Autor Thema: E S1 FHC: 3.Gang springt bei Gaswegnahme heraus + Erfahrungen 5 Ganggetriebe  (Gelesen 9465 mal)

Offline Hochofen

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Liebe "E"-Gemeinde,

als Neuling hier die Frage an euch, ob jemandem bekannt ist, woran es liegen kann, dass beim synchro-Getriebe des 4.2-er der 3. Gang herausspringt. Beim Beschleunigen bleibt er anstandslos eingelegt, bei der Gaswegnahme im dritten Gang fliegt er nach ca. 3-4 Sec. nach Gaswegnahme heraus. Muss ich mir ernstlich Sorgen machen?

Ein weiterer Punkt meines Interesses ist, eure Erfahrungen bzgl. längerer Übersetzungen, respektive des Einbaus von 5-Ganggetrieben einzuholen. Vor allem würde ich gern erfahren, ob jmd. Erfahrungen mit abnderen 5-Ganggetrieben hat als mit dem Getrag 265...

Wäre lieb, wenn ihr mir ein Feedback geben könntet.

Herzliche Grüße

Michael

Offline chrischan

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Hallo,

wie Du Dir ja sicher denken kannst war das Herausspringen des 3. Ganges serienmäßig nicht vorgesehen. Wenn sich Deine Sorge auf ein möglicherweise nötiges Zerlegen des Getriebes bezieht kann man leider nur sagen das sie begründet ist...
Bin kein Getriebefachmann, ist aber glaube ich die Schaltgabel..?

Chrischan

Offline Dietrich

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Moin gents,

ist das Gummilager des Getriebes o.K. ?

Ich hatte mal einen Volvo-Sportwagen, da ist bei Lastwechsel (Gas wegnehmen) der 3. oder 4. Gang herausgesprungen, weil durch die Getriebebewegung der Schaltstock gegen die Blechkante der Öffnung im Kardantunnel gestoßen ist. Als ich den Lagergummi der Getriebes erneuert hatte war der Spuk vorbei. Der Lagergummi hatte sich durch die Ölbelastung aufgrund des defekten Simmerrings des Motors "verdünnisiert, so dass Motor und Getriebe nach hinten weiter hinunterhingen als üblich und sich bei Lastwechselsituationen mehr als üblich seitlich bewegten.

kind regards
Dietrich

Offline Bill

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Hallo Michael,

Dietrichs Erfahrung kann ich bestätigen, auch am E-Type. Überprüfe doch einmal von unten die Aufhängungen (früher 3,8er: die Aufhängungs-Feder) des Getriebes und, nicht zu vergessen die Motor-Aufhängungen. Führt das alles zu keiner Erkenntnis, öffne die Getriebeabdeckung (ja, ich weiss: Sitze 'raus, Konsole 'raus . . .) und schaue Dir live an, wer hier auf die Schaltgabel drückt (Kippt ggf. die Motor-Getriebe-Einheit, weil auf einer Seite die Motoraufhängung defekt ist?
Nur einige Anregungen.

Viel Erfolg
Bill

Offline Hochofen

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Liebe Forumsmitglieder,

vielen Dank für eure Anmerkungen zum Thema, die ich mit Freude gelesen habe (Freude bezieht sich lediglich auf die Feedbacks, nicht auf deren traurige Inhalte... :'()!

Leider kann ich zur Zeit nicht überprüfen, ob sich eure Vermutungen an meinem E bestätigen lassen, da das arme Stück obendrein wg. eines Kurzschlusses mit anschließendem kleinen Schwelbrand in der Werkstatt -na, sagen wir mal: "pausiert".

Die alte Murphy-Regel, die besagt, dass wenn etwas passiert, es auch richtig "Dicke" kommt, scheint in meinem Fall fröhliche Anwendung zu finden.

Sobald der Kabelbaum also eingezogen ist und die Elektrik wieder funktioniert, werde ich mich ans Werk machen und berichten, ob ihr mit euren Vermutungen Recht hattet.

Bezüglich der 5-Ganggetriebe-Erfahrungen scheine ich hier im Forum ausschließlich die Originalitätsfreunde angetroffen zu haben, da Kommentare ausbleiben.

Da mein E mit einer Hinterachsuntersetzung von 3,31:1 "gesegnet" zu sein scheint, ich auch mehr auf längeren Touren, als nur im Stadtverkehr unterwegs bin, versuche ich es noch einmal mit der Frage nach einer längeren Untersetzung (bspw. 3,07:1 oder länger). Gibt es hier Erfahrungen bezüglich Fahrkultur, Verbrauch, Umrüstkosten bei Werkstattaufenthalt oder anfallendem Material- und Zeitaufwand bei Eigenleistung?
Vielen Dank schon mal vorab für eure Komentare!

Herzliche Grüße sendet
Michael

Offline Woolfi

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Die Umrüstung auf das längere Hinterachsdifferential (1: 2,88) ist einfach und relativ preiswert durchzuführen. Allerdings ist die Übersetzung nur ca. 14,9 % länger als bei einem 3,31er Diff und der erste Gang wird länger, was beim Anfahren etwas stören könnte.
Dummerweise ist die Umrüstung auf ein 5-Gang Getrag deutlich aufwendiger und teurer. Allerdings ist die Übersetzung im 5ten Gang dann auch 23% länger.  Die Getriebe gelten als sehr robust. Problem bleibt ein nicht "ausgenudeltes" Exemplar zu finden, da diese Getriebe vor ca. 20 Jahren in BMW's verbaut wurden.
In ebay werden ständig solche Getriebe angeboten.
MfG Wolfgang Gatza

Offline Hochofen

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Hallo Woolfi,

vielen Dank für Deine Anmerkungen! Offensichtlich berichtest Du aus eigener Erfahrung.

Wie ich nun anhand der Zahlen auf dem tatsächlich noch vorhandenen Fähnchen am Differential nachrechnen konnte, handelt es sich im Falle meines E um eine Untersetzung von 3,54:1, wie prima.

Ich habe eigentlich nicht vor, auf ein Getrag umzurüsten, da ausschließlich endloses Vertrauen in den Verkäufer eines solchen Gebrauchtgetriebes nicht Garant sein kann, dass es auch funktioniert. Generalüberholte 265-er konnte ich am Markt bisher auch noch nicht ausmachen, so dass ich -wenn ich schon Geld ausgegeben muss- ein komplett neues Getriebe einbauen möchte, welches die Übersetzungen des Originalgetriebes berücksichtigt und einen 5.Gang, quasi als Overdrive (1:0,73) für's cruisen bereithält.

Deshalb beschäftige ich mit dem Erwerb eines Borg-Warner T5 (Vertrieb üb. CMC, England) oder eines Tremec CJ5-Getriebes (Classic Jaguar, USA), die beide im Neuzustand und mit allem erforderlichen Anbauteilen ausgeliefert werden sollen.

Beim Surfen duch die versch. Foren fiel mir auf, dass hierzu in Deutschland praktisch keine Erfahrungen ausgetauscht werden, somit wohl auch keine vorzuliegen scheinen.
Mich interessiert natürlich maßgeblich, ob das Versprechen, keine Änderungen beim Einbau vornehmen zu müssen, gehalten wird...

Was meint ihr? Gibt es ggf. doch Betriebe die sich auf das Verbauen dieser Getriebe verstehen?
Herzlichen Gruß sendet

Michael

Offline Micky Bister

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Hallo Michael,
wenn bei Dir ein 3,54:1 verbaut ist (war bei mir auch) kann ich Dir nur empfehlen auf ein 3,07:1 umzurüsten. Bei der Gelegenheit kannst Du gleich die ganze Hinterachse Überholen. Wenn Du ein Diff vom XJ neueren Datums nimmst, kannst Du auch dessen (größere) Bremsanlage übernehmen. Es ist allerdings in diesem Fall anzuraten auch die vordere Bremsanlage aufzurüsten.
Gruss Micky

Offline Hochofen

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Hallo Micky,

ich bin Dir dankbar für den Hinweis, bin ich doch schwer am überlegen, welche Alternative die bessere ist: altes Diff gegen 2,88-er oder 3,07-er auswechseln oder die Spritzigkeit bewahren, das 3,54-er Diff belassen und ein 5 Ganggetriebe einbauen.

Äußerst schwierige Entscheidung, da ich die jeweils erzielte Fahrcharakteristik nur erahnen kann. Was meint ihr?

Herzliche Grüße vom zurzeit unentschlossenen
Michael

Offline Woolfi

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Ich persönlich würde diese Variante machen:
1. Gebrauchtes Getrag in ebay für ca. 450 Euro ersteigern und für 1200 überholen lassen.
2. 2,88er für ca. 500 Euro kaufen und für ca. 800 Euro neue Lager und Simmeringe einbauen und einstellen lassen.
3. "Einbausatzt" kaufen.
4. Alles einbauen.
Da das Getrag in den unteren Gängen deutlich kürzer als das originale Getriebe ist, wird die Spritzigkeit trotz 2,88er Diff verbessert.  Meine EV12 dreht mit 2,88er und Getrag im 5ten bei 160 km/h auf der Autobahn gemächliche 3000 U/min. Man kann also mit dem langhubigen 6-Zylinder gemächlich mit 200 km/h und 3800 U/min dahinblubbern. Der Motor wird fast "unkaputbar".    Mein EV12 "pfeift" die Geislinger Steige unproblematisch im 5ten mit 160 km/h  bergauf.
Ob man das so will, ist auch davon abhängig , welches "Fahrprogram man normalerweise absolviert. Auf alle Fälle sind mit 2,88er und Getrag "alle Spatzen" gefangen.   Allerdings ist dieser Umbau auch kostenintensiv.
Nur 2,88er und 4-Gang : der 1te und 2te Gang wird ein bischen lang.
Nur 5Gang-Getrag und 3,54er Diff: der 1te und 2te gang wird ziemlich kurz.
Ich kenne eine Adresse, wo man alle Teile relativ günstig kaufen kann.
Mit freundlichen Grüßen  Wolfgang Gatza