Autor Thema: E-Type Serie 2 Motorprobleme - Werde ich von der Werkstatt richtig beraten?  (Gelesen 2802 mal)

Offline qub

  • Newbie
  • Beiträge: 2
Hallo,

ich bin jetzt seit Anfang April stolzer Besitzer eines E-Type Serie 2. Seit dem Kauf bin ich ca. 1000 mls völlig problemfrei gefahren. Laut dem Verkäufer hatte das Fahrzeug vor ca. 1500 km einen Austauschmotor bekommen und damit wäre mit der Technik alles super.

Vor 4 Wochen hatte das Fahrzeug nach einer Wochenendausfahrt ein leuchtendes "Ignition Warning light" und ch habe es daher zur Überprüfung der Lichtmaschine in die Werkstatt gebracht (Oldtimer-Reparatur-Werkstatt in München). Als Urache würde tatsächlich die Lichtmaschine gefunden und entsprechend getauscht.

Im Rahmen des Werkstattbesuchs hatte ich auch noch um eine generelle Durchsicht des Fahrzeugs gebeten und dabei wurde dann leider festgestellt, dass der Zylinderkopf undicht ist. Das Problem war auch von mir deutlich zu sehen, da von unten auf beiden Seiten klare Ölspuren über die gesamte Länge des Kopfes sichtbar waren.

Mittlerweile ist der Kopf unten und es wurde festgestellt, das die Nockenwelle ziemlich locker war.

Mir wurde dann gesagt, das der Aluminiumkopf nach Demontage immer geplant werden muss. Ist dass wirklich so?

Mitterweile ist der Kopf vom Motorbauer zurück ist neue geplant, die Ventilsitze wurden überarbeitet verrundet usw. das ganze hat ca. 1000€ gekostet ist das ok?

Die Werkstatt ist jetzt auch noch der Meinung, dass auch mit den Kolben etwas nicht stimmt, da bei der Demontage der Vergaseranlage Öl in den Einlässen stand.

Ich bin jetzt ziemlich verunsichert, da ich über 1000 Meilen keinerlei Probleme mit dem Motor hatte, er hat weder viel Öl verbrauch, noch weiß geraucht.

Wie sind eure Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise.

Grüße

qub

Offline Matthias S

  • Forum Member
  • Beiträge: 334
    • Jaguar E-Type FHC Serie 1 Bj 66, OTS Serie 1,5 Bj 68, MKII 340 Bj 68
Hi
was ich nicht verstehe dass Du dich bei 1500 Miles und Austauschmotor wegen der Ölundichtigkeit nicht direkt an Deinen Verkäufer gewendet hast. Der muss ja auch irgendwie Gewährleistung auf den Austauschmotor haben oder nicht?

Wenn mehrere an einem Gewerk arbeiten ist das mit der Gewährleistung für den Verkäufer schwierig.
Habe jetzt einen Audi gehabt mit abgerissenem Zahnriemenspanner (nach 5000 Km nach Riemenwechsel durch Audi) Wo Audi mir schon die Gewährleistung nicht gewähren wollte weil ich die Plastikabdeckung vom Zahnriemen abgenomen habe um zu schauen was kaputt ist und jetzt streiten wir uns über einen Motorschaden, ad Zylinder 1 und 5 ohne Kompression sind da die Ventile auf dem Kolben aufgesetzt haben. Bin jetzt bei einem Gutachter und die Audi Werkstatt muss zahlen.

Hast Du denn einen Beleg für die Reparatur bekommen / gesehen?

Gruss Matthias

Offline Martin Welsch

  • Sr. Member
  • *
  • Club Member
  • Beiträge: 1.474
  • regelmäßiges Versagen ist auch Zuverlässigkeit
Hallo cub???,

sicherlich schwierig. Wenn von privat, oder auch vom Händler in Kommission, gibt es auf dieser Seite nichts zu holen. Das wäre aber sowieso schon vorbei da du dem Händler, wenn es denn einen gibt, das Auto zur Mängelbeseitigung zur Verfügung stellen müßtest.

Kopf ist geplant und ist auch gut so, würde ich immer machen lassen. Ob 1000 gerecht sind kann ich leider nciht beantworten. Nur Kopf hatte ich noch nicht aber 12 Ventile, Sitze, planen, Kopfdichtung und die Arbeit. Könnte schon ok sein.

Wenn die Kolbenringe kaputt wären oder auch verschlissen hättest du blauen Rauch gehabt und sicher einen größeren Ölverbrauch.

Ich würde den Kopf wieder rauf bauen und sehen was los ist. Motorüberholung kostet richtig.

Grüße
Martin 8)
martin-welsch.magix.net

Offline facelvega

  • Jr. Member
  • Beiträge: 26
    • E-Type S2 OTS
Hallo qub,
1000 € für die geschilderten Arbeiten finde ich absolut korrekt. Ich habe meine Maschine überholt und weiß wieviel Stunden eingesetzt werden müssen. Alleine das Planen und die Ventilarbeiten sollten ca. 250-300 € kosten.

Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass die Nockenwelle los war. Das würde bedeuten, dass die Steuerzeiten der Ventile wegen falschem Spiel nicht gestimmt hätten, die Leistung schlecht und Geräusche vom Ventiltrieb stark zu hören waren. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Motor auf wenige Grad falsche Steuerzeiten sehr drastisch reagiert, was schon im Leerlauf deutlich zu hören ist. Aus der Ferne bezweifele, dass die Nockenwelle lose war.

Zu dem Öl im Einlaßkrümmer: Es kann durchaus vorkommen - auch bei meiner Demontage - dass beim Ausbau etwas Öl in die Ein-/bzw. Auslasskänäle gelangt. Daraus auf einen Kolbendefekt zu schließen halte ich schlichtweg übertrieben, denn, wie Martin schreibt, hätte das eine immense blaue Wolke am Auspuff zur Folge gehabt.
Ohne jemandem zu nahe zu treten vermute ich fast, dass man einiges an "vermeintlich Defektem" sucht.

Zum Thema Austauschmaschine würde ich schon den Verkäufer kontaktieren und die Unterlagen hierzu anfordern. Austauschmaschinen werden i.d.R. von Firmen geliefert und hierzu gibt es Unterlagen und auch Gewährleistung.

Gruss
Alfred