Autor Thema: 89er XJS V12 - Zündfunken, Einspritzung, Kompression, Anlasser ok - kein Start  (Gelesen 4615 mal)

Offline beemer

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Servus Tom,

ja, natürlich ist es Theorie. Und ich freue mich über jeden, der hier eine plausiblere präsentiert oder es gar wirklich weiß, wie es genau vonstatten geht. Mich interessieren derlei Probleme, weil es mich genauso treffen könnte. Also erlaube ich mir zumindest den Versuch des Mitdenkens und schreibe darüber. Wenn das vielleicht auch nicht pfeilgerade zum Ziel führt, so setzt man sich dabei doch immerhin mit dem technischen Arrangement auseinander. Das hilft dabei, Funktion und Zusammenhänge verstehen sowie Fehler erkennen zu können. Aber das ist nur meine persönliche Sichtweise. Sorry, ich hätte dir lieber sagen wollen, du sollst mal hier die Hand auflegen und dort ein wenig drücken und das wär's dann gewesen. Ist mir aber auch im vorliegenden Fall leider nicht gegeben.       

Wenn's schnell gehen soll, kann man die Funkenstrecke auch hemdsärmeliger ermitteln. Einfach die betreffende Kerze rausschrauben und beim Startvorgang (Spritpumpe aus) gegen Fahrzeugmasse (Motorblock) funken lassen. Der Funke sollte, wie es heißt, mindestens etwa 1 - 1,5 cm schaffen, wenn er zu gebrauchen ist. Isolierte Zange verwenden und am besten isolierende Handschuhe obendrein.

Warum sind die Kerzen rußig?
Das kann ein Indiz für eine schwache Zündung sein.

Grüße
Tom
ps: hatte ich schon erwähnt, dass ich vor drei Wochen 600 Cabrio-km in 2 Tagen auf den herrlichsten Straßen erleben durfte?
Jeder Sommer endet mal - hau rein.




Offline beemer

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...weil es mir keine Ruhe lässt:

Den Schaltplan der Zündung hast du ja vorliegen, Tom.

Durch das Beschäftigen mit dem Wesen der Transistorzündung bin ich bei den beiden Zündmodulen gelandet. Schlussendlich dürften die verantwortlich sein dafür, dass der Primärstrom periodisch unterbrochen wird. Dann liegt keine Masse an der Primärspule an, der Stromkreis ist unterbrochen und Hochspannung wird sekundärseitig induziert. Von der einen Zündspule (A) geht das DZM-Signal ab (Minus), von der anderen (B) ein Minussignal zur Diagnosebuchse. Wenn an einer der Leitungen oder an beiden etwas mit der Isolierung ist und Massekontakt besteht, könnte ich mir vorstellen, dass das negative Auswirkung hat auf die induzierte Spannung in der jeweiligen Sekundärspule. Sollte es die DZM-Leitung sein, dann müsste aber eigentlich auch der DZM spinnen. Dasselbe gilt für die Leitungen von den Zündmodulen zu den Zündspulen. Aber das Alles ist auch wieder nur Theorie.

Wäre es mein Auto und ich hätte, wie du, schon "alles, alles" hin- und hergetauscht, die Kabel aber noch nicht, dann würde ich mir die vier Leitungen einmal genau anschauen wollen. Sind sie es nicht, dann kann immerhin der Punkt abgehakt werden.

Ist das Kerzenbild auf allen 12 Töpfen gleich?

Good luck weiterhin
Tom




« Letzte Änderung: Di.29.Jun 2021/ 18:49:43 von beemer »

Offline beemer

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...ich mach einfach mal weiter mit dem, was mir noch so einfällt.

Erneute Theorie, ausgehend von den schwarzen Kerzen und dem Umstand, dass er kalt und schon vor dem Defekt schlecht angesprungen ist. Schlechter Kaltstart kann gut mit der Zündung zusammenhängen (schwache Funken). Bei schwachen Funken, zu hohem Wärmewert der Kerze oder zu fettem Gemisch verrußen die Kerzen. Nach dem Ergebnis der Start-Pilot-Aktion ist ein Problem bei der Gemischaufbereitung auszuschließen. Welche Kerzen eingebaut sind, kann man darauf ablesen.

Wenn wir also mal bei der Zündung bleiben und auch bei einem denkbaren Kabeldefekt (Isolationsbruch), wie vorher geschrieben. Dieser hatte sich vielleicht schon eine Weile angekündigt, was sich im schlechten Kaltstartverhalten zeigte. - Jetzt schaue ich wieder auf die Luftpumpe und die Druckluftgeschichte. Kann es sein, dass du dabei, vielleicht versehentlich, auch mal heftig im Motorraum herumgepustet hast? Falls ja, ist es dann möglich, dass der Druckluftstrom ein Kabel getroffen und das in eine andere Position befördert hat? Oder so ein Kabel ist durch die ganzen Tauschgeschichten in eine andere Lage gekommen, was den aufziehenden Fehler so vergrößert hat, dass dein  Auto nun gar nicht mehr anspringt.

Weit hergeholt? Vielleicht. Man hat aber auch schon Pferde vor der Apotheke und so.

Du wärest nicht der Erste, den gealterte Stromleitungen im Auto gehörig an der Nase herumführten.

Wenn du so weit bist, dann erzähl mal, wie es weitergeht.

Gruß
Tom




Offline coindigger

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Sodele.
Läuft wieder.
Einfach 4 Wochen stehen gelassen und nicht eines Blickes gewürdigt.
Dann eingestiegen, Gaspedal immer voll durchgetreten und gestartet.
Erster Rödelversuch 6s - nichts.
Zweiter Rödelversuch 6s - drei, vier Takte.
Dritter Rödelversuch 6s - ein paar kurze Stöße.
Vierter Rödelversuch 6s - läuft los, dreht dann natürlich sofort rasend hoch.
Gaspedal jetzt nur noch leicht getreten.
Garage innerhalb 10s voll blauem, weißen, schwarzem Rauch.
Nach ca. 30s konnte ich Gas loslassen und der Wagen lief von selbst.
Habe ihn dann 20mins laufen lassen.

Seitdem alles okay.
War gerade auf 20km Probefahrt. Fast alles gut. Zipperlein später.

Kopf einziehende Grüße,
Tom
...beste Grüße aus der Garage,
Tom

Offline coindigger

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Nun habe ich wohl auch eine (die) Ursache für die Überfettung gefunden.
Bei der Probefahrt gestern lief der Wagen anfangs nicht immer auf 12 Zylindern. Das wurde nicht besser und zum Schluss waren es konstant 11. Die Aussetzschläge der B-Bank waren deutlich am Auspuff zu spüren. Mit dem Abziehen der einzelnen Einspritzstecker war schnell klar, dass es die 3B ist, die nicht mitlief.
Heute früh haben wir dann die Düse getauscht, da die Kerzen relativ neu sind. Leider ohne Erfolg. Danach wurde die Kerze getauscht, die optisch (außer schwarz) einen passablen Eindruck machte. Die immer dabei währende Ersatzkerze wurde geopftert und nun läuft der Wagen wunderschön synchron mit 2x 6.
strahlende Grüße,
Tom
...beste Grüße aus der Garage,
Tom