Seid gegrüßt, werte Freunde gepflegter britischer Großkatzen!
Anstatt die übliche Vorstellung althergebracht mit der Nennung von Namen und Herkunft zu beginnen, würde ich das Pferd gerne einmal von hinten aufzäumen. Eines vorweg genommen - ich besitze noch keinen Jaguar. Hierzu eine kleine Geschichte:
Der Grundstein für die Oldtimerphilie wurde bei mir sehr früh gelegt (präzise: als mein Vater mir das havarierte Modell eines Daimler DS420 aus seiner Sammlung als Spielzeug vermachte - mein erstes Spielzeugauto), war nicht mehr zu entfernen und trieb mitunter merkwürdige Blüten so war ich früher stets der - nicht von meinen Freunden geteilten - Auffassung, dass beim Autoquartett das ältere Baujahr ja wohl gewinnen müsse, da älter = besser (logisch, nicht?). Relativ schnell wurde mir klar - irgendwann muss ein Klassiker mein Eigen sein. Die Zeit hatte einen anderen Verlauf vorgesehen, zwar wurde der Führerschein noch in der Ausbildung erworben, der beruflich bedingte Umzug nahe der bayerischen Landeshauptstadt ließ die Prioritäten in eine andere Richtung wandern.
Nachdem sich in der Zwischenzeit etwas Geld auf meinem Konto angesammelt hatte, entschied ich nach reiflicher Überlegung (ca. 5 ms) dieses in Richtung eines Autos zu investieren. Da ich mich in der glücklichen Lage befinde im Alltag absolut kein Fahrzeug zu benötigen, reifte der Gedanke den Traum zu erfüllen und einen Oldtimer zu erstehen. Das Schwierige - wer es selbst einmal durchlebt hat kennt es - für den Anfang ist erstmal sich festzulegen was man denn überhaupt sucht. Durch die weiß-blaue Umgebung geprägt sollte es zu Anfang ein Fahrzeug einer bekannten Münchner Fahrzeugmarke werden - aber eine Limousine bitteschön, mit Sportwagen oder Tuning Cars konnte ich noch nie was anfangen. Die Suche begann und entwickelte sich in eine hochgradig frustrierende Richtung, denn das angepeilte Fahrzeug - Ein 7er der ersten Serie (E23, Blechnase) - mit der gewünschten Farbe und Ausstattung innerhalb des gesetzten Budgets wollte sich nicht so recht finden lassen. Als ich mal wieder bei meinen Eltern zu Besuch war blätterte ich wie üblich gedankenverloren durch den Fahrzeugmarkt der Anzeigenblätter nur statt punktuell nach BMW zu suchen diesmal insgesamt. An einem rostbraunen XJ, Serie I blieb mein Blick haften. "Was hälst'n von dem?" fragte ich mich. Nunja nichts, schließlich suchte ich ja keinen Jaguar!
Was ich an diesem Punkt nicht wusste - ich hatte mich mit dem hier bestens bekannten Jaguar-Virus infiziert. Nun ist dieser Virus ja bekanntermaßen ein hinterfotziger Vertreter seiner Zunft. Zuerst mal passiert gar nichts. Er lauert im Hintergrund auf seine Chance. Aber er kommt wieder, schlägt zu wenn man es nicht erwartet. Wenn ein Jaguar auf der Straße an einem vorbei knurrt zum Beispiel. Oder schleicht sich in Träume ein. Lässt die Gedanken immer wieder mal zu dieser anbetungswürdigen Karosserie schweifen... - solche Dinge eben.
Dergestalt vorbearbeitet war ich bei der nächsten Jaguar-Anzeige, ein XJ Series II diesmal, gar nicht mehr so abgeneigt. Eine konstante Entwicklung seither, die sich im Durchleben der (gedanklichen Phasen): "Sag mal spinnst du, ein Jaguar??!!" - "Naja obwohl vielleicht..." - "Och warum denn eigentlich nicht?..." - "Man kann ja mal gucken..." - "Ich hätte gern so einen" - "Ich. will. dieses. Auto." zu einem inzwischen konstanten: "Entweder so einen oder gar keinen" manifestiert hat.
Dies gesagt würde ich mich gerne namentlich vorstellen, gestatten: Markus, wohnhaft nahe München und im 27. Lebensjahr stehend. Das Objekt der Begierde: Ein Jaguar XJ, vorzugsweise Serie I. Warum? Ich liebe dieses Auto. Ganz einfach.
Die endgültige Entscheidung für oder wider ist noch nicht gefallen, einige wenige Grundsatzfragen sind auch nach dem Wälzen von Unmengen von Literatur noch offen, viele konnte ich durch stöbern in diesem Forum beantworten und der Rest - ich hoffe sie mit eurer Hilfe ausräumen zu können und sodann zu einem endgültigen Ergebnis zu gelangen, ob's denn nun einer wird oder nicht.
In diesem Sinne
Markus