis wurde über eine entsprechende Studie zum Qualifikationsbedarf und zu Qualifizierungskonzepten für die Facharbeit an historischen Fahrzeugen diskutiert, die zum Ende des vergangenen Jahres vom Institut für Technik und Bildung der Universität Bremen und des Berufsbildungsinstituts der Universität Flensburg vorgelegt wurde. Im Rahmen dieser Studie wurden mehrere Aus- und Weiterbildungsmodelle im Rahmen der Qualifizierung zur Aufbereitung historischer Fahrzeuge kritisch geprüft. Unter anderem wurde die Möglichkeit der Etablierung einer eigenständigen beruflichen Erstausbildung diskutiert. Die Zahlen in der Studie belegten jedoch, dass es nicht sinnvoll erscheint, einen eigenständigen Ausbildungsberuf zu etablieren: Die prognostizierten Auszubildendenzahlen für einen eigenständigen Ausbildungsberuf zum z.B. Fahrzeugrestaurator würden maximal 36 Auszubildende betragen, wie Frau Zeus vom Zentralverband des deutschen KFZ-Gewerbes bereits  in der Sitzung vom 10.02.2010 berichtete. Diskutiert wurde im Kreis der Anwesenden über die Möglichkeiten einer eigenen Ausbildung oder einer Ausbildung zum Mechatroniker mit Zusatzqualifikation (Oldtimer „on top“). Frau Zeus informiert über den Beginn eines Pilotprojektes in diesem Jahr: Mechatroniker-Ausbildungsbetriebe schicken dabei Auszubildende zu einer entsprechenden Zusatzqualifikationsmaßnahme. Der Bedarf wird sich dann abzeichnen. Fazit: Der in der Runde der Anwesenden gefühlte Bedarf nach einem Beruf mit dieser Qualifikation ist wesentlich höher als die Studie es offensichtlich zeigt. Kein Konsens herrscht in der Runde darüber, ob es sich hierbei um einen eigenen Ausbildungsberuf handeln sollte oder eine Zusatzqualifikation für Mechatroniker. Das Thema wird in der nächsten Sitzung noch einmal aufgegriffen.
 
Willy Hof vom VFV (Vetaranen-Fahrzeug-Verband) berichtete, dass es seit der Einführung der derzeit geltenden Fahrzeugzulassungsordnung (2006) keine Regelung hinsichtlich
der Nummernschildgröße von Motorrädern gebe. Zwar geben ca. 75% aller deutschen Zulassungsstellen weiterhin kleine Schilder aus, der Rest besteht jedoch auf großen Schildern, was zu Lasten der Optik und der Sicherheit (Ausleuchtung) geht. Es wurde die Bitte an Herrn Dr. Scheuer herangetragen, sich der Sache anzunehmen.
 
Als Schlusspunkt berichtete Herr Röhrig vom VDA von den Plänen der EU-Kommission, die sich hinsichtlich des Umgangs mit Automobilen große Ziele gesetzt haben, welche der Oldtimerei langfristig das Leben deutlich erschweren könnten/würden. Dreh- und Angelpunkt ist die 2005 verabschiedete „European Road Safety Action“, die sich zum Ziel gemacht hat, die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 zu halbieren. Diese Vereinbarung zieht weitere geplante Maßnahmen (Tagfahrlicht, intelligente Sicherheitsgurte, automatische Geschwindigkeitsbegrenzung, elektronische Kommunikationsmöglichkeiten der Fahrzeuge untereinander, etc.) nach sich. Der Oldtimer würde somit nicht nur als „lauter Stinker“ verschrien, sondern zudem noch ein Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr darstellen. Am 24.06.2010 wird die EU ein Papier zu diesem Thema verabschieden. Herr Röhrig merkt an, dass es gelungen sei, eine Formulierung aufzunehmen, die historische Fahrzeuge außen vor lässt. Anhand dieses Beispiels zeige sich, wie wichtig Lobbyarbeit
auch in diesem Bereich ist, da man frühzeitig Strömungen erkennen und diesen entgegenwirken kann.
 
Doch nicht nur in Sachen Parlamentskreis hat sich etwas getan, auch unser Infoportal wurde für Sie um einige interessante Inhalte ergänzt. In unserer Rubrik Historische Mobilität finden Sie nun auch historische Berichte über den legendären BMW-Sieg bei der 1940er-Ausgabe der Mille Miglia, wie eine Lehrlingsausbildung bei Daimler (und später Daimler-Benz) ausgesehen hat und was es mit dem bei Daimler-Benz in den 1940er/1950er-Jahren nachgebauten Opel-Blitz auf sich hatte. Darüberhinaus stellen wir den sagenhaften 300SL ausführlich vor.
 
Den Leseratten unter uns können wir in unserer Literaturecke die Vorstellung folgender Bücher anbieten: Hans Herrmann Story, Mercedes-Benz S-Klasse W116, Die Motorroller der Wirtschaftswunderzeit 1948-1964, Legendäre Motorsportstrecken sowie Mein Traum ist länger als die Nacht – Wie Bertha Benz ihren Mann zu Weltruhm fuhr.
 
Bitte notieren Sie sich schon heute unseren Aktionstag „Flagge zeigen“ im Rahmen des Tags des offenen Denkmals am 12.09.2010, welcher in diesem Jahr in der schönen Stadt Wolfenbüttel in Niedersachsen stattfinden wird. Über das geplante Programm halten wir Sie gerne auf dem Laufenden.
 
Herzliche Grüße aus Württemberg
Ihr
Mario De Rosa
stellvertretend für den Vorstand der Initiative
 


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1.Vorsitzender
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Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Do.21.Okt 2010/ 10:23:08

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Parlamentskreis Automobiles Kulturgut / Rollendes Museum 2010
 
Am 05.10. tagte in Berlin der Parlamentskreis Automobiles Kulturgut, in welchem die Initiative Kulturgut Mobilität ebenfalls engagiert ist, und folgende Themen standen u.a. auf der Tagesordnung, neudeutsch Agenda genannt:
 
Besteuerung von Fahrzeugen mit kleinem Hubraum und H-Kennzeichen
Status der Einführung des Wechselkennzeichens
Verlängerung der HU-Fristen für Fahrzeuge mit H-Kennzeichen
Entwicklung des Fahrzeugbestandes von Oldtimern und Youngtimern
 
Viele Kleinwagen sind regulär angemeldet und regulär nach Hubraum besteuert, was bei einem Hubraum bis 700ccm günstiger als die Pauschalsteuer des H-Kennzeichens ist. Hier setzte sich Peter Schneider vom DEUVET dafür ein, die Kleinwagen mit H-Kennzeichen nach Hubraum zu versteuern, wenn die Hubraumsteuer unter der Pauschalsteuer von 191 EUR liegt. Diesem Ansinnen wurde seitens des Kreises nicht stattgegeben, da die augenblickliche Haushaltslage eine politische Brisanz in sich berge, die Besteuerung des H-Kennzeichens in den Fokus politischer Entscheidungsträger zu legen, da die Gelegenheit genutzt werden könnte, den pauschalen Steuersatz als Ganzes infrage zu stellen. Der DEUVET möchte dennoch das Thema weiter verfolgen, zumal Gespräche mit Christian Lindner (FDP) und Dagmar Enkelmann (Die Linke) Zustimmung für einen entsprechenden Antrag versprachen.
 
Zum Wechselkennzeichen hat Herr Dr.Scheuer (CSU) berichtet, daß die seit Februar dieses Jahres laufenden Gespräche mit dem Gesamtverband der Versicherer noch anhalten, das Wechselkennzeichen jedoch bereits in den Schriftsätzen des Kanzleramtes verankert sei. Der ursprüngliche Einführungstermin 01.01.2011 kann zwar vermutlich nicht eingehalten werden, doch eine Einführung zum Saisonanfang 2011 wäre denkbar. Angesichts der angespannten Haushaltslage konnte Herr Dr.Scheuer keine Aussagen zur Besteuerung des Wechselkennzeichens machen und ob es in diesem Zusammenhang zu Vergünstigungen kommt.
 
Der Verlängerung von HU-Fristen für Oldtimer auf fünf Jahre wurde aus Sicherheitsgründen, insbesondere durch die Prüforganisationen, eine klare Absage erteilt. Standschäden, verursacht durch längere Standzeiten, wie etwa bedingt durch die Winterpause, seien keine Seltenheit, so daß eine regelmäßige Überprüfung sinnvoll ist.
 
Der ADAC präsentierte eine Statistik, aus welcher eine Zunahme des Oldtimer-Bestandes zwischen 1995 und 2010 hervorgeht. So entwickelte sich der Gesamtbestand an Oldtimer-PKW und –Motorrädern zwischen 1995 und 2010 von 189000 auf knapp 600800 Einheiten. Dabei verlief die Entwicklung bei PKW im selben Zeitraum von 103900 auf 335400 (davon 188400 H-Kennzeichen) und bei den Motorrädern von 85100 auf 265400. Der Anteil aller Oldtimer-PKW und –Motorräder am Gesamtfahrzeugbestand stieg von 0,4% auf 1,32%. Einzeln betrachtet ergibt sich bei Oldtimer-PKW ein Anteil am PKW-Gesamtbestand von 0,21% in 1995, welcher 2010 auf 0,8% gestiegen ist und bei Oldtimer-Motorrädern weisen die Zahlen am Gesamtmotorradbestand einen Anstieg von 3,64% in 1995 auf 7,05% in 2010 aus. Bei den vorgenannten Zahlen ist allerdings zu beachten, daß sie alle Fahrzeuge mit einem Mindestalter von 30 Jahren ungeachtet von Kriterien wie Nutzung, Originalität, Zustand und Erhaltenswürdigkeit beinhalten.  Die Zahl der Fahrzeuge, die die gesetzliche Oldtimerdefinition erfüllen, liegt erheblich niedriger, was leicht daran zu erkennen ist, daß nur etwa 1/3 der "Oldtimer" nach ADAC-Statistik ein H-Kennzeichen trägt.
 
Oldtimer einmal in Fahrt erleben und zwar mittendrin statt nur vom Straßenrand aus - während der Langen Nacht der Museen in München erfüllte sich dieser Traum für viele Automobilfans. "Einsteigen und Geschichte erleben" hieß das Motto des 2. Rollenden Museums München während der jährlichen Kultur-Veranstaltung „Lange Nacht der Museen.“
85 Oldtimerfahrer waren mit ihren historischen Fahrzeugen aller Größen und Alters-Klassen trotz Regens auf den Hof des Deutschen Verkehrsmuseum gekommen.
Feierlich eröffnet wurde das 2. Rollende Museum München durch Schauspielerin Katerina Jacob, die mit Lebensgefährten Jochen Neumann mit zwei eigenen Oldtimern an den Start ging und bis gegen Mitternacht selbst Gäste mitnahm. Etwa 4500 Besucher hatten in dieser Nacht die Gelegenheit Historie und Kultur auf Rädern hautnah zu erleben. Unermüdlich pendelten die Oldtimer auf der Strecke zwischen dem Deutschen Verkehrsmuseum und dem Deutschen Museum.
Das Teilnehmerfeld war außergewöhnlich vielfältig: Vorkriegsautos, Wirtschaftswunder-Fahrzeuge, Luxus-Limousinen und Sportwagen bis zu Kult-Vertretern der 70er Jahre.
Ermuntert durch die außergewöhnliche Resonanz, wird das Team von Oldtimer-TV und die Initiative Kulturgut Mobilität auch 2011 wieder zum Rollenden Museum München aufrufen!
 
Auch auf unserem Infoportal haben wir wieder einige Informationen für Sie bereitgestellt. So erfahren Sie in unserer Rubrik „Historische Mobilität“ einiges über die Mercedes-Benz S-Klasse der Baureihe W116, Bauzeitraum 1972-1980, in unserer Bücherecke haben wir Ihnen die Rezension des Typenkompasses „MAN – Nutzfahrzeuge seit 1915“ zur Verfügung gestellt und zu guter Letzt hat Ihnen unser Vorstandsmitglied und Oldtimeranwalt Michael Eckert etwas über die Vorsicht bei Auslandsüberweisungen zu erzählen.
 
Schauen Sie einfach mal rein, wir freuen uns auf Sie!
 
Herzliche Grüße aus Württemberg
Ihr
Mario De Rosa
stellvertretend für den Vorstand der Initiative
 

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Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Do.06.Jan 2011/ 21:38:55
Von der IKM Internetseite:



Classic Data unter neuer Führung

Veränderungen bei dem Marktführer im Bereich der Marktbeobachtung und Bewertung klassischer Fahrzeuge: Nachdem Jochen Strauch, Gründungsgesellschafter von Classic Data, bereits im Herbst 2009 als Gesellschafter ausgeschieden war, ist er seit April 2010 auch nicht mehr Geschäftsführer der Gesellschaft.

Haupt-Gesellschafter der Classic Data ist der „Oldtimer Markt“ – Herausgeber Dr. Olaf Theisen, weitere Gesellschafter sind der Mitbegründer Otto Walenta und seit dem 1.4.2010 Martin Stromberg und Marius Brune. Neuer Geschäftsführender Gesellschafter der Classic Data ist seit dem 1.4.2010 Martin Stromberg, zugleich Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer von Olditax.

Martin Stromberg hat seine ersten einschlägigen Erfahrungen während seiner sechsjährigen Tätigkeit für die Classic Data erworben und hat diese im Anschluss mit der Gründung und Weiterentwicklung von Olditax im Lauf von 10 weiteren Jahren systematisch und mit Erfolg ausgebaut. Olditax führt ihre Geschäfte noch bis zum Jahrsende 2010 parallel zur Classic Data fort und gliedert danach ihren Geschäftsbetrieb in die Classic Data ein. Mit Beginn des Jahres 2011 wird damit aus zwei auf die Marktbeobachtung und Bewertung klassischer Fahrzeuge spezialisierten Gesellschaften eine einzige – Classic Data.

Classic Data wird mit der neuen Gesellschafterstruktur und Martin Stromberg als Geschäftsführendem Gesellschafter konsequent seine Kernkompetenzen pflegen. Classic Data wird sich auf die beiden hergebrachten Geschäftsfelder Marktbeobachtung und Bewertung mit ihrer hohen Akzeptanz, welche Classic Data im Versicherungsbereich und auch darüber hinaus hat (Best Brand Leserwahl Motor Klassik 2007 und 2009 in der Kategorie Gutachter/Sachverständige), konzentrieren.

Ein wie auch immer geartetes eigenes Engagement im Versicherungsbereich gehört nicht zur Geschäftstätigkeit von Classic Data. Im Fokus stehen Qualität bei der Erstellung von Fahrzeugbewertungen, regelmäßige Weiterbildung der Sachverständigen sowie die aufgrund der Unabhängigkeit von Classic Data neutrale Marktbeobachtung mit ihren Dienstleistungen und dem umfassenden Vertrieb von Daten rund um die Wertermittlung klassischer Fahrzeuge.
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: Marcel am Do.13.Jan 2011/ 22:08:33
Hallo zusammen,

betrifft nicht Deutschland, hätte aber vielleicht den ein oder anderen bei der Durchfahrt treffen können:
Link (http://www.uvek.admin.ch/dokumentation/00474/00492/index.html?lang=de&msg-id=37161)

Hier hat wohl die Vernunft gesiegt... .

Bin durch einen Artikel in einer Oldtimerzeitschrift (http://www.oldtimer-markt.de/#23213730) aufmerksam geworden. Dort ist nachzulesen, daß die Vorschriften wesentlich strenger vorgesehen waren, ohne jegliche Ausnahmen.

Viele Grüße,

Marcel.
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Do.10.Mär 2011/ 15:29:26
Tagung des Parlamentskreises vom 23.02.2011

Am 23.02.2011 tagte der Parlamentskreis Automobiles Kulturgut in Berlin und ich möchte Sie hiermit gerne über die besprochenen Punkte informieren.

Als erstes wurde der Status der Einführung von Wechselkennzeichen/kleines Sonderkennzeichen für Motorräder vom Parlamentarischen Staatssekretär, Herrn Dr. Andreas Scheuer aufgegriffen.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat einen entsprechenden Verordnungsentwurf erstellt, der in Kürze dem Bundesrat zugeleitet werden soll. Danach ist in der Breite ein Mindestmaß von nur noch 18 cm und eine Höhe von 20 cm vorgesehen. Willy Hof vom VFV wies darauf hin, dass diese Änderungen nicht als ausreichend empfunden werden können. Die Höhe der Kennzeichen sei entscheidend. Ausleuchtung und die Befestigung sind bei den größeren Kennzeichen problematisch, nicht allein die Optik. Wünschenswert wäre die Größe 24x13. Herr Dr. Scheuer wurde gebeten, dies noch einmal aufzunehmen. Dieser berichtete, dass die Verordnung am 18. März durch den Bundesrat gehen soll. Den Prüfauftrag aus dem Kreis zur angestrebten Kennzeichengröße nahm Dr. Scheuer auf.

Zum Wechselkennzeichen berichtete He. Dr. Scheuer, dass das Bundesministerium Verkehr, Bau und Stadtentwicklung konzeptionell mit den Vorbereitungen zur Einführung fertig sei. Angedacht war zunächst die Einführung des Kennzeichens zum Start der Saison 2011. Dies lässt sich nicht realisieren, der Start ist nun für Mitte des Jahres/Herbst 2011 angedacht. Die Ressortabstimmungen haben begonnen. Probleme werden seitens des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) gesehen. Es ist unklar, ob Mehrwertsteuereffekte die prognostizierten Steuerausfälle auffangen können. Eine Rabattierung von 75 % auf das zweite und dritte Fahrzeug ist geplant.

Anschließend stellte Herr Dirk Köhler, zuständig für den Bereich Geschäftsentwicklung, in einer Präsentation zum einen die Total GmbH vor und berichtete zum anderen über den Biokraftstoff E10 und die Herausforderungen, die sich mit der Einführung des Kraftstoffs ergeben. Die Teilnehmer der Sitzung schätzen den Kraftstoff generell als problematisch für Oldtimer ein. Für das Betanken der Oldtimer wird im Kreise der Anwesenden zum bisherigen Kraftstoff geraten, um technischen Problemen vorzubeugen. Von einigen Mitgliedern wurde auf die große Verunsicherung der Autofahrer hingewiesen. Michael Eckert, Oldtimeranwalt und Vorstandsmitglied der Initiative Kulturgut Mobilität, beklagte unzureichende Informationen seitens der Hersteller und sprach den Produkthaftungsbereich an. Herr Köhler verwies dahingehend auf die Vorschrift seitens des Gesetzgebers zur Einführung des Kraftstoffs. Der Parlamentskreis soll sich für eine Bestandsgarantie für E5 über 2013 hinaus einsetzen. Herr Köhler bot an, sich in einer Gesprächsrunde zusammenzufinden, um zu besprechen, ob es die Möglichkeit gebe, einen ethanolfreien Kraftstoff (E0), z.B. in einem Oldtimerzentrum, zur Verfügung zu stellen. Dies könnte aber nur ein spezielles Angebot sein und nicht an Tankstellen zur Verfügung gestellt werden. Als Fazit bleibt festzuhalten, daß sich der Parlamentskreis für die Erhaltung des E5-Kraftstoffes über 2013 hinaus einsetzt und trägt dieses Anliegen an die politische Seite heran. In Deutschland sind die Kraftstoffanbieter per Verordnung verpflichtet, E5-Super weiterhin anzubieten – und zwar zeitlich unbefristet.

Abschließend bleibt von den Änderungen durch die neue Oldtimer-Richtlinie zu berichten. Rainer Süßbier von der GTÜ verdeutlichte mit einer Gegenüberstellung in seiner Präsentation die Historie und die Neuerungen und stellte wesentliche Unterschiede dar. Ab 2011 gibt es einen neuen Anforderungskatalog für die Begutachtung eines Fahrzeugs zur Einstufung als Oldtimer (einheitliche Anforderungen und Beurteilungskriterien). Dieser liegt vor, ist jedoch noch nicht veröffentlicht. Im April soll die Ankündigung/Veröffentlichung im Bundesverkehrsblatt erfolgen. Dann sollen die verschiedenen Gruppen dazu tagen. Die kontroverse Diskussion im Kreis zeigte hier großen Abstimmungsbedarf. Herr Halder bot aufgrund der fortgeschrittenen Zeit an, das Thema noch einmal auf die nächste Agenda zu setzen.

Es gibt aber auch über Neuheiten aus dem Infoportal der Initiative zu berichten. So können Sie sich u.a. über 75 Jahre Dieselmotor im Personenwagen in unserer Rubrik „historische Mobilität“ informieren oder auf neue Buchbesprechungen zurückgreifen. Einzug in unsere Leseecke haben gefunden: „Motorräder restauriert von A-Z“, „Porsche 917“, „Gottlieb Daimler - Der Traum vom Fahren“, „Art of BMW“, „Oldtimer – Perfekte Restaurierung“ und „Motor Men“.

Wie in jedem Jahr sind wir auch heuer auf der Retro-Classics vom 10.-13.03. mit einem Stand vertreten. Sie finden uns auf der Empore der Halle 1, direkt neben dem ASC.

Sollten Sie es nicht zur Retro-Classics schaffen, so finden Sie uns vom 31.03.-03.04. auf der Techno-Classica, ebenfalls beim ASC.

Wir würden uns über Ihren Besuch sehr freuen.



Herzliche Grüße aus Württemberg

Ihr
Mario De Rosa
stellvertretend für den Vorstand der Initiative
 
 
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Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Informationen an Interessierte weiterempfehlen. Leiten Sie einfach diese Email weiter!
Titel: Re: Initiative Kulturgut-Mobilität
Beitrag von: JagDriver am Mi.20.Apr 2011/ 08:53:00
weitergeleitet:


Die Saison hat begonnen
 
 
Die Saison hat für die Initiative mit der Retro-Classics begonnen, die in diesem Jahr, wie gewohnt, ein Heimspiel für uns darstellte. Immerhin ist der Großteil der IKM-Fördermitglieder im Süden der Republik beheimatet. Die Gespräche drehten sich erwartungsgemäß rund ums Thema E10, die wir auf unserem Messestand, diesmal mit einem BMW E9 bestückt, gerne annahmen. Auf der Fördermitgliederversammlung am Samstag, lag der Schwerpunkt allerdings bei der Diskussion rund um die letzte Sitzung des Parlamentskreises Automobiles Kulturgut. Wir berichteten bereits im letzten Rundschreiben darüber.
 
Ganz besonders freut es uns, daß es uns gelungen ist, die Initiative erstmals internationaler aufzustellen. Der Mercedes Klasik Klub Slovenija hat sich entschlossen, die IKM zu unterstützen und ist beigetreten. Herzlichen Dank an den gesamten Vorstand des Clubs für diese Entscheidung.
 
Eine allzu lange Verschnaufpause gab es nicht, denn nach kurzer Zeit hieß es wieder, die Sachen packen und nach Essen fahren. Auf der Techno Classica bot sich dieses Jahr erstmals die Gelegenheit, die auf der Retro-Classics seit Jahren praktizierte Kooperation mit dem ASC, auch auf Essen zu übertragen. Wir danken ausdrücklich Herrn Werning von der Landesgruppe Rhein-Ruhr für die Gastfreundschaft und drücken die Hoffnung auf eine Wiederholung aus!
 
Zum ersten Mal hat die Initiative ein Pressegespräch veranstaltet. Das E10-Thema ließ uns keine Ruhe, zumal uns laufend Anfragen erreichten, wie man sich denn mit seinem Oldtimer zu verhalten habe. Hierzu haben wir in einem ersten Schritt eine Stellungnahme auf unserem Infoportal veröffentlicht. Der zweite Schritt war folglich, sich mit einem ausgewiesenen Experten zusammenzusetzen und das Thema auf breiterer Basis zu erörtern. Herr Wolfgang Dörmer, langjähriger Mitarbeiter der ARAL-Forschung, stand den anwesenden Journalisten Rede und Antwort, so daß sich manches Missverständnis schnell in Wohlgefallen auflöste. Eine Zusammenfassung des sehr interessanten Pressegesprächs lesen Sie auf unserem Infoportal unter „Aktuelles“.
 
Auch auf bzw. kurz nach der Techno-Classica ist es uns gelungen zwei weitere Clubs für unsere Arbeit zu begeistern. Die BMW 5er E12 und E28 IG sowie der BMW E23-Club stoßen mit zahlreichen Mitgliedern zu uns und stärken unsere Position nachhaltig. Herzlich willkommen in unseren Reihen.
 
Spannung versprach ein Vorabentwurf der sog. Charta von Turin. Ein von der FIVA in Vorbereitung befindliches Papier, welches das historische Fahrzeug dezidiert definieren soll, um dadurch einen besonderen kulturellen und gesetzlich anerkannten, respektive garantierten, Schutz zu erhalten. Im Prinzip genau das, woran die IKM von Anfang an arbeitet und dessen Gründungszweck darstellte. Ein erster Austausch mit der Projektgruppe war vielversprechend, weitere Gespräche werden folgen. Die Initiative hat zugesagt, sich mit der Charta auseinanderzusetzen und Verbesserungsvorschläge, bzw. Änderungswünsche, zu melden und sich konstruktiv einzubringen, damit die Charta auf breiter Ebene Akzeptanz findet.
 
Am 04.05. findet in Stuttgart der nächste IKM-Clubabend statt. An diesem Abend wird u.a. unsere diesjährige Aktion „Flagge zeigen“ im Rahmen des Tags des offenen Denkmals vorbereitet und geplant, welche anlässlich des Automobiljubiläums am 11.09. in der Daimlerstadt Schorndorf stattfindet. Weitere Informationen hierzu gibt es auf unserem Infoportal. Wir würden uns über eine rege Teilnahme am Clubabend beim SSV Zuffenhausen, Hirschsprungallee 7, 70435 Zuffenhausen, 0711/822156, sehr freuen. Jeder Interessierte ist hierzu herzlich eingeladen.
 
Neu auf unserer Homepage sind in der Literaturecke die Rezension des Buches „VW-Käfer 1933-1953“, in der Abteilung Oldtimerrecht der Bericht „Nutzung einer Garage als Werkstatt“ sowie in der Rubrik Historische Mobilität ausgedehnte Berichte über den Mercedes-SL der Baureihe R/C 107, den 5er BMW sowie den Toyota Landcruiser zu finden.
 
Schauen Sie in einer ruhigen Minute ruhig mal rein, wir freuen uns auf Sie!
 
 
Herzliche Grüße aus Württemberg
Ihr
Mario De Rosa
stellvertretend für den Vorstand der Initiative
 

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Initiative Kulturgut Mobilität e.V.
Mario De Rosa
1.Vorsitzender
Seestraße 40
73278 Schlierbach
Tel.: 07021/75413

E-Mail: derosa@kultur-mobil.org
Home: www.kulturgut-mobilitaet.de
 
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