Neues Forum des Jaguar-Online-Club

Jaguar-Technikforum => XJ-40, XJ-81, X300 => Thema gestartet von: jagblue am Mi.15.Apr 2009/ 20:28:03

Titel: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: jagblue am Mi.15.Apr 2009/ 20:28:03
Hallo alle zusammen,

nach sechs Jahren, vielen Streicheleinheiten und bestem Futter macht meine Katze mir die ersten Probleme.
Es ist ein 94er XJ40, 4,0l. Ich habe seit dem letzten Jahr im Stand Zündaussetzer (meine ich jedenfalls). Habe schon viele Leute konsultiert, die meinen, Jaguar reparieren zu können und dabei eben auch einiges an €´s gelassen. Fehler einmessen konnte keiner , Teile tauschen konnten sie alle !!

Kerzen wurden mehrfach getauscht, Kompression mehrfach gemessen, Zündkabel getauscht, Verteilerkappe und Finger getauscht, Einspritzventile gereinigt und Spritzbild erstellt, ach, Zündspule wurde auch getauscht, aber nachdem der unrunde Lauf immer noch da war, wurde sie wieder zurück gebaut.  Drosselklappe wurde gereinigt und der Motor mit Bremsenreiniger abgesrüht um eventl. Undichtigkeiten zu finden. Alles ohne Erfolg !!   

Der Jag läuft ausser im Stand tadellos, springt super an, Verbrauch ist wie immer und Vmax wird auch erreicht.
Es könnte vielleicht das Steuergerät sein hi, hi , grins, grins ; sagte mir die letzte Werkstatt .

Hat einer von euch noch nen konstruktiven Vorschlag ?!?!

Ein Unglück kommt selten allein :
Nach dem auf dem TÜV-Bericht stand " Riss in der Hardyscheibe"  habe ich mir das heute mal angesehen.

Der Riss war winzig und schwer zu finden (kein Grund zur Sorge), aber das Diff. verliert an der einen Antriebswelle  ÖL ...oh Schreck !

Der Aufwand scheint beachtlich zu sein ! Hat jemand ne Ahnung wie groß der Aufwand wirklich ist, und was soetwas kostet ?

Viele Dank für eure Mühe

 
 
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: PPS am Fr.17.Apr 2009/ 19:17:52
Hallo jagblue,

ach, da hat sich ja noch was von Mittwoch versteckt ...  :whistling

Drei Themen:

1. Leerlauf:

Erster Schritt vor allem anderen ist eventuell gespeicherte Fehlercodes über den VCM abzufragen. Wurde das schon gemacht und wenn ja, was wurde angezeigt?

Handelt es sich um einen unrunden Leerlauf (schlechte Laufkultur) oder um einen grundsätzlich sauberen und feinen Leerlauf, der jedoch immer wieder von tatsächlichen Aussetzern unterbrochen wird (Drehzahl sackt immer mal wieder kurz ab um dann aber immer wieder in einen sauberen Leerlauf zurückzukehren)?

Wurde nur die Zündspule testweise ausgetauscht oder auch der Zündverstärker?

Wurde nur die Drosselklappe gereinigt oder auch das gesamte umfangreiche Geschläuch davor?

Wurde das Leerlaufregelventil schon ausgebaut und gereinigt?

Was bedeutet "Verbrauch wie immer"? Wie sehen die Werte denn aus?


2. Gummigewebescheibe:

Risse in der Gummigewebescheibe sehen in eingebautem Zustand meist harmlos aus. Ist die Scheibe ausgebaut und kann man sie dann in sich verbiegen, dann bekommt man oft erst den Schreck.
Dass hier bei der HU schon zunächst harmlos aussehende Risse bemängelt werden hat schon einen Grund.


3. Ölundichtigkeiten an den seitlichen Antriebwellenflanschen des Differentials:

Zum Erneuern der Dichtringe müssen die Antriebswellenflansche ausgebaut werden. Das ist problemlos bei eingebautem Differential möglich, es muss dazu nicht einmal geöffnet werden.
Auf jeder Seite gibt es zwei unterschiedliche Dichtringe: Einen O-Ring zur Abdichtung zwischen Lagergehäuse und Differentialgehäuse und einen Radialdichtring, der den Antriebswellenflansch gegen das Lagergehäuse abdichtet.
Das Problem ist, dass zum Austausch des Radialdichtringes die jeweiligen Lager ausgebaut werden müssen. Da hierzu ein Haltering aufgebohrt (und damit zerstört) werden muss, und dieser alleine schon teurer ist als ein Lager, macht ein Austausch nur der Dichtringe keinen Sinn: Man tauscht dabei auch gleich die Lager aus (sie sind aufgepresst und die alten mögen mehrmals ab und wieder aufpressen ohnehin nicht besonders).

Dieser Aufwand (ausbohren, ab- und aufpressen, neue Lager, neuer Haltering UND eben die Dichtringe selbst) macht die ganze Sache nicht ganz billig.

Was es dich letztendlich kostet hängt natürlich davon ab wo Du die Teile beziehst und wie hoch der Stundenlohn deiner Werkstatt ist. Achtung: Obwohl das Differential nicht zerlegt werden muss ist die Arbeit nicht ganz simpel - das Lagerspiel muss dabei genau eingehalten und ggf. mit den entsprechenden Shims neu eingestellt werden. Unbedingt Werkstatthandbuch beachten!

Zeitaufwand gut 1,5 Stunden pro Seite.


Gruß

PPS
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: jagblue am Fr.17.Apr 2009/ 21:11:35
Hallo PPS,

vielen Dank für deine umfangreiche Ausführung (Antwort).

Mein VCM hat keine Fehlercodes hinterlegt, ob sie ausgelesen wurden (gibt es vielleicht noch andere Fehlerspeicher ?)ist mir nicht bekannt. Ich war aber zweimal in Werkstätten die sich nur (fast nur) mit Jaguar beschäftigen ,da gehe ich mal davon aus, dass sie ausgelesen wurden - sollte ja der erste Schritt sein !!

Der Leerlauf ist rund und sauber, auch der Zeiger im Drehzahlmesser steht still, regelt nur nach wenn Aggregate an oder aus gehen.
Der Motor zuckt im Stand und auch am Auspuff kann man so´n leichtes bollern hören.
An das Zündmodul habe ich auch schon gedacht - soll ja ein empfindliches Bauteil sein. Habe auch schon mal bei Lucas nachgeschaut und gesehen, dass es ein überarbeitetes Modul gibt. Habe aber keinen Preis zu dem Teil gefunden. Wollte eigentlich mit dem tauschen auf Verdacht aufhören !
Arbeiten am Leerlauregelventil sind mir nicht bekannt. Der Verbrauch liegt Stadt ca. 13,5l , längere Autobahnfahrten ca. 12,3-12,5l bei 150-180 km/h.

Gibt es beim Wechsel der Hardyscheibe etwas zu beachten ?? Habe gestern Horrormeldungen im Forum gelesen, von schlagenden Geräuschen, wuchten der Antriebswelle u.s.w.
Ich denke, wenn man alles markiert und genauso zusammen wie auseinanderbaut sollte es doch keine Probleme geben. Oder ??

 Mit dem Differential hört sich ja wenigstens nicht nach einer großen Katastrophe an. Ich habe in der Nähe eine Werkstatt, die nur ausschließlich Getriebe rep. - vielleicht werde ich dort mal nachfragen . Hast Du eine Ahnung was die Teile etwa kosten, gibt es für das Diff eine Explosionszeichnung ??
Wenn ich hierfür eine Lösung gefunden habe,  würde ich dich gerne nochmal ansprechen.

Am wichtigsten ist mir jetzt erstmal der Motor, da das schütteln im Stand nervt. Vielleicht noch ein kleiner Hinweis - es wird etwas besser wenn man einen Gang einlegt und Klima zuschaltet . Wahrscheinlich aber nur, weil wohl die drehzahl etwas angehoben wird - oder ?

Grüße aus Berlin



Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: PPS am Sa.18.Apr 2009/ 10:43:22
Hallo jagblue,

Zum Thema VCM:

Ich würde bei Werkstätten grundsätzlich zunächst einmal von gar nichts ausgehen ...
Hast Du den VCM denn schon selbst abgefragt? Das Abfrageprozedere kennst Du?

Zu deiner Frage: Die Fehlercodes werden nicht im VCM hinterlegt, sondern in der ECU des Motormanagements. Der VCM ist lediglich ein ON BOARD Zugangstool (also im Fahrzeug eingebaut nach der echten Definition). 

Dass das mit der Beschreibung des Leerlaufes aus der Ferne und "über den Schriftweg" schwierig werden wird, hatte ich schon vermutet.

Es gibt folgende Szenarien:

- ein rauher, "rumpeliger" Leerlauf (schlechte Laufkultur), der auch mit im Wagen spürbaren Vibrationen verbunden ist, dazu ein entsprechend "bollernder" Auspuffton.
Nadel des Drehzahlmessers steht dabei still oder vibriert etwas.
Ursache meist Richtung Gemisch zu suchen, eher nicht Richtung Zündung.

- ein an sich feiner und sauberer Leerlauf (gute Laufkultur), der jedoch immer wieder mal von kurzen Zuckungen unterbrochen wird, in denen die Drehzahl in Form eines Aussetzers ganz kurz wegsackt. Keine Vibrationen im Wagen spürbar, feiner sauberer Auspuffton, der nur jeweils bei den Zuckungen analog dazu kurz "pufft". Nadel des Drehzahlmessers steht dabei grundsätzlich sehr fein still, zuckt aber bei den Aussetzern analog dazu kurz nach unten.
Ursache eigentlich immer zündungsseitig zu suchen.

Dieses Szenario betreffend (die "Zuckungen") gab es schon in '87 ein Service Bulletin von Jaguar, dass auf die korrekte Einhaltung des Elektrodenabstandes der Zündkerzen verwies - der in diesem Zusammenhang auch auf 0,9 mm vergrößert wurde (der Wert gillt auch für deinen 4.0 Litre). Die "Zuckungen" können auf einen ZU KLEINEN Elektrodenabstand zurückzuführen sein. Zündkerzen natürlich Champion RC9YC, andere Kerzen mag der Motor ohnehin nicht besonders, was sich dann u. a. auch in einem nicht mehr perfekten Leerlauf auswirken kann.

- ein schwankender Leerlauf, Nadel des Drehzahlmessers schwankt dabei ebenfalls ständig auf und ab. Ursache meist Falschluft oder eine falsche Grundeinstellung des Leerlaufregelventils, bzw. ein verschmutzes oder defektes Leerlaufregelventil.


Was das probeweise Austauschen von Teilen betrifft (zu Diagnosezwecken, also vorübergehend), so wirst Du da vermutlich nicht drumherum kommen (z. B. Zündverstärker). Insbesondere wenn wirklich keine Fehlercodes hinterlegt sind.

Zum Verbrauch: Insgesamt ein bisschen hoch, ich kenne aber deine Fahrweise nicht. Meine Verbrauchswerte mit dem XJ40 4.0 Litre liegen jeweils gut zwei Liter darunter. Im Sommer wohlgemerkt, denn die Winterverbrauchswerte liegen immer spürbar höher, beim XJ40 merkt man das deutlich.
Nur mal ein Einzelbeispiel: Ich löse z. Z. meinen Landsitz in Bayern auf. In diesem Zusammenhang fahre ich jede Woche zwischen Frankfurt und Bayern mehrere hundert Kilometer hin und her. 1/3 Autobahn (160 km/h, mal kurz etwas mehr ...) 2/3 gut ausgebaute Landstrassen (eher 120 km/h als 100 km/h ...), dazu der "normale Betrieb" in der Stadt oder hier unten im Wald ... Mein Durchschnittsverbrauch ist dadurch nun auf 8,9 Liter gesunken.


Zur Gummigewebescheibe:

Der Wechsel ist völlig problemlos und birgt keine Gefahren oder Fallstricke. Wenn man sich genau an die Vorgaben im Werkstatthandbuch hält (auch was die Einstellung der Kardanwelle betrifft - beschriebene Verschiebung des Mittellagers in den schrägen Langlöchern um den korrekten Wert nach rechts aus der Mitte heraus), dann kann dabei nichts schief gehen.
Ohne Werkstatthandbuch drauflosschrauben sollte man allerdings nicht, das sollte man aber grundsätzlich nicht beim XJ40. Der Besitz diser Unterlagen ist ja nahezu Voraussetzung dafür den Wagen überhaupt in fehlerfreiem Zustand erhalten zu können - entweder wenn man es selbst macht oder als zwingende Literatur für eine gute Werkstatt, welche dieses in der Regel nicht (oder nicht mehr) haben wird und daher ohne auch nur mehr oder weniger raten und probieren könnte.


Zum Differential:

Die reinen Teilekosten über Jaguar belaufen sich pro Seite auf etwa 170,- EUR.
Man kann diese Teile (im Gegensatz zu speziellen anderen Teilen) aber bedenkenlos auch über einen der bekannten freien Händler beziehen, dann dürften die Kosten (je nach Händler) nochn einmal deutlich darunter liegen.

Ein Explosionszeichnung findest Du hier:

http://www.jaguarclassicparts.com/html/JCPFrames.html?languageId=-3&Country=Germany&applicationType=JCP

Wähle deinen Wagen aus, dann Getriebe und Antriebsstrang Differentialbaugruppe, dann Differentialbauteile (normal oder POWR-LOK macht deine Teile betreffend keinen Unterschied).

Du brauchst die Teile 13, 16, 17, 19 und 20 auf der Abbildung.

Die dort aufgeführten Preise entsprechen erfahrungsgemäß in etwa auch den Preisen, die dein Jaguar-Händler aufrufen wird (+/- in paar Euro).


Abschliessend:

"Am wichtigsten ist mir jetzt erstmal der Motor, da das schütteln im Stand nervt. Vielleicht noch ein kleiner Hinweis - es wird etwas besser wenn man einen Gang einlegt und Klima zuschaltet . Wahrscheinlich aber nur, weil wohl die drehzahl etwas angehoben wird - oder ?"

Schütteln oder nicht schütteln, das ist hier die Frage (siehe oben). Das Leerlaufregelventil soll übrigens beim Einschalten von Zusatzaggregaten dabei nur (sofort) ausgleichend arbeiten. Wenn nach dme Einschalten die Drehzahl aber höher liegt als davor, dann stimmt etwas nicht.

Grundsätzlich: Bei betriebswarmem Motor in "D" soll die Leerlaufdrehzahl bei knapp unter 600 U/min liegen (Nennwert ist genau 580 U/min). Dabei muss der Motor völlig ruhig und vibrationsfrei laufen. Tut er dies nicht, dann ist irgendetwas fehlerbehaftet.


Grüße aus Rhein-Main (bzw. gerade vom Schloss in Bayern) zu meinem alten Studienstandort ... auch ich hab' noch immer einen Koffer in Berlin  :-**

PPS
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Billy am Sa.18.Apr 2009/ 22:17:24

Servus Jagblue,

ein Difflagerüberholsatz gibt es hier:
http://www.britishparts.co.uk/.sc/ms/dd/Jaguar%20XJ40--Differential/2031/DIFFERENTIAL%20OUTPUT%20BEARING%20KIT
Kostenpunkt unter 30Euro.
Habe ich auch vor ca.10Tkm gemacht, Arbeitsaufwand ist mit knapp 2 Std. zu kalkuliere und geht eigentlich recht einfach.

Gruß
Billy
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: jagblue am So.19.Apr 2009/ 16:14:27
Hi Billy,

danke für Deine Info, denke ich werde ich es mal versuchen die Lager incl. Dichtung zu wechseln.
Eine Bühne wäre wohl für diesen Job von Vorteil, oder funktioniert es auch auf einer Grube ?
Vermute er muss ausgefedert sein.
Hast Du die originale Ausgleichscheibe wieder verwendet ?


Schönen Sonntag
Jagblue
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Billy am So.19.Apr 2009/ 20:25:25
Müsste auch auf ner Grube gehen, das jeweilige Rad muss runter, der Achsschenkel wird zur Seite geklappt. Wenn man sicher gehen will sollte man die Breiten des Lagers und des Spannrings mit nem Messschieber ermitteln und mit den, der neuen Teile vergleichen und dann die Passscheiben entsprechend wählen. Bei mir haben die alten genau gepasst!

Gruß
Billy
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Rüdiger am Mi.06.Mai 2009/ 23:27:58
Hallo PPS
"Mein Durchschnittsverbrauch ist dadurch nun auf 8,9 Liter gesunken."

Diesen Verbrauch habe ich beim XJ40 noch nie gehört, geschweige denn selbst erreicht. Bei mir lag es bestens bei 11 l auf 100 km gemischter Betrieb.
Zur Zeit habe ich einen sehr gepflegten 4l aus der Schweiz mit 130 tkm. Auch hier brauche ich um 12-13 l.
Was mache ich da falsch, oder fährst du mit einem rohen Ei unterm Fuß?
Gruß Rüdiger
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: PPS am Do.07.Mai 2009/ 11:24:28
Hallo Rüdiger,

doch, doch, solche Verbrauchswerte gibt es beim XJ40 durchaus, Nicht nur bei mir (schon immer, also seit vielen Jahren), sondern auch in anderen mir bekannten Fällen.
Allerdings ist es richtig, dass die deutlich größere Zahl von XJ40 Besitzern in der Tat höhere Verbrauchswerte hat.
Zu deiner Beruhigung: Nachdem die Auflösung meines Landsitzes nun abgeschlossen ist, fahre ich den Wagen vorwiegend wieder nur auf kürzeren Strecken (kurze Strecken = zwischen 20 und 40 km) zwischen dem Taunus und Frankfurt, bzw. im großzügigen und gut fließenden Frankfurter Stadtverkehr. Der Durchschnittsverbrauch passt sich dadurch bereits wieder den seit Jahr und Tag normalen Gegebenheiten an. Heute lag er schon wieder bei 9,2 Litern und wird sich im Laufe der nächsten Wochen wohl weiter der normalen Marke von rund 10,0 bis 10,5 Litern im Sommer und rund 11,5 bis 12,0 Litern im Winter nähern.

Zur Frage wieso andere oft um einiges mehr verbrauchen hier ein paar Erklärungsansätze:

- der Wagen ist ein 4.0 Litre und wird für einen extremen Langhuber artgerecht behandelt, d. h. keine verkehrsbehindernden und nervtötenden Minimalsbeschleunigungsvorgänge mit wenig (dafür DAUERND) Gas  :tongue! , sondern grundsätzlich ZÜGIGES Beschleunigen  8) um so schnell wie möglich die gewünschte Fahrgeschwindigkeit zu erreichen und dann Fuß vom Gas um die köstlichen Eigenschaften des Langhubers voll ausnutzen zu können und mit einer nur noch um einen Haarspalt geöffneten Drosselklappe mit der Schwungmasse des Langhubers dahinzugleiten.  :-**
Wer einen Langhuber wie einen normalen Kurzhuber fährt veschenkt alleine dadurch wohl schon einmal einen geschätzten guten Liter. Mir persönlich geht es dabei primär aber keineswegs um Kostensenkung, sondern um DIE PURE FREUDE am zügigen Beschleunigen UND am anschließenden nahezu geräuschfreien Dahingleiten.

- vorausschauende Fahrweise inkl. Anpassung an die jeweilige Verkehrslage. Ich hasse Bremsen (das vermutzt bloß die Felgen), also fahre ich grundsätzlich eher vorausschauend. Außerdem habe ich vor Jahren einmal für das amerikanische Außenministerium gearbeitet und von den dortigen VIP-Chauffeuren gelernt wie man ZÜGIG fährt und dennoch verhindern kann, dass der Champagner in den Gläsern überschwappt ...  : ok*
Mit der Anpassung an die jeweilige Verkehrslage meine ich vor allem Autobahnfahrten über längere Strecken. Ausbaustufe der Autobahn (vier oder sechs Fahrspuren) und die Höhe des Verkehrsaufkommens entscheiden für mich welche Reisegeschwindigkeit sinnvoll und daher in der Geschwindigkeitsregelanlage zu speichern ist. In der Regel sind das dann 120 km/h, 140 km/h oder im Idealfall 160 km/h. Optimal ist es, wenn man bei gleichbleibender Geschwindigkeit zwischen den Spuren wechseln kann um seine Reisegeschwindigkeit halten zu können. Je öfter man gezwungen ist die Resume-Taste zu ziehen, etwa weil man wieder mal bremsen musste, desto ungünstiger ist die gewählte Reisegeschwindigkeit, man sollte sie dann entsprechend ändern.
Das extreme Gegenteil sind natürlich die Handelsvertreter in ihren Mittelklassemodellen meist deutscher Premiummarken - ihre Gas- und Bremspedale legen schon auf einer Fahrt zusammengerechnete die Betätigungswege zurück, die ich im ganzen Jahr erreiche ...  : nein

- mein Wagen schläft grundsätzlich nie unter freiem Himmel. Das bewahrt im Sommer den Kompressor der Klimaautomatik davor den Innenraum arbeitsintensiv ständig immer wieder erst einmal herunterkühlen zu müssen - er braucht nur die Temperatur ZU HALTEN und arbeitet damit nur EINEN BRUCHTEIL von dem, was der Kompressor eines Rinnsteinparkers arbeiten muss. Vorgewählt habe ich Sommer wie Winter immer 75° F (also knapp 24° C), der Temperaturwahlschalter wird niemals verändert (WOZU auch?). Wer ständig am Temperaturwahlschalter herumspielt hat meist die Funktion einer Klimaautomatik als solcher nicht verstanden und verschenkt auch dadurch eine Menge Benzin.
Ich meinerseits verschenke allerdings auch etwas Benzin, weil ich (außer auf der Autobahn und wenn es regnet) grundsätzlich Sommer wie Winter mit offenem Schiebedach fahre. Mir geht es aber, wie gesagt, nicht um Kostensenkung, sondern um Fahrfreude - und dazu brauche ich nun mal die Freiheit der frischen Luft. Auch im Winter senkt das niemals draußen parken den Kraftstoffverbrauch als Nebeneffekt natürlich auch ein wenig, der Motor muss ja nie bei Frost starten und Kühlmittel und Öl beginnen sich nie aus weniger als + 10° C heraus erst einmal aufzuwärmen.

- außerdem ist mein Wagen natürlich in serienmäßigem Zustand (z. B. kein Optiktuning in Sachen Räderwahl  :-\ , sondern die originale 225/55er Serienbereifung auf den originalen 16" Lattice-Felgen, meiner Meinung nach ohnehin die stilsicherste und technisch optimale Wahl für den XJ40) und immer mängelfrei und gewartet. Auftretende Mängel (die selbstverständlich auch bei meinem Wagen vorkommen!) werden natürlich unverzüglich beseitigt um den fehlerfreien Zustand sofort wieder herzustellen.  :super

Zum Abschluss vielleicht noch eine interessante Angabe aus der Bedienungsanleitung von 1990, nämlich die unterschiedlichen Angaben für den Kraftstoffverbrauch für die Bundesrepublik Deutschland und die Schweiz (jeweils den 4.0 Litre Automatik mit Doppelkatalysator betreffend):

BR Deutschland:

Simulierter Stadtverkehr: 15,0 Liter
Konstantgeschwindigkeit 90 km/h: 8,4 Liter
Konstantgeschwindigkeit 120 km/h: 9,6 Liter


Schweiz:

Stadtverkehr: 12,8 Liter (!!!)
Landstraßenverkehr: 8,4 Liter
Kombinationsverkehr: 10,8 Liter (!!!)


Die unterschiedlichen Messszenarien je nach Ländervorschrift sind hier, insbesondere den Stadtverkehr betreffend, sehr bezeichnend. Stadtverkehrverbräuche von um die 15 Litern habe ich schon immer beim XJ40 als Irrwitz angesehen. Interessanterweise kommen die schweizer Werte meinen eigenen sehr viel näher ...


Gruß

PPS
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Rüdiger am Do.07.Mai 2009/ 20:25:43
Danke für deine Anwort.
Ich lese deine Beiträge sehr gerne.
Gruß Rüdiger
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Billy am Fr.08.Mai 2009/ 09:32:17

Hallo Rüdiger, PPS,

Wollte folgendes ergänzen:
Die Verbrauchsangaben aus simulierter Fahrt werden auf nem Rollenprüfstand ermittelt und haben wenig mit der Realität zu tun.
Die Verbrauchsangaben von dir PPS mit unter 10l/100km sind, nehme ich an von deinem BC abgelesen? Nun hat die digitale Welt der Computer ebenfalls wenig mit der Realität zu tun.
Der Verbrauch eines Fahrzeugs ist in erster Linie von seinem Gewicht abhängig! Und beim XJ40 kommen im gemischten Verkehr einfach durchschnittlich 13l/100km zusammen, evtl. +/-1l für die Fahrweise.
Ich ermittle mein Kr.St.Verbrauch seit 20Tkm, der liegt im Schnitt bei 15,98l/100km LPG. Auch dieser Verbrauch ist noch relativ ungenau und müsste mit ca. 1,07 multipliziert werden, da die Tachos eben bis ca. 7% vorgehen und damit mehr Km zählen als man wirklich gefahren ist!
Gruß
Billy
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: PPS am Fr.08.Mai 2009/ 11:08:48
Lieber Billy,

selbstverständlich handelt es sich bei allen meinen Verbrauchsangaben um die Werte des Bordcomputers. Nur auf dieser einheitlichen und ausserdem recht genauen (!) Basis ist doch überhaupt ein Vergleichen sinnvoll und objektiv! Die schlechteste Methode einen Kraftstoffverbrauch ermitteln zu wollen, ist die alte Hausmethode mit dem Aufschreiben der Kilometer und Vergleichen mit den zugetankten Mengen anhand der Tankquittungen. Das ist dermaßen willkürlich, ungenau und aus technisch / wissenschaflicher Sicht daher völlig unzulässig, dass man es für jede Form von Vergleichen unter keinen Umständen heranziehen sollte.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann basieren deine eigenen Messergebnisse aber genau auf dieser Methode (was bei LPG so einfach auch gar nicht anders möglich wäre, sondern erst durch Implimentierung der entsprechende Einspritzmengen der ECU der LPG-Anlage NACH deren Kalibrierung (!) in die eigentliche ECU des XJ40, was aber ohnehin nicht funktionieren würde, da diese nicht über ein beschreibbares EPROM verfügt). Im Übrigen sind mit LPG erzielte Verbrauchswerte natürlich in keinster Weise mit den Benzinverbrauchswerten vergleichbar, das ist aber ohnehin sicher klar.


"Nun hat die digitale Welt der Computer ebenfalls wenig mit der Realität zu tun."

Das stimmt in diesem Zusammenhang ganz einfach nicht, außerdem bewegt sich gewissermaßen der ganze XJ40 völlig real auf ziemlich digitaler Basis vorwärts.

Der Bordcomputer verarbeitet lediglich die TATSÄCHLICH über die Einspritzdüsen eingespritzte Kraftstoffmenge (dies ist die eine Messgrundlage) mit der zurückgelegten Wegstrecke (dies ist die andere Messgrundlage).
Die erste Information kommt von der ECU des Motormanagements - und sie ist S E H R genau, denn von dieser Basis hängt der perfekte Motorlauf ab.
Die zweite Information kommt vom VSS, hier gibt es in der Tat gewisse Toleranzen (u. a. je nach Reifen aber auch aufgrund einer vom Gesetzgeber erzwungenen gewissen "Voreilung auf Vorrat" um eventuelles (verbotenes) Nacheilen zur Sicherheit hundertprozentig auszuschliessen).
Diese zweite Information als gewisser Ungenauigkeitsfaktor greift aber EXAKT GENAUSO bei jeder anderen Messmethode außerhalb des Bordcomputers (mit Ausnahme der nun folgenden), da sie auch die Grundlage für das "Kilometerrechnen" beim händischen Ausrechnen grob gepeilter Verbrauchsschätzungen über das händische Nachtanken anhand der Tankquittungen ist.

Eine wirklich hundertprozentig sichere Messmethode ist nur die Verwendung eines geeichten Kraftstoffdurchflussmengenmessers (Vor- und Rücklauf müssen jeweils über ein geeichtes Instrument gemessen werden) in Verbindung mit einem externen, ebenfalls geeichten, Wegstreckenzähler. Das sind dann die Bilder, auf denen man den Wagen mit den Schläuchen  außen am Wagen und der Fahrradfelge neben einem Hinterrad bei der Messfahrt sieht.

Da aber wohl kaum ein XJ40-Besitzer so herumfahren wird, bleiben die dennoch sehr genauen Angaben des Bordcomputers, bei denen die Faktoren Mensch und Tanksäule beim Tanken ausgeschlossen bleiben, die einzig sichere Vergleichsgrundlage.


"Der Verbrauch eines Fahrzeugs ist in erster Linie von seinem Gewicht abhängig! Und beim XJ40 kommen im gemischten Verkehr einfach durchschnittlich 13l/100km zusammen, evtl. +/-1l für die Fahrweise."

Dem Widerspreche ich ganz vehemment! Zwar stimmt es, dass auch das Gewicht eines Fahrzeuges Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch hat, dies jedoch gewissermaßen als "eiserne Kerngrundlage" hinzustellen und davon einen vorgebenen Durchschnittsverbrauch von 13 Litern ableiten zu wollen ist unzulässig. Dann müssten ja auch alle Fahrzeuge einer Gewichtsklasse ohne Berücksichtigung der enthaltenen Technik ungefähr gleichviel verbrauchen. Dass dem jedoch nicht so ist, sondern im Gegenteil Verbrauchsunterschiede von bis zu 10 Litern (!) auf 100 km je nach vorhandenen technischen Gegebenheiten vorliegen können, dürfte sicher klar sein.


Fazit:

Die sicherste und genaueste Methode um ohne externe Messszenarien mit Fahrradfelge etc. den Verbrauch zu ermitteln und ZU VERGLEICHEN, ist die Nutzung der Angaben des Bordcomputers.
Händisches Ausrechnen von Tankquittungen ist die denkbar ungeeignetste.


Gruß

PPS
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Billy am Fr.08.Mai 2009/ 20:15:51

Hallo PPS,

ich will dir nicht zu Nahe tretten, aber offensichtlich hast du von Messtechnik gar keine Ahnung.
Ich beschäftige mich seit Jahren mit Messtechnik und ihrer Genauigkeit, ich kann dir versichern, dass das Abfüllen des Tanks die genaueste Methode ist. Mit dem Zählen der Einspritzvorgänge kann man den Verbrauch nunr abschätzen, da die Einspritzmengen sehr gering sind. Es ist so als wenn du mit einem Milimeterpapier einen Kilometer abstecken wollen würdest.
Gruß
Billy

PS das Rad hinter dem Auto heißt Peiselerrad :-)
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: PPS am Fr.08.Mai 2009/ 20:53:18
Hallo Billy,

was deine Aussage zum Thema Einspritzmenge und Taktung betrifft (welche penibelst genau sind!), so fehlen dir hier offensichtlich die erforderlichen Informationen. Ohne deinen Jargon verwenden zu wollen, vermute ich, dass deine Kenntnisse in Sachen Motormanagement eher von begrenztem Charakter sind. Deine Einschätzung der Lage ist diesen Punkt betreffend ebenso falsch wie die zuvor geäußerte Überschätzung des Fahrzeuggewichtes als unumstößlichen Hauptparameter an dem man den zu erwartenden Kraftsstoffverbrauch bereits festmachen kann.

Deine Meinung bzgl. Abfüllen des Tankes als genaue Meßmethode (von "genauester" einmal ganz abgesehen) ist schlicht irrig - um kein böses Wort zu verwenden.

Im Übrigen verspüre ich nicht das geringste Interesse mich auf deine Relativierungsversuche meiner Aussagen und nun auch auf deine aggressiven Frechheiten weiter einzulassen.


Gruß

PPS
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Billy am Fr.08.Mai 2009/ 23:07:31
Zitat
Im Übrigen verspüre ich nicht das geringste Interesse mich auf deine Relativierungsversuche meiner Aussagen und nun auch auf deine aggressiven Frechheiten weiter einzulassen.

warum bin ich aggressiv? ich lebe nur nah an der Realität, ist doch ok so. Du bist ein Geschichtenerzähler (nicht negativ gemeint) und ich ein Maschinenbauingenieur...
sehe es doch locker...
Gruß
Billy
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: PPS am So.10.Mai 2009/ 10:00:02
Hallo "Billy",

deine Frechheiten und die Aggressivität darin könnte ich dir sprachtechnisch alle aufdecken, das fängt bei "keine Ahnung" an und hört bei "ich lebe nur nah an der Realität" auf, mit der unverfrorenen Steigerung "ist doch ok so" um eventuell Publikum auf deine Seite zu ziehen.

Alles easy, alles locker, was? Alles sowieso gar nicht ernst gemeint, ohne Hand und Fuß und nur alles Käse als lustiger Spaß, nicht wahr?

In einem Punkt hast Du aber Recht: U. a. bin ich in der Tat nebenbei auch "Geschichtenerzähler" (ja, ein Schreiberling) - dass Du jedoch Maschinenbauingenieur (gleich welcher Graduierung) bist möchte ich eher in Zweifel ziehen. Der Stand deines technischen Backgroundes in Sachen Motormanagement (oder auch elektronisches Managament generell) lässt jedenfalls ebenso Zweifel daran aufkommen wie das Beharren auf einer (dermaßen offensichtlichen) Irrmeinung.

Oder sollte "Billy" vielleicht ohnehin nur ein Test sein um etwas herauszufinden ...?

Wenn ja, dann hat es teilweise funktioniert - ich habe mich zumindest sehr darüber geärgert und finde es schade meine Zeit DAMIT verbringen zu müssen statt mit ein paar vielleicht teilweise ganz hilfreichen oder auch bloß für den einen oder anderen interessanten Informationen.

Gruß

PPS
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Jaguar Moderator am So.10.Mai 2009/ 10:33:19
Hallo Billy, hallo PPS,

bitte zum interessanten Thema zurück. :Cool2*

Jedem ist hier seine persönliche Meinung und Einstellung zu Dingen gestattet, persönliche Differenzen darüber bitten wir jedoch per PN auszutragen.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Bernardo am So.10.Mai 2009/ 11:20:55
Hallo Zusammen
Verbrauchs- und Fahrstildiskussionen sind doch immer wieder interessant und emotional aufwiegelnd  :)

Ich dürfe wohl einige der angesprochenen Punkte von PPS erfüllen:
- 1990er 4.0L
- mit 138 tkm gekauft (in der Schweiz) - ich werde nachher auch in der Gebrauchsanweisung wegen den angegebenen Schweiz/Deutschland Verbrauchs-Vergleichswerte nachsehen, ich habe da tatsächlich etwas anderes in Erinnerung, kann mich aber irren.
- relativ gepflegt und Originalzustand (etwas anders als Originalzustand geht für mich sowieso grundsätzlich an keinem der in meinem Besitz befindlichen Wagen, denn die Designer der für mich interessanten Modelle haben sich in der Regel qualifiziertere Gedanken gemacht als irgendwelche Zubehörgenerika-Produzenten, aber das ist schon fast ein neues Thema für sich).
- täglich 30 km Arbeitsweg, mit ausgewogenem Drittelmix Stadt/Land/Autobahn und etwas hügelig
- parke grundsätzlich in Tiefgaragen (zu Hause und in der Arbeit)
- SD ebenfalls fast immer geöffnet
- zwar behauptet selbstverständlich jeder von sich ein ausgezeichneter Fahrer zu sein, aber ich meine mich immerhin für einen "Flüssigstilfahrer" halten zu dürfen, d.h., keine unnötigen Bremsungen, grundsätzlich vorausschauend, kurz und kräftig Gasgeben, dann gleiten lassen, kein sinnlos-Raser oder Kolonnenhoppler, korrekter Reifendruck, kein Ballast im Wagen, kurzum: verbrauchsschonende Fahrweise.

Ich habe den Wagen außer auf längeren Autobahnstrecken mit ca 120-140 km/h noch nicht unter 12l bewegen können, aktueller Durchschnitt sind 12,5. Ich mache mir gelegentlich einen Spaß daraus, die "Instant"-Funktion einzuschalten und dann die Zustände zu verfolgen: Konstante Autobahnfahrt bei den angegebenen Geschwindigkeiten: ca. 9-12l. Landstrasse bergauf bei 80 km/h ca. 20-35l, je nach Pedalstellung. Kickdown bergauf aus niedriger Geschwindigkeit (nur zu Versuchszwecken, da ansonsten völlig unnötig und auch irgendwie unpassend): 82l. Nachrechen der "Average"-Anzeige hat ergeben, dass die bei meinem Wagen wirklich exakt arbeitet und man sich darauf verlassen kann; hier muss ich, wenn für mich auch nicht auf technischem Wissen begründbar, PPS zustimmen.
Noch ein Wort zu den Messarten. Mit der sog. Hausfrauenmethode muss man wirklich sehr aufpassen. Eine einigermaßen verlässliche Aussage bekommt man hier, wie Billy auch angedeutet hat, nur über sehr lange Strecken und wiederholte Messungen. Zum einen dehnt sich Benzin temperaturbedingt unterschiedlich aus, was die Nachfüllmenge beeinflusst, zum anderen bezweifle ich, dass wirklich alle Zapfsäulen immer ganz vorschriftsmäßig geeicht sind und schließlich steht der Wagen nicht an jeder Tankstelle ganz eben, was die mögliche Tankmenge bis Rückschlag (weiter sollte man auch nicht einfüllen) ebenfalls beeinflusst.

Nun gibt es natürlich noch viele weitere Aspekte welche den Verbrauch beeinflussen, wie zB. unsaubere Motoreinstellungen oder Verschleiss, Fahrstil, Fahrzeuggewicht etc.
In diesem Zusammenhang: Ich habe, siehe mein Beitrag "leichte Aussetzer bei starkem Beschleunigen ..." bemerkt, dass es wohl keine Aussetzer sind, sondern es sich eher um Schwingungen vom Fahrwerk bzw. Antriebsstrang handelt, die mich hier täuschten. Denke also, meine Maschine ist gut eingestellt, da sie ansonsten wirklich sehr sauber läuft.

Und abschließend:
Geschichten zu erzählen ist doch etwas Schönes! Sie zu lesen, falls es sich um gute und unterhaltsame ihrer Art handelt kann ebenso schön sein. Bei dem oft zu sehenden Rudimentärdeutsch vieler Internet-User (ist nicht auf dieses Forum gemünzt, bitte nicht angesprochen fühlen, der Stil hier ist m.E. durchaus überdurchschnittlich, ein Grund, weshalb ich gerne hier bin) ist es doch wohltuend, etwas erzählerisch wertvolle Redundanz bei ansonsten nüchtern-technischen Themen zu haben.

Bitte weiter so, allerdings ohne Beleidigungen, welcher Art auch immer.

Viele Grüße
Paul
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: PPS am So.10.Mai 2009/ 12:12:37
Hallo,

@ Paul:

Die Angaben befinden sich auf den Seiten 253 und 254.


@ "Jaguar-Moderation" (hallo Kai?):

Ich habe der Jaguar-Moderation bewusst 35 Stunden nach dem letzten Posting unter dem Usernamen "Billy" Zeit gelassen entsprechend "moderierend" einzugreifen.
Bezeichnenderweise (erwarteterweise?) erfolgte aber ein "Abwatschen" BEIDER Schreiber jedoch 33 Minuten nach meinem.

Nun, bereits im zarten Alter von acht Jahren hatte ich in der Grundschule ein lebensprägendes Schlüsselerlebnis: Ein hinter mir sitzender Schüler hatte mir mein Mäppchen "geklaut". Ich drehte mich um, um es mir zurückzuholen. Als Resultat wurden BEIDE (also ich und "der Dieb") von der Klassenlehrerin "abgewatscht" und bekamen eine Strafarbeit wegen Stören des Unterrichtes. Schon mit acht Jahren war das für mich nicht akzeptabel, weder ein "Melden" alá "Frau Lehrerin, Frau Lehrerin - der XY hat mir mein Mäppchen geklaut!", noch ein geduldiges Warten, um mir erst nach Unterrichtsschluss, dann quasi per "PM", also unter Ausschluss der Öffentlichkeit, mein für den Unterricht erforderliches Mäppchen zurückzuholen, wären in Frage gekommen - ebensowenig ein Hinnehmen des öffentlichen "Abwatschens" und die Strafarbeit. Da ich schon mit acht Jahren für das Durchsetzen meiner Belange weder Eltern, noch "Organe" benötigt habe, ging ich unverzüglich selbst zum Rektor der Grundschule um den Sachverhalt des "Abwatschens" in meinem Sinne zu klären. Dass ich die Strafarbeit selbstverständlich NICHT machen musste, dürfte sicherlich klar sein.
Vielleicht habe ich auch deshalb viele Jahre später u. a. auch ein Studium der Rechtswissenschaften begonnen, wer weiss?

Ich gebe der "Jaguar-Moderation" nun Gelegenheit mir gegenüber zu dem für mich die Sache überflüssigerweise exkalierenden "Abwatschen" Stellung zu nehmen und rate dabei auf Machtkämpfe oder Prinzipien zu verzichten. Danach werde ich entscheiden, ob dieser (an sich völlig überflüssige!) Beitrag und der zum Thema Vmax des XJ81 die letzten waren.

Verärgerter Gruß

PPS
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Bernardo am So.10.Mai 2009/ 12:54:48
Neutrale Meinung eines nicht Beteiligten:

1.
Ich kann in den Äußerungen Billys auch nach mehrmaligem Lesen in dem Sinne keine Aggressivität erkennen, auch wenn er sich anders ausdrückt als PPS. Direkt und eher umgangssprachlich, aber nicht verletzend oder gar aggressiv.

2.
Es gibt im Leben Gelegenheiten, bei denen es nicht immer "gerecht" zugeht - das ist (leider) unvermeidlich. Die Kunst dabei ist m.E. vor allem eines: Nicht alles persönlich und die eigene Person nicht zu wichtig nehmen, auch wenn man Interessantes zu sagen hat.

3.
Es ist in Mails, Briefen und eben vor allem auch in Foren (in eigentlich allen schriftlich geführten Medien) nicht jedem gegeben, unmissverständlich und unzweideutig zu formulieren, einfach deshalb, weil es gar nicht immer so einfach ist. Es fehlt hier das Augenzwinkern, dort ein ironisierender Tonfall um einen oftmals gar nicht vorhanden Ernst zu entschärfen und den Wind aus den Segeln zu nehmen. Daher sollte man Punkt 2. besonders bedenken.

Ich hoffe mit meinem Statement nicht anmassend der Moderation gegenüber aufzutreten oder einen der Beteiligten sehr zu verärgern, aber ich finde, der Sache wird ein unangemessener Ernst von seitens PPS zugemessen. In diesem Sinne zumindest habe ich den ersten Beschwichtigungsversuch der Moderation verstanden - Leute, bleibt gelassen und sachlich  :bluemchen
So sehe ich es auch.



Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Dino CH am So.10.Mai 2009/ 22:10:22
Habt Euch lieb.  :bluemchen

Aber zum Thema; Ich führe seit gut einem Jahr für die 6 von mir am meisten bewegten Wagen Tankbuch.
90% der Tankungen erfolgen dabei an unserer eigenen Tankstelle (ähem, ist halt preiswerter für mich).

Im Winter (bzw. lang anhaltender kühler Phase) ist mir aufgefallen, dass die via Tankbuch ermittelten Werte im Schnitt um rund 7-10% höher sind als als die vom Bordcompi.
Bei gemässigter Umgebungstemperatur liegt die Differenz um 3%.
Insbesondere mein XJ40 hat sich dabei als sparsames "Präzisionsmessgerät" herausgestellt, gefolgt vom Double Six. Schlusslicht ist dann der XJR... wobei bei beiden letzteren ja andere Eigenschaften um zu brillieren.

In unserem bergigen Land habe ich desweiteren festgestellt, dass man insbesondere auf Autobahnen/Landstrassen (Stadtverkehr noch nicht gross ausgetestet) mit vielen Steigungen im SPORT-Modus des Automatikgetriebes sogar ein Quentchen sparsamer wegkommt.

Speziell mit eingeschaltetem Tempomat wird ja unter grosser Motorlast mit niedriger Drehzahl die Steigung hochgemurkst, während im SPORT-Modus deutlich früher zurückgeschaltet und die eingestellte Geschwindigkeit eher erreicht wird.
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: jagblue am Sa.16.Mai 2009/ 21:19:36
Hallo PPS, Hallo Billy, Hallo Jagfans,

hatte heute mal wieder Zeit, mich um meinen Jag zu kümmern und habe das Zündmodul getauscht. War fest davon überzeugt, dass muss es jetzt sein, aber,...... immer noch puff...puff...puff. Jetzt bleibt ja nur noch der Kurbelwellensensor - Oder ?? Habe keine Idee, denn alles was mit der Zündung zusammenhängt, wurde bereits getauscht.

Die Antworten auf meine ursprüngliche Frage haben ja im Forum seltsame Züge angenommen "Benzinverbrauch ??" Ich hab doch nur Zündaussetzer, sorry mein Jag hat Zündaussetzer....Immer noch !!

Grundsätzlich bin ich immer wieder überrascht, dass Benzinverbrauch bei einigen Jag-Besitzern so'n Thema ist. Vielleicht sollten sie dann besser Smart oder, wenn's englisch sein, soll Urmini fahren !!!!

Ich fahre meinen Wagen aus Leidenschaft zu Jaguar und weil ich lieber orange statt grau trage !
Wenn man sich einen 4,0 l 6 Zylinder kauft, der um die 2 t wiegt, sollte man (Mann) nicht glauben, man könne einen Weltrekord im Spritsparen aufstellen.
Ich habe auch schon weitaus modernere 6 Zylinder gefahren und da ging auch nichts unter 10-12 Liter, wobei ich auch viel Stadtverkehr fahre.

Wenn man Jaguar lebt, gibt es meiner Meinung nach einige Dinge, die gehen garnicht, wie Umbau auf Flüssiggas, Anhägerkupplung (ausser für die Sunseekeryacht),Dachgepäckträger, Ausbau der Niveau, ne'n billigen Leaper fest auf die Haube schrauben und über Benzinverbrauch weinen, sonst hat man wohl die Philosophie nicht verstanden.
Ich denke, zwischen 10 und 15 Liter ist alles möglich und auch NORMAL !!!

So, zurück zum eigentlichen Problem: vielleicht hat ja noch jemand ne'  Idee. Mittlerweile habe ich auch ein Werkstatthandbuch auf deutsch (ca. 2000 Seiten) aber hier steht auch nichts dazu.
Die Teile zum Abdichten der Antriebswellen am Diff.sind auch schon eingetroffen. Bin gespannt, ob es ohne Probleme klappt.

So, wünsche euch noch ein schönes Wochenende
und  DANKE für die tollen Anregungen

Jagblue

Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: X-Man am Sa.16.Mai 2009/ 22:10:51
Wenn man Jaguar lebt, gibt es meiner Meinung nach einige Dinge, die gehen garnicht, wie Umbau auf Flüssiggas, Anhägerkupplung (ausser für die Sunseekeryacht),Dachgepäckträger, Ausbau der Niveau, ne'n billigen Leaper fest auf die Haube schrauben und über Benzinverbrauch weinen, sonst hat man wohl die Philosophie nicht verstanden.


 :D :D...ganz Unrecht hast du nicht... ;)

Grüße
Ingmar
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Bernardo am So.17.Mai 2009/ 10:19:55
Hallo Jagblue

Da hast du vollkommen recht, sowohl, was den Verlauf des Themas betrifft, als auch die Einstellung zum Jaguar als solche.
Allerdings ging es mir eigentlich nicht darum, wie ich an der Tankstelle noch ein paar Cent weniger ausgeben muss, sondern mehr darum, ob mein Maschinchen richtig eingestellt ist und ich mit realistischen Werten unterwegs bin. Dass ich mit dem Jaguar eher unaufgeregt dahingleite als durch die Gegend zu fräsen, gehört für mich ebenfalls in die Kategorie "keine Anhängerkupplung, keinen Dachträger" etc.

Zu deinem eigentlichen Problem weiß ich nur leider keinen Rat, denn ich bin Jaguarneuling.
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Rüdiger am Mo.18.Mai 2009/ 17:32:04
Hallo Jagblua,
was heißt: wenn man Jaguar lebt?
Ich fahre seit 9 Jahren Jaguar mit ca. 30 tkm/Jahr und davon 2 Jahre mit Flüssiggas und kann daran nichts negatives finden.

Gruß Rüdiger
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: jagblue am Mo.18.Mai 2009/ 20:51:11
Hallo Rüdiger,

ich hab's fast geahnt, ich denke jeder soll tun und lassen, was er für richtig hält. Ich habe sogar selbst 5 Jahre beruflich Erdgas und Flüssiggasumrüstungen an Neuwagen vorgenommen, (jährlich ca. 200 Stk.) bin aber nie auf die Idee gekommen, meinen Jag umzurüsten.
Ich finde es einfach nicht stilecht !!!
Mein Ziel ist es, den Wagen solange wie möglich im Originalzustand zu erhalten und zu pflegen. Selbst wenn die Rep.-kosten den Fahrzeugwert übersteigen, würde ich ihn im Moment jedenfalls nicht verkaufen und schon gar nicht verschrotten.
Es ist zwar noch lange hin, aber mit Gasanlage würdest Du wahrscheinlich auch keine Oldtimerzulassung bekommen .
Wollte Dich aber nicht persönlich angreifen .

Grüße Jagblue
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: Billy am Di.19.Mai 2009/ 19:05:33
Hallo jagblue,

das einzige was mir noch zur Lösung deines Problems einfällt, ist das Ventilspiel. Ist es schon überprüft worden? Das Überprüfen geht recht schnell, das Einstellen recht langsam, hehe.
Das Bollern aus dem Auspuff deutet auf eine Nachverbrennung des Gemisches im Auspufftrakt, eine Abgasmessung könnte ebenfalls neue Hinweise liefern.
Und zur  Diskusion um den Verbrauch, es ging doch dabei  doch nicht darum ob und wieviel man am Verbrauch sparen kann, sondern einzig und allein darum, dass ein XJ40 im Durchschnitt nicht unter 9l/100km zu bewegen ist! Dies stellt einen technischen Fakt dar. Und wer das Gegentei behauptet hat schlicht keine Ahnung.
An einer Flüssiggasumrüstung kann ich ebenfalls nichts negatives finden, man könnte bei einer H-Zulassung genauso argumentieren, dass die nur gemacht wird, damit man 100€ Steuern im Jahr sparen kann, als Jaguarfahrer sollte man sowas doch nicht nötig haben!
Gruß
Billy
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: stefan_d am Mi.20.Mai 2009/ 09:19:14
Hallo Jagblue,

ich meine mich zu erinnern, dass ich so ein Problem gaaanz früher mal bei einem Landrover hatte. Damals waren die getauschten Zündkabel ebenfalls defekt. Die Werkstatt hat die nocheinmal getauscht und danach war der Spuk vorbei.

Vielleicht hast Du in der Nähe noch einen hilfsbereiten Jaguarfahrer mit dem selben Fahrzeugtyp und ihr könntet die Teile mal zur Probe tauschen?

Sonst fiele mir eigentlich nur noch die Lamdasonde ein - habt ihr die schon geprüft (wollte jetzt  nicht nochmal die 3 Seiten über Spritverbrauch durchlesen...).

Viel Glück
Stefan
Titel: Re: Zündaussetzer im Leerlauf , undichtes Differenzial
Beitrag von: u.mac am Mi.20.Mai 2009/ 09:50:59
alles was mit der Zündung zusammenhängt, wurde bereits getauscht.

Ich hab doch nur Zündaussetzer, sorry mein Jag hat Zündaussetzer....Immer noch !!

Moin!

Was macht Dich so sicher, daß das definitiv Zündaussetzer sind?

Eine defekte Einspritzdüse, ein defekter Drosselklappensensor, ein nicht 100%iger Kühlwassersensor, ein undichtes Ventil, ein "spinnender" Kaltlaufregler oder ein Problem mit der ECU könnten sich genau so bemerkbar machen. Wenn es  nicht permanent auftritt, halte ich ein elektrisches Problem (Steckerverbindung, Kabel) für die Gemischbildung für wahrscheinlicher als Zündaussetzer.

Meine Meinung zum (eigentlich überflüssigen) Verbrauchsthema... ja, der BC ist ziemlich genau, genauer ist jedoch die langfristige Messung an der Tanksäule xx.xxx Liter auf xxx.xxx km - evtl. Toleranzen bei den Einzelmessungen werden dadurch weitestgehend ausgeglichen.

Vom sonnigen NOK
ciao Uwe