Autor Thema: Bremse, Druckspeicher  (Gelesen 1422 mal)

Offline autuno

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Bremse, Druckspeicher
« am: Mi.11.Aug 2021/ 18:30:19 »
Hallo Katzenfreunde!
Mal kurz eine Frage. Die Druckspeicher der Hinterradbremse sollen 5 Bremsungen erlauben ohne das die Pumpe anspringt, soweit - so klar. Aber, wie kann ich eine Druckkugel im ausgebauten Zustand testen? Ich habe mittlerweile 4 Stück in der Schublade und wüsste gerne, welch noch gut ist und welche für die Tonne.
Theoretisch kann man ein T-Stück nehmen, ein Ende das Kugelgewinde rein, ein Eins für ein Manometer und ein Ende z.B. für ein Fahrradventil zum Druck aufpumpen.
Nur, was kann ich damit überprüfen?
Wenn's denn hydraulich sein muß, käme der kleine Hydraulik-Wagenheber in Frage. Stempel raus, Mutter mit Gewinde für Kugel aufschweißen und eine Gewindebohrung seitlich rein fürdas  Manometer. Pumpen und dann?

Vielleicht hat jemand eine Idee dazu, man muß doch die Dinger irgendwie testen können.
Gruß Frank

Offline Rolf Bohrmann

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Re: Bremse, Druckspeicher
« Antwort #1 am: Mi.11.Aug 2021/ 19:55:18 »
Hallo Frank,

Dir ist schon bewußt, dass in der Sticksoffkugel neu 84 bar Druck vorhanden, bevor die installiert sind. Wenn dann eingebaut ist und das Hydrauliksystem dann den weiteren Drück aufbaut, hat dieses System einen Abschaltdruck zwischen 174 bis 195 bar und zusätzlich ein Überdruckventil, welches bei 210 bar auslöst. Da kannst Du nichts mit Fahrradpumpe machen.

Es gibt in der Citroen-Classic Szene Firmen, welche die Stickstoffdruckspeicher der Hydropneumatikkugeln wieder auffüllen können und dies bestimmt auch für unsere Jaguar / Daimler machen würden. Dazu findest Du garantiert etwas über google heraus.

Gruß Rolf

Offline autuno

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Re: Bremse, Druckspeicher
« Antwort #2 am: Mi.11.Aug 2021/ 22:41:59 »
Die Spezis habe ich auch schon entdeckt. Die Citroenkugeln haben aber oben ein Ventil oder zumindest einen Stopfen, wo man ein Ventil reinschrauben kann.
Gut, Fahrradpumpe scheidet aus, deren Handpumpe erinnert allerdings auch an den Wagenheber. Ich wollte ja auch auf der Stickstoffseite nichts auffüllen, das würde ich eh einem Spezialisten überlassen (Citroenwerkstatt). Mir geht es eigentlich nur darum, rauszufinden welche meiner Kugeln noch was taugen.

Ich glaub ich muss die alle nacheinander montieren, den Druck aufpumpen und dann schauen wie schnell er weg ist.
Gruss Frank

Offline Rolf Bohrmann

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Re: Bremse, Druckspeicher
« Antwort #3 am: Do.12.Aug 2021/ 11:50:27 »
Hallo Frank,

hier zu Deiner Info die Konstruktions- und Funktionsweise des Druckspeichers.

Gruß Rolf

Offline autuno

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Re: Bremse, Druckspeicher
« Antwort #4 am: Do.12.Aug 2021/ 14:51:29 »
Hallo Rolf!
Vielen Dank für das PDF! Das ist mal eine klare Beschreibung. Was ist das denn für ein Handbuch? Das hätte ich auch gerne.
Zum Problem. Zentrale Frage ist ja, wie altern die Druckkugeln. Ich denke die Membrane wird durchlässig. Da hilft dann ja auch kein Druck aufpumpen, der würde sich ja bald wieder verdünnisiert haben. Da der Stickstoff irgendwie reingekommen ist, glaube ich das in dem Innensechskant oben noch ein zweiter Stopfen ist, der den Zugang zum Druckraum ermöglicht.
Ich werde mir mal ganz genau diese Verschraubung ansehen. Dann könnte ich ja auf gut Glück zum Citoen-Spezi gehen und ihn bitten, da mal Stickstoff mit 84 Bar einzufüllen. Dazu müßte man irgenwie ein Citoen-Füllventil in die Kugel schrauben können. Beim CX ist so ein Ventil in der Kugel drin und auch auswechselbar. (siehe Bild)
Klar, einfacher wäre es eine neue Kugel zu kaufen, aber ich finde es schade die Dinger wegzuwerfen wenn die reparabel sind.
Gruss Frank

Offline Rolf Bohrmann

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Re: Bremse, Druckspeicher
« Antwort #5 am: Do.12.Aug 2021/ 15:59:55 »
Hallo Frank,

das ist das originale Jaguar-Werkstatthandbuch für die Facelift XJ40 Modelle, also für die mit 3,2 und 4.0 litre Motoren, aber auch für die XJ81 Modelle mit 6.0 litre 12 Zylinder Motoren.

Das Problem mit den Druckbehältern liegt einfach daran, dass die Membrane über die Dauer der Zeit doch leicht den Stickstoff diffundieren lassen. Ähnlich ist das auch bei den Expansionsgefäßen von Heizungsgeräten. Da wird auch von Zeit zu Zeit ein Nachfüllen wegen Druckabfall nötig und der Heizungsinstallateur füllt die fehlende Menge beim Service wieder nach.

Selten sind die Membrane derart porös, dass diese nicht wieder nachgefüllt werden könnten.

Gruß Rolf

Offline Kai Hoffmann

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Re: Bremse, Druckspeicher
« Antwort #6 am: Mi.18.Aug 2021/ 21:48:52 »
Hallo Frank,

die Spezis bohren Dir ohne Probleme ein Loch oben in die Kugel und setzen ein Ventil ein. Das ist kein Hexenwerk. Als ich kurz davor stand, weil mein Druckspeicher beim XJ-S hinüber war, hatte ich auch schon deswegen mal Kontakt aufgenommen. Ich hatte dann aber noch einen neuen Druckspeicher geschenkt bekommen.

Viele Grüße
Kai

Offline Rolf Bohrmann

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Re: Bremse, Druckspeicher
« Antwort #7 am: Do.19.Aug 2021/ 07:39:29 »
Hallo Kai,

da hattest Du aber einen noblen Gönner. Ich durfte für meinen neuen Akkumulator € 440.- bezahlen.

Das Altteil befindet sich in meinem Ersatzteilfundus für den Fall, dass der Druck im neuen einmal wieder nicht ausreichend sein sollte. Der Begriff "Akkumulator" bedeutet "wiederaufladbarer Behälter". Diese Art von Stickstoffbehälter sind bereits konstruktiv für eine generelle Wiederauffüllung mit Stickstoff auf Solldruck konstruiert.

LG Rolf

Offline Kai Hoffmann

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Re: Bremse, Druckspeicher
« Antwort #8 am: Fr.20.Aug 2021/ 00:29:41 »
Hallo Rolf,

das ist ein Geben und Nehmen ;)

Ich habe den alten auch behalten für den Fall.

LG
Kai

Offline autuno

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Re: Bremse, Druckspeicher
« Antwort #9 am: Do.26.Aug 2021/ 16:01:04 »
Der aktuelle Stand:
Eine Rolls-Royce Werkstatt in Berlin hat eine Füllvorichtung.
Zum Befüllen muß das Ventil oben (mit dem Innensechskant) herausgeschraubt werden und durch ein Citroen oder ähnliches Füllventil ersetzt werden. Das Problem ist, das das alte Ventil mit 3 Schweißpunkten auf der Kugel fest ist. Die gilt es als erstes vorsichtig weg zu flexen. Wenn jetzt noch Druck drauf ist wäre das Losschrauben stark gesundheitsgefährdend, es können immerhin rund 80 bar dagegen drücken.
Am besten geht es mit Kugeln, die den Druck verloren haben. Der Test ist einfach: Ich nehme einen Dorn und stecke ihn in das Loch unten. Dort verschließt ein Ventil den Zugang zum Kugelraum. Wenn ich das Ventil einfach hereindrücken kann, ist kaum noch Druck drauf und man kann es wagen am oberen Ventil herum zu schrauben.

Alles weitere demnächst
Gruss Frank